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Eine Weile kuschle ich einfach noch mit Linus und der Mann, Maximilian, geht. Er lässt mich alleine mit Linus, aber da ich zu große Angst habe, an Krokodile verfüttert zu werden, wage ich es noch nicht einmal die Türe anzuschauen, geschweige denn zu versuchen, ob sie offen ist. Also bleibe ich einfach hier und schmuse mit Linus.

Etwas später, es wurde schon dunkel im Raum, ging die Türe wieder auf und der böse Mann von vorhin kommt herein. Ich schaue ihn ängstlich an und drücke Linus schützend vor mich. „Komm mit Manuel. Wir müssen los", meint er und ich lege meinen Kopf ein wenig schief. Mein Daddy hat immer gesagt, dass ich nicht mit fremden Leuten mitgehen darf... Aber... Was, wenn der böse Mann dann die Krokodile holt? Oder mir aua macht?

Also stehe ich schnell auf und komme zu ihm, halte jedoch einen großen Abstand zu ihm, sodass er mich nicht ohne weiteres berühren kann. Er brummt nur leise etwas und geht vor.... Und ich gehe ihm nach. Er geht wieder einen Gang entlang und ich drücke Linus schützend an mich. Ich fühle mich alles andere als wohl hier... Es gefällt mir nicht, was sie hier machen... Da ist nicht richtig... Ich sollte bei meinem Daddy sein...

„Hör doch auf zu weinen. Was ist denn los verdammt!?", fragt er und ich zucke zusammen. Ich habe nicht mitbekommen, dass ich angefangen habe zu weinen und auch nicht, dass er mich anstarrt. Schnell wische ich mir die Tränen weg und schüttel leicht den Kopf. Ich will ihm nicht verraten, an was ich gedacht habe... Das... Nein....

Er packt mich nun aber am Oberarm und ich quieke auf, weinen nun nur noch mehr. „Rede gefälligst mit mir", sagen er mit einem wütenden Unterton und ich wimmer auf. Linus faucht und krallt sich mehr an mich, und ich weiche so wie es geht zurück. „Nein... Ich.. ich will zu meinem Daddy!!", weine ich und will einfach, dass das alles nie passiert ist. Ich will mit meinem Daddy auf dem Sofa kuscheln und mit ihm Filme anschauen.... Ich will nicht hier sein... Die sind böse!!

„Oh Gott... Nerv nicht.", meint er nun und lässt mich los. Ich schluchze auf und lasse mich auf den Boden sinken. Ich will zu meinem Daddy!! Ich will weg hier! Ich... Mami!!

Alle Erinnerungen kommen werde auf mich ein. Wie sie mich so traurig angeschaut hat und ein paar wenige Worte an meinen Daddy gerichtet hat, wie er ihr nachgerannt ist.. Wie er all~ „Ahh!" Ich wurde plötzlich durch eine Backpfeife wieder in die Realität gezogen und befinde mich nun über die Schulter des bösen Mannes geschmissen. Ich beginne wild zu zappeln und versuche von hier weg zu kommen. Ich will nicht hier sein. Nicht bei ihm. Nicht so nahe. Nicht...

„Halt endlich still du Göre! Oder muss ich dich erst bestrafen? Nein? Also sei still!!", flucht er nun und ich schreie nur noch mehr um Hilfe. Doch es ist ihm vollkommen egal. Er knurrt nur genervt auf und bringt mich in einen Raum. Wir sind also endlich da. Er lässt mich in der Ecke auf etwas fallen, was total hart ist und ich schlage mir dabei mein Ellenbogen schmerzhaft an. Mit den Nerven komplett am Ende versuche ich mich so klein wie möglich zu machen und mich selber zu beruhigen. Ich wimmer auf und will am liebsten einfach nur weg... Will meine Ruhe.. Will.... Meinen Daddy und meine Mami...

Noch ich werde nicht in Ruhe gelassen. Der böse Mann kommt wieder auf mich zu und in seiner Hand glitzert etwas Silbernes mit einer spitzen Nadel. Eine Spritze. „Nein! Ich will nicht! Lass mich!", wimmer ich und will einfach das er verschwindet. Doch er hebt nur meinen Arm schmerzhaft fest und drückt mir die Spritze in diesen. Beim Einstich verziehe ich mein Gesicht und wimmer kläglich auf, doch er wendet sich nur ab und murmelt etwas vor sich hin.

Als er mir den Rücken zudreht, versuche ich schnell aufzustehen und aus dem Zimmer zu rennen, mich irgendwo verstecken... Doch kaum will ich von dem Harten tisch aufstehen, sacke ich auch schon zusammen und falle auf den Boden. Ich fühle mich so... So schwer.. Aber auch so leicht. Es ist ein ganz seltsames Gefühl... ich kann alles spüren, aber nur.. wie durch eine dicke Schicht Watte... der Sturz ist nur ein dumpfer Aufprall, obwohl es sehr schmerzen müsste, da ich mich nicht mit einem Armen abfangen konnte. Ich spüre, wie etwas aus meiner Nase läuft, kann mich aber nicht bewegen, mich nicht aufsetzen und nicht an meine Nase fassen um zu schauen was los ist.

Dann werde ich auf einmal hochgenommen und wieder auf den Tisch gelegt. Dieses Mal den Bauch auf der Tischplatte. Die verschwommene Gestalt des bösen Mannes kann ich sehen und auch etwas hören... Aber was.. Sind es Worte? Spricht er überhaupt? Kraftlos lasse ich meinen Kopf zur Seite fallen und bemerke nun, wie der Mann irgendwas an meinen Fußgelenken macht. Dann an den Handgelenken. Dann kommt noch etwas über meine Beine und meinen Oberkörper und auch an meinem Hals und an meinem Kopf kann ich etwas spüren.

Doch was ist es? Es ist... Hart... Aber auch weich... Es ist stark.. Es hält mich fest... Es... ich gebe es auf. Ich weiß einfach nicht, was es ist. Um ehrlich zu sein, weiß ich gerade relativ gar nichts. Es ist alles so weit entfernt... So surreal... So...

Ich kann nun ein etwas lauteres Geräusch hören. Kann nun mehrere Gestalten sehen. Doch sehe ich wirklich echte Menschen? Sie sind so weiß... Von oben bis unten... Sind das Menschen oder doch eher Engel? Dann kann ich ein leichtes Ziehen an meinem Oberkörper, danach an meinem Unterkörper spüren und ein reisen hören. Dann ist es mir auf einmal kälter. Waise? Was ist los?

Als nächsten kann ich nur etwas an meinem Arm spüren. Dann wie etwas zwischen der Tischplatte und meinem Oberkörper an diesem befestigt wird... Dann ist etwas auf meinem Gesicht. Ich will das Teil von meinem Mund nehmen und protestieren, doch ich kann keinen Millimeter meines Körpers bewegen. Weiß nicht was los ist, weiß nicht, wieso ich hier bin, wo ich überhaupt bin. Wer hier ist und was sie machen.

Und... Die größte Frage überhaupt... Wo ist Linus?

Happy Nikolaus! 


Q: Was habt ihr bekommen?

A: Einen Anhänger, Ohrringe und Süßes

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