Kapitel 15 - Eifersucht am Weg nach Costa Rica
Nach unserem Beinahe-Kuss zu Demonstrationszwecken war die Stimmung komisch zwischen Ben und mir. Es war ja nicht so, als wäre irgendwas daran echt, und mir war von Anfang an klar gewesen, dass es irgendwann zu dem entscheidenden Kuss kommen würde.
Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass es gleich beim ersten Frühstück noch in Mexiko der Fall war, und somit war ich sichtlich neben der Spur, als wir mit den Koffern das Hotel verließen und in der brütenden Hitze, die uns bereits umhüllte, obwohl es erst halb neun war, auf das Taxi warteten.
»Tut mir übrigens leid«, sagte Kian und riss mich damit aus meinen Gedanken. Dort hatte ich nämlich gerade mit den Augen ein Eichhörnchen verfolgt, das gerade gefährlich waghalsig quer über den Parkplatz vor dem Hotel marschierte und dabei etwas in den kleinen Händchen hielt. Vermutlich eine Nuss.
»Was tut dir leid?«, fragte ich überflüssigerweise.
»Das mit meiner Mutter«, erwiderte Kian mit zusammengezogenen Brauen. Ben stand etwas abseits im Schatten gegen die weiße Fassade des Hotels gelehnt und tippte angeregt auf seinem Handy herum.
»Ach so«, sagte ich, als mir ein Licht aufging. »Naja, der Dumme merkt nicht, dass er dumm ist. Das ist das Schlimme daran.«
Meine zynische Bemerkung überging Kian gekonnt. »Sie kann manchmal sehr ... aufdringlich sein. Überhaupt war es merkwürdig, dass sie es sehen wollte, wie ihr euch küsst.«
»Allerdings«, nickte ich bestimmt. Doch dann kam mir ein Gedanke, der das Unwohl in mir hochkochen ließ. »Glaubst du, sie zweifelt an der Echtheit unserer Beziehung?«
Kian zuckte mit den Schultern. »Das glaube ich nicht. Immerhin weiß sie, dass Ben ... naja, ein bisschen komisch ist. Und deswegen würde es nur passen, wenn er sich auch so eine Freundin sucht.«
Ich riss die Augen auf. »Findest du mich etwa komisch?«
Kian wich einen Schritt zurück und beeilte sich rasch, zurückzurudern. »Nein, nein, so war das nicht gemeint ...«
»Ach ja? Wie denn?«, fragte ich nicht unbedingt gut gelaunt. Ich war schon gespannt, wie er mir das sonst erklären wollte. Viel Freiraum für Interpretation ließen seine Worte ja nicht gerade.
Ben blickte in diesem Moment von seinem Handy auf. »Was ist denn los?«, fragte er beiläufig.
»Dein Bruder findet dich und mich komisch«, erzählte ich ihm brühwarm mit verschränkten Armen.
Ben schienen meine Worte allerdings nicht zu stören. »Na und?«
»Hallo? Hast du mir überhaupt zugehört? Anscheinend sind wir für ihn irgendwie sonderbar oder so!«, fauchte ich. Nur zu gut, dass Gabriella mal wieder auf sich warten ließ und unsere lautstarke Konversation nicht hörte. Die Kaffeeweihe war nicht spurlos an ihr vorübergegangen — sie musste sich erst umziehen, bevor wir nach San José fliegen konnten. Und unser Flieger ging bald.
Ben zuckte abermals mit den Schultern. »Er ist auch komisch«, sagte er lahm.
Ich verdrehte die Augen. »Nicht gerade hilfreich, Ben.«
»Hannah«, sagte Kian und legte mir versöhnlich einen Arm auf die Schulter. »Tut mir leid, das war nicht so gemeint. Wie gesagt: Nimm die Worte meiner Mutter nicht allzu ernst.«
Ich schüttelte nur den Kopf. Wie zum Teufel sollte ich diese Frau nicht so ernst nehmen? Sie war der Drache in Person! Sie schikanierte mich, und sie durchschaute mich, noch bevor ich einen Mucks von mir geben konnte.
Doch das Erscheinen besagter Person im Türrahmen hinderte mich, Kian genau das an den Kopf zu schleudern, was ich gerade dachte. Deswegen hielt ich brav die Klappe und lächelte so falsch, dass die Dielen sich bogen. Oder passierte das nur beim Lügen? Egal, denn ich konnte schwören, dass meine Nase sich heute ein wenig länger anfühlte, als sonst.
* * *
»Alles okay?«, hörte ich Bens warme Stimme neben mir. Ich presste die Lider zusammen.
»Ich sitze hier, habe die Angst meines Lebens, dass wir womöglich abstürzen, und du fragst mich, ob alles okay ist?«, brachte ich dann gepresst hervor. Meine Finger krallten sich in das Kunstleder des ausgesessenen Stuhls. Das Flugzeug war diesmal ein kleineres Modell, und ganz nach dem südländischen Klischee war es so isoliert, dass ich jede Luftturbulenz allzu deutlich spürte. Mein Herz rutschte jedes Mal dabei fast in die Hosen.
»Möchtest du vielleicht Wasser? Oder ... Cola?«, fragte Ben unsicher und tätschelte etwas befremdet mein Knie.
»Ich könnte gerade heulen, vor Angst«, knurrte ich ihn wütend an.
»Also ... Cola?«, schloss er daraus.
»Gar nichts, du Blödmann«, fauchte ich und lehnte den Kopf gegen die Lehne.
»Tief durchatmen, ein und au—«
»Ich weiß, wie das geht!«, rief ich genervt, wodurch ich einige Blicke anderer Flugpassagiere auf mich zog. Rasch senkte ich den Kopf und rutschte etwas tiefer in den Sessel, weil es mir unangenehm war, von den wenigen anderen Leuten angestarrt zu werden.
Glücklicherweise gab es auf diesem winzigen Flugzeug nur vier Businessclass-Sitze, und dort saßen Gabriella, Hendrik, Lisa und Kian. Ben und ich dagegen hatten bereitwillig, möglichst fernab von jeglicher Zivilisation, die unsere Sprache verstand, die Economy-Class gewählt.
Nicht, dass ich großartig irgendwas gewählt hatte, denn mir war schon seitdem wir den Flughafen in Mexiko erreicht hatten, ganz flau im Magen. Deswegen trug ich als kleinen Talisman auch eine Papiertüte als ständigen Begleiter mit mir mit; man konnte ja nie wissen.
»Okay, okay«, machte Ben nur abwehrend und verdrehte selbst die Augen. »Ich dachte bloß—«
»Hör auf zu denken«, knurrte ich.
»Aber—«
»Und zu sprechen!«
Dann wurde es ruhig, doch das war auch nicht ganz das Wahre, denn dadurch wurden die Geister in meinem Kopf lauter. Mein Herz wummerte unablässig gegen meine Brust, kalter Angstschweiß breitete sich auf meinem Körper aus. Mein Rücken fühlte sich an, als stände er in Flammen, und das, obwohl wir gerade erst eine Viertelstunde in der Luft waren. Wir hatten noch ein kleines Stückchen vor uns.
»Im Ernst, Hannah«, sagte Ben, der sich nicht durch meine kläglichen Versuche, ihn zum Verstummen zu bringen, davon abbringen ließ, mir löffelweise seine täglichen Weisheiten zu verabreichen.
»Was denn?«
»Ich finde es denkbar merkwürdig, dass jemand wie du Flugangst hat«, sagte er schließlich und verschränkte die Arme. Ich warf ihm einen Blick zu, der wohl mehr sprach, als alle Worte, die ich je zu ihm gesagt hatte. Gerade wünschte ich mir nichts sehnlicher, als dass mein Blick ihn augenblicklich tötete. Oder ihn zumindest für die nächste Stunde verstummen ließ.
»Wieso?«, fragte ich gepresst.
»Du scheinst ein Mensch zu sein, der nichts allzu ernst nimmt. Du sagst gerne deine Meinung und zeigst, wo der Hammer hängt.«
»Heißt das nicht Nagel?«
»Ist doch egal, Hauptsache Werkzeug«, sagte Ben augenrollend. »Ich komme aus Holland, ich darf das.«
Ich zuckte mit den Schultern. »Erzähl mir was neues.« Dann seufzte ich, ehe ich fortfuhr: »Und ja, ich wirke vielleicht wie ein humorvoller Mensch. Tatsächlich bin ich auch einer. Allerdings heißt das weder, dass ich keine Ängste habe, noch, dass ich nur glücklich bin.«
»Ach so?«, fragte Ben sichtlich interessiert.
»Ob du's glaubst oder nicht — manchmal habe auch ich meine Existenzkrisen, bei denen ich heulend in der Ecke sitze und mein ganzes Leben in Frage stelle.« Ich schluckte und fragte mich unvermittelt, warum ich Ben das alles erzählte. Doch andererseits machte er mit seinem warmen Blick aus diesen türkisen Augen, mit seinen Grübchen und seinen beschützerisch breiten Schultern einen angenehm netten Eindruck.
Beschützerisch breit?
Oh Gott.
Ich verzog das Gesicht, als hätte ich in eine Zitrone gebissen. Begann ich gerade tatsächlich, Ben nicht nur als Maschine, sondern langsam aber sicher als Mensch der Kategorie Mann anzusehen?
Ich hatte mich ja noch nicht selbst vergewissert, wenn ihr versteht, wie ich meine — und ich war ganz sicher nicht erpicht darauf! — aber ... Anfangs hatte ich da definitiv meine Sorgen gehabt.
»Wow, wie menschlich«, sagte Ben anerkennend nickend. »Tatsächlich geht es mir da auch so.«
»Wirklich, beginnst du da nicht zu rosten, wenn du ein paar Tränchen verdrückst?«, fragte ich mit einem sich ankündigenden Grinsen auf den Lippen.
Er verdrehte nur die Augen. »Ha, ha, sehr witzig. Allerdings wäre das Leben manches Mal als Roboter wirklich einfacher. Keine Menschen um einen herum ...«
»Ja, aber auch nur solange sich jemand darum kümmert, dass an dir nichts rostet und alles okay ist«, warf ich ein und lehnte mich nun auch etwas zurück. Mittlerweile ging es mir ein wenig besser, denn dadurch, dass ich mich nun auf Bens grenzdebile Kommentare konzentrierte, blieb meinem Kopf weniger Kapazität, sich darum zu kümmern, meinen Körper in Todesangst und Panik zu versetzen und dabei mir auszumalen, wie wir zerfetzt in brennenden Flugzeugstücken irgendwo auf Guatemala oder Nicaragua zur Ruhe kamen.
Ich schluckte. Ein beklemmender Gedanke.
»Touché«, sagte Ben nickend. »Allerdings — ist das nicht immer so? Gibt es ein Lebewesen, das nicht auf die Hilfe, Fürsorge oder Gunst seiner Mit-Tiere angewiesen ist?«
Wow, das war tiefgründiger, als ich es für einen Zweistunden-Flug gedacht hätte.
Ich seufzte nur und schaute aus dem Fenster in das Wolkenmeer, über dem wir flogen. Als Kind hatte ich mir immer ausgemalt, wie ich auf den Wattequasten wie in einer Hüpfburg sprang und alles um mich herum weich war.
Der Moment, als ich herausgefunden hatte, dass Wolken nur Ansammlung feiner Wasser— oder Kristalltröpfen waren, die aufgrund der Lichtstreuung sichtbar wurden, war einer der traumatischsten meiner Kindheit gewesen.
»Vermutlich nicht«, sagte ich mit einiger Verzögerung. Ich spielte ungeduldig an meinem Bettelarmband herum, das vor sich hin klimperte.
Bens Blick fiel ebenso auf meinen Arm, genau in dem Moment, als sich einer der Anhänger löste und auf den Boden kullerte.
»Scheiße«, murmelte ich und kroch sofort auf den Boden, um den Anhänger ausfindig zu machen. Das war nicht nur schwierig, weil ich ja immer noch angeschnallt war und in meiner Mobilität denkbar eingeschränkt war, sondern auch, weil es ziemlich dunkel war. Und der Teppichboden roch noch merkwürdiger, als das Plastik, mit dem das restliche Flugzeug ausgekleidet worden war.
»Gehts?«, fragte Ben von oben.
»Nee, es rollt«, zischte ich zynisch zurück.
»Witzig. Nur du schaffst es, selbst beim Ertrinken noch einen dummen Witz zu reißen«, fauchte Ben zurück, ehe er sich ebenso zu mir beugte und mit seinem Handy Licht machte.
Oh, wie sehr ich noch an seine Worte denken musste, würde ich noch merken.
»Da«, murmelte ich und schnappte nach dem silbernen, kleinen Ding, das unter dem vorderen Sitz gekullert war.
»Gehts?«, fragte Ben gleich nochmal, doch.
»Nein, es krabbelt«, murmelte ich diesmal. Als ich den Anhänger endlich zu fassen bekam, tauchte ich wieder an die Oberfläche, wobei ich mir beinahe den Kopf an Bens Kinn stieß. Um ein Haar konnte ich die Massenkarambolage gerade noch verhindern.
Gerade rechtzeitig — denn in diesem Moment rollte der Servierwagen mitsamt einer in weinroter Uniform steckender Dame vorbei. Die Frau sah uns fragend an, ganz offensichtlich waren wir nun dran, unsere Getränkewünsche zu äußern.
Das mochte ich am Fliegen am liebsten, und ich war leider auch eine der Sorte Passagier, die ungefähr ein Hundert Extrawürste wünschten. Tomatensaft, aber nur mit einer Prise Salz, Cola, aber nicht eisgekühlt, Wasser, aber nicht allzu prickelnd. Da machte ich meiner Nation alle Ehre.
»Was darf es sein?«, fragte sie in gutem Englisch.
»Ein Wasser bitte«, sagte Ben ohne Umschweife und lächelte die Stewardess charmant an. Einen Tick zu lange, wie ich fand, schließlich sollte er mein Freund sein. Deswegen nahm ich all meinen Mut zusammen, legte meine Hand auf seine und fragte gespielt überrascht: »Nur ein Wasser, Schatz?«
Das penetrante Wimperngeklimper war so eindringlich, dass er etwas verstört von mir zur Stewardess sah, und wieder zurück.
»... Und einen Espresso, bitte«, schob Ben etwas langsam hinterher. Dass das nur ein Ablenkungsmanöver, das darauf hindeuten sollte, dass wir ein Paar waren, war, verstand er offenbar nicht. Na toll. Die Regeln des Flirtens — musste ich die ihm etwa auch noch beibringen?
Andererseits konnte ich mich zu genau daran erinnern, wie er mich im Hotel angeschaut hat, als niemand dabei war. Und das war bestimmt nicht geschauspielert.
»Und für Sie?«, fragte die Stewardess mich.
»Eine lauwarme Cola, einen Soja-Cappuccino und ein Wasser bitte«, sagte ich freudestrahlend, während ich Bens Hand mit meiner verschränkte.
Sie nickte nur, während sie Ben wieder betrachtete. Himmel, was hatten diese ganzen Stewardessen nur mit ihm? Sie konnten ihn gerne eine Nacht ausborgen und sich vergewissern, dass es weit weniger romantisch war, als man zu glauben vermochte.
»Sind Sie auf Hochzeitsreise?«, fragte die Stewardess unverblümt. Ben verschluckte sich prompt an seinem Wasser und begann laut zu husten.
»Nein«, sagte ich lächelnd, während Ben neben mir beinahe erstickte. Etwas unsicher klopfte ich auf seinen Rücken, allerdings bezweifelte ich, dass das hilfreich war. Naja, es waren die kleinen Dinge im Leben, die zählten, nicht wahr?
»Ach so?«, fragte die Frau forsch. Ich nickte.
»Wir sind aber schon seit zwei Jahren zusammen«, beeilte ich mich, hinzuzufügen. Dann flüsterte ich lachend, und so offensichtlich, dass es schon wieder bescheuert war: »Und vielleicht steckt er mir diesen Urlaub ja den Ring an den Finger, Sie wissen schon.« Ich zwinkerte, und merkte, dass ich vielleicht etwas zu dick aufgetragen hatte.
Was soll's— lieber war ich überbeschützend, anstatt meinen Mann hier ziehen zu lassen.
»Na dann viel Glück«, sagte die Stewardess kühl, ehe sie mir meine Getränke reichte und die nächsten Gäste bediente.
»Was haben die alle nur, dass sie auf dich stehen?«, fragte ich kopfschüttelnd etwas leiser an Ben gewandt, der sich mittlerweile wieder beruhigt hatte. Seine Atmung ging von der vorübergehenden Nahtoderfahrung immer noch rasch.
»Bitte?«, fragte er heiser. »Die stand doch nicht auf mich.«
Ich schnaubte verächtlich. »Mit deren Stielaugen war es auf einen Kilometer Entfernung gut ersichtlich, dass sie dich geil fand.«
»Geil?«
Ich nickte. »Das sagt man so, wenn man jemanden sexuell attraktiv findet«, erklärte ich notgedrungen.
Und dann kam mir ein komischer Gedanke: Konnte es sein, dass sich Bens Erfahrungen mit Frauen bislang auf ein paar Handküsse und maximal einer heißen Make-out Session mit seiner Exfreundin beschränkten? Ich meine, ich war auch nicht unbedingt die, die die meiste Erfahrung hatte, allerdings hatte ich bereits Männern Zugang zu mir gewährt.
Wohlgemerkt den falschen, aber das war eine andere Geschichte.
»Ach, wirklich«, sagte Ben sarkastisch. Dann wurde er allerdings wieder ernst: »Sie war einfach nur nett, und ich auch!«
»Ihr habt geflirtet«, korrigierte ich.
»Bist du etwa eifersüchtig?«
Ich riss den Kopf herum. »Ich? Bitte? Bist du verrückt?«, japste ich. »Nein, bin ich nicht. Bitte, dann geh doch zu deiner Tussi und mach mit ihr rum! Jedenfalls wird dir dann keiner mehr glauben, dass wir zusammen sind!«
Ben äffte mich lautlos nach und rollte die Augen, ehe er einen weiteren Schluck von seinem Wasser nahm.
»Abgesehen davon solltest du nicht so diesen perfekten Schwiegersohn raushängen lassen«, gab ich mürrisch von mir.
Er verzog das Gesicht. »Was ist denn jetzt schon wieder los?«
»Wer zum Teufel bestellt im Flugzeug Wasser?«, fragte ich wie aus der Pistole geschossen.
»Ich?«, fragte Ben. »Daran ist nichts verwerflich.«
»Nur Psychopathen machen das!«, beteuerte ich.
Ben grinste. Diesmal war er es eindeutig, der die besseren Karten hielt. »Tja, dein Pech, dass wir uns jetzt zwei Wochen das Bett teilen.«
Er hatte recht. Wenn er mich nachts umbringen wollte, würde keiner meine Schreie ...
»Malst du dir das gerade wirklich aus? Dass ich dich kaltblütig umbringe?«, fragte er amüsiert.
Ich zuckte nur mit den Schultern. »Was auch immer«, fauchte ich dann. Dass mir das alles hier gehörig gegen den Strich ging, war eindeutig.
Der Grund war: Ich wollte nicht, dass Ben sich Wasser im Flugzeug bestellte – aber nicht, weil ich es abwegig fand, sondern weil es ihn in ein anderes Licht rückte. Ein Licht, das ihn trotz seiner ruppigen Art und der brutalen Ehrlichkeit, die er an den Tag legte, irgendwie perfekt in Szene setzte.
Ich hatte Angst, dass ich wirklich beginnen könnte, ihn zu mögen. Denn viel zu oft hatten die Menschen, denen ich vertraute, mein Vertrauen missbraucht.
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