𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟗

𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟗: 

𝐁𝐥𝐮𝐭, 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐞𝐢ß 𝐮𝐧𝐝 𝐓𝐫ä𝐧𝐞𝐧

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Selbst mit meinen neuem Anzug, erkannte mich Clint sofort. Ich befolgte Tonys Anweisungen und wir schossen aus der Luft auf Scarlet Witch und Clint hinunter. Meine Feuerstrahlen landeten extra neben ihnen, ich wollte sie nicht ernsthaft verletzen.

Wir schnitten ihnen den Weg ab, wo wir den Quinjet gelandet hatten, ich erkannte, dass das ihr Ausweg war, dies behielt ich im Hinterkopf. Wir konnten und wollten sie nicht damit entkommen lassen. Ich schwebte neben Tony, der seine Hand in Richtung der Scarlet Witch hob.

"Wanda, ich glaube, du hast Visions Gefühle verletzt."

Scarlet Witch funkelte Tony an, ihre Lippen zuckten, als sie praktisch knurrte: "Du hast mich in mein Zimmer gesperrt." Ich hatte keinen Akzent von ihr erwartet, ich dachte, sie sei Amerikanerin, wenn man bedenkt, dass meine erste Vermutung war, dass Captain America ihr Vater war.

"Du hast sie in ihrem Zimmer eingesperrt?!", zischte ich schockiert neben Tony. Ich konnte praktisch sehen, wie er mit den Augen rollte, als er meine Frage ignorierte.

"Erstens ist das übertrieben. Zweitens habe ich es zu deinem eigenen Besten getan.", sagte er ihr sehr sachlich und nicht als würde er darüber sprechen, dass er einer erwachsenen Frau Hausarrest gegeben hatte.

Sie spottete und neigte ihren Kopf ungläubig, mit einem Anflug von Schmerz.

"Hey, Kleine", begrüßte Clint mich, ich grinste bei dem Spitznamen und winkte kaum merklich in seine Richtung. "Du siehst toll aus in dem neuen Anzug, lass mich raten... Stark hat ihn gebaut?"

Ich nickte, bevor ich mit meinen Schultern leicht zuckte. "Ja, er ist in Ordnung, denke ich. Ich kann fliegen."

"Du denkst es ist nur in Ordung?" Tony seufzte enttäuscht auf, als Reaktion auf meine Antwort. "Barton, weißt du, deine Tochter hat kein Gefühl der Wertschätzung, ich frage mich, woher sie das wohl hat."

"Ich habe vergessen, nach meiner Hochzeit eine Dankeskarte zu schicken, komm darüber hinweg", er schüttelte den Kopf und senkte für einen Moment seinen Bogen aus seiner Bereitschaftshaltung, "und außerdem mag Laura nicht einmal Klavier, geschweige denn spielen, warum sollten wir dann ein ganzes Piano brauchen?"

Tony hielt inne, atmete wütend aus, bevor er Clint zunickte, und tat sein Bestes, um das Thema zu wechseln. "Der Ruhestand hat nicht gut zu dir gepasst, hast du es satt, Golf zu spielen?"

"Ich habe achtzehn gespielt, achtzehn geschossen, kann einfach nicht verfehlen", meinte er gedemütigt und zuckte mit seinen Schultern, seinen Bogen hielt seinen Fingern fest. "Außerdem muss ich ein Kind großziehen."

Seine Worte überraschten mich, ich hatte nur einen kurzen Moment Zeit, um seine Worte wirken zu lassen, bevor er seinen Bogen hob und einen Pfeil direkt auf Tony schoss. Ich hob meine Handflächen und schoss eine feurige Explosion auf ihn ab, die den Pfeil in Asche und Feuer verwandelten.

Ich funkelte Clint enttäuscht an und knirschte mit den Zähnen, er hatte mit seinen Fähigkeiten maßlos übertreiben.

"Es gibt für alles ein erstes Mal.", summte Tony spöttisch, ein sanftes Achselzucken, als ob er so etwas erwartet hätte.

Clint grinste uns süffisant an, fast so, als ob wir nicht das ganze Bild sehen würden.

Mein Blick glitt nach hinten als auf einmal Autos vom Himmel auf uns hinunter fielen. Die Autos gläntzen seltsam rot und sie flogen mit erschreckender Genauheit direkt auf Tony zu. Mein Instinkt sagte mir, ich sollte Tony aus dem Weg schubsten aber gerade als ich meine Hand ausstrecken wollte, stieß etwas gegen meine Knöchel und ich sah nach unten. Um meinen Knöchel ging seine Kette, die bis zum Zement des Bodens ging, und ich spürte wie mein neuer Anzug schmolz. Dann stürzte ich zu Boden und ich starrte in den Himmel, Autos krachten auf dem Boden, Tony war in der Nähe und ich spürte wie Blut mein Gesicht runter lief.

Ein dumpfes Klingeln in meinem Kopf ließ mich aufstöhnen und meine Augen schließen. Alles war für ein paar Momente verschwommen, während ich meine Übelkeit unterdrückte.

Ich sah Clint an, alles klingelte, aber ich konnte seine Lippen lesen, als er seine Hände an die Seiten meines Kopfes legte und dieselben Worte wiederholte; "Lila? Lila, kannst du mich hören?"

Ich atmete scharf ein, als ich mich vom Beton erhob, wobei er mir hoch half, seine Hände hielten jetzt meine Schultern. Das Klingeln verebbte, als er meine braunen Haare wegschob, :"Wow, deine Haare wechseln wirklich die Farbe, heh, das ist gar nicht komisch. Daran muss man sich definitiv gewöhnen."

"Sie werden weiß, wenn ich meine Kräfte benutze, das habe ich dir gesagt.", erinnerte ich ihn.

"Du hast mich gerade vom Himmel geschossen.", knirschte ich mit den Zähnen, aus Gewohnheit ballte ich meine Fäuste während ich spürte, wie meine Temperatur anstieg. Ich trat weg von ihm, erlangte meine klare Sicht zurück und entfernte meine Fußfessel.

"Lila", er hielt inne, sprach ruhig und sammelte langsam seine Pfeile ein, "ich wollte nicht..."

"Du hast mich vom Himmel geschossen.", zischte ich, starrte ihn an und atmete laut aus. Meine Hand schnallte mein Fußkettchen wieder fest und ich funkelte Clint an, während der metallische rosarote Anzug meinen Körper hinaufkroch. "Du sagtest, du hättest es nie etwas verfehlt!"

Meine Wut überwältigte mich. Ein Kloss der Wut formte sich in meiner Brust, welcher meine Arme hinunter wanderte. Zu meiner Überraschung fuhr eine korallenfarbige Hitzewelle durch meine Arme und flog direkt auf Clint zu. Natürlich sprang er, wie ich vermutete und teilweise gehofft hatte, aus dem Weg und ging hinter einem nahen Flughafenlastwagen in Deckung. Für einen Moment brannten alle Hindernisse, die sich mir zuvor in den Weg gewagt hatten. Schuld kroch in meine Eingeweide, als ich die Nachwirkungen von meinem Ausbruch sah.

Nach einer zu langen Pause hob Clint eine Hand über den Wagen, sein Daumen streckte sich in die Höhe. "Okay, Kleine, wir es quitt! Du bist immer noch mein Kind, obwohl du mich fast bei lebendigem Leib verbrannt hättest."

Ich wartete, bis ich mich wieder in die Luft erhoben hatte und aus seinem Blickfeld flog. Meine Augen suchten die Gegend ab und während ich nach Tony suchte, hörte ich lauten Krach und das Geräusch von Glas, das auf den Zement glitzerte. Dann wurde Peter an meinen Rücken geschleudert und wir beide stürzten zu Boden.

"Ernsthaft?" Ich stöhnte auf, als ich Peter von mir schubste, sobald wir beide auf dem Zement gekracht waren.

"Whoa, hey! Oh, du bist es nur.", keuchte er, als ob er sich an etwas Wichtiges erinnerte und sprang auf seine Füße. "Li, du wirst es nie glauben! Ich habe gerade einen Typen mit einem Metallarm getroffen."

Ich unterbrach sein aufgeregtes Gequassel mit einem aggressiven Schlag auf den Arm, "das war Barnes! Du hast ihn gesehen?! Weiß T'Challa Bescheid?"

Peter rollte mit seine Schulter, auf die ich gerade geschlagen hatte und probierte vermutlich den Schmerz wegzureiben. "Äh, wahrscheinlich nicht, du weißt, dass wir mitten in einer Schlacht sind. Mr. Stark hat mir gesagt, ich soll Abstand halten und sie vernetzen, er hat nichts davon gesagt, Black Panther zu helfen" Peter schaute instinktiv über seine Schulter, als ob jemand seinen Namen rief. Er zuckte zusammen, dann drehte er sich zu mir um. "Wir müssen los, wir stellen uns auf."

"Aufstellen?" Ich kniff die Augen zusammen und sah ihn an. Ich wusste, was er meinte; er sprach von einer Konfrontation, alle großen Kriege haben sie. "Woher weißt du, dass es jetzt ist?"

"Ich weiß es einfach, okay?", murmelte er hastig und drehte sich um, schleuderte ein Netz auf ein höheres Objekt und zwang sich in die Luft. "Lass uns gehen!"

Ich schoss in die Luft und folgte Peter. Während wir über einer großen Explosion waren, tauchte ein weißer LKW in der Luft auf und landete in dem feurigen Chaos unter uns. Mein Blick glitt zu Peter. Wir tauchten direkt nach Vision auf, und wie Tony gesagt hatte, sein Auftritt war sehr dramatisch, begann er etwas, das wie eine Art überzeugende Rede klang, der ich aber nicht zuhörte. Ich nahm meinen Platz zwischen Peter und Nat in der Aufstellung ein. Sie nickte mir zu, als ich an ihrer Seite stehen blieb, ich nickte zurück und ließ sie wissen, dass es mir gut ging.

Das Team, das Tony zusammengestellt hatte, sah ihn fragend an, um einen Hinweis darauf zu bekommen, was wir als nächstes tun sollten. Während wir es ihnen leicht machten, warfen sie Lastwagen auf uns, als würde es sie nicht interessieren, was mit uns passierte. Wir brauchten einen Plan, einen besseren Plan.

Das Team von Captain America war das erste, das sich bewegte, er sagte seinem Team: "Wir kämpfen." Was bedeutete, dass wir uns wehren mussten, weil wir nicht einfach zusammenpacken und ohne Anstrengung gehen würden. Sie bewegten sich auf uns zu und wir bewegten uns auch, Nat sprach aus, was wir alle in unserem Hinterkopf dachten, wo all unser zweifelhafter Sarkasmus lebte. "Das wird gut enden."

Unser Gang wurde schneller, aber als Captain America anfing zu joggen, begannen wir zu sprinten. Peter, der ein wenig hinterherhinkte, äußerte, was wir alle zu stolz waren, um es zuzugeben: "Sie hören nicht auf."

"Wir auch nicht.", wies Tony uns  mit einem schweren, aber direkten Ton an.

Reines Chaos brach aus, nachdem Tony und Captain America den ersten Schlag ausgeführt hatten, meine Augen verfolgten Barnes, als ich den Boden verließ. Es war unfair von T'Challa und mir, ihn beide zu wollen, aber das war derselbe Mann, der meinen Auftrag gestohlen hat und seinen Vater getötet hat.

Ich sank vom Himmel herab und schlug ihm direkt ins Gesicht, während Barnes zurück stolperte, sprang T'Challa vom Boden auf, trat zweimal an seine Brust  und warf ihn zu Boden. Als T'Challa in die Luft sprang, um einen härteren Schlag in eines von Barnes Beinen zu versetzen, wurde er von Falcon hochgeschleudert, der gerade vorbeigeflogen war, um seinen Freund zu retten.

Jetzt standen Barnes und ich uns gegenüber, und ich war bereit zu kämpfen, bis es mir plötzlich dämmerte: "Weißt du überhaupt, wer ich bin?"

Meine Frage ließ Barnes inmitten von Chaos und Wut innehalten. Seine Hände senkten sich und sein Kampfmodus war ausgeschaltet, erschien vor Verwirrung zu glühen. "Ah, du bist Clints Tochter?"

Diese Antwort war schlimmer als erwartet.

Ich seufzte und schüttelte meinen Kopf, "Nein, ich meine vorher, mit.. HYDRA."

Der Klang, des Namens, verursachte bei ihm den gleichen Schauer, der auch mir über den Rücken lief. Wir beide atmeten kurz und schnell ein, sein Mund öffnete sich und es schien so als würde er über seine Worte nachdenken. "Du bist nicht alleine, Lila, es gibt mehr Soldaten wie uns, stärkere und gefährlichere. Insgesamt fünf, nicht im Einsatz, aber gefährlich. Nur wir können sie stoppen, Lila, mit deiner Hilfe."

Ich war es so leid, mich zerrissen zu fühlen.

Dann verstand ich langsam, als ich aus der Situation gerissen wurde. Das rote Licht, welches Autos vorhin auf Tony regnen lies, jetzt damit beschäftigt war Autos so zu werfen, dass ich Buckys Gesicht nicht mehr erkennen konnte. Ich stolperte zurück und akzeptierte meine subtile Niederlage. Was sollte ich tun, erneut ein Doppelagent werden? Nein, dass konnte ich nicht tun, was würden dann Peter, Nat und Tony denken?

Im Moment musste ich meinen Kopf aktivieren und jede Brücke überqueren, die ich brauchte, wenn es notwendig war. Ich war auf den Beinen, sprang in die Luft und betrachtete die Schlacht aus der Vogelperspektive. Meine Augen sahen Peter, wie er fast von einem tonnenschweren Flughafen-Förderband erdrückt wurde. Ich landete und sprintete an seiner Seite, aktivierte mein Schild, hielt das Gewicht und schubste Peter aus dem Weg.

"Hey, au!" Er schrie auf, taumelte zurück und wich der Gefahr aus. Ich grunzte, drückte gegen meinen Schild und warf das Tonnengewicht über meine Schulter. "Weißt du, du hättest mir einfach sagen können, dass ich mich bewegen soll, das wäre viel netter gewesen, als mich zu schubsten."

"Danke, würde auch gehen.", erinnerte ich ihn und sah über meine Schulter. Meine Augen suchten wieder nach Barnes, ein Teil von mir wollte ihn treten, bis er nicht mehr sprechen konnte, ein anderer Teil interessierte sich für sein Angebot, ihm zu helfen. Ich fragte mich, wer die fünf Fremden waren, die dieselbe Vergangenheit hatten wie Barnes und ich.

Peter hingegen schien seinen Kopf an der richtigen Stelle zu haben, sein Fokus hingegen war auf den Kampf gerichtet. "Oh, bevor ich es vergesse; ich habe deinem Vater irgendwie Netzte in's Gesicht geschleudert. Es-es war nichts Persönlich, ich meine, ich liebe Hawkeye, er ist nicht mein Lieblings-Avenger, aber äh, du weißt schon."

"Peter!" Ich wirbelte herum und sah ihn an. "Du erzählst mir nicht ernsthaft, wie du gegen eine andere Person im gegnerischen Team gekämpft hast, als ob das nicht gerade deine einzige Aufgabe wäre?"

Für einen Moment war er still, und während ich dachte, es läge daran, dass ich ihm das Gegenteil bewiesen hatte, aber lag es daran, dass er immer noch nicht verstand. "Ich fühlte mich einfach schlecht, ich denke einfach nicht, dass Freunde den Vater des anderen verletzen sollten. Ich dachte nur du solltest wissen." Die Energie zwischen uns ließ nach, ich würde seine Gefühle nie verletzen wollen.

Ich seufzte, für einen Moment niedergeschlagen, auf. "Ich habe nicht... Peter, nimm es einfach nicht persönlich, ich werde nur nervös und gemein, wenn ich im Kampfmodus bin."

Peter sah zu mir auf und selbst hinter seiner Maske konnte ich sehen, dass er mir sein berüchtigtes breites Grinsen schenkte. "Ich weiß, ich muss mich nur daran gewöhnen, dass du meine Gefühle unabsichtlich verletzt. Es ist okay, du weißt nicht, was du machst."

Er sagte es so lässig, als hätte er diese ganze Unterhaltung bereits hundertmal geführt. Ich öffnete meinen Mund, um zu sprechen, hielt aber inne, als ich sah wie Clint einen Pfeil auf Tony richtete. Etwas war anders, schließlich hatte er schon den ganzen Tag so mit Tony gespielt.

Ich flog auf Tony zu, um ihm zu helfen und sah ich aus dem Augenwinkel, wie Clint seinen Bogen hob. Ich drehte mich um und schoss einen Schuss in seine Richtung, aber er sprang schnell aus dem Weg und schoss dabei einen Pfeil direkt auf mich. Mein Schild ging hoch und die Explosion seines Pfeils schleuderte mich zurück in eine Kiste voller Kisten.

"Au.", stöhnte ich hauptsächlich zu mir selbst. Gerade als mir der Gedanke kam, ein Nickerchen zu machen, blockierte etwas die Sonne, die auf mein Gesicht schien. Meine Sicht war verschwommen, aber ich war mir fast sicher, dass der Mann, der Peter getreten, jetzt zehnmal so groß war.

"Heilige Scheiße!", schrie Peter wenige Meter von mir entfernt. Alles, was ich tun konnte, war zu starren und mich langsam aufzurichten.

Ich beobachtete, wie der Mann Rhodey zurückhielt, als wäre er eine Actionfigur und keine echte Person.

"Gib mir meinen Rhodey zurück." Tonys Stimme knurrte in sein Mikrophon und wurde in meins gesendet, gefolgt von dem Grunzen, das erzeugt wurde, als Falcon ihn in die Seite trat und ihn umwarf.

Der riesengroße Mann schwang Rhodey und schleuderte ihn jetzt in seiner Hand. Peter, der jetzt ein Förderband hochlief, sprang zur Rettung. "Ich habe ihn!"

Er hielt ihn erfolgreich davon ab, in ein geparktes Flugzeug zu krachen, während er es schaffte, einen leeren Bus umzuwerfen, um weiter anzuhalten im Versuch weniger Schaden anzurichten.

In Sekundenschnelle flog ich wieder durch die Luft, blieb an Tonys Seite und versuchte, Falcon loszuwerden, der versuchte, sich mit Tony anzulegen. Mit ein paar feurigen Schlägen schickte ich ihn weg, und als ich um eine Ecke bog, erkannte ich, dass er nur von der kaputten Tragfläche eines Flugzeugs wegflog, welche der riesige Mann auf Tony und mich schleuderte. Mein Schild verhinderte, dass die Trümmer Tony verletzten.

"Okay, hat irgendjemand auf unserer Seite schockierende Fähigkeiten, die er offenlegen möchte?", fragte Tony sein Team von Helden.

"Ich kann Feuer spucken.", meldete ich mich, nachdem ich wieder auf Kurs war und versuchte, den riesigen Mann irgendwie am Sieg zu hindern.

"Ich muss diese Typen lebend abgeben, nicht knusprig.", erwiderte Tony, bevor er erneut grunzte, Falcon zu ihm zurückkam und ihm etwas ins Gesicht schlug, das wie ein Miniatur-Metallvogel aussah. "Hilf T'Challa mit dem Roten Riesen, ich kümmere mich um Falcon.", wies Tony mich schnell an, bevor er auf den fliegenden Mann zuraste.

Ich drehte gerade rechtzeitig meinen Kopf, um zu sehen, wie der Rote Riese gegen einen Stapel Kisten trat und T'Challa aus der Gefahrenzone sprang. Ich flog hinüber und schoss dem Mann zweimal in den Rücken, mit beiden ausgestreckten Händen. Er drehte sich gerade rechtzeitig um, damit War Machine ein paar Schüsse in seine Brust schießen konnte und Peter auf der Rückseite seines Anzugs glitt.

Jetzt, da ich wusste, dass sie das größere Problem bewältigen konnten, flog ich hinunter zu den Füßen des Riesen, wo T'Challa und Clint kämpften. Der riesige Mann trat nur wenige Meter entfernt auf einen Lastwagen und verursachte damit eine große, schwarze Explosion. Im perfekten Moment landete ich, es gab eine kurze Pause, als Clint seinen Bogen zu einem Stab ausdehnte, ihn um seinen Kopf schwang und ihn dann an seine Seite legte. Ich landete neben T'Challa, als Clint die Augen zusammenkniff. "Ich glaube nicht, dass wir uns getroffen haben, ich bin Clint."

"Ist mir egal.", sagte T'Challa trocken.

"So sollte jeder im Kampf denken.", warf ich ein und hob meine Arme, bereit, wieder zu kämpfen. "Du musst dich den Leuten, gegen die du kämpfst, nicht vorstellen, ich habe das Gefühl, ich sollte dir das nicht sagen müssen, bist du nicht auch eine Assassine?"

"Das nennt sich Höflichkeit.", erklärte Clint sich selbst mit einem Achselzucken, bevor er seinen Bogen erneut nach T'Challa spannte. 

Genau wie aufs Stichwort rief Tony mich über meinen Ohrhörer an: "Lila, wir haben vielleicht einen Plan und brauchen einen zusätzlichen Schlag, komm rauf." Ich blickte in den Himmel und sah, wie Iron Mann des Roten Riesen umkreiste, während Peter an seinem massiven Körper entlang kroch.

Ich flog auf hinauf zu und Rhodey, der ihm gerade einen Truck unter die Beine gerammt hatte, dann flog er zwischen uns beiden. "Lila, wir brauchen dich nur, um den großen Kerl zu blenden, bevor Rhodes und ich ihn niederschlagen.", erklärte er.

Ich sah auf meine Hände und zuckte mit den Schultern. "Ich meine, ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn erblinden lassen will, aber ich denke, ich könnte."

"Woah, woah." Rhodey hielt mich mit einem besorgten Kopfschütteln davon ab, auf den Mann zuzufliegen. "Nein, wir meinten eigentlich nicht..." Er sah Tony fragend an.

"Nein, Lila, mach nur für eine Sekunde ein helles Licht mit deinen Händen, damit er es nichts sehen kann. Rhodes und ich können ihn danach niederschlagen.", erklärte Tony dieses Mal ausführlicher und blickte dann auf die Beine des Riesen hinab. "Bist du bereit, Pete?"

"Bereit, wenn du es bist, Mr. Stark!", schrie er als er anfing, ein Netz um die Beine des Riesen zu wickeln.

Wir drei flogen in einer geraden Formation auf ihn zu, bis ich höher, direkt vor sein Gesicht flog und ein helles, heißes Licht in die Augen blitzen ließ. Ein lautes Stöhnen kam von seinen Lippen, als ich gerade rechtzeitig nach oben flog, damit Tony und Rhodey den letzten Schlag ausführen und ihn niederschlagen konnten.

Peter schwang sein Netz höher und rief aufgeregt: "Ja! Das war unglaublich!"

Sein schmerzhaftes Grunzen brachte mich dazu, rechtzeitig meinen Kopf herumzureißen, um zu sehen, wie er über den Parkplatz geschleudert wurde und wie ein Kartoffelsack in einen Stapel Kisten geschleudert wurde. Er bewegte nicht mal eine Fingerspitze.

"Peter!" Ich konnte mich nicht daran erinnern, seinen Namen gerufen zu haben, ich spürte nur meinen rasenden Herzschlag und wie mein Haar wieder braun wurde. Mein Anzug verblasste, als ich nur noch wenige Meter über dem Boden war, also musste ich zu Peters zu ruhigem Körper sprinten. "Nein, nein, nein, nein.", flüsterte ich, als ich mich ihm näherte und spürte, wie ich meinen Kopf schüttelte.

Seine Maske war halb von seinem Gesicht entfernt und seine Augen waren geschlossen, während ich seine Schultern schüttelte. Er bewegte sich nicht, ich setzte ihn wieder ab und mein Körper wurde zu kalt. "Tony?"

Tony kam an meine Seite, ging an mir vorbei und zu Peter, es brauchte nur seine Hand auf seiner Schulter, um Peter aufzuwecken. Er zuckte zusammen und schlug Tony Hand weg, dann sah er mich mit großen Augen an und fuhr fort damit, dass er um sich schlug.

"Hey! Hey, gleiche Seite, ja, hi, ich bin's...", murmelte Tony während er ihn beruhigte. "Oh, richtig, hey Li. W-oh richtig, hab vergessen, dass du brünett bist."

Ich hingegen war alles andere als beruhigt. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis das Gefühl in meinen Körper zurückkehrte, besonders in meine Fäuste. Ich schlug Peter zweimal auf die Arme, dann stieß ich ihn zurück und schrie: "Du lebst!?"

"Gleiches Team, gleiches Team!", zischte Tony bevor er mich herunterriss, als Peter zusammenzuckte.

"Was zum Teufel, Li?" Peter rieb sich den Arm und drehte sich von mir weg.

"Ich dachte du wärst tot" Ich knirschte mit den Zähnen und spürte, wie sich meine Kehle zuschnürte. "Ich hatte Angst. Ich dachte, ich hätte dich verloren. Du kannst das nicht tun; nicht am Leben sein. Du bist mein Freund, ich will dich nicht verlieren."

Selbst mit halb aufgesetzter Maske huscht ein anerkennendes kleines Lächeln über sein Gesicht. "Li, ich denke, das ist vielleicht das Netteste, was du je zu mir gesagt hast."

"Wenn du jemandem erzählst, breche ich dir beide Arme.", drohte ich ihm.

"Okay." Tony unterbrach mich. "Bleib bei netten Worten, keine Drohungen. Peter, du hast es gut gemacht, aber du bist fertig, okay? Lila-"

"Was? Nein, Mr. Stark, ich muss, ich muss-"

"Nö. Du gehst nach Hause oder ich rufe Tante May an.", drohte er und brachte Peter hoch. "Sag auf Wiedersehen, Lila, wir gehen." Ohne ein weiteres Wort flog er davon.

"Mr. Stark, warte, ich bin noch nicht fertig... bin ich." Er atmete scharf aus, als er zurückfiel und seinen Arm hielt.

"Du bist fertig.", ergänzte ich und zuckte mit den Schultern. Er kicherte, als er aufseufzte und sich gegen seinen Ellbogen lehnte.

"Ja Danke." Er stöhnte kurz auf, bevor er glücklich grinste.

"Hast du mich vorhin gehört? Bevor ich abgeschossen wurde, was großartig war! Ich habe versucht, dir Hallo zu sagen, ich musste irgendwie schreien, weil du so hoch oben warst und dass dein Anzug großartig aussieht. Hast du gesehen wie ich den Riesen hingesetzt habe?"

"Ja, Peter, ich habe es gesehen." Ich nickte und grinste leicht.

"Weißt du, als du da oben geflogen bist, sahst du irgendwie aus wie ein, ich weiß nicht, ein Komet oder so." Er zuckte mit den Schultern und spielte träge mit ein paar Steinen auf dem Boden mit seinen Händen.

Ich summte leise: "Danke, das werde ich mir merken, Peter. Bye."

"Ja, tschüss." Er klang erschöpft, als er mir zum Abschied zuwinkte und ich in die Richtung davonflog, in die Tony geflogen war.

Ich flog an seiner Seite und traf Rhodey, wir drei flogen in die Richtung des Quinnjets, mit dem sowohl Captain America als auch Bucky entkamen. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Falcon uns in den Himmel folgte.

"Vision, wir haben einen Verbrecher auf Sechs Uhr.", murmelte ich in meinen Kopfhörer. Es kam keine sofortige Reaktion, und während wir warteten, blies Falcon Raketen - Warnschüsse - um uns herum.

Ich schnappte nach Luft, verlor für einen Moment das Gleichgewicht und nahm wahr, wie hoch wir wirklich waren. Ich konnte kaum die Leute aus unserem Team sehen, die sich an dem winzigen Punkt befanden, der ein Flughafen war, auf dem wir gerade gekämpft hatten.

"Vision? Ziel ist ein Triebwerk, mach ihn zu einem Gleiter.", sagte Rhodey drängend und genau als ich zurückblickte, um einen Schuss auf Falcon zu schießen, welchler sich duckte und den Strahl zu abwandte, das er, Rhodey direkt in die Brust traf. Es war so einfach, ein schneller Funke, verdunkelte sich seine komplette Uniform und er fiel im freien Fall. Wie Peter war sein Körper schlaff, aber im Gegensatz zu Peter stürzte er in einem Metallanzug auf einen Boden, der mehr als 30km entfernt war.

Der Quinjet entkam immer noch, ich konnte Rhodey nicht retten, aber zumindest konnte ich die Welt vor einer kleinen Armee von Winter Soldiern retten. Ich folgte dem Jet weiter. Ich war wütend, warum ich ihm nicht geholfen hatte. Ich war wütend, weil ich wissen wollte, was Barnes gemeint hatte. Ich war wütend, weil ich eine Verräterin war.

Ich kam mit brennendem Körper zum Jet, ich musste kein Loch in die Seite des Jets schmelzen, denn als ich das Metall ergriff, öffnete sich die Tür und nachdem ich hineingeklettert war, stand ich Captain America und Barnes gegenüber. Barnes hielt ein Gewehr auf mich während sich die Tür schloss und ich darauf wartete, dass Stille über uns hereinbrach, ich starrte sie an und probierte einen klaren Gedanken zu fassen.

Tonys Stimme, quietschte durch meine Hörmuschel in meinen Kopf und brachte die Vernunft dazu, ihren hässlichen Kopf zu erheben. "Lila, bist du zum Jet gekommen?"

Ich zog den Lautsprecher heraus und zerstörte ihn. Kurz seufzte ich tief ein, spielte mit dem leblosen Kabel, während ich zwischen den beiden Männern hin und her sah. "Erzähl mir von ihnen, alles was du über die anderen Winter Soldier weißt, wenn du schon dabei bist erzähl mir doch gleich, wie man sie stoppt."

~ 4077 Wörter

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