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Ich habe nicht weiter nachgefragt, habe ihn in Ruhe gelassen. Wenn er nicht darüber sprechen will, ist es okay. Wir haben gerade das Essen für die Nacht bekommen und das Licht wurde ausgemacht. Er rutscht sofort näher zu mir und kann sich ein leises Wimmern nicht unterdrücken. „Was ist denn los? Es ist doch nur ein wenig dunkel geworden... Uns passiert nicht...", murmle ich leise und nehme ihn vorsichtig in den Arm.

Das hat mein Daddy immer gemacht, wenn es mir nicht gut gegangen ist und vielleicht hilft es auch ihm... Und tatsächlich entspannt er sich ein wenig und kuschelt sich an mich. „E-es ist... Wege ihr.. Ich habe Angst in der Dunkelheit...", murmelt er und ich runzle meine Stirn. „Wegen ihr?"

Dann beginnt er mir doch von seiner Vergangenheit zu erzählen... „Ich bin von meiner Ersatzmutter ausgesetzt wurden... Es war kalt und dunkel und ich hatte solche Angst...", murmelt er leise und ich merke, wie er langsam beginnt zu zittern. Aber... Er sieht nicht älter aus als ich, wieso wurde er ausgesetzt? Und was ist mit seiner richtigen Mami?

„Ich kann mich nicht wirklich an meine richtige Mutter erinnern... Sie hat mich direkt nach meiner Geburt zu meiner Ersatzmutter gegeben. Ich hatte ein schönes Leben bei ihr und im Kindergarten habe ich auch oft eine Frau mit roten Haaren am Zaun gesehen. Ich hatte immer das Gefühl, sie würde mich beobachten... Als ich einmal meine Ersatzmutter gefragt hat, hat sie mir erklärt, dass das meine Mutter sein muss. Sie erklärte mir auch, dass meine Mutter, ihre damals beste Freundin auf die schiefe Bahn geraten ist und sich nicht richtig um mich kümmern konnte und ich deshalb bei ihr bin. Ein wenig später habe ich auch herausgefunden, was sie damit meinte... Aber das ist egal... Ich habe ein tolles Leben bei ihr gehabt, bis sie diesen Mann kennengelernt hat. Er hat mich gehasst. Er hat nicht verstanden, wieso meine Ersatzmutter ein Kind, das nicht von ihr ist aufzieht und wollte eigene Kinder mit ihr. Sie hat sich von ihm so verwöhnen lassen und immer wieder hat er ihr eingeredet, dass ich böse bin und dass sie mich weggeben soll. Und das hat sie auch gemacht... Ich kann mich nicht so genau erinnern wie und wo... Nicht genau wie lange ich draußen war... Nur dass es kalt war weiß ich.. Und dunkel. Dann hat mich einer der Ärzte hier gefunden und hat mir ein warmes Essen versprochen und ehe ich mich versehen kann wache ich auf und habe diese... Diese seltsamen Sachen an mir. Ich verstehe nicht genau was los ist... Aber da du und die anderen hier so sind wie ich... Ist das normal nehme ich an?", endet er und ich starre ihn einen Moment einfach nur erschrocken an.

Das ist ja schrecklich. Er wurde von seiner eigenen Mami verlassen und von seiner Ersatzmami ausgesetzt... Naja, ich meine ich wurde ja praktisch von meinem Daddy verkauft... Da ist die Frage, was besser ist... Aber das ist nicht das, was mich gerade am meisten beschäftigt... Er... Er kann sich nicht erinnern, wie er hier her gekommen ist. Das heißt... Sie schaffen es gezielte Erinnerungen zu löschen?

Und er denkt, wir sind normal... Ich schüttel langsam meinen Kopf. „Nein... nein wir sind nicht normal...", murmle ich leise und spitze meine Ohren, dass auch ja niemand mehr zuhört, „Wir sind sogenannte Neko's. Wir sind zur Hälfte Katze und zur Hälfte Mensch. Das, was ich dir jetzt gleich erzähle, darfst du unter keinen Umständen irgendjemandem weiter sagen, hast du verstanden?!"

Er nickt und mache große Augen. "Okay gut.... Wir sind ein Experiment. Den Menschen wurde es durch die ganze Technologie langweilig und einige, so auch der leitende Mann, der übrigens Maximilian heißt, hier, haben begonnen an Menschen wie uns, Genexperimente zu starten. Sie haben uns mithilfe von Technologie zusätzliche Körperteile-" Dabei bewege ich meine Ohren und meinen Schweif "- und weitere Fähigkeiten des Mischwesen gegeben. Uns Katzen zum Beispiel verbesserte Augen, Ohren und einen feineren Geruchssinn.", erkläre ich ihm und er starrt mich mit großen Augen an. „Das.. Das heißt, ich war ein normaler Jun~.. Ja natürlich war ich das.. Ich erinnere mich daran... Aber.. Wie konnte ich es vergessen..."

Er klingt wirklich besorgt und auch wenn ich etwas Angst davor habe, ich muss ihm die Wahrheit sagen. „Wegen mir... Ich.. Maximilian hat mich hereingelegt. Er hat mir versprochen, dass ich zu meinem Daddy darf, dass mir nichts passiert und dass er auf mich aufpasst... ich musste dafür nur ein paar Fragen beantworten und sonst nichts. Es war so schön bei ihm. Er hat mich gut behandelt...", meine ich leise und denke traurig an das warme Kissen, das Kuscheln und die regelmäßigen Mahlzeiten.

„Wie meinst du das?", fragt Patrick und ich erkläre ihm, was ich meine. Dann schaut er mich mit hochgezogener Augenbraue an. „Du meinst, er hat dich wie ein Haustier behandelt? Und das fandest du toll?", meint er dann und ich starre ihn an. Einen Moment will ich wiedersprechen, doch er hat Recht. Er hat Recht! Ich... Ich wurde wie ein Haustier behandelt und habe es noch nicht einmal als schlimm angesehen.

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