2.- Von Mätressen und Verlobten

Z A C H A R I A H

Mit dem letzten bisschen Energie das ich noch hatte drehte ich mich zur Seite. Mein Atem ging schnell und abgehackt, während ich versuchte innerlich runter zu kommen. Ein warmer Körper schmiegte sich an mich und ich schlang automatisch meinen Arm um Luise. Sie strich sich die wirren blonden Locken aus dem Gesicht und sah lächelnd zu mir auf. Ihre grün-grauen Augen sahen müde, aber glücklich aus. Ich wollte gerade zu Sprechen ansetzen, als unsere traute Zweisamkeit von einem Klopfen unterbrochen wurde.

"Ja?", knurrte ich, während ich Luise von mit wegschob, welche empört schnaubte. Doch darum konnte ich mich gerade wirklich nicht kümmern. Schnellstmöglich zog ich mir eine legere Hose an und warf mir ein Hemd über, als auch schon mein Vater hereinstürmte.

"Zachariah, was brauchst du denn so lange?" Sein Blick fiel auf die verwirrte blonde Schönheit in meinem Bett und er sah mich missbilligend an. "Musst du deine Eroberungen immer mit auf dein Zimmer bringen? Denk doch nur an die ganzen Gerüchte, die die Dienerschaft wieder verbreiten wird!"

Dass Luise zur tratschenden Dienerschaft gehörte, sollte ich ihm jetzt wohl besser verschweigen...

"Keine Sorge, alter Herr." Ich klopfte ihm scherzhaft auf die Schulter. "Wird nicht wieder passieren." Lüge. Und Vater wusste es. Um vom Thema, und der nackten Frau in meinem Bett, abzulenken fragte ich: "Was ist denn los? Hab ich irgendeine Ratssitzung verpasst, wenn ja wusste ich nichts davon!"

"Nein,nein, keine Ratssitzung, aber deine Verlobte."

"Verlobte?!"

"Meine, bitte was?"

Der erste geschockte Ausruf kam von Luise, der zweite von mir. Was genau versuchte mein Vater mir hier zu sagen? Ich könnte nämlich schwören, dass er Verlobte gesagt hatte, aber das konnte definitiv nicht stimmen. Ich würde es doch wissen, wenn ich verlobt wäre? Oder?!

"Du hast schon richtig gehört, Sohn, aber ich würde dieses Gespräch nur ungern unter diesen-"Er warf Luise einen abschätzigen Blick zu. "Umständen führen. Also, wenn du dich bequemlichst und mit mir in mein Büro kommen würdest."

Man sah ihm deutlich an, dass das ein Befehl war und ich keine andere Wahl hatte, als ihm zu folgen. Also ging ich mit ihm, viel zu geschockt um mir Gedanken um Luise zu machen, in seine Gemächer und ließ mich auf eine Chaiselongue fallen.

Mit angespanner Stimme fragte ich nach gefühlten Stunden:"Willst du mir vielleicht irgendetwas erklären? Zum Beispiel, warum du mir erst jetzt erzählst, dass ich verlobt bin?"

Die Miene meines Vaters, des Königs, zeigte keine Regung, als er zu sprechen begann. "Sie ist die Tochter des Herzogs von Sommerhill, einem guten Freund der Familie. Wir haben seit vielen Jahren mit dem Gedanken gespielt euch zu verheiraten, der erste Ehevertrag wurden schon vor acht Jahren geschrieben und unterzeichnet."

"Vor acht Jahren?" Ich war geschockt. Warum hatte man es mir so lange verschwiegen?

Offenbar ahnte mein Vater was ich dachte, weswegen er hinzufügte: "Sie war damals noch sehr jung. Wir wussten nicht sicher ob sie ihre Kindheit überhaupt überleben würde. Du musst wissen, dass ihre Tante, die Schwester des Herzogs, mit dreizehn an einer schweren genetisch veranlagten Krankheit starb. Niemand wusste ob der kleinen Prinzessin dasselbe Schicksal bevorstand."

Verständnis überrollte mich. Das war tatsächlich schrecklich, aber dennoch kein Grund mir so etwas wichtiges zu verschweigen! Hier ging es schließlich um mein Leben.

Um eine Diskussion zu vermeiden, gab ich mich geschlagen und fragte mit einem Seufzen: "Wann kommt sie denn?"

"Sie ist schon da."




600 Wörter

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie bin ich mit dem Kapitel nicht so zufrieden :-( Naja, ich hoffe ihr freut euch trotzdem!

Vergesst nicht zu Voten und zu kommentieren <3

x GwendolynAmerica

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