7.- Von ältesten Freunden und Modeberatern
Vorab will ich mal ein riesiges Dankeschön loswerden. Ich hätte niemals gedacht, dass so vielen diese Geschichte gefällt, das hat mich wirklich überrascht.
Also: Ich danke jedem einzelnen der für Eine Königin zum Verlieben voten und kommentiert. Ihr zaubert mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.
Viel Spaß mit dem Kapitel und ich hoffe euch gefällt es :-)
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Z A C H A R I A H
Eine halbe Stunde nach dieser merkwürdigen Begegnung war ich wieder in meinen Gemächern und ließ sehr prinzenhaft die Beine vom Schreibtisch baumeln. Cedric, meinen guter Freund und persönlichen Kammerherr, hatte ich dazu verdonnert mein Klagen zu ertragen.
"Sie ist so, so.... Argh, ich weiß auch nicht."
"Einfältig?", schlug mein Leidensgenosse vor.
"Ja genau.", stimmte ich zu, zweifelte dann aber an den Worten. "Aber irgendwie auch nicht."
"Was soll das denn heißen? Hattest du nicht gesagt sie sei ein Dorftrottel?" Verwirrt und mit gerunzelter Stirn sah Cedric mich vom Bett aus an. Er hatte sich darauf niedergelassen, nachdem er meine Wäsche gefaltet hatte und blickte mich nun, auf eine Erklärung wartend, an.
"Ich weiß es doch selbst nicht, Mann, okay?" Von meinen eigenen Gedanken irritiert, fuhr ich mir durchs Haar und rutschte von meinem Schreibtisch um im Zimmer auf und ab zu gehen. "Dieses Mädchen verwirrt mich einfach komplett. Als wir in Vaters Arbeitszimmer waren, da dachte ich einen Moment lang, dass es vielleicht nicht so schlimm werden würde, dass wir vielleicht sogar glücklich sein könnten, aber dann hab ich ihr in die Augen gesehen und, bähm, Einfaltspinsel. Ich war mir ganz sicher: Dieses Mädchen ist absolut einfältig und kann sich nur über Klamotten und Tratsch unterhalten. Ich meine, ja, sie ist hübsch, echt hübsch, aber mit so jemandem geht man doch ein. Aber als unsere Väter dann gingen, da wirkte sie so... so anders. Gelöst irgendwie." Es war schwer zu beschreiben was an ihr anders gewesen war. War es ihre Haltung? Ihre Wortwahl? Ihr Lächeln?
"Und du bist dir sicher, dass du dir das nicht nur eingebildet hast?", fragte Cedric und fing dann an zu lachen, der Idiot.
"Na du bist mir ja eine große Hilfe!" Ich boxte ihm auf den Arm, zumindest versuchte ich es, denn der Typ war verflixt schnell und so traf ich nur den Vorhang, der am Bett hing, während er aufsprang und hinter mich trat.
"Du bist mein ältester Freund-"
"Dein einziger!", warf er ein.
"Wahrscheinlich auch das." Ich seufzte. "Jetzt mal ehrlich: Was soll ich tun?"
"Hör doch einfach auf darüber nachzudenken und lass dich überraschen was morgen passiert."
Ich ließ mich aufs Bett fallen, vergrub den Kopf im Kissen und gab ein paar unverständliche Laute von mir bevor ich mich aufraffte und klagte:"Das sagst du so leicht. Ich kann meinem Kopf nicht einfach befehlen: So daoben, jetzt hörst du mal auf zu arbeiten und entspannst dich, danke."
"Dann denk an die Arbeit oder Brüste, was weiß ich."
V I C T O R I A
"Nein, ich will nicht!", nuschelte ich in mein Kissen, als Samara mich zum dritten Mal zu wecken versuchte. Für absolut nichts auf der Welt würde ich dieses Bett verlassen, es war der Himmel auf Erden! Wirklich, es fühlte sich an als würde ich auf Wolken schlafen und wenn ich aufstehen würde wäre es kalt und anstrengend... und kalt.
"Aber, Mylady, ihr müsst aufstehen! Oder wollt ihr euch etwa im Schlafanzug mit dem Prinzen treffen?" Samaras Stimme klang empört und ich hörte wie sie um mein Bett herumging.
Ich wollte gerade über diese Möglichkeit nachdenken, als Samara, herzlos wie sie ist, mir die Decke wegzog.
"Was tust du da? Lass das! Nein, Samara, bitte nicht. Tu mir das nicht an! Nein!" Ich gab mir wirklich die allergrößte Mühe meine Decke zurückzuerobern, aber dieses Mädchen war deutlich stärker als sie aussah, sodass ich mich schließlich widerwillig geschlagen geben musste. "Argh, mein Gott, du hast gewonnen. Ich steh ja schon auf." Grummelnd kämpfte ich mich also aus meinem neuen Lieblingsort und verzog mich dann erstmal ins Bad.
Wie ich erwartet hatte sah ich nicht annähernd aus die ein Mensch, aber wer tat das schon, wenn er gerade aus dem Paradies verstoßen wurde? Nach einem ausgiebigen Bad trottete ich mit nassen Haaren wieder in mein Zimmer und setzte mich an den großen Schminktisch wo Samara schon, mit Bürste bewaffnet, wartete.
Während sie also dafür sorgte, dass mein langes braunes Haar gebändigt und frisiert wurde, fiel ich über das Frühstück her, dass Samara auf mein Zimmer gebracht hatte, als ich im Badezimmer war. Croissants, Brötchen und alles was man sich an Belag wüschen konnte. Es war einfach köstlich.
"Was werden sie und der Prinz denn unternehmen?"
"Keine Ahnung. Er hat nur gesagt, dass er mich in meinem Zimmer abholt.", antwortete ich zwischen zwei Bissen.
"Er wird sicher mit euch Ausreiten, oder in den Gärten spazieren. Hach, wie romantisch.", seufzte Samara und hätte mir beinahe die Bürste gegen den Kopf gehauen, weil sie so vertieft in ihre Träumereien war.
"Samara, pass auf!"
"Oh, Verzeihung, Prinzessin." Sie lächelte entschuldigend und legte den umgewandelten Schlagstock zur Seite. "Es ist schon spät, wir sollten ihnen das Kleid anlegen."
"Ich kann mich selbst anziehen!", protestierte ich, doch meine Zofe ignorierte mich einfach und zog mich bei der Hand zum riesigen Kleiderschrank. Sie nahm einen Bügel heraus an dem ein Traum in Blau hing. Rasch schlüpfte ich aus meinem Nachthemd und Samara half mir beim anlegen der Robe, wobei sie das zarte Korsett zum Glück nicht allzu eng schnürte.
Als ich mich dann im Spiegel betrachtete war ich sprachlos. Das Kleid hatte einen ovalen Ausschnitt, sodass man zwar viel von den Schultern sah, aber nicht vom Dekolleté. (Das war auch gut so, denn ich wollte nicht, dass der Prinz meine Brüste wieder so angeiferte wie gestern Abend.) Der Stoff wand sich eng um meine glücklicherweise schmale Taille und fiel dann in einem graden Schnitt bis auf den Boden. Der Ausschnitt und der untere Saum waren mit goldenen Stickereien verzerrt, aber sonst war das Kleid schmucklos.
"Ihr seht wunderschön aus, Victoria." Auch Samara starrte mein Spiegelbild an und ich wollte sie gerade für ihre Auswahlloben, als ein Klopfen an der Tür ertönte.
Prinz Zachariah war da um mich abzuholen.
1076 Wörter
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