„Heute Abend mach ich's" mit diesen Worten betrat Victoria stürmisch die nun gemeinsame Wohnung von Vincent und Valerie. Die Blonde wollte bei den Vorbereitungen für die Einzugsparty helfen, da die Jungs noch im Studio waren. Sie würden erst später mit der Band und Eff, ihrem Tourmanager, kommen.
„Hallo, Victoria. Schön dich zu sehen. Danke, mir geht es gut!" lachte Val und schloss Kopfschüttelnd die Tür.
„Sorry, hi Süße" Tori umarmte Valerie.
„Was machst du heute?" wollte die Brünette wissen, obwohl ihr die Antwort schon klar war.
„Ich werde Dag heute sagen, was ich für ihn empfinde. Val, ich halt das nicht mehr aus." stöhnend ließ sie sich auf das Sofa fallen.
„Ja Halleluja! Endlich" stieß die Brünette hervor und warf ihre Arme in die Höhe.
„Aber ich bräuchte deine Hilfe, damit es so wird wie ich es mir vorgestellt habe" mit einem Schmollmund und verschränkten Händen, als würde sie beten, schaute Victoria zu ihrer Freundin hinauf.
„Da bin ich jetzt aber gespannt, was du vor hast" neugierig setzte die Berlinerin sich ebenfalls auf das Sofa.
„Oh man, es ist schwieriger, dich darum zu bitten, als ich dachte" Tori atmete tief und drehte sich zu Val.
„Hier gibt es doch eine Dachterrasse, da möchte ich es ihm sagen. Heute Nacht soll es Sternenklar sein."
„Klar, kannst du den Schlüssel haben, aber das wird nicht das Problem sein" die Brünette legte die Stirn in Falten.
„Was hast du zu ihm gesagt, bevor ihr euch zum ersten Mal geküsst habt? Es soll genauso ablaufen wie damals, damit er es versteht"
Valerie traute ihren Ohren nicht.
„Nein! Nein! Und nochmal Nein! Das kann doch nicht dein Ernst sein. Tori, du kannst doch nicht versuchen unsere, ich betone, Affäre zu rekreieren. Wie du weißt ist da nichts draus geworden" mit weit aufgerissenen Augen schaute Valerie auf Victoria.
„Aber ich weiß nicht mehr weiter. Alle Hinweise die ich Dag gebe, verlaufen ins nichts. Außerdem ist ja wohl was daraus geworden. Ich will wenigstens einmal mit diesem Mann schlafen. Nur ein einziges Mal! Bitte Val" flehend ergriff die Blondine Valeries Hände.
„Mäuschen, pass auf" die Brünette setzte sich mehr in die Richtung ihrer Freundin.
„Du bist nicht ich und Dag ist nicht mehr der Mann von damals. Die Idee mit der Terrasse ist super, aber du solltest deine Worte, deine Gedanken und deine Wünsche benutzen. Ich kenne diesen Mann wirklich gut und er würde es sofort merken, wenn du dich verstellst. Denk immer daran, du bist eine starke und wunderschöne Frau, du schaffst das auch ohne dass ich dir schöne Worte in den Mund lege. Und von wegen, nur einmal mit ihm schlafen. Du weißt so gut wie ich, dass dich das nur noch mehr kaputt machen würde, und das kann ich nicht für gut heißen" gütig lächelnd schaute Val Tori an.
„Du hast ja recht, aber immer wenn ich was sagen will, wird meine Kehle trocken und mein Kopf leer. Die Jungs sind soviel besser darin ihre Gefühle in Worte zu fassen." seufzend lehnte sich Victoria zurück.
„Kümmer du dich um die Deko hier in der Wohnung, ich hole ein paar Sachen und werde die Dachterrasse herrichten wie in dem Kitschigsten Film den du je gesehen hast. Deal?" Vincents Freundin zwinkerte und bekam als Antwort eine feste Umarmung und ein leises Danke.
Schnell sammelte Valerie einige Decken, Kissen und Kerzen zusammen und steckte alles in eine große Tüte, es sollte ja für beide eine Überraschung werden. Als sie im Schlafzimmer nach der alten Lichterkette suchte, die sie in ihrer alten Wohnung an dem schwarzen Metallgestell ihres Bettes befestigt hatte, fiel der Brünetten auf, dass Vincents Gitarre nicht, wie eigentlich immer, in ihrem Ständer in der Ecke stand, aber weiter dachte sie darüber nicht nach.
Heimlich schlich sie aus der Wohnung und fuhr mit dem Fahrstuhl die letzten Stockwerke nach oben.
Glücklicherweise benutzte niemand jemals die Terrasse. Als sie alles hergerichtet hatte, ging sie mit Stolz geschwellter Brust zurück.
In dem Moment, als sie den Rufknopf für den Aufzug drücken wollte, fuhren die Türen auf und Vincent stand, mit der verschwundenen Gitarre in der Hand vor ihr.
„Was machst du denn hier oben?" fragte er verwundert und begrüßte seine Liebste mit einem Kuss.
„Das selbe könnte ich dich fragen" antwortete die Brünette.
„Dag wollte die Sache mit Tori heute endlich ans Laufen bringen. Er will sie heute Nacht hier oben herbringen und ihr einen Song singen, dabei soll ich ihn auf der Klampfe begleiten, damit er die Hände frei hat. Wir haben eben nochmal geprobt. Damit es nicht so auffällt, dachte ich, ich bring die Gitarre schonmal her"
Valerie fing an laut zu lachen und fasste die Hand des Produzenten um ihn zu ihrem Meisterwerk zu führen.
Als Vincent sah, welch Romantische Stimmung seine Freundin aus dem doch sehr kahlen Ort gezaubert hatte verstand er ihre gute Laune.
„Dann kann ja nichts mehr schiefgehen" grinste er, legte seinen Arm um sie und ging mit ihr zusammen in seine Wohnung um ihren Einzug zu feiern.