Kapitel 2

,,Wir planten in einem Gebäude einzubrechen. Alles war startklar und wir hatten uns auch lange darauf vorbereitet. Für Justin war alles perfekt und er war froh, den Plan endlich durchzuführen.

Alles bereit?, fragte Justin mich und ich nickte. Wir waren beide auf alle Fehler vorbereitet, da wusste ich noch nicht, dass Justin mich aus einer Problemlösung raushielt.

Eigentlich standen wir alle Fehler gemeinsam durch, aber Justin zeigte heute seine egoistische Seite. Dazu aber später.

Niemand macht irgendwelche Fehler. Spielt auch nicht einen auf Superman. Jedes Problem wird gemeldet. Verstanden?

Alle nickten und nun konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Das hatte ich zumindest gedacht.

Denkst du es klappt?, fragte ich Justin und er war sicher. Wieso sollte es schief gehen? Ich zuckte die Schultern. Alles konnte schief gehen. Ein Polizist

Ich hatte auch eine Aufgabe und konzentrierte mich darauf. Meine Aufgabe war es alle über Funk zu kontaktieren, falls etwas schief ging und nicht vollendet werden konnte.

Dabei sass ich neben Danny, der mir half. Er war der Computerfreak und erledigte solche Sachen gerne. Er hatte sich im System des Gebäudes eingeheckt. Wir hatten alles unter Kontrolle und dann kam eine verdammte Tür, die geschlossen war.

Da kommen wir nicht durch. Scheisse man, schrie Danny schon fast und ich setzte mich auf. Was ist?, fragte ich und Danny seufzte. Siehst du diese Tür hier? Sie ist von der anderen Seite abgeschlossen. Justin kommt hier nicht durch.

Wohl oder übel musste ich die Mission absagen. Wir wollten kein Risiko eingehen und jetzt war der Moment gekommen.

Wir brechen ab., teilte ich über Funk mit. Alle waren erstaunt und alle auf einmal brachten ihre Meinungen. Nein! Wir sind so weit gekommen. Nur noch Justin muss doch was erledigen!

Leute, wenn ich sage abbrechen, dann meine ich das so. Geht mir nicht auf die Nerven.  Niemand sagte was und dann meldete sich Justin.

Nein, ich bekomme das hin. Ich war nicht seiner Meinung und sagte ihm das auch. Nein, du kommst nicht durch. Wir verschwinden. Justin aber blieb hartnäckig. Ich habe gesagt, ich schaff das. Was dachte er sich dabei? Justin, wir hatten das allen anderen gesagt und das galt auch für dich und mich. Niemand spielt den Helden.

Justin aber brach den Funk ab. Ich wurde sauer und trat gegen den Tisch. Danny sah mich an. Was hat er vor?, fragte er und ich zuckte die Schultern. Kannst du die Kameras hecken?, fragte ich und er lachte. Soll das eine Beleidigung sein?

Natürlich konnte das Danny. Er brachte alle Kameras auf einen Bildschirm. Dann suchten wir Justin und schon wurde er gefunden. Da mach das Bild grösser.

Wir sahen Justin der merkte, dass die Tür von der anderen Seite geöffnet werden musste und dann legte er etwas auf dem Boden.

Was macht er da?, fragte Danny und ich zuckte die Schultern. Ich konnte es nicht richtig erkennen, aber dann hatte es plötzlich klick gemacht. Eine Bombe, murmelte ich und Danny sah mich verwirrt an. Justin! Mach das nicht. Es sind Familien in den Gebäuden! Ich schrie das im Funk und ich wusste, dass er zuhörte.

Wir folgten Justin und er ging in den zweiten Stock. Was macht Carlos da?, fragte Danny aus dem nichts. Ich hatte mich zu sehr auf Justin konzentriert, dass ich die anderen Kameras vollkommen ignorierte. Justin! Verdammt nochmal! Nein! Mach das nicht. Du bringst Carlos um! Justin war aber in diesem Moment ein Sturrkopf und wollte es nicht wahrhaben, dass wir nicht hinein konnten.

Justin!

Doch dann drückte er den Knopf und das Gebäude oder zumindest nur der zweite Stock krachte zusammen. Unten gab es ein Geschäft und damit hatte er auf zwei Familien das Leben genommen. Bei der dritten hatte die Mutter überlebt, aber ihr Mann nicht. Carlos hatte auch nicht überlebt. Er hatte sie umgebracht. Er wusste was auf dem Spiel stand.

Nachdem das Geld aus dem Tresor genommen wurde, kamen sie wieder ins Hauptquartier.

Das erste was ich tat, war Justin eine reinzuhauen. Ich kochte vor Wut und musste es rauslassen. Für was denn? Ich sah die anderen an. Vermisst ihr nicht jemanden!?

Niemand sagte was und alle sahen sich um. Carlos, kam Danny dazwischen und Justin lachte. Willst du mir etwa jetzt dir Schuld dafür geben?!

Er war schuld daran und das wusste er auch.

Es ist deine Schuld! Wir haben abgemacht, dass niemanden einen auf Held macht! Das galt auch für uns Anführer!

Justin mochte es nicht, wenn man ihn zurechtwies und somit rastete er aus. Wir prügelten uns und dann wurden wir auseinander gezerrt. Schlussendlich kam ich auf einen Entschluss.

Ich bin raus.

Alle sahen mir nach und Danny kam mit. Oliver ebenfalls, aber die anderen blieben.

Nach zwei Jahren schrieb mir jemand mit einer unbekannten Nummer und hatte mit mir einen Treffpunkt ausgemacht.

Eigentlich war es immer ein Risiko irgendwo hinzugehen, wenn man nicht wusste, was einen erwartet, aber ich ging trotzdem. Ich war neugierig, wer sich da anonym meldete.

Am vereinbarten Treffpunkt nahm ich zuerst eine Zigarette und rauchte, bis endlich Zack auftauchte. Ich sah ihn verwirrt an. Du bist der Anonyme? Er lachte. Hast wohl ein Supermodel erwartet nicht? Nachdem er den Witz gemacht hatte wurde er ernst.

Er hatte mir erzählt, dass Justin die Schuld auf mich schob, dass ich ihm gesagt hätte, dass er alles in die Luft jagen sollte und die anderen glaubten ihm.

Eine Frage. Wieso kommst du erst jetzt. Nach zwei Jahren? Zack grinste mich an. Ich musste mich erst hinauf kämpfen. Justin vertraut mir blind. Ich habe sozusagen deinen Platz eingenommen. Deswegen durfte ich mir gar nicht erlauben, zu dir zu gehen, um dir das zu sagen. Aber nun habe ich auch seine Schwachstelle.

Zack hatte entschlossen sich mir anzuschliessen und Justin auszuspionieren. Justin sollte sich endlich mal stellen und sich bei den Familien entschuldigen."

,,Wieso sollte das Justin tun und ihr nicht? Ich glaube, du lügst.", unterbrach ich ihn und er sah mich wütend an. ,,Wieso sollte ich? Habe ich einen Grund dazu?" Ich lachte. ,,Du hasst Justin?" Zack kam dazwischen und Finn sah nur hin und her.

,,Ich glaube Thomas und er hasst Justin nicht. Denkst du nicht, dass jemand es verdient hat, zu wissen was abgelaufen ist?" Ich lachte. ,,Ihr wolltet was stehlen. Ihr kommt alle dran, wenn das rauskommt." Zack sah mich an. ,,Es gibt aber einen Unterschied zwischen stehlen und ein Gebäude in die Luft zu sprengen."

Nein, das konnte nicht war sein. Justin war kein Lügner und würde mich auch nie anlügen.

,,Arielle, dann kamst du ins Spiel. Als er dich nach dem Vorfall gesehen hattest, wie du da weinend sasst, hast du ihn an sich erinnert. Ich hatte ihn damals auch aus einer einsamen Gosse geholt." Mir kam das lächerlich vor. Zack hatte ihm alles erzählt? Er wusste einfach alles von mir.

,,Du kannst mich mal! Woher willst du das noch so genau wissen, was damals passiert ist? Es ist fünf Jahre her."

Plötzlich fiel ein Schuss und ich zuckte zusammen. Ich sah mich um und sah erst gar nicht, wen es getroffen hatte oder ob es überhaupt jemanden getroffen hatte. Thomas sah zu Zack. Sein Shirt bekam einen riesen Blutfleck und ich sass da wie erstarrt.

Wer hatte auf Zack geschossen? Weshalb?

,,Zack!", schrie ich und riss mich endlich aus der Starre. Ich ging zu ihm zu Boden und er flüsterte ganz leise seine letzen Worte, bevor er sein Bewusstsein verlor.

,,Hilf Thomas..."

Ich bekam Tränen in den Augen und einen Klos am Hals. Das letzte Mal als ich geweint hatte, war damals als ich jemanden ausversehen umgebracht hatte. Es klang total bescheuert, aber es war nunmal so.

Ich tat das, was Justin mir gesagt hatte und ich musste halt auf einen aufpassen. Justin kam dann und hatte mich angerempelt und ich hatte ihn getroffen.

Das wäre die Kurzfassung davon gewesen.

Thomas wollte meinen Arm packen, doch plötzlich fiel der Schuss genau zwischen uns. ,,Fass sie nicht an Sangster."

Seine Stimme könnte ich unter tausenden erkennen. Sie klang selbstbewusst, aber nicht so rau wie Thomas seine.

Justin.

Er sprang vom Fenster hinunter und zielte auf Thomas. Ich war froh, dass er hier war. Gleichzeitig war ich auch verwirrt. Hatte er auf Zack geschossen? Wieso? Hatte er einen Grund dazu?

Thomas sah wütend Justin an. ,,Du bringst deinen besten Freund um?!" Justin grinste. ,,Nein, einen Spion. Verrat wird mit dem Tode bestraft, also kannst du gleich mit ihm sterben. Wirf mir deine Waffe rüber und dein Kumpel hinter dir auch, sonst bringe ich ihn als nächstes um."

In diesem Moment ging mir vieles durch den Kopf und ich war total verwirrt. Justin war nie so kalt und plötzlich kam es mir vor, als hätte er nur seine schlechte Seite. Ich hasste zwar Thomas, aber ich wollte auch nicht, dass er starb. Allgemein war ich nie die Person, die Menschen einfach sterben sehen konnte, wie es Justin schon immer konnte.

Ich stellte mich vor Thomas und Justin sah mich an. ,,Verschwinde.", forderte er ruhig und ich schüttelte den Kopf. ,,Bring ihn ein anderes Mal um, wenn ich nicht dabei bin. Du hast schon genug angestellt." Justin seufzte und nickte aber. ,,Komm." Er machte eine Kopfbewegung und zeigte hinter ihm. ,,Aaron wartet dort beim Fenster auf dich. Er zieht dich hoch."

Ich tat, was mir gesagt wurde und Aaron wartete schon ungeduldig. Er packte meine Arm und half mir hoch. Meine Füsse waren nun im Schnee und mir fiel auf, dass ich meine Jacke im Zimmer hatte liegen lassen. Genau wie meine Stiefeln. Mit Socken stand ich nun im Schnee. Schnell stieg ich in sein Auto ein und als Justin einstieg, sah er mich im Rückspiegel an. Die Tränen, die mir vorhin aus den Augen kullerten, wischte ich weg.

,,Wieso weinst du?", fragte Aaron und Justin antwortete für mich. Er tat das öfters und er wusste auch, dass ich es nicht mochte. Es liess mich schwach wirken und das wollte ich nicht. ,,Zack ist tot." ,,Du hast ihn umgebracht!", rief ich dazwischen und er seufzte. ,,Er war ein Verräter. Was hätte ich sonst tun sollen? Ihn bei Thomas lassen? Früher oder später ist er auch dran." Ich lachte. ,,Also willst du seine ganze Gang umbringen?" Er nickte und ich war fassungslos. ,,Bist du bescheuert?!" Aaron grinste und Justin ging das auf die Nerven. ,,Was grinst du so blöd?" Aarons grinsen wurde grösser. ,,Ich weiss nur, dass du dich jetzt sicher überreden lässt, es doch nicht zu tun. Ari war nie deine rechte Hand, aber ihre Entscheidung hast du immer mitbedacht."

Justin mochte es überhaupt nicht, wenn man das sagte. Dass er sich von einem Mädchen beeinflussen liess. Er wollte vollkommen als Boss da stehen.

,,Verpiss dich.", zischte Justin und hielt plötzlich an. Wir waren angekommen und dann seufzte Aaron. ,,Na gut, Chef." Justin funkelte ihn böse an und er verschwand.

,,Ari, du weisst, dass du mir was bedeutest und als du dort vor Thomas gestanden bist und ihn retten wolltest, da wurde ich sauer. Bei Zack brannten bei mir die Sicherungen durch. Er war mein bester Freund und dann plötzlich stellt sich heraus, dass er mich nur ausspioniert? Du weisst, ich kann mich bei solchen Fällen nicht beherrschen." Justin zwang mich ihn anzusehen. ,,Bitte, hass mich nicht." Die vier Worte klangen kaum und ich musste mich total konzentrieren, damit ich sie verstand. ,,Ich hasse dich nicht, aber ich kann nicht verstehen, wieso du vorhin so kalt warst." ,,Das zwischen Thomas und mir ist das, was für mich am verletzlichsten ist in meinen Leben. Wenn es um dieses Thema geht, kann ich kaum denken. Er hat mich verletzt, aber nicht so sehr wie was anderes."

Er strich mir über die Wange und mir fiel auf, dass mir eigentlich total kalt war. Seine Hand war warm und es war angenehm seine Hand auf meine Wange zu spüren.

,,Ari, ich liebe dich. Schon seit fünf Jahren, aber die ersten zwei Jahre hatte ich dich in Ruhe gelassen, damit die anderen nicht dachten, dass ich dich deswegen aufgenommen hätte. Dann kamst du mit Peter zusammen und ich konnte nichts dagegen tun. Zwei einhalb Jahre lang hatte ich gelitten. Seit einem halben Jahr trauerst du ihm hinterher, aber er hat dich nicht verdient, wenn er dich verlassen hatte für den Ex. Du warst was besseres als sie und er hatte das nicht erkannt. Ich will nicht länger warten und ich denke irgendwie auch, dass du was für mich empfindest, aber du unterbrichst mich nicht, was mich total nervös macht."

Ich lächelte und sah Justin in die Augen. ,,Weil ich es mag dir zuzuhören, das hatte ich dir schon einmal gesagt." Er lächelte ebenfalls und dann wollte er mir näher kommen. Wahrscheinlich wollte er mich küssen, doch ich schüttelte den Kopf. ,,Ich muss erst eine Nacht darüber schlafen. Zack und dann gestehst du mir das. Die Lügenstory von Thomas. Lass mir Zeit." Er nickte. ,,Ich habe schon fünf Jahre gewartet. Auf einen Tag mehr oder weniger kommst es nicht darauf an."

Justin stieg aus und öffnete meine Tür. Ging in die Hocke und wartete bis ich huckepack auf seinen Rücken aufstieg. ,,Worauf wartest du? Oder willst du mit deinen Socken durch den Schnee schlendern?", lachte er und ich grinste. Dann stieg ich auf und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. Er schloss die Autotür und für ihn war es nichts, Multitasking zu machen.

Als ich hinuntersteigen wollte, liess mich Justin erst gar nicht runter. Er führte mich mit zu seinem Zimmer.

,,Schlaf auf meinem Bett, denn ich habe ein wenig schiss davor, dass Thomas kommt und dich mitnimmt." Ich nickte und als ich an Zack denken musste, war ich wieder traurig. Justin verliess das Zimmer und trotzdem ging ich zuerst zu meinem und zog mir etwas bequemes an. Dann aber ging ich wieder zu seinem Zimmer.

Justin kam hinein und sah mich da, wie ich nachdenklich ins Leere schaute. ,,Was ist?", fragte er und ich wusste nicht, wie ich es beschreiben sollte. Es gab immer Momente an denen ich mich schrecklich alleine fühlte. Zack war nun tot und schon wieder verlor ich jemanden.

,,Kannst du dich bitte neben mir legen?", fragte ich brüchig und er nickte. Er legte sich neben mir und fasste mich nicht an. Das hatte Justin noch nie getan. Früher waren wir auch eher wie Bruder und Schwester, aber jetzt da ich wusste, was er für mich empfand konnte ich nicht dasselbe denken.

Trotzdem wollte ich die Leere in mich füllen und rutschte bis zu ihm. Ich wollte seine Wärme spüren und ich wollte, dass er einen Arm um mich lag und mir sagte, dass alles nur ein Traum war. Aber es war keiner.

Er legte den Arm um mich und flüsterte stattdessen: ,,Ich lasse nicht zu, dass dich jemand verletzt. Das verspreche ich dir."

Das hatte er so oft versprochen und er wusste da noch nicht, was alles passieren würde...

Also das nächste Kapi kommt dann am Sonntag ^^ ich dachte auf drei Stunden kommt es nicht darauf an >.< :)

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