21. Verknallt

Freitagmittag und eigentlich müsste ich mich freuen, dass das Wochenende ansteht, aber stattdessen muss ich morgen Abend Dylan höchstpersönlich auf so eine ätzende Gala begleiten. Darauf habe ich überhaupt keine Lust. Dabei war heute ein so toller Tag und ich bin ihm nicht begegnet, da er lauter Außentermine hatte. Wenn ich jedoch an morgen denke, könnte ich kotzen.

Ich verstehe sowieso nicht wieso ich ihn begleiten muss, schließlich geht er sonst auch alleine. Aber wahrscheinlich ist das wieder so eine Retourkutsche von ihm. Einfach nur ätzend. Dabei bin ich mir sicher, dass seine Barbiepuppe liebend gerne mit ihm morgen auf diese Gala gehen würde, stattdessen zwingt er mich dazu. Am Liebsten würde ich unseren Rosenkrieg morgen Abend fortsetzen, jedoch werden wohl einige wichtige Geschäftspartner anwesend sein, weshalb ich professionell bleiben muss. Das ist doch alles zum Verrückt werden.

Genervt verlasse ich deswegen am Freitagmittag mein Büro. „Mia.", Louelle winkt mir freundlich zu und kommt dann auf mich zugeeilt. Was will sie den jetzt schon wieder von mir? „Hey.", begrüße ich sie monoton und will eigentlich nur Riley abholen und dann auf dem schnellsten Weg nach Hause. „Ich wollte dich fragen, ob du morgen Nachmittag vielleicht Lust hättest mit ein paar anderen Kollegen und mir in ein nahegelegenes Café zu gehen? Gerne auch mit deiner Tochter.", Louelle lächelt mir freundlich entgegen. Ich seufze. Wie gerne würde ich morgen mit den Kollegen einfach einen Kaffee trinken gehen, anstatt Dylan auf diese beschissene Gala zu begleiten.

Gequält lächle ich Louelle entgegen. „Würde ich liebend gerne, aber ich muss Dylan auf so eine langweilige, dumme Gala begleiten.", ich verdrehe meine Augen, um mein Missmut zum Ausdruck zu bringen. „Waaas?", Louelle reist geschockt ihre Augen auf und kann es wohl kaum fassen was ich soeben von mir gegeben habe. „Geht Dylan nicht immer alleine auf diese Galen?", sie legt ihre Stirn in Falten und scheint nachzudenken. „Laut seinem Vater ja, aber scheinbar hat Dylan sich das jetzt alles anders überlegt und zwingt mich mitzugehen.", schnaube ich.

Louelle fährt sich durch ihr rotes langes Haar. „Ich fasse es nicht! Er spielt total mit dir.", sie schüttelt ihren Kopf. „So ein Arschloch! Soll er doch seine Schlampe fragen!", ergänzt sie ihre Aussage und bringt mich zum Schmunzeln. „Das habe ich mir auch gedacht! Aber angeblich hat er mit seiner Barbie abgeschlossen.", entgegne ich ihr. Louelle blickt mir bemitleidenswert entgegen. „Du tust mir Leid.", teilt sie mir ehrlich ihr Mitgefühl mit. Ich nicke, schließlich tue ich mir selbst auch Leid. „Hast du schon ein Kleid für die Gala morgen?", erkundigt sie sich neugierig bei mir.

Ich schüttle meinen Kopf. In die Stadt muss ich deswegen heute auch noch. Richtig nervtötend. „Ich kann dir gerne eine Boutique zeigen wo es schöne Kleider gibt, aber ich habe erst in zwei Stunden Feierabend.", schlägt Louelle vor und sie scheint im Moment meine Rettung zu sein. Freundlich lächle ich ihr entgegen. „Das wäre sehr nett. Ich habe sowieso erst in zwei bis drei Stunden Zeit, ich muss Riley nämlich noch zu meiner Schwester bringen.", sage ich und Louelle beginnt übers ganze Gesicht zu strahlen.

Der Aufzug scheint bei uns im Stockwerk zu halten, da dieser typische Bington ertönt. Louelle greift nach einen Zettel und einen Stift und kritzelt anschließend irgendetwas auf dem Zettel herum. „Mia, können wir kurz sprechen?", ertönt plötzlich eine tiefe männliche Stimme neben mir und es stellt sich jemand direkt neben mich. Mein kompletter Körper spannt sich an, diese Begegnung hätte ich mir sparen können. „Nein! Ich habe bereits Feierabend, wenn es etwas wichtiges ist kannst du mir die Daten zusenden. Aber im Gegensatz zu dir habe ich noch andere Verpflichtungen, die sich Tochter nennen!", gifte ich und schaue Dylan gradewegs in seine grünen Augen. Er schluckt einmal schwer.

Louelle drückt mir den Zettel in die Hand, woraufhin sie einen feindseligen Blick von Dylan kassiert. „Ruf mich einfach dann an, wenn du soweit bist. Ich freue mich. Bis nachher.", Louelle setzt noch einen drauf und umarmt mich vor Dylans Augen, der sich einmal komplett anspannt. „Bis dann.", lächle ich Louelle entgegen und mache dann auf dem Absatz kehrt. Dylan würdige ich stattdessen keinen einzigen Blick mehr, obwohl ich seinen brennenden Blick in meinem Rücken spüre.

Zufrieden betrete ich wenige Minuten später die Kita um meine Tochter abzuholen. Riley springt mir freudig entgegen, als sie mich erblickt und flitzt anschließend zur Garderobe um ihre Straßenschuhe anzuziehen. „Miss Edison, es freut mich sehr, dass der Termin nächsten Mittwoch passt. Ich war ja ganz überrascht das Mister Dollas angerufen hat und den Termin bestätigt hat. So freundlich ist er ja, für Ihn ist das natürlich selbstverständlich, dass Sie den Termin wahr nehmen, hat er mir erklärt.", berichtet mir Katharina die Erzieherin meiner Tochter. Selbstverständlich, dass ich nicht Lache. Dylan hat ganz andere Pläne, schließlich will er bei dem Termin dabei sein, was mir tierisch gegen den Strich geht.

Falsch lächle ich Katharina deshalb entgegen. „Vielleicht überlegen Sie sich ja noch, den Vater mitzubringen. Er hat Riley schließlich Anfang der Woche doch abgeholt?", neugierig blickt Katharina mir entgegen und nervt mich grade richtig. Wenn Sie wüsste, dass der ach so freundliche Mister Dollas und Dylan ein und die selbe Person sind, würde sie vermutlich nicht so reden. „Ich bin mir sicher, dass er sich diesen Termin nicht entgehen lassen wird.", antworte ich sarkastisch, da ich bereits weiß, dass Dylan drauf und dran ist zu diesem Termin ebenfalls zu erscheinen. „Wunderbar.", freudig klatscht Katharina sich in die Hände.

Ich hingegen verrolle genervt meine Augen. Nichts ist wunderbar. Rein gar nichts! Jedoch ist dieses Gespräch hiermit auch für mich beendet und ich drehe mich zu meiner Tochter um, die bereits ihre Schuhe und Jacke an hat. Liebevoll lächle ich ihr entgegen. „Tante Elsi wartet.", freudig klatscht Riley sich in die Hände, weshalb ich verblüfft eine Braue hebe. „Seit wann freust du dich den so?", harke ich nach und blicke Riley neugierig in die Augen. Meine Tochter beginnt zu kichern. „Schokokuchen und Spieleland.", überglücklich strahlt meine Tochter mir entgegen. Natürlich hat meine Schwester wieder ganz tolle Sachen geplant und versprochen.

Gute fünfzig Minuten später stehe ich mit Riley vor dem Wohnhaus meiner Schwester. Als die Haustür unten aufgeht ist Riley die Erste die hinein flitzt und die Stufen nach Oben rennt. „Tante Elsi.", quiekt sie freudig, als sie meine Schwester erreicht hat. „Hey.", begrüße auch ich meine Schwester, als ich vor ihrer Wohnungstür angekommen bin. Meine Schwester deutet mit einer Handbewegung an, dass wir ihr folgen sollen. In ihrer kleinen aber gemütlichen Küche nehme ich Platz. „Du kannst im Wohnzimmer spielen, ich habe dir die Spielsachen schon zurecht gelegt.", zwinkert meine Schwester ihrer Nichte zu, die sich dies nicht zweimal sagen lässt.

Meine Schwester stellt mir eine volle Tasse heißen Kaffee vor die Nase und ich strahle sie daraufhin überglücklich an. Elizabeth weiß definitiv was ich jetzt brauche. „Danke.", hauche ich und nippe im nächsten Augenblick an der schwarzen Brühe. „Falls nächstes Wochenende auch irgendein Event ist, da habe ich keine Zeit. Ich bin auf einer Modemesse eingeladen.", erzählt meine große Schwester mir, als sie sich gegenüber von mir nieder lässt. „Es tut mir wirklich leid. Am liebsten würde ich selbst mit Riley Zeit verbringen.", sage ich aufrichtig und blicke meiner Schwester traurig entgegen.

Elizabeth nickt mit dem Kopf. „Ich weiß. Aber Dylan scheint dies nicht zu verstehen! Wann sagst du ihm den Endlich, dass er der Vater ist?", beginnt meine Schwester wieder mit dem unliebsamen Thema. Ich seufze. „Ehrlich gesagt habe ich es aktuell gar nicht vor ihm dies zu erzählen, schließlich benimmt er sich wie das letzte Arschloch!", fauche ich, geleitet von meinen Emotionen. Erschrocken schaut meine Schwester mich an, mit solch einer Reaktion von mir hatte sie wohl nicht gerechnet. „Er fickt mit irgendwelchen Schlampen rum und denkt er kann mich herumkommandieren. Ich glaube kaum, dass er so ein gutes Vorbild für Riley abgeben würde.", erzähle ich meiner Schwester, die misstrauisch ihre Augen zu Schlitzen verzieht. Vermutlich denkt sie, dass ich sie anlüge.

„Bist du eifersüchtig?", harkt Elizabeth nach und nun bin ich es, die sie erschrocken anschaut. Wie kommt sie den jetzt auf diesen Bullshit? „Nein! Wie kommst du darauf?", fassungslos schüttle ich meinen Kopf. Meine große Schwester hingegen beginnt zu grinsen. „Ach du heilige Scheiße, du magst ihn!", stellt sie fest und klatscht sich dabei noch freudig wie ein kleines Kind in die Hände. „Völliger Blödsinn.", ich zeige ihr den Vogel, doch Elizabeth schüttelt den Kopf. „Du bist sowas von in ihn verknallt!", stellt sie klar und streckt mir dabei neckend die Zunge raus.

Uii uii uii, meint ihr Elizabeth hat Recht?🤪 Ist Mia tatsächlich in Dylan verknallt?😏🙈

Ach und Louelle, haha was hat die Gute den jetzt wieder vor?😅 Meint sie es wohl tatsächlich Ernst mit der Freundschaft oder strickt sie heimlich ihre Intrigen?😈🙈

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