𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟓
𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟓:
𝐓ö𝐭𝐮𝐧𝐠𝐬𝐦𝐚𝐬𝐜𝐡𝐢𝐧𝐞
__________________
TRIGGERWARNUNG: GEWALT
Smalltalk war nie mein Ding gewesen und wird auch nie mein Ding werden. Selbst heute habe ich ungewöhnlich viel geredet, vielleicht mein persönlicher Rekord. Aber neben mir im Auto saß Peter und schien auf all meine Fragen eine passende Antwort zu haben, ein freundliches Lächeln als Körnung all meiner lächerlichen Fragen. Es schien ein bisschen so, als würde mein Körper dieses Lächeln brauchen. Es war seltsam, er war seltsam, alles war seltsam. Sich mit einem andern Menschen einzulassen, der weder dein Opfer oder Tony, Nat und mein Vater war.
Es fing damit an als Peter einen zerbrochenen Bildschirm mit vielen kleinen Knöpfen herauszog. Er hatte das, was jeder an der Hüfte oder im Gesicht hatte, in der Hand. Er benutze nur einen schnellen und offenbar trainierten Daumen, um auf dem gesprungen Bildschirm zu tippen, ich kniff meine Augen zusammen, um besser sehen zu können. Sein Daumen hielt inne und er sah über seine Schulter zu mir, "Ähh, hey".
Ich zog meine Augenbrauen zusammen. "Was machst du?"
"SMS an May.", meinte er und als er meinen verwirrten Gesichtsausdruck sah, drehte er den Körper zu mir und sah mich interessiert an. "Hast du kein Handy?"
"Nein.", meinte ich ehrlich. Ich hatte zwar schon Handys gesehen, aber noch nie so viele wie heute. Ich habe nicht verstanden, warum alle so besessen davon waren. Was konnte man den spannendes mit einem kleinen Bildschirm und einer Reihe von Schaltflächen machen?
Peter schüttelte den Kopf und kicherte über meine Reaktion. "Im Ernst, wer bist du?" Er legte sein Handy weg und legte seine Fäuste unter sein Kinn während er sich zu mir beugte, innerlich fragte ich mich, ob er mich einschüchtern wollte. Immer wenn er mich ansah, fühlte ich mich anders. Benennen konnte ich es nicht, aber ich wusste, dass es keine Einbildung war.
Ich hasste sein Interesse an mir und meiner Geschichte. "Hab ich dir doch schon gesagt, mein Name ist Lila, selbst Onkel Tony hat es gesagt, also-", sagte ich bis er mich unterbrach.
"Nicht deinen Namen." Peter schüttelte den Kopf und seufzte frustriert während er probierte seine Gedanken zu erklären. "Ich meine, wo kommst du her? Warum weißt du nicht, was ein Handy ist? Warum hat Mr. Stark May angelogen, warst du har nicht im Gefängnis?"
"Hey, Sherlock", Tony sah vom Beifahrersitz zu uns nach hinten, nach Peters Aufmerksamkeit suchend, "du sollst freundlich sein, kein Verhör starten".
Er nickte leicht und sah auf den Boden. "Sorry, Mr. Stark.", murmelte er leise.
Nat kicherte und sah von ihrem Handy auf. "Vielleicht hebst du dir diese Fragen für später auf.", schlug sie Peter vor, dessen Gesicht einer Tomate ähnelte. Ich hatte nicht bemerkt, dass sie zuhörte, ich dachte eher, dass sie dem Wachkoma ihres Handys verfallen war.
Das Auto wurde langsamer, genau wie die anderen Autos, die uns umgaben. Ich funkelte Happy an, schließlich war er der Grund, dass wir nicht weiterfuhren. "Denken gar nicht dran mir die Schuld zu geben, Little Missy. Es heißt Stau, das ist New York, gewöhne dich daran."
Ich spottete über seine Haltung und zuckte zusammen, als Peter mir auf die Schulter tippte.
Meine Wut wurde von dem unglücklichen Fahrer auf den umgeleitet, der in meinen persönlichen Bereich eindrang. "Du brauchst mich nicht anzufassen!", zischte ich ihn an und ging auf die gegenüberliegende Seite des Autos, außerhalb seiner Reichweite. Instinktives, nicht rationales, Denken, meine Spezialität.
"Sorry, ich wollte nur deine Aufmerksam-", begann er aber dieses Mal unterbrach ich ihn: "Dann benutz Wörter!"
"Ich wollte nur sehen, ob du ein Spiel spielen willst.", er zog seinen Rucksack harsch auf seinen Schoß. "Du musst nicht so ein Idiot sein.", das vorletzte Wort, welches er sagte, war mir neu, aber ich konnte daran erkennen, wie er die Augen zusammenkniff, dass es nicht nett war.
Ich wandte mich zur Übersetzung an Tony.
"Was ist ein Idiot?"
"So nennt eine Person eine andere Person, die ein Arsch ist oder einfach ohne Grund gemein ist.", erklärte er, ohne von seinem Bildschirm aufzublicken. Er schloss seine Augen. "Ich überlege, dir deinen eigenen F.R.I.D.A.Y. zu besorgen, um all diese Fragen für dich zu beantworten." Als ich nicht antwortete, seufzte er, legte sein Hightech-Handy hin und sah mir in die Augen: "Dieses Kind ist so unidotig wie es nur geht. Du willst Menschenkenntnis haben und ein normaler Teenager sein?" Er gestikulierte zu Peter, der seinen Bildschirm ans Fenster hielt. "Das ist so normal, wie es sein kann".
Mich überkam das seltsame Gefühl, welches mir sagte, dass ich einen Fehler gemacht hatte. "Ich wollte kein Arsch sein und ich will ihn nicht durch den Raum werfen oder so, vermutlich würde ich ihn einfach nur schlagen." Mein Bauch fühlte sich kalt und leer an. Ich fühlte mich schlecht, weil ich ein...Idiot und ein Arsch war. Zusätzlich konnte ich erahnen, dass Arsch ebenfalls kein nettes Wort war, schließlich hatte Nat ihre Augen zusammengekniffen.
"Sag das ihm", meinte Tony und nickte in Richtung von Peter, "vielleicht solltest du auch an einer kleinen Entschuldigung arbeiten, wenn man bedenkt, dass du ihm eine schuldest".
Meine Augen verengten sich, was wollte er mir damit sagen oder unterstellen? "Entschuldigen? Schulde ich dir Geld?", fragte ich verwirrt nach.
"Du entschuldigst dich, wenn du dich schlecht fühlst. Du sagst 'sorry' oder etwas ähnliches, wenn du ein Arsch warst." Er seufzte leise. "Ich sollte dir definitiv einen F.R.I.D.A.Y bauen".
Nat kicherte amüsiert:" diese Worte aus deinem Mund, du bringt Lila das Entschuldigen bei, kannst es aber selber nicht, nicht wahr, Tony?"
Der Angesproche schnalzte mit der Zunge und drehte sich zu nett um: "Ich liege auch nie falsch, Süße."
Und nach dieser sinnvollen Unterhaltung drehte ich mich wieder zu Peter, die Erwachsenen konnten sich ruhig weiter wie Kinder verhalten, aber ohne mich.
Ich wartete darauf, dass Peter mich ansah, was mich dazu brachte ihn aufmerksam für eine Minute anzustarren. Als er sich endlich zu mir drehte, begannen meine Ohren wieder zu summen. "Welches Spiel willst du spielen?", fragte ich.
"Was?", fragte Peter verwirrt nach, riss sich einen der weißen Drähte aus dem Ohr und beugte sich zu mir, wahrscheinlich um besser hören zu können. Sein Gesichtsausdruck war wirklich verwirrt entweder war er sich nicht sicher ob er richtig gehört hatte oder weil er es nicht glauben konnte.
"Du hast gesagt, dass du ein Spiel spielen willst.", erinnerte ich ihn und er senkte seinen Blick, seine Hände fummelten an dem komischen weißen Draht rum.
Er schwang den Draht um seinen rechten Ringfinger, ich sah zu, wie er sich leicht hin und her bewegte während er leicht nickte. "Ja, das Alphabet-Spiel. May und ich spielen es immer, wenn wir im Stau stehen".
"Wie gewinnt man?", fragte ich nach dabei dachte ich an die Worte meines frühen Mentors 'der zweite. Platz ist nur eine nette Umschreibung, für den größten Verlierer'.
"Nun, sieh dich nach einem Buchstaben aus dem Alphabet um, zum Beispiel siehst du das A auf dem Nummernschild? Weil ich es gesehen habe, gehört es jetzt mir, und dann kommt B." Sein Finger deutete auf einen blauen Van, der neben uns stand und ich hielt ihn an, ich hatte das Spiel verstanden.
"Also suchen wir alle Buchstaben im Alphabet. Wer am Ende die meisten Buchstaben hat, gewinnt.", fasste ich zusammen.
"Richtig!" Peter kratzte sich am Hinterkopf und kicherte mit geschlossenen Augen. "Du lernst schnell, ist das eine besondere Fähigkeit von dir? Eine, mit der zu geboren wurdest?", fragte er neugierig nach.
"Hör auf Antworten zu suchen, oder wir spielen gleich das Stillespiel.", meldete sich Tony zu Wort und verschränkte die Arme. " Zurück zum zweiten Vorschlag, warum spielt ihr nicht lieber dieses Spiel?"
"Das Stillespiel klingt aber nicht spaßig...", ich wandte mich an Peter, welcher wie immer mehr wusste als ich, "ist das auch ein Spiel, wo du Sachen suchen musst?"
"Nein, beim Stillespiel geht darum, dass man leise ist. Es ist extrem langweilig. Oh! Ich sehe ein A, Da! Bei der Leitplanke!", meinte er und deutete hinter uns, auf das gelbe Schild, wo man deutlich 'Arschloch' lesen konnte.
Nat kicherte. "Ich wusste gar nicht, dass Leute immer noch deinen Namen drauf haben, Tony" Sie kicherte während sie auf das jenes Schild deutete.
Tony lachte trocken auf. "Haha, wie witzig, du weißt schon, dass wir im selben Team spielen?", fragte er trocken.
Nat kniff ihre Augen zusammen und noch bevor sie antworteten konnte deutete ich aus dem Fenster auf ein Schild, wo sonst nur noch ein R drauf war. "Da ist ein B!", sagte ich.
Peter folgte meinen Blick, sah auf das Schild und begann rum zu zappeln. "Mister Stark, können wir anhalten? Da gibt es Eiscreme, wir machen auch eine kleine Pause.", bat er Tony.
"Was ist Eiscreme?", fragte ich verwirrt nach und probierte zu verstehen, was daran so toll sein konnte. "Das gehört nicht zum Spiel, richtig?", fragte ich vorsichtshalber nach.
Peter atmete tief ein. "Ich kann es einfach nicht glauben, du kennst Eiscreme nicht, ich glaub ich fang gleich an zu weinen. Bitte, Mister Stark, wir müssen diesem armen Ding helfen", bettelte er fast Tony an und für einen Augenblick dachte ich, dass er gleich anfangen würde zu weinen. Tony musste denselben Gedanken gehabt haben, denn er sah Peter über die Ränder seiner Brille an.
"Hast du auch irgendwelche Überzeugungskräfte? Wie Hypnose?", neckte er Peter leicht und im Gegensatz zu allen andren, warte ich gespannt auf eine Antwort. Konnte er wirklich Leute hypnotisieren? Peter schnaubte nur anstatt einer Antwort und ließ sich in seinem Sitz zurückfallen. "Keine Sorge, wir essen was, bevor wir fliegen.", meinte Tony.
"Warte, braucht Lila nicht einen Pass?", fragte Nat und legte den Kopf schief. "Es ist nicht so einfach wie schlichte Drogen schmuggeln. Sie ist eine Person, eine gefährliche Assassine.", warf Nat ein.
"Ja, ich weiß" Tony sah sie an und schob seine Brille höher. "Ich hab das unter Kontrolle und nur für den Fall, dass du es vergessen hast, ich bin Tony Stark".
••●••
So langsam begann ich zu verstehen, dass Tonys Name irgendwas Mächtiges war. Nachdem er drei schlichte Wörter, 'Ich bin Tony Stark', gesagt hatte, öffneten sich alle Türen für uns. Ich glaube, dass er alles haben konnte, was sein Herz begehrte. Er suchte sich ein kleines, blaues Buch mit dem Namen 'Reisepass' aus, welcher in goldenen Lettern bedruckt war. Ein kleines Bild von mir war auf der zweiten Seite. Der Fotograph hatte ziemliches Pech mit mir, ich lächelte zwar artig nicht, aber dafür sah ich so aus, als würde ich ihn gleich umbringen wollen. Ich wurde aus der Erinnerung der vergangenen Minuten gerissen, als Nat mir einen roten Hut in die Hand drückte.
"Zieh das an, ich halte deinen Pass." Lauteten ihre Anweisungen.
Ich gab ihr meinen Pass und erhielt im Gegenzug den roten Hut, wobei sie meinen Pass gleich in ihren schwarzen Rucksack steckte. "Was soll ich mit einem Hut?", fragte ich nach.
"Falls du es vergessen hast, du bist eine ehemalige HYDRA Assassine und wie ich es verstanden habe, bist du ziemlich wichtig für sie. Besonders in New York musst du aufpassen, die Stadt ist wie ein Magnet für böse Menschen und Dinge.", murmelte sie und zog den Reißverschluss des Rucksackes zu.
Meine Augenbrauen schossen in die Höhe. "Und das wird mir dabei helfen? Es ist nur ein Hut?", sagte ich verwirrt.
Nat sah nach rechts und links, holte sich eine Sonnenbrille, vom Ständer neben ihr: "Und die".
Wir waren in diesem Laden schon 15 Minuten, es war ein kleiner Laden zwischen einem Frisör und einem Musikladen. Das war der Erste und einzige Stop bevor wir in den Privatjet gehen würden. Tony war einfach ausgestiegen, hatte Nat eine goldene Karte mit den Wörtern 'für das Essen' gegeben und war mit Peter verschwunden.
Nat und ich hatten uns die Kleidung angeschaut, überlegend in was ich reinpassen könnte. Wir hatten meine Sachen in meinen neuen schwarzen Rucksack geworfen. Ich schaute mich noch um und enddeckte Nat, welche eine blaue Lederjacke musterte. Sie war wirklich hübsch, sehr schönes Gesicht. Ich versuchte sie mir mit Clint vorzustellen. Ich berühre mein Haar und warf einen Blick darauf, in der Hoffnung ein bisschen rote Farbe zu finden.
"Lila, ich kann dein Starren fühlen.", murmelte sie in meine Richtung nachdem ich meinen Blick von ihr abgewandt hatte. "Was bedrückt dich?"
"Du bist nicht meine richtige Tante, oder? Wie auch Tony nicht mein Onkel ist. Du bist nur gut befreundet mit Va- Clint" Ich konnte das 'V' Wort nicht aussprechen, für eine gute Basis brauchte man zuerst einen Namen, dann kam der Rest. "Tony ist einer von Clints besten Freunden, fast schon ein Bruder, wenn ich es richtig verstanden habe, aber ich bin neugierig, wie du ihn kennengelernt hast.", erläuterte ich.
"Ich bin nicht deine richtige Mutter, Lila. Deine Mutter heißt Laura, sie backt großartige Kuchen. Glaube mir Clint und ich sind nur Freunde - wirklich gute Freunde." Sie schob ihre Sonnenbrille weiter runter und sah kaum merklich in meine Richtung. "Erinnerst du dich wirklich nicht an mich?"
Ich seufzte tief und strengte mein Gehirn an in der Hoffnung etwas in meinen Erinnerungen von Nat zu finden. Egal ob es ihr rotes Haar oder ihre Stimme war. "Ich erinnere mich an deine Stimme, du hast mir das Schlagen beigebracht, oder?", erinnerte ich mich wage.
Nat lachte herzlich bevor sie sich die Lederjacke vom Ständer nahm. Sie lief um den Ständer rum und drückte die Jacke in meine Hand. Ich drückte meine Lippen zusammen und nahm die Jacke von ihr.
"Jep, das war ich. Dein Dad dachte es wäre das Beste, wenn du dich verteidigen könntest, besonders in so einem jungen Alter. Anscheinend lag er richtig. Weißt du Lila wir beide sind uns ähnlich. Ich wurde zwar nie von HYDRA entführt, aber wir haben beide ziemlich gruselige Dinge gesehen.", meinte sie.
Ich atmete tief ein und verdrängte meine HYDRA Erinnerung, welche sich in mein Gehirn drängen wollten. Ich hatte noch nie jemanden getroffen, der ebenso dunkle Vergangenheit hatte, wie ich. Nat, eine fast unbekannte aber trotzdem irgendwie bekannte Person, besaß eine Gemeinsamkeit mit mir. Ich lächelte sie an, als Zeichen der Dankbarkeit, ehe ich mir die Jacke über die Arme streifte.
Die Jacke war an den Ärmeln ein bisschen lang, also krempelte ich sie hoch. "Du bist auch eine Assassine, oder?", fragte ich.
Ihre Augen richteten sich auf etwas im hinteren Teil des Ladens als sie antworte: "Dein Vater und Ich..,ja, wir..." Sie sah sehr beschäftigt aus, wie als wären ihre Gedanken woanders. Meine Neugier auf die Antwort wuchs mit jede Sekunde der Stille mehr.
"Kannst du mir diesen Trick mit dem-", ich konnte den Satz nicht fertig aussprechen, denn Nat unterbrach mich: "Komm".
"Wir werden verfolgt.", erklärte sie schnell wir liefen zügig aus dem Laden raus.
"Männlich, Mittedreißig, schwarze Kleidung. Lederjacke" Sie berührte beinahe zufällig ihr Ohr. "Tony, wir haben Besuch. Ja, sie ist bei mir. Mhh, Gasse beim Auto. Wir treffen uns dort. Verstärkung, ich dachte du kennst uns." Damit beendete sie das kurze Gespräch.
Sie joggte jetzt und ich folgte ihr mit einem leichten Sprint. Ich kämpfte gegen den Drang an über meine Schulter zu schauen. Das war die wichtigste Regel vom Leben und vom Weglaufen; niemals zurückblicken.
Nat wurde erst langsamer, als wir in die Gasse bogen, drückte sie sich gegen eine dunkle Backsteinmauer und ich folgte ihrem Beispiel, der Rücken meiner neuen Lederjacke drückte sich gegen die Backsteine. "Wie viele?", fragte ich.
"Ich habe nur einen gesehen.", erklärte sie, griff in ihre Tasche und holte schwarze, fingerlose Handschuhe heraus, welche sie auch gerade rechtzeitig anzog, als der fremde Mann die Gasse betrat. "Zwei beobachten uns von außerhalb des Ladens.", fügte sie hinzu.
Wir hielten alle den Atem an, gerade als der Mann den Kopf drehte, beschloss Nat als erste anzugreifen. Sie näherte sich leise ihm von hinten, sodass er sie nicht hören konnte, nahm ihn in den Schwitzkasten und durch ihre Handschuhe floss anscheinend Strom, denn dieser zuckte kurz auf und fiel dann um, ohne sich zu rühren.
Ich stand über dem Mann und zog meine Augenbrauen zusammen. Er war von HYDRA und arbeitete normalerweise in den Computerräumen. Ich habe mir nie die Mühe gemacht mir seinen Namen zu merken, weil er irrelevant war.
Eine Hand fuhr hoch und legte sich an meine Kehle, er stand wieder auf den Beinen noch bevor ihn Nat daran hindern konnte. Ein anderer Mann griff Nat von hinten an während der Mann, welcher mich würgte, mich gegen die Wand drückte. Ich schaltete in den Asssinenmodus. Der Mann hob seine andere Faust, welche ich aber mit meinem Unterarm parierte. Mit meinen Füßen trat ich gegen seine, welcher dadurch sein Gleichgewicht verlor und auf den Hinten fiel. Als er auf dem Boden lag nahm ich seine über dem Rücken zusammen, aber dann wurde mir bewusst, dass Nat auch Probleme hatte. Sie nahm es gerade mit zwei Männern gleichzeitig auf, welche genauso aussahen, wie der Mann, welcher gerade unter mir lag.
Das war ein HYDRA Hinterhalt, ich war gefunden worden.
Schnell rannte ich zu Nat, bereit zu helfen, bevor ich von zwei fesselnden Händen nach hinten gezogen wurde, alles wurde schwarz und ich atmete meine eigene Luft ein.
"Nein! Nicht schon wieder, nimm nicht mich!" Die Worte brachen instinktiv aus meiner Brust heraus, ein vergessenes Mantra. So brachten sie mich jeden Morgen in' s Labor der Basis, mit einer Tasche über dem Kopf und mit Tritten und Schreien. Das war, bevor sie mich mit einem Beruhigungsmittel in's Labor brachten. Ich trat härter gegen die altbekannten Hände. Meine Augen schlossen sich und ich schüttelte meinen Kopf während ich spürte wie man Körper vor Angst zitterte. "Lass mich los, Arschloch.", fügte ich hinzu, in der Hoffnung mich so zu befreien.
Ich presste die Zähne zusammen und erinnerte mich daran, die Situation einzuschätzen. Acht Hände. Zwei an jedem Körperteil. Ich könnte hier womöglich rauskommen. Acht Hände. Zwei an jedem Glied. Ich kann es schaffen. Ich hatte es zuvor unter schlechteren Bedingungen getan. Meine Hände ballten sich, als ich spürte, wie mein Haar zu einem schattenlosen Weiß verglühte, mit der Wut, die ich immer in mir spürte. Ich zündete meine Arme und Beine an und wartete, bis meine Entführer mich freiließen. Nach ein paar schmerzhaften Schreien fiel mein Körper zu Boden und ich rollte herum, bis ich gegen die Wand prallte und mir die Tasche vom Kopf zog. Meine rote Sonnenbrille war mir vom Gesicht geschmolzen und ich war mir ziemlich sicher, dass mein Hut brannte.
Die vier Männer standen vor mir und jammerten über ihre glühend roten Handflächen. Ich funkelte jeden von ihnen an und ließ ein böses Lachen über meine Lippen kommen, der Gedanke und die Aufregung, jemanden töten zu können, ließ mein Blut vor Erregung kochen. Ich ließ die Flammen in meinen Handflächen auflodern und legte meine Handflächen auf Nacken und Schulter des Mannes vor mir. Ich brach ihm den Hals, bevor ich mein rechtes Bein gegen einen anderen Mann schwang, der versuchte, mich zu packen. Er fing mein Bein auf und ich kopierte Nats Bewegung, indem ich mein Bein härter gegen ihn schwang und meinen Schwung nutzte, um über die Schultern des Mannes zu schwingen, dann meine Beine um seinen Hals schlang und sein Gesicht mit meinen Handflächen verbrannte.
Als er zu Boden fiel, rollte ich mich von ihm herunter und drehte mich zu den beiden zurückgebliebenen Männern um. Wir drei hielten inne und beäugten den anderen, bevor wir uns bewegten. Der Mann links von mir enthüllte ein Messer und ich verspottete die beiden mit einem Grinsen.
Er kam mit der silbernen Klinge auf mich zu, und ich wich seinem Stich aus, drehte ihm den auf auf den Rücken, nahm ihm das Messer aus der Hand und schob es ihm in den Nacken. Er schrie auf und ich riss das Messer aus seiner Arterie, als der andere Mann mich von hinten angriff. Er schlang seine Arme unter meine Achseln und hinter meinen Nacken, er versuchte mich zu Fall zu bringen. Ich grunzte, als ich schrie und holte gleichmäßig Luft, ich wollte ihn verbrennen, aber ich brauchte ihn lebend, zumindest für's Erste. Er hatte Antworten, ich brauchte Antworten.
Anstatt ihn zu verbrennen, krümmte ich mich und drehte seinen Körper über meinen, nur um mich nach vorne zu rollen, sodass mein Fuß sein Hanggelenk festhielt, während ich das blutige Messer an seine verschwitzte Kehle hielt. Wir atmeten beide etwas zu schwer, ich hörte seinen lauten Herzschlag. "Wer hat dich geschickt?", fragte ich grob, gegen den Drang kämpfend, ihm die Kehle aufzuschneiden, stattdessen wanderte das Messer näher an seinen Hals.
Er lachte nur, dann grinste er. "Tu nicht so, als ob du es nicht schon wüsstest. Er kommt für dich Red Chaos, er hat dich erschaffen und er wird dich finden."
Ich schluckte und biss die Zähne zusammen. "Das bezweifle ich. Nicht nachdem er diese Nachricht bekommen hat."
Er lachte nur. "Einen Kopf abschneiden und zwei werden ihn ersetzen. Hail Hydra" Lauteten seine Worte als ich die Wörter 'hör auf zu suchen' in seinen Arm ritzte. Bevor ich ihn verließ, schnappte ich mir eine schmutzige Kette, die ich neben einem Mülleimer sah, und kettete ihn an die Stange. Als ich mit meiner Nachricht fertig war, sah ich endlich über meine Schulter, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Nat einem der Männer ins Gesicht trat und ihn bewusstlos schlug.
Ich biss die Zähne zusammen, näherte mich ihrer Seite, bevor ich das blutige Messer abwischte. "Sind das alle?", fragte ich.
"Sag mir, wie viele deiner HYDRA-Freunde schauen normalerweise während deiner Missionen nach dir?" Sie blies eine lose Strähne aus ihrem Gesicht und sah dann über ihre Schulter, als sie die sich nähernden Schritte hörte. Ich warf das Messer in Richtung der entgegenkommenden Personen, was dazu führte, dass das Messer neben uns in der Wand steckte.
Tony stand neben Peter, der zwei braune Taschen im Mund hielt, seine linke Hand lag auf seiner Rechten. Unter seinem Ärmel ragte ein kleiner Metallnetz-Shooter hervor.
Tony war der erste, der sprach: "Ich schätze, ihr braucht doch keine Unterstützung."
Ich atmete aus und ließ meine Atmung wieder normal werden. Meine Haare köchelten herunter und ich lehnte mich an die Wand. "Wir wurden verfolgt, HYDRA-Agenten. Ich habe eine Nachricht hinterlassen."
Tony folgte meinem Nicken zu dem eingesperrten Mann, dann zischte er: "Meine Güte, Lila, du strahlst echte Stephen King-Vibes aus, denkst du nicht?"
"Wenn das eine Art Lieferbote ist, dann ja, tue ich", gab ich zu und drehte meinen Kopf zu Peter, der nun in jeder seiner Hände braune Tüten hielt. Mit großen Augen sah er die Bewusstlosen und Toten an.
"Ich.. was.. habt ihr gemacht? Wir sind nur Pizza essen gegangen! Gott, ich vermisse mein normales Leben!" Er trat gegen den Boden der Gasse und stöhnte, während er besiegt in den Himmel hochblickte.
Tony seufzte und sah über seine Schulter zu seinem Auto. "Okay, Happy, ich brauche dich, um das aufzuräumen, wir müssen das aufräumen."
"Aufräumen? Lass wenigstens den Boten da, wie sollen sie sonst an meine Notiz kommen?" Ich versuchte, mit Tony zu reden, als ich ihm nachjagte. Ich tat mein Bestes, um ihn von dem Mann mit der bedrohlichen Nachricht abzuhalten.
"Ein Stift und Papier hätten genauso effizient funktioniert."
Ich lachte harsch. "Du hast eindeutig keine Ahnung, wer diese Leute geschickt hat."
"Lila, hör zu, du kannst nicht einfach herumlaufen und Leute töten wie Tötungsmaschine, okay?"
"Nein, Tony, ich kann!" Zum ersten Mal erhob ich meine Stimmte, vielleicht war es der Rest der Wut, von welcher ich mich gerade beruhigte, aber ich ließ meine nächsten Worte davon kontrollieren. "Ich kann und werde es tun, weil diese Leute, deren Blut ich hier ohne zu blinzeln vergossen habe, dasselbe mit mir getan hätten und dasselbe mit dir tun werden!", schrie ich ihn an und drehte dann meinen Absatz um in die entgegengesetzte Richtung, bevor ich zu weit kam, wirbelte ich herum, packte meine Tasche vom Boden, bevor ich meinen Finger in seine Richtung streckte. "Und falls du es vergessen hast; ich bin eine Tötungsmaschine!"
Ich drehte mich ohne ein weiteres Wort um, zu wütend für mein eigenes Wohlergehen und das aller Anderen. Ich wollte nicht mehr über HYDRA reden, ich wollte allein in meiner eigenen Traurigkeit sitzen und in meinen Fehlern schwelgen. Ich musste darüber nachdenken, dass ich ein Verräter an meinem eigenen Schöpfer war und wie mein Schöpfer mich zerstören würde.
Im Auto angekommen, schlug ich die Tür zu und kämpfte gegen den Drang an laut zu schreien. Stattdessen legte ich meine Hände auf mein Gesicht und verweilten dort, bis ich spürte, wie das Auto anfuhr. Es war seltsam, ich fühlte mich wie auf einer Zeitreise. Vielleicht war ich so wütend, dass ich meine Umgebung nicht wahrnehmen konnte. Ich hörte niemanden sprechen, kein einziges Geräusch. Als ich meine Augen öffnete und merkte, dass ich eingeschlafen war. Als ich den Parkplatz spürte, senkte ich meine Hände und stellte fest, dass meine Handflächen nass waren. Ich habe im Schlaf geweint. Das hatte ich seit Jahren nicht mehr gemacht. Schwäche fühlte sich in meinen Knochen seltsam an, ich erlebte alle möglichen Emotionen, die mich heute wahnsinnig machen wollten.
Als ich aus dem Auto stieg, folgte ich Peters Führung und ging hinter ihm zu den Stufen, die zu dem kleinen Jet führten. Nat ging neben mir mit erhobenem Kopf, als sie murmelte: "Du hast nur getan, was du für richtig gehalten hast. Du wusstest es nicht besser, Lila, und das ist okay, du bist nicht normal. Tony versteht das nicht, er ist nur ein typischer Esel, gib ihm Zeit, er kommt darüber hinweg."
Ich sagte nichts, ich konnte nur mit dem Kopf nicken, bevor ich Peter die Treppe des Jets hinauf folgte. Ich brach auf dem nächstgelegenen Sitz zusammen, nahm dann meinen Rucksack von meinem Rücken und stellte ihn auf den Boden unter mir. Unter meinen Füßen drehte der Jet auf und mein Blick fiel auf meine roten Handflächen. Blut.
"Du wirst da sitzen?" Ich hörte, wie Happy Peter fragte, was dazu führte, dass ich von meinen Händen wegschaute. Er hatte seinen Bildschirm vor sich, ich konnte von hier aus sehen, dass er Happy aufnahm. Ich sah Happy grunzen und die Sitze verschieben, er saß auf dem Stuhl neben Tony, der in ein Telefon sprach, die Augen aus dem Fenster. Ich sah nur weg, als Peter vor mir saß.
Er setzte sich langsam hin, dann lächelte er zögernd. "Ich, äh, ich habe dir eine Pizza besorgt. Ich vermute, du hattest noch nie welche, also habe ich Mr. Stark gebeten, dir auch Knoblauchknoten zu besorgen, mit zusätzlicher Marinara-Sauce." Als ich nicht antwortete, hielt er nur inne. "Ich habe diese Playlist mit Songs, die ich höre, wenn ich traurig bin und keine Lust zum Reden habe, ich höre mir das einfach an." Er bot mir sein Telefon an, die weißen Drähte lagen oben auf dem Bildschirm.
Etwas sagte mir, ich solle es nehmen, Instinkte vielleicht.
Ich griff langsam nach seinem Telefon, unsere Finger huschten über einander, bevor ich einen der weißen Drähte nahm und ihn misstrauisch beäugte. Ich sah Peter an, um eine Antwort zu erhalten. "Du, äh, steck es dir so ins Ohr - lass mich es dir zeigen" Er wechselte auf den Platz um neben mir zu sitzen und steckte den Draht in sein Ohr. Ich nahm den anderen, kopierte seine Handlungen und steckte ihn mir ins Ohr. "Kümmert es dich, wenn ich mit dir höre, äh?"
"Machst du doch schon.", kommentierte ich, dann merkte ich, dass ich wieder ein Arsch war. "Ich meine, nein, das ist mir egal.", korrigierte ich mich selbst, als er auf Play drückte und mich in eine völlig neue Reihe von Melodien einführte. Es war seltsam, Musik, ich hatte sie auf der Straße gehört, aber sie jetzt in meinem eigenen Raum mit meinen eigenen Ohren zu hören, war wirklich unglaublich.
Er hielt inne, als der Jet startete, und zog den Draht heraus. Seine Augen wanderten zu Tony, dann zu außerhalb des Flugzeugs. "Ähm, ist das normal?", fragte Peter unsicher.
Ich zog den Draht aus meinem Ohr. "Warst du noch nie in einem Jet?"
"Warum fühlt es sich an, als wäre ich die einzige Person, die noch nie in einem Flugzeug war?"
Die Art, wie er es sagte, brachte mich zum Lachen. Es war ein kleines Lachen, eine weiße Wolke in einem grauen Meer. Es war ein schönes Gefühl. Er warf mir einen Blick zu, nachdem ich aufgehört hatte zu lachen, bevor er den Draht wieder in sein Ohr steckte. Ich beäugte die Tüte mit Essen und fühlte, wie mir das Wasser im Mund zusammenlief, dann wanderten meine Augen zurück zu meinen roten Händen und ich seufzte. Meine Füße standen auf dem Boden und ich stand auf und ging zum hinteren Teil des Flugzeugs. "Hände waschen", sagte ich wegen Peters fragendem Gesichtsausdruck.
Nachdem ich mir die Hände und mein Gesicht, gewaschen hatte, kehrte ich zu zwei Tellern mit dreieckigem Essen und verwirbeltem Brot auf zwei Tellern zurück. Peter summte vor sich hin, während er sein Brot in eine rote Soße tauchte. "Oh, ähm, ich habe das Essen aufgestellt." Er zeigte auf die Dreiecke. "Pizza, und die Drehungen sind die Knoblauchknoten - keine Sorge, es ist nur Brot".
Ich nickte nur und kehrte zu meinem Platz zurück. Er schaltete sein Telefon aus, bevor Tony auf uns zukam.
Ein schweres Gewicht drückte mich in meinen Stuhl, als er mich ansah. Ich hasste es zu wissen, dass ich ihn enttäuscht hatte, ich hasste es zu wissen, dass dieser Teil von mir mich selbst hasste, der HYDRA-Teil von mir.
"Hey Junge." Er seufzte tief und setzte sich uns beiden gegenüber auf den Sitz. "Pete, gib uns eine Minute".
"Klar, Mr. Stark.", stimmte er zu und sprang von seinem Stuhl auf und beschäftigte sich mit seinem Telefon und belästigte Happy.
Als wir nur zu zweit waren, habe ich dem Boden zugeschaut, bis ich sein Seufzen hörte. "Ich denke, wir können uns beide einig sein, dass wir in dieser Situation zu zweit sind und in dieser besonderen Situation zwei Leute falsch lagen. Davon abgesehen tut es einem aus dieser Situation besonders leid."
Ich saß da und löste sein Rätsel, bis ich es verstanden hatte.
"Du hast dich gerade entschuldigt."
"Ach, ist das was passiert?" Er versuchte es mit Sarkasmus und einem Schulterzucken zu verbergen. "Ich hatte keine Ahnung. Ich dachte, wir holen nur auf."
Er schaffte es, ein Lächeln auf mein Gesicht zu zaubern. Bevor er lächelnd aufstand, kam Peter mit einem genervten Happy direkt hinter sich zurück. "Ich habe nichts getan!", quietschte er und lehnte sich in seinem Sitz zurück.
"Happy, entspann dich." In Tonys Stimme lag die große Hoffnung, dass Happy das tat, was er gerade gesagt hatte. "Geh, mach ein Nickerchen und hör auf, dich mit dem Jungen anzulegen.", meinte Tony zu Happy, welcher aussah als würden gleich kleine Rauchwolken als seinen Ohren dampfen.
"Ich-", fing Happy an, schüttelte dann den Kopf und entschied, dass es sich nicht lohnte, sich zu streiten, "Weißt du was? Du hast Recht".
Es gab eine weitere Pause, bis Happy ging und Peter den Kopf schüttelte. "Ernsthaft, warum heißt er Happy?"
Ich ignorierte Peters Frage, seufzte tief und sank in meinen Sitz. Ein bisschen Druck wurde von meinem Gehirn genommen, aber das schmerzende Gefühl meiner Vergangenheit brachte mich immer noch zu Fall. Später würde ich darüber nachdenken, jetzt wollte ich mich darauf konzentrieren, das neue Essen zu probieren, von welchem ich nie gedacht hatte, dass ich es probieren würde.
"Okay, alles gut?", fragte Tony, und sah sich im Jet um, ein verschlafener Happy und Nat, die mit einem Auge zu mir und Peter starrte. "Wollt einen Film sehen? Dieser Jet hat Netflix" Tony klatschte zweimal in die Hände und ein kleiner Bildschirm tauchte von der Decke auf. Seine Worte waren für Peter etwas besonders, für mich waren sie bedeutungslos. Tony reichte Peter die kleine Fernbedienung. "Sie hat noch nie irgendeine Form von Fernsehen gesehen, ruiniere das nicht für sie, ich vertraue dir."
Und damit drehte Tony seinen Absatz um und kehrte zu seinem Platz gegenüber von Nat zurück. Peter sah gedankenverloren auf den Fernseher, während ich meinen ersten Bissen richtiges Essen nahm und fast erstickte. So etwas hatte ich noch nie erlebt.
Mein ganzes Leben lang bekam ich Wasser- und Nährstofftabletten, ich hatte nie die Chance gehabt, echtes Essen zu verspeisen. Hin und wieder gab es jedoch bei einer Mission einen gestohlenen Snack, aber nichts in diesem Ausmaß. Dieser Geschmack bereitete mir Tränen und eine Hitze in meiner Brust, die vor Leidenschaft brannte.
"Das... wie hast du es genannt? Petza, ist unglaublich!", quietschend nahm ich einen weiteren Bissen von den Gewürzen und dem Käse, die in das warme Brot gebacken wurden. Ich atmete das Gefühl der Aufregung ein, das vom Essen ausging, und hielt diese Erinnerung fest. Ich wollte, dass sie ewig anhält.
"Es ist Pizza.", korrigierte Peter mich mit einem Kichern und schnippte dann mit den Fingern. "Ich habe es! Ich weiß genau, was wir sehen werden, warum habe ich nicht früher daran gedacht? Du wirst diese Show lieben".
Meine Pizza war auf halbem Weg in meinen Mund, als das Licht im Jet gedimmt wurde und die Show begann. Eine unheimliche Melodie erfüllte den Raum, als die rot leuchtenden Worte 'STRANGER THINGS' auf dem Bildschirm erschienen. Wir hatten das Intro der Show überstanden, es war komisch, die Musik gab mir eine kühle Gänsehaut auf den Unterarmen. Ich probierte ein Stück Knoblauchknoten und grinste vor Glück. Nachdem ich es in die rote Soße getaucht hatte, fing ich an, auf den Bildschirm zu achten.
"Was...ist Stranger Things?", fragte ich.
"Nur das beste Netflix-Original in der Geschichte der Netflix Originals. Äh, ein Netflix-Original ist eine Art Show dieser Firma, mit der man Shows und Filme ansehen, für Geld. Du und die Hauptfigur sind sich wirklich ähnlich." Peter betrachtete mein Gesicht und ich beobachtete, wie sein Gesicht aufgrund seiner Idee aufhellte. "Tatsächlich werde ich dich El nennen, Lila beginnt mit einem L und du bist wie Elf".
"Das macht keinen Sinn. Elf beginnt mit einem 'E', du solltest mich-"
"El, shh! Dieser Teil ist wichtig.", unterbrach er mich.
~5510 Wörter
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top