Gespräche
Ungefragt setzte sich Elisabeth auf den freien Barhocker neben Dag.
„Frustsaufen?" fragte sie und bestellte sich einen Gin-Tonic, den ihr Stina auch schnell mixte.
„Was willst du Lisbeth? Geh wem anders auf'n Sack. Ich hab grad echt keinen Bock auf deine Scheisse!" Dag nahm seinen Drink von Lexa entgegen und drehte sich um um sich einen neuen Platz zu suchen, aber die Blonde hielt ihn am Arm fest. „Immernoch die alte Kotterschnauze, anders kennt man dich ja kaum. Aber wir haben drei Jahre viel Zeit miteinander verbracht und ich sehe es dir an, dass du gerade Probleme hast. Mensch Dag, willst du mir nicht erzählen was los ist? Wie du weißt, ist mein Herz auch vor kurzem gebrochen worden und ich sehe es an deinen Augen, dass es dir im Moment ähnlich geht" Irgendwie hatte ihre Stimme etwas an sich und wahrscheinlich lag es an dem schon relativ hohen Alkoholpegel des Berliners, aber er vertraute sich ihr an. Natürlich nicht mit echten Namen, aber die Umstände passten so ungefähr.
„Das ist ganz schön harter Tobak" schnaufte die Blonde, als Dag fertig war.
„Du hast ja keine Ahnung" sagte er und grinste zum ersten Mal heute. Mit einer kurzen Handbewegung bestellte er sich eine neue Mische.
„Wie gehts eigentlich Vincent? Ist er noch mit der Tussi zusammen, für die er mich sitzen gelassen hat?" Da war sie wieder, die Elisabeth die Dag kannte.
„Die Tussi" Dag machte Anführungszeichen in der Luft „hat auch nen Namen und ist zufällig meine beste Freundin" ätzte der Berliner. „Sorry, ich hab mir den Namen nicht gemerkt" die Blondine rollte die Augen und hob entschuldigend die Hände.
„Valerie und Vincent sind noch zusammen und glücklich. Ende der Geschichte" Dag hatte absolut keine Lust über das Traumpaar zu reden, aber trotz all seiner Wut auf die beiden, für die es eigentlich keinen Grund geben sollte, hatte die Blondine kein Recht, so über die beiden zu sprechen. Sein gegenüber hörte nicht auf ihn zu Löchern.
„Ich wollte ja nur nachfragen, weil ich noch ein paar Sachen von Vince habe und sie ihm gerne zurückgeben würde" ihre Stimme wurde wieder niedlich und sie legte ihren Kopf in ihre Hände, während ihre Augen Dag fixierten, als würde sie in seinen Kopf schauen können.
„Dann schreib ihm doch. Er holt den Kram bestimmt gerne ab." Auch der Musiker rollte mit den Augen.
„Meinst du ich hätte nicht versucht mich bei ihm zu melden? Er hat mich wohl überall geblockt. Bitte Dag, geb mir doch seine Adresse und ich bring die Kiste zu ihm." Elisabeth säuselte diese Worte wie ein Gedicht, aber so schnell gab Dag bestimmt nicht die Anschrift seines besten Freundes raus. „Pass auf. Wenn ich ihn das nächste mal sehe, frag ich ihn, ob ich dir sagen darf, wo er jetzt wohnt, ok?"
Er ahnte nicht, dass all das nur Fassade war und Elisabeth längst wusste, wo Vincent wohnte. Immerhin Stalkte sie ihren Ex seit geraumer Zeit. Aber immerhin hätte sie so einen Grund bei ihm zu klingeln und ihren perfiden Plan in die Tat umzusetzen.
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Heute mal ein relativ kurzes Kapitel, aber da ich wohl erst nächste Woche wieder zum schreiben komme, wollte ich zum Wochenende noch etwas raushauen 😂
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