Epilog
-Sichtweise Hermine Granger-
Mit schmerzenden Füßen schritt ich die Treppe bis zur Haustür hoch. Merlin, diese blöden Hackenschuhe bringen mich irgendwann nochmal um. Leider gehörten sie zur Arbeitsuniform. Ich klopfte an die Tür. Während ich wartete pustete ich mir eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht. Die Sonne war schon fast hinter dem Horizont verschwunden. Die letzten Strahlen tauchten den Himmel in ein rotes Licht. Ein paar Vögel zogen am Himmel ihre Bahnen. Es war einfach ein herrliches Wetter und ich ärgerte mich im Stillen darüber, dass ich den gesamten Tag im Büro verbringen musste.
>>Mine, da bist ja endlich! <<, begrüßte mich Teddy, kaum dass die Tür sich geöffnete hatte. Schmunzelnd beugte ich mich zu dem kleinen Jungen herunter, dessen Gesicht mich erfreut anstrahlte.
>> Ich hab mit Granny zusammen dein Lieblingsessen zubereitet<<, verkündete er erfreut. Ich hob ihn auf meine Arme und betrat mit ihm zusammen das Haus. Mit dem Fuß drückte ich die Haustür ins Schloss.
>>Das ist aber lieb von euch. << Ich verstrubbelte ihm mit der freien Hand die türkisfarbenen Haare. Lachend schlang er seine kleinen Ärmchen um meinen Hals. Ist stieg aus meinen Schuhen und machte mich auf den Weg in Richtung Küche, aus der es bereits herrlich duftete.
>>Ah, guten Abend meine Liebe! Ich hoffe du hast Appetit mitgemacht <<, sagte Andromeda, die am Herd stand und gerade das Essen auf die einzelnen Teller portionierte. Ich setzte Teddy in seinen Kinderstuhl, ließ meinen Blick über den bereits gedeckten Tisch gleiten, ehe ich Andromeda die Teller abnahm. Den ersten bekam Teddy, die anderen stellte ich auf die Plätze rechts und links von ihm ab. Somit hatte Dromeda die Hände frei. Ich begrüßte sie mit einer herzlichen Umarmung. Wir setzten uns an den Tisch und begannen damit, uns das köstliche Essen einzuverleiben. Es schmeckte einfach fabelhaft. Ich sprach ein Lob zu den Köchen aus und holte mir wenige Minuten später noch einen Nachschlag. Doch gerade als ich mich wieder auf meinen angestammten Platz niederlassen wollte, vernahm ich aus dem Wohnzimmer einen Knall, sowie ein lautstarkes Fluchen. Andomeda und ich sahen uns über den Tisch hinweg verwirrt an. Gleichzeitig sprangen wir auf, um nachzusehen, was für den Lärm verantwortlich war. Eigentlich konnte es nur Remus sein...Und tatsächlich. Mit schmerzverzehrten Gesicht lag Remus zwischen Couch und Sofatisch, den er bei seinem Sturz mitsamt Deko umgerissen hatte. Besorgt eilte ich ihm zur Hilfe, als er sich mühselig von Boden aufzurappeln versuchte.
>>Ich habe ihm schon hundertmal gesagt, dass er seine Spielsachen nicht vor dem Kamin liegen lassen soll<<, schimpfte Remus, der gerade per Flohpulver aus Hogwarts angereist war, um mit uns zusammen zu Abend zu essen.
>>Entschuldige, Dad! <<, erschallte Teddy Stimmung aus der Küche.
>>Jaja, noch einmal und es gibt Hausarrest mein lieber Freund! << Schnaubend klopfte er sich die Erde von der Kleidung, für die ein umgekippter Blumentopf verantwortlich war.
>>Hast du dich verletzt? << Sorgevoll musterte ich ihn von oben bis unten, konnte aber auf dem ersten Blick keine Verletzung entdecken.
>>Nein, nein. Alles in Ordnung! <<, beschwichtigte er mich. Andromeda schwang ihren Zauberstab, um das Chaos zu beseitigen.
>>Hallo erstmal mein Schatz! << Remus zog mich an sich heran, hauchte mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen, ehe er mich in eine Umarmung zog. Lächelnd schmiegte ich meinen Kopf gegen seinen Hals.
>>Du hast Glück. Hermine hat noch ein wenig vom Essen für dich übrig gelassen <<, meinte Andromeda augenzwinkernd. Empört schaute ich sie an. Remus Brust vibrierte darauf vor Lachen, was mich ebenfalls zum Schmunzeln brachte.
Gemeinsam verbrachten wir einen schönen Abend bei Andromdea, ehe wir in unsere kleine Wohnung ganz in der Nähe apparierten. Teddy war bereits in Remus Armen eingeschlafen und es tat mir leid ihn nochmal wecken zu müssen. Ich half dem jungen Mann dabei sich bettfertig zu machen. Remus las ihm noch eine Gutenachtgeschichte vor, derweilen verschwand ich ins Bad. Ich hatte den Kettenanhänger von Remus extra Wasserabweisend gezaubert, damit ich ihn auch während des Duschens nicht ablegen musste. Seit er ihn mir geschenkt hatte, trug ich ihn ununterbrochen. Ich liebte ihn einfach zu sehr, um ihn jemals abzunehmen.
Gerade als ich dabei war mir die Zähne zu putzen, was ich wie Remus tagtäglich auf Muggelart tat, betrat Remus das Badezimmer. Er umarmte mich von hinten. Lächelnd sah er mich durch den Spiel hindurch an.
>>Was hältst du davon, wenn wir morgen mit Teddy zum Strand gehen? Wir könnten Severus und Fiona fragen ob sie ebenfalls mitkommen wollen, dann könnten wir ein schönes Picknick zu fünft machen <<, schlug er vor. Ich spukte die Zahnpasta ins Waschbecken.
>>Du meinst wohl zu sechst <<, erwiderte ich und musste grinsend, als Remus mit den Augen rollte.
>>Dann halt zu sechst. << Er knuffte mir in die Seite, was mich zum Lachen brachte.
Gesagt getan. Am nächsten Tag, es war Wochenende, apparierten wir an die Küste. Teddy war hell auf begeistert. Freudestrahlend lief er mit nackten Füßen am Ufer entlang. Händchenhaltend schlenderten wir ihm nach. Die Möwen krächzten über unseren Köpfen, kühles Wasser übersprühte unsere Zehen, der Sand knirschte unter unseren Füßen, die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel, es war einfach toll. Genießerisch atmete ich die salzige Seeluft ein, ließ meinen Blick über den Horizont gleiten und lauschte dem Rauschen der Wellen die gegen die Küste schwappten. Als Teddy sich in den Sand setzte, um eine Sandburg zu bauen, blieben wir ebenfalls stehen. Remus warf mir einen unruhigen Blick zu. Skeptisch zog ich die Augenbrauchen zusammen.
>> Was ist los? Irgendetwas scheint dich zu beunruhigen <<, hakte ich nachdenklich nach. Remus ließ darauf meine Hand los und schien verunsichert. Er räusperte sich.
>>Ähm...Würdest du mir für einen kurzen Moment deine Kette aushändigen? <<, bat er. Über alle Maßen verwirrt schaute ich zum ihm auf. Was hatte das zu bedeuten? Eindringlich sah er mich an, also kam ich seinem Wunsch nach. Ich öffnete den Verschluss an meinem Hals. Schwer lag der holzgeschnittene Anhänger in meiner Hand. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend überreichte ich ihn Remus. Unruhig beobachtete ich, wie er seinen Zauberstab aus dem Ärmel zog, um dann mit diesen auf den Anhänger zu tippen. Entsetzt schlug ich mir die Hand vor den Mund, als das oval förmige Stück Holz in zwei Teile zerbrach.
>>Was machst du? <<, rief ich. Besitzergreifen griff ich nach der kaputten Kette in seiner ausgestreckten Hand. Fassungslos starrte ich sie an. War das etwa Remus Art zu zeigen, dass er mit mir Schluss machen wollte? Das konnte nicht sein...Nein, niemals.... Tränen schimmerten mir in meinen Augen, als ich den gänzlich zerstörten Anhänger betrachtete. Ein Schluchzen entwich meiner Kehle. Ich konnte es nicht glauben.
Remus sagte währenddessen kein Wort. Er schien auf irgendetwas zu warten. Plötzlich viel mir etwas Glitzerndes zwischen den zwei Holzhälften auf. Die ersten Tränen liefen an meinen geröteten Wangen hinab. Kopfschütteln begutachtete ich das glänzende Schmuckstück in meiner Hand, welches zwei Jahre lang in meinem Anhänger versteckte gewesen war. Ein Ring.
>>Was? << Ich war sprachlos. Das war wirklich ein Ring in meiner Hand. Ich hatte ihn zwei Jahre mit mir herumgetragen, ohne es zu wissen. Völlig perplex hob in den Blick, nur um Remus kniend auf dem Sandboden vorzufinden. Mit offenen Mund starrte ich ihn einfach nur an. Mein Hirn schien zu langsam, um zu realisieren was hier gerade passierte. Scheinbar war dies eine spontane Aktion von ihm.
>>Hermine Jean Granger, ich kenne dich jetzt schon seit einer halben Ewigkeit und vor drei Jahren bist du zu einem der wichtigsten Menschen in meinem Leben geworden. Ich möchte, dass du weißt, dass ich auch jedes zukünftige Jahr mit dir verbringen möchte. Sicher bin ich kein Traummann und ich verstehe bis heute nicht, was genau du an mir findest. Trotzdem hast du dich für mich entschieden. Du bist eine unbeschreiblich kluge, liebreizende und vor allem attraktive junge Hexe, die ich alter Werwolf eigentlich gar nicht verdient habe. Doch ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen. Ich liebe dich von dem ganzen Herzen und darüber hinaus. Und deshalb frage ich dich nun...Willst du meine Frau werden? <<
Noch immer konnte ich nichts anderes tun, als ihn einfach nur anzustarren. Ich war überwältigt. Mein Herz klopfte lautstark in meiner Brust und meine Beine schienen sich langsam aber sicher in Wackelpudding zu verwandeln. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, bevor ich zu einem Nicken in Stande war.
>>Ist das ein Ja? <<, fragte Remus unsicher nach. Da ich zum Sprechen nicht in der Lage war, nickte ich zur Antwort einfach hektisch. Haltlos schluchzend fiel ich ihm um den Hals und konnte mein Glück nicht fassen. Nie und nimmer hatte ich damit gerechnet. Fest umklammerte ich den Ring in meiner Hand. Das war ein fairer Tausch gegen die Kette.
>>Wie überaus rührend. Aber ich habe nicht diesen weiten Weg auf mich genommen, um mir dieses Schmiertheater anzuschauen. << Mit großen Augen schauten Remus und ich zu den ganz in schwarz gekleideten Mann auf. Mir war völlig endfallen, dass wir uns mit dem Professor verabredet hatten.
>>Sei nicht so gemein, Sev! << Fiona, die nun neben Snape auftauchte, knuffte ihm schmunzelnd in die Seite. Es war noch immer ein merkwürdiger Anblick, die beiden Hand in Hand zu sehen. Zudem hatte Fiona mittlerweile einen ziemlichen Bauch bekommen. Eine Tatsache, mit der wohl beide nicht gerechnet hatten.
Ende
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Hallo ihr Lieben,
ich hoffe das Epilog hat euch gefallen. Ich persönlich bin jetzt etwas traurig, dass diese Geschicht nun wahrhaftig ihr Ende gefunden hat. Habt vielen lieben Dank fürs Lesen. Falls ihr nun nicht wisst, was ihr als nächstes lesen sollt, schaut doch gerne mal in meine anderen FFs ♥
Liebe Grüße
Eure Moony
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