Frühstück
„Aber eine Antwort auf meine Frage bist du mir noch schuldig" leicht hob Vincent Valeries Kinn an, sodass sie ihn anschauen musste.
„Ich weiß nicht, was das zwischen uns ist, aber ich hoffe auf was ganz großes" gab sie lächelnd von sich und küsste seine Brust, bevor sie ihren Kopf wieder darauf legte und kurz die Augen schloss. Sie spürte, dass sein Herz, dass sich gerade erst wieder beruhigt hatte, wieder auf Hochtouren schlug.
„Wollen wir eigentlich jetzt hier schlafen? Ich hätte sonst ein neues, noch ungebrauchtes Bett anzubieten" lachte Vincent, nachdem ein Blick auf sein Handy ihm verriet, das es schon 02:30 war.
Da sie viel zu müde war um abzulehnen, nickte Valerie nur und sammelte ihre Klamotten ein.
Gequält öffnete die Berlinerin am Morgen ihre Augen und wusste im ersten Moment nicht, wo sie gerade war. Sie drehte sich nach rechts und sah Vincent, der noch friedlich schlief. Valerie musste wohl im Auto schon eingeschlafen sein, denn sie konnte sich nicht daran erinnern, dass sie hier angekommen waren. „Du hast mich die ganzen Treppen hochgetragen?" kicherte sie leise und schlich sich auf Zehenspitzen aus dem Schlafzimmer, um sich um das Frühstück zu kümmern.
Zu ihrem Glück war Vincents Kühlschrank gut gefüllt und sie beschloss Pfannkuchen zu machen. Immerhin war Sonntag, da frühstückte sie gerne üppiger.
Doch bevor sie das tat, nahm sie ihr Handy zur Hand und schrieb Dag eine Nachricht.
Du bist so verrückt!
Vielen Dank für den romantischen Abend mit „Candlelight Döner". Auf solche Ideen kannst auch nur du kommen 😂
Auf jeden Fall kann ich dir sagen, dass wir was draus gemacht haben, was sehr schönes sogar 🥰
Du hast was gut bei mir
Hab dich lieb Großer 😘
Lächelnd drückte sie auf senden und steckte ihre Kopfhörer in die dazugehörige Buchse. Ohne Musik ging bei der Brünetten am Morgen garnichts, also lies sie ihre Lieblings Gute Laune Playlist laufen und tänzelte durch Vincents Küche.
Auch der Berliner öffnete nun die Augen und musste leider feststellen, dass der Platz neben ihm im Bett leer war. Erst dachte er, dass Valerie nach Hause gegangen wäre, aber da hörte er geschäftiges Treiben in der Küche. Beschwingt sprang er aus dem Bett und ging in die Richtung aus der er die Geräusche vernahm.
Sein Blick fiel auf die, nur in Shirt und Slip bekleidete Frau, die mit dem Rücken zu ihm stand und ihren Hintern rhythmisch bewegte, während sie den Teig rührte. Er blieb im Türrahmen stehen und verfolgte das Schauspiel eine Weile, bis sie sich umdrehte und erschrak.
„Hast du Hunger? Ich mach Pfannkuchen" lachte sie. „Hunger ja, aber nicht auf was essbares" antwortete er und schritt langsam und bedächtig auf sie zu.
An diesen Anblick könnte die Berlinerin sich gewöhnen. Achtlos stellte sie die Schüssel auf die Arbeitsplatte und schlang ihre Arme um den Sänger, der sie mit Leichtigkeit auf die Arbeitsplatte hob.
Gegen Nachmittag brachte er Valerie nach Hause und kam noch auf einen Kaffee mit hoch. Erst da fiel Vincent auf, dass er noch nie bei ihr zuhause war.
Die Wohnung war klein, aber sehr gemütlich eingerichtet. Er setzte sich auf das Sofa und ließ seinen Blick durch das Wohnzimmer schweifen. An einem Regal blieb er hängen. Dort waren einige Preise, Diplome und Urkunden aufgereiht. Um sie genauer zu inspizieren, stand er auf.
„Du bist Sängerin?" fragte er, als Valerie mit den dampfenden Tassen den Raum betrat.
„Ich war. Seit über drei Jahren hab ich nicht mehr gesungen." es war ihr sichtlich unangenehm, dass er so von ihrer Vergangenheit erfuhr. Valerie wollte dieses Geheimnis fürs erste bewahren, damit niemand dachte, dass sie nur deswegen den Kontakt zu den Jungs gesucht hatte.
„Musical? Da kann ich ja überhaupt nichts mit anfangen." mit einem Lachen versuchte der Produzent die Stimmung wieder zu lockern.
„Ich dachte ihr seid immer sehr offen was Genres angeht? Sagt ihr zumindest in den ganzen Interviews" antwortete die Brünette und übergab Vincent das ersehnte Koffeingetränk.
„Warum hast du denn aufgehört? Anscheinend warst du ja sehr gut darin." Sichtlich neugierig schaute Vincent Valerie an.
Die Berlinerin dachte an die Zeit zurück, als sie sich schwor, nie wieder zu singen. Sie fühlte wie ihre Hände schwitzig wurden und ihr Herzschlag sich beängstigend beschleunigte. Um sie herum verschwamm alles und sie war geistig nicht mehr hier in ihrer Wohnung mit Vincent, sondern vor drei Jahren im Krankenhaus bei ihrer kleinen Schwester.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top