7. Schmerz des Herzens
Irgendwann stoße ich auf meine Freunde und laufe zu Annie. "Mikasa? Du bist doch bei der Eliteeinheit!", höre ich Hana rufen, doch ich gehe weiter zu Annie, die sich gerade zu mir dreht. "Annie! Ich versteh, wie die aktuelle Lage ist und tut mir leid, das ich meine persönlichen Gefühle ins Spiel bringe, aber habt ihr Eren's Trupp irgendwo gesehen?", frage ich meine Freundin. "Nein ich hab sie nicht gesehen. Keine Ahnung wo Eren steckt, aber da hinten ist Armin.", meint sie und zeigt zu Armin. Sofort renne ich zu ihm. "Armin!", rufe ich. Bei ihm angekommen knie ich mich zu ihm runter. Ich bin so froh, ihn zu sehen. "Armin, bist du verletzt? Ist alles in Ordnung?", frage ich vorsichtig. Als er nickt, atme ich erleichtert auf und erhebe mich. Ich schaue mich nochmal nach Eren um. Schließlich waren die beiden in einer Einheit. "Sag, wo ist Eren?", frage ich weiter, doch bekomme keine Antwort. "Armin?", frage ich nochmal und er hebt seinen Kopf und schaut mir in die Augen. Tränen laufen sein Gesicht herunter und in mir breitet sich leere aus. Mein Wille zu leben schwindet, als Armin beginnt zu sprechen. "Die Mitglieder der Rekruten Truppe 34... Thomas Wagner... Nac Teaz... Millius Zermusky... Mina Carolina... Und Eren Jäger... Insgesamt fünf Rekruten in Erfüllung ihrer Pflicht als Helden... im Kampf gefallen!", berichtet uns Armin unter Tränen. "Unmöglich...", höre ich Sascha hinter mir sagen. "Gruppe 34 wurde also vollständig ausgelöscht...", sagt ein anderer meiner Kameraden. "Und uns wird es wohl genauso ergehen, wenn wir gegen die Titanen kämpfen...", sagt wieder ein anderer. "Es tut mir so leid, Mikasa... Eren hat sein Leben für mich gegeben... Ich war unfähig irgendwas zu tun! Es tut mir so leid... Ich bin..", erklärt Armin, doch ich stoppe ihn. Ich knie mich wieder zu ihm und nehme seine Hand. "Armin.", sage ich ganz ruhig und ohne jegliche Emotionen. Er hebt seinen Kopf und schaut mich verwundert an. "Beruhige dich. Du darfst dich jetzt nicht von deinen Gefühlen überwältigen lassen.", erkläre ich ihm, was ihn nur noch mehr verwirrt. "Los, steh auf.", sage ich und ziehe ihn hoch. Nun widme ich mich wieder den anderen zu und laufe an ihnen vorbei. "Marco, wenn wir die Titanen, die sich ums Hauptquartier scharren beseitigen, können wir unsere Gastanks auffüllen und gemeinsam auf die Mauer steigen. So ist es doch, oder?", frage ich ihn. "Ja, das stimmt... Aber es sind einfach zu viele, selbst mit dir...", erklärt Marco, doch ich unterbreche ihn. "Ich kann es schaffen.", sage ich sicher, als ich mich am Rand des Daches wieder zu ihnen drehe und ziehe meine Klingen. "Ich bin stark, sehr stark! Viel stärker als ihr! Habt ihr gehört? Ich bin ein Krieger! Und darum werde ich alle Titanen vernichten, die sich uns in den Weg stellen. Ich brauche eure Hilfe nicht! Ihr seid nicht nur unfähig und inkompetent, sondern auch feige und rückgradlos! Ihr enttäuscht mich. Aber ihr könnt ruhig hierbleiben und Däumchen drehn, nur zu.", sage ich zu allen und meine es auch so. "He, Mikasa, bist du verrückt geworden? Was redest du den da?", ruft Hana. "Das kann doch nicht dein Ernst sein! Willst du etwa allein gegen die Titanen kämpfen?", mischt sich noch einer ein. "Das schaffst du doch nie!", meint ein anderer. "Wenn ich es nicht schaffe, dann sterbe ich. Aber... Wenn ich gewinne, überlebe ich!", erkläre ich und drehe ihnen den Rücken zu. Dabei habe ich kurz zu Annie gesehen und ihr Blick war voll Sorge. Es tut mir wirklich leid, aber das interessiert mich momentan nicht. Ich hoffe, Annie kann mir vergeben... Mit diesem Gedanken, springe ich los.
Nachdem ich los gesprungen bin, kann ich Jean hören und danach Sascha. "He, ihr Feiglinge! Waschlappen! Idioten!", ruft sie unseren Kameraden zu und dann kommen alle hinter mir her. Zusammen bahnen wir uns unseren Weg zum Hauptquartier. In der Zeit habe ich schon zwei Titanen erledigt und schwinge mich zwischen den Häusern entlang. Mein Gasverbrauch habe ich auf Maximum, damit ich schneller bin. Auf meinem Weg töte ich jeden Titanen, den ich sehe. Mittlerweile habe ich einen kleinen Abstand zu den anderen gewonnen und bin im Moment über den Dächern. Plötzlich geht mir das Gas aus und ich knalle unsanft auf ein Dach. Dabei brechen meine Klingen ab und ich falle vom Haus. Direkt nach meiner Bekanntschaft mit dem gespannten Laken eines Standes, der ganz einsam und verlassen in dieser abgelegenen Gasse steht, öffne ich meine Augen und schaue in den Himmel. Es ist wieder passiert... Genau wie damals, habe ich wieder meine Familie verloren. Ich springe runter und gehe ein paar Schritte, dann lasse ich mich auf meine Knie fallen und starre hoffnungslos auf den Boden. Warum muss ich diesen Schmerz nur wieder ertragen? Es tut so weh. Ich habe jetzt doch nichts mehr zu verlieren. Die Erde bebt und ich weiß, das ein Titan auf mich zukommt. Eine Klinge stecke ich weg, ich brauche sie nicht mehr, den diese Welt ist so grausam. Manchmal ist sie jedoch auch wunderschön... Ich richte meinen Blick in den Himmel und denke an die letzten zwei Jahre mit Annie und an den Tag, an dem mir Eren den Schal umgelegt hat. Ja, ich denke ich hatte ein gutes Leben. Meine Augen schließen sich und ich schließe mit meinem Tod ab. Der Titan kommt näher und ich lasse ihn. Er kann mich fressen, so wie Eren gefressen wurde. Doch irgendwas...
Mein Körper bewegt sich von alleine und trennt dem Titanen mit meiner verbliebenen Klinge die Finger ab. Sofort springe ich etwas zurück, da er mich mit der anderen Hand packen wollte. Aber was ist das? Sofort schlägt der Titan nochmal zu und ich kann nur knapp ausweichen. Mein Körper trifft hart gegen die Hauswand hinter mir. Warum? Ich hatte dich aufgegeben... Der Titanen schlägt mit seiner rechten Hand in die Hauswand und ich werde weiter zurück geschleudert. Warum stehe ich nur wieder auf? Warum wehre ich mich? Zu welchem Zweck kämpfe ich noch? Das alles frage ich mich, während ich mich aufsetze. Es gibt doch keinen Sinn mehr für mich weiter zu leben... Was ist es, das mich antreibt? Vorsichtig stehe ich auf und schaue zur Sonne hoch. Der Titan kommt wieder auf mich zu. Auf einmal kommt hinter mir noch ein Titan. Ich bin umzingelt. Kämpfe! Was? Kämpfe! Kämpfe! Eren... Kämpfe! Du musst kämpfen um zu überleben! Kämpfe! Kämpfe! Meine Augen füllen sich mit Tränen. Bitte verzeih mir Eren... Ich werde nicht mehr aufgeben. Ich werde nie wieder aufgeben! Wenn ich sterben würde, könnte ich mich nicht mal mehr an dich erinnern. Darum... Werde ich um jeden Preis gewinnen! Ich will leben! Entschlossen halte ich meine Klinge mit beiden Händen. Vor meinen Augen sehe ich Eren und Annie... Ich werde leben! Versprochen! Ich schreie, doch ich falle...
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So, das wär's mit diesem Kapitel. Und ja, ich weiß das dieses Kapitel fast komplett nur die Serie wieder spiegelt, aber das ist beabsichtigt. Mit diesen kleinen Änderungen, die ich einfach zeigen wollte. Und es wird mehr. Ich verspreche euch, bald wird sehr viel von der eigendlichen Story von Attack on Titan abweichen. Ich hoffe es hat euch gefallen und bis zum mal! (^~^)/
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