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Wir fahren... Und das nicht gerade kurz. Pat ist schon eine längere Zeit eingeschlafen und ich lehne an der Autotüre und streichle ihn sanft durch die Haare. Er ist ganz friedlich und sein gesamter Körper ist entspannt. So habe ich ihn noch nie gesehen, noch nie erlebt. In der Halle war immer eine grundlegende Spannung vorhanden und man konnte selbst in der Nacht nicht zu hundert Prozent sicher sagen, das nichts mehr passiert.

Aber jetzt scheint er Hoffnung zu haben. Er scheint dem ganzen hier zu vertrauen und auch ich muss sagen, dass ich einfach nur hoffe... Hoffe, dass nun alles besser wird... Mein Blick gleitet aus dem Fenster und ich erkenne eine weiße Landschaft. Dicke Flocken rieseln auf die Erde nieder und ich seufze entspannt aus.

Weihnachten ist vorbei und das neue Jahr hat begonnen und erst jetzt bin ich mal so richtig glücklich. Und erst jetzt ist mir wieder warm. Die Klamotten bringen schon relativ viel aber die Heizung in diesem Auto ist wirklich super.

Meine Gedanken schweifen immer weiter ab und ich merke nicht, wie auch ich ein das Land der Träume abschweife. Ein Traum. Es muss einer sein. Pat und ich stehen an einer Klippe. Schauen auf das Meer, auf den Sonnenuntergang und haben uns in den Armen. Wir sehen älter aus... Größer... Unsere beiden Schweife sind ineinander verschlungen und als sich meine Ansicht ändert sehe ich, dass wir beide strahlen.

Hinter uns kann ich ein Haus sehen und davor zwei kleine Gestalten. Aber genauer kann ich leider nicht erkennen, um was es sich handelt. Das Haus ist relativ alleine und ich kann nur in der Ferne noch so ein Haus sehen. Ist das eine Insel? Wo ist das? Und wieso träume ich von sowas? Stelle ich mir so meine Zukunft mit ihm vor?

Mit ihm an meiner Seite? Alleine im nirgendwo? Verwirrt blinzelnd wache ich auf, als mir etwas durch die Haare streift und da ich den Geruch nicht sofort erkenne, schrecke ich auf und mache mich ein wenig klein. Wo bin ich? Was ist hier los? Ich....

Stimmt. Wir wurden gekauft. Ich schaue in das verwirrte und leicht erschrockene Gesicht der Frau, die uns gekauft hat und wende dann meinen Blick auf Pat, der sich leise murrend in meinem Arm dreht und beginnt leicht zu blinzeln. Ich muss ihn wohl geweckt haben.... „Mi—au...?", kann ich leise von ihm vernehmen und verziehe leicht das Gesicht. Ich kann ihn nicht verstehen...

Vorsichtig drücke ich ihn an mich und schaue nun wieder etwas unsicher zu der Frau. „Kannst du ihn verstehen?", fragt sie und ich schüttle leicht den Kopf. „Okay... Geb ihm zu verstehen, dass wir da sind und ihr beide mir folgen sollt...", meint sie und entfernt sich etwas von dem Auto. Ich schaue zu ihm und er schaut mich ängstlich an.

Vorsichtig lecke ich seine Wange ab und knuff ihn in die Seite. Dann deute ich auf sie und nicke leicht und er nickt verstehend. Ich lächle ihn an und steige vorsichtig aus. Auch er steigt aus und klammert sich direkt an mich. Wir beide sind relativ schlecht auf den Beinen, da wir die letzten zwei Jahre fast durchgehend sitzen mussten. Aber wir schaffen es, der Frau zu folgen und finden uns kurz darauf in einem Haus wieder.

Es erinnert mich ein wenig an das Haus von meiner Oma. Es ist kein und gemütlich eingerichtet. Wir sind nun im Wohnzimmer und ich mache große Augen als ich das Sofa sehe. Es sieht so unfassbar weich aus.... Pat hat anscheinend denselben Gedanken, denn auch er schaut sehnsüchtig auf das Sofa.

„Setzt euch ruhig. Ich muss etwas lesen und dann kann ich ihm helfen", dabei deutet sie auf Pat und ich ziehe ihn schnell mit mir auf das Sofa. Ganz vorsichtig, so als ob es unter uns zusammen brechen und sich in Staub aufläsen könnte, setzen wir uns darauf und sofort kuschelt sich Pat wieder an mich, so wie wir es die letzten zwei Jahre in dem Käfig schon gemacht haben.

Nach einer Weile höre ich ein Geräusch und sehe auf. Die Frau hockt sich vor uns und hat die Fernbedienung in der Hand. Sofort drücke ich mich vor Pat und fauche leise. „Lass ihn in Ruhe! Er hat nichts gemacht!", knurre ich leise und sehe nur, wie sie leise kichert.

„Kleiner, ich werde keinem von euch etwas machen.... Aber fändest du es nicht auch besser, wenn er uns wieder versteht?", fragt sie und ich nicke leicht und schaue zu Pat der sich klein gemacht hat. Ich weiche langsam von vor ihm zu neben ihm zurück und drücke mich an ihn. Er muss da durch... Die Frau nickt und druckt den Knopf und ich merke, wie sich Pat neben mir anspannt, auffaucht und seine Hände an den Kopf legt.

„Schh... jetzt ist es vorbei... Alles ist gut Pat...", murmle ich leise und lecke seine Wange entlang. Er seufzt entspannt auf und nickt. „Danke.... Warte! Ich... ich kann dich wieder verstehen!! Ich! Ich hab dich so vermisst! Ich dachte ich würde dich nie wieder sehen!", meint er aufgeregt und drückt sich viel mehr an mich.

Ich kuschle mich ebenfalls an ihn und lächle. „Ich auch... Aber es ist alles okay... Ich glaube... Wir können ihr vertrauen...", meine ich und lächle sanft. Sie schaut zu uns und lächelt. „So, jetzt wo ihr mich beide versteht... Ich bin Yuki und ich werde euch nichts machen. Ich will euch helfen...."

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