12. Außentermin
Seufzend sitze ich am Montagmorgen im Büro über einer Akte und verfluche diese ganzen Briefe, welche ich in die richtige Reihenfolge bekommen muss. Außerdem hat mein Tag heute auch nicht so prickelnd gestartet, da Riley heute Morgen bloß herumgezickt hat. Sie wollte perdu nicht in den Kindergarten, da sie mit mir beleidigt ist, da ich ihr gestern einen Strich durch die Rechnung gemacht habe. Von wegen sie kann sich ihren Daddy selbst aussuchen, auch wenn sie sogar zu 100% richtig lag. Schließlich ist Dylan ihr leiblicher Vater, aber ich bin einfach noch nicht so weit es den Beiden zu sagen. Zudem kenne ich Dylan selbst noch nicht so gut und möchte ihn vorab besser einschätzen können.
Ich schrecke hoch, als es an meiner Türe klopft und kurz darauf Dylan in meinem Büro steht. Verwirrt runzle ich die Stirn. Was will er den jetzt? Ich dachte die Akte muss erst in zwei Stunden fertig sortiert auf seinem Schreibtisch liegen, auch wenn ich mich frage wie ich dies in dieser Zeit schaffen soll.
"Ich brauche deine Hilfe.", sagt Dylan und lässt sich gelassen auf den Stuhl mir gegenüber fallen. Irritiert darüber ziehen sich meine Augenbrauen zusammen. "Wobei?", harke ich nach und beobachte Dylan mit Argusaugen, da ich mir nicht sicher bin ob er mich nicht wieder von meiner Tochter fern halten möchte. "Bei dem Geschäft mit Vladimir.", knirscht er mit den Zähnen und fährt sich daraufhin durch die braunen Haare.
"Wärst du am Samstag nicht ausgerastet, wäre das Geschäft schon abgeschlossen.", gebe ich meinen Kommentar bissig dazu ab. Dylan verdreht seine Augen. "Der Penner hat dich die ganze Zeit mit seinen Blicken ausgezogen.", knurrt Dylan verärgert und ballt seine Hände dabei zu Fäusten. "Naund? Diese Tatsache sollte dich nicht stören!", sage ich und im Grunde ist es auch die Wahrheit. Schließlich hat Dylan kein Recht irgendwelche Besitzansprüche gegenüber mir und sind wir mal ehrlich, als Geschäftsmann sollte er sich korrekt verhalten können. Sowieso verstehe ich nicht, wieso er wegen mir so einen Aufstand macht. Schließlich sind wir weder ein Paar, noch ineinander verliebt. Ich schüttle meinen Kopf.
Dylan vor mir schnaubt einmal auf. "Es stört mich aber! Und jetzt will dieser Penner auch noch ernsthaft das ich dich alleine zu ihm schicke, weil er das Geschäft mit dir abschließen will und auf gar keinen Fall mit mir." Dylan ist total in Rage und die Wut ist ihm ins Gesicht geschrieben. Ich hingegen grinse zufrieden. Es gefällt mir, dass Vladimir das Geschäft mit mir abschließen möchte. "Gut. Ich schließe das Geschäft mit ihm ab.", unschuldig zucke ich mit den Schultern.
"Ich will aber nicht das du dich alleine mit ihm triffst." Beleidigt wie ein kleines Kind verschränkt Dylan seine Arme vor der Brust. "Dann schätze ich mal, gibt es kein Geschäft.", desinteressiert zucke ich mit den Schultern. Den ehrlich gesagt ist es mir egal ob Dylan das Geschäft abschließt oder nicht. Ich befürchte nur, dass Dylans Vater es nicht sehr erfreut, wenn das Geschäft mit Vladimir nicht zustande kommt. "Ich brauche diesen Geschäftsvertrag aber. Mein Vater reißt mir sonst den Kopf ab, vorallem wenn er erfährt weshalb Vladimir kein Geschäft mit mir eingeht.", panisch fährt Dylan sich durch die Haare.
"Na dann, gib mir Bescheid wann und wo der Termin stattfindet.", gebe ich unbeeindruckt von mir. "Heute Mittag um 12, beim Dinner. Ich bestelle dir einen Chauffeur.", presst Dylan zwischen zusammengepressten Lippen hervor. "Das geht nicht! Ich muss Riley um eins abholen!", fauche ich nun und Dylan seufzt. "Bitte Mia. Ich gebe unten Bescheid, dass du einen Außentermin hast und Riley deswegen etwas später abholst.", flehend sieht Dylan mich mit seinen grünen Augen an und ich muss schlucken. Jedoch möchte ich auch nicht, dass meine Tochter länger in der Kita bleiben muss und sich am Ende Sorgen macht oder gar denkt ich hätte sie vergessen, vorallem weil sie eh schon sauer mit mir ist.
Deswegen schüttle ich den Kopf. "Das geht heute nicht. Riley ist total sauer auf mich und wenn ich sie noch später abhole, dann spricht sie am Ende nichts mehr mit mir.", gebe ich zwischen zusammengepressten Lippen von mir und blicke beschämt auf meine Hände, da ich Dylan nun nicht länger ansehen kann. "Ach komm, so schlimm wird das nicht. Riley wird trotzdem mit dir sprechen.", versucht Dylan es, doch er hat ja gar keine Ahnung. "Nein. Riley kann ein richtiger Sturkopf sein.", panisch schüttle ich meinen Kopf.
Dylan lacht auf und erntet dafür einen bitterbösen Blick von mir. "Okay, okay. Pass auf, ich hol deine Tochter Punkt 13Uhr ab und du holst sie dann einfach hier ab, sobald du Vladimirs Unterschrift hast. Du hast auch etwas gut bei mir.", ergeben hebt Dylan seine Hände. Mit zusammengekniffenen Augen betrachte ich den jungen Mann vor mir. "Ich hasse dich!", fluche ich, da mir der Gedanke ganz und gar nicht gefällt, dass Dylan alleine Zeit mit Riley verbringt. Aber um meine Tochter nicht weiter zu verärgern ist das die beste Option.
Dylan sieht mich geknickt an und kratzt sich am Kopf. "Ich liebe dich auch, Mia.", lacht er dann plötzlich auf und ich verdrehe genervt meine Augen. "Es freut mich, dass ich auf dich zählen kann. Und wenn Vladimir dich angrabschen sollte, bringe ich ihn um!", teilt er mir mit, ehe er vom Bürostuhl aufspringt. "Ich mache dir die Unterlagen fertig und bestätige deinen Außentermin.", sagt Dylan, ehe er aus meinem Büro verschwindet und mich wieder alleine lässt. Ich seufze.
Meine Gedanken kehren zurück und treiben mich beinahe in den Wahnsinn. Nun sind es die Gedanken, welche um Riley und Dylan kreisen und der Tatsache das die Beiden nachher gemeinsam alleine Zeit verbringen. Was ist, wenn Dylan auf dumme Gedanken kommt? Kann ich ihm meine Tochter überhaupt ohne weiteres überlassen? Doch ich schüttle die Gedanken schnell ab und rede mir ein, dass Dylan sicherlich gut mit Riley umgehen wird und meine Tochter vermutlich sehr viel Spaß haben wird.
Ich sammle mich, um mich wieder auf meine Arbeit zu konzentrieren die vor mir liegt. Schließlich erledigt diese sich nicht von selbst. Genervt seufze ich auf, als ich eine Stunde später fertig bin und die Akte vorsortiert ist. Überglücklich stehe ich von meinem Stuhl auf, schnappe mir die Akte und eile in das Büro nebenan. Ohne Anzuklopfen stürme ich herein, da ich es überhaupt nicht einsehe bei Dylan anzuklopfen.
Sofort schießt mir ein grünes Augenpaar entgegen und bloß einige Sekunden später realisiert mein Gehirn, dass Dylans Vater sich ebenfalls in diesem Büro befindet. Peinlich. "Guten Tag, Mister Dollas.", gebe ich freundlich von mir und versuche mein fehlendes Anklopfen einfach zu überspielen. Dylan blickt mir grinsend entgegen, während sein Vater mich beinahe fassungslos anschaut. "Haben Sie geklopft?" Mister Dollas runzelt seine Stirn und scheint zu überlegen, ob er das Klopfen überhört hat.
Dylan räuspert sich und zieht die Aufmerksamkeit seines Vaters somit auf sich. "Ich habe mit Mia vereinbart das sie nicht klopfen muss. Schließlich bringt und teilt sie mir bloß wichtige Dinge mit.", grinst Dylan und zwinkert mir dabei süffisant entgegen. "Du sollst die Finger von den Angestellten lassen!", bedrohlich hebt Dylans Vater seinen Zeigefinger. "Ich lasse die Finger von den Angestellten." Dylan zuckt scheinheilig mit den Schultern und sein Vater blickt mit zusammen gekniffenen Augen zwischen uns hin und her. "Von Miss Edison sollst du deine Finger auch lassen!", räuspert Mister Dollas sich und startet mit seinem Sohn ein Blickduell.
"Dieses Gespräch hatten wir bereits." Dylan schüttelt gelangweilt seinen Kopf, steht von seinem Stuhl auf, kommt auf mich zu und nimmt mir die Akte aus der Hand. "Wenn es sonst nichts mehr gibt, kannst du ja jetzt auch wieder gehen. Mia und ich haben nämlich noch etwas Wichtiges zu besprechen.", frech grinst Dylan mir entgegen und dieses Grinsen führt dazu, dass ich einmal hart schlucken muss.
Uii uii uii, da wird Dylan wohl eine einmalige Chance haben und ganz alleine Zeit mit seiner Tochter verbringen können. Hehe, was denkt ihr werden die Beiden tun? Wird der liebe Dylan wohl auf dumme Gedanken kommen?
Ich wünsche Euch für das Jahr 2021 viel Gesundheit und das all eure Ziele in Erfüllung gehen. Wie habt ihr ins neue Jahr gestartet? Also ich habe dies mit sehr sehr viel Alkohol😂🙈
Liebste Grüße:
Steffi
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