𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟐𝟐
KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG:
HIER UND JETZT
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Ich war bereit die schlimmsten Dinge von Onkel Tony zu hören, von 'ich schäme mich für dich' bis zu' es gibt da eine Zelle neben deinem Vater, die leer steht'. Innerlich machte ich mich auf das Schlimmste vom Schlimmsten gefasst: den Weltuntergang.
Aber als ich Ninja hinter dem Bus parkte - der langsam leer geräumt wurde - war ich glücklich, dass Happy da war und nicht Onkel Tony. Mein Abholer lehnte sich gegen sein schwarzes Auto, seine Arme vor der Brust verschränkt und ein schwer zu deutender Ausdruck lag in seinem Gesicht. Meine Augen suchten in der Menge der Kinder Peter. Als erstes enddeckte ich Tante May, die zu einen müden Jungen sprach und nach ein paar Sekunden erkannte ich Peter. Er sah mich an, löste sich von May und machte sich auf dem Weg zu mir.
Mir wurde klar, dass wir beide den gleichen Gesichtsausdruck hatten: völlige Erschöpfung und Erleichterung, dass wir es lebendig zurück nach New York geschafft hatten. Ihn anzusehen war eine Erinnerung an alles, was wir gemeinsam durchgemacht hatten. Wir haben zwar einen Kampf verloren, aber das Gefecht beim Washington Monument gewonnen. Wir haben all seine Freunde gerettet, auch den Flash-Typen, der meinetwegen auch gerne ins Gras beißen könnte. Was aber, laut Peter, nicht fair gewesen wäre.
Als Peter mich erreicht hatte, sprach keiner von uns ein Wort, wir fielen uns einfach in die Arme. Es war eine stumme Entscheidung, die wir beide trafen. Wir hielten uns einfach nur fest und dankten uns innerlich, dass wir unversehrt waren. Es war mir egal, dass sein Kopf an meinem Nacken ruhte oder dass ich seine Körperwärme gegen meine strahlen spürte. Es war mir egal, dass seine Arme mich umschlossen und mich an sein schlagendes Herz drückten. Bei dieser seltenen Gelegenheit war alles, was ich wollte, das Gefühl seines Körpers an meinem, der Trost und das Mitgefühl, das mich durchströmte, als seine Arme mich zusammenhielten.
Als unsere Umarmung zu Ende war, löste ich mich und schenkte ihm ein träges Grinsen. "Ich bin froh, dass wir leben."
"Das wollte ich auch gerade sagen.", stimmte er zu und ließ seine Arme von meinen Seiten sinken. Er sah so müde aus, als könnte er sofort einschlafen, wenn ich ihn ließe. "Ich äh, wir sehen uns morgen? Wir können nach der Schule zu mir gehen."
"Yeah, morgen bei dir." Innerlich merkte ich mir diesen Plan.
Ich fuhr los, verabschiedete mich kurz und schob dann mein Motorrad zu Happy hinüber, weg von den besorgten Eltern, die glücklich waren, ihre Kinder zu sehen. Ich näherte mich ihm mit gesenktem Kopf und suchte nach den richtigen Worten. Als er nicht sprach, sah ich auf und beschloss, zuerst zu sprechen: "Es tut mir nicht leid wegen DC, du oder Onkel Tony können mich anschreien, wie ihr wollt. Ich habe das Richtige getan, ich weiß, dass es das Richtige war-"
"Lila", unterbrach mich Happy, wodurch eine Pause meines Redens eintrat ,"dass hast du gut gemacht, denkt auch der Boss."
Ich musste träumen, dass passierte gerade nicht. "Du verarscht mich doch! Ich muss wohl träumen."
"Nein." Happy lehnte sich zu mir rüber und kniff mir in den Arm, was darin endete, dass ich seine Hand wegschlug.
"Warum kneifst du mich?"
"Um dir zu beweisen, dass du nicht träumst."
Das war mit Abstand das Dümmste, was Happy jemals gesagt hatte. "Ich habe nicht gesagt, dass du es beweisen sollst. Selbst wenn, warum ein Kneifer? Das beweist gar nichts!"
Seine Schultern hoben sich. "Es ist so Ding, was normale Menschen so machen."
Ich wechselte das Thema. "Also du willst mir erzählen, dass Onkel Tony nicht wütend ist und gerade meinen Tod plant?" Ich glaubte ihm nicht, Happy machte sicher einen seltsamen Witz wodurch Onkel Tony mir was beibringen wollte. "Er hat noch nicht meine Gefängniszelle reserviert?"
"Er ist nicht verrückt, Lila."
Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. "Aber ich habe gelogen und hinter seinem Rücken gehandelt-"
"Weißt du, ich habe gerade erst mit ihm gesprochen, er ist zurück.", erklärte er und öffnete die Autotür. "Es wird sich alles aufklären.", fügte er hinzu bevor er um das Auto ging und sich auf den Fahrersitz setzte.
Ich rutschte näher zum Glas, meine Finger begannen das Fenster zu berühren und dagegen zu tippen. "Das ist ein Test, oder?"
Happy spottete, ließ das Fenster runter und schüttelte seinen Kopf genervt. "Genug. Folge mir einfach zurück in den Tower."
••●••
Mein Schlafzimmer war leer. Ich habe den Umzug fast komplett vergessen während ich bei meinem Ausflug war. Es hing nichts mehr in meinem Kleiderschrank, kein Papier auf dem Schreibtisch. Das Einzige was noch im meinen Zimmer war, war mein Bett. Einfach nur ein einsamer Raum mit einem großen Bett drin. Meine Kehle fühlte sich seltsam an bei dem Gedanken diesen Ort zu verlassen. Umziehen war seltsam, ich habe nicht geplant umzuziehen.
Ich trat in meinen Raum und sah aus dem großen Fenster, welches die nie schlafende Stadt zeigte: New York. Ich zog meine Schuhe aus, setzte mich hin und seufzte auf. Unter mir waren die Straßen, Autos fuhren langsam wegen dem Stau, Lichter flackerten auf und erlöschen wieder in den Wohnungen. Diese Stadt kam nie zur Ruhe, alle warten bis zum nächsten Morgen um alles nochmal zu machen.
"Genieße es." Onkel Tonys Stimme überraschte mich nicht, ich hatte ihn gehört als er mein Zimmer betreten hatte. "Es ist deine letzte Nacht in deinem alten Zimmer, morgen zieht du zu einem neuen Ort, du wirst einen größeres Zimmer haben, einen größeren Kleiderschrank. Du kannst die Wände so anmalen, wie du willst."
"Yeah", murmelte ich während ich probierte das Unvermeidbare herauszuzögern. Ich schluckte und hielt meine Augen auf die Stadt gerichtet, bis sich Onkel Tony neben mich setzte und seine Hand auf meine Schulter legte.
"Happy hat mir gesagt, dass du denkst, dass ich wütend auf dich wäre", er seufzte und schüttelte seinen Kopf ,"du hast es gut gemacht."
Ich habe die Tränen in meinen Augen nicht bemerkt, bis ich aufsah und Tonys besorgtes Gesicht erblickte. Ich schniefte, wischte mir mit meinen Ärmel die Augen ab. "Wirklich? Ich dachte du wärst wütend. Wir haben nicht-"
"Lila, warum sollte ich wütend sein?", hinterfragte er meine Gedanken, legte seinen Kopf so hin, dass ich ihm in die Augen schauen konnte. Er drehte meine Schulter so, dass wir uns gut ansehen konnten. "Bin ich ein bisschen wütend, dass du deinen alten Anzug genommen hast? Ja. War ich besorgt als ich die Nachrichten gesehen und nur Parker entdeckt hatte, aber nicht dich, obwohl ich wusste, dass ihr zusammen wart? Ja, ich dachte mir zu wärst verletzt oder schlimmer. Aber Peter und du haben diese Kinder gerettet, ohne irgendwelche Schäden. Du hast keinen getötet. Danke deiner Hilfe ist niemand gestorben. Lila, ich könnte nicht stolzer sein."
Meine Augenbrauen hoben sich als ich zu hörte, wie er mich lobte. Mir kam der Gedanke, dass er keine Ahnung hatte, was Peter und ich eigentlich vorhatten. Unsere eigentliche, geheime Mission. Er wusste nicht von diesen Plan. Er wusste nicht, dass wir den Geier getrackt hatten, er wusste nicht, dass wir die Nacht in der sichersten Anstalt der Ostküste verbracht hatten und er wusste nicht, dass ich ihn belogen hatte.
Das wäre ein perfekter Moment um die Wahrheit zu sagen, hier und jetzt, bevor die Lügen größer und schwerer zu verstecken wurden. Hier auf dem Bett, geblendet von dem Stolz, würde er nicht allzu wütend werden.
Aber anstatt der Wahrheit, hielt ich meinen Mund und grinste. "Oh, mach dir keine Sorgen über die Schule, du könntest ja ein paar Tage Kopfschmerzen haben."
Ich holte Luft. "Warte, hat jemand mit Clint gesprochen? Hat er die Nachricht gesehen? Er macht sich sicherlich Sorgen-"
"Du hast Recht, er war besorgt.", erklärte Onkel Tony und klopfte mir verlegen auf die Schulter. Mir wurde klar, dass er versuchte, mich mit so wenig Kontakt wie möglich zu trösten, und dabei scheiterte. Das Klopfen ließ meine Probleme und Sorgen nicht verschwinden, es warf nur noch mehr Fragen auf. "Was machst du da? Ich ersticke nicht." Ich wusste, dass man sich auf den Rücken klopft, wenn etwas in der Luftröhre steckte. Jedoch war dieses Klopfen vorsichtiger.
"Sorry" Er zog seine Hand von meinen Rücken zurück und legte sie wieder zu seiner anderen. "Ich...äh...dachte das es dir helfen könnte. Du schaust aus wie den Vater, wenn er einen lagen Tag hatte. Aber Clint geht es gut, er kann nicht die Nachrichten schauen und weiß nichts von deinem Ausflug nach D.C. Es ist jetzt unser Geheimnis."
Ein weiteres Geheimnis, dass meine Seele belastete. "Kann ich machen.", stimmte ich ihm grinsend zu. "Bedeutet das, dass ich meinen Anzug wieder bekomme?"
"Ist das deine Art zu fragen, ob du wieder ein Avenger sein kannst? Die Antwort ist Nein, dein Vater war sehr deutlich-"
"Ich weiß, ich weiß", meine Augen verdrehten sich ,"aber es war einen Versuch wert.", grummelte ich und verschränkte meine Arme.
Onkel Tony änderte seine Sitzposition auf meinem Bett, er sah sich im leeren Raum um, sah dann zu mir. "Hast du Hunger? Hast du heute überhaupt schon was gegessen?"
"Ich habe auf dem Rückweg gegessen. Aber ich bin im Moment nicht hungrig, ich bin einfach nur müde.", teilte ich mit und ließ die Müdigkeit mich überrollen. Meine Hände ballten sich während ich meine Augen rieb.
"Okay, Ruh dich aus.", stimmte er zu, half mir ins Bett und deckte mich sogar zu. "Wir haben morgen einen großen Tag voller Kartons vor uns." Dann begann er damit mich unter der Decke zu verstecken während ich probierte mich zu wehren.
"Onkel Tony, ich habe immer noch meine Klamotten an.", mein Kommentar hielt ihn davon ab mich in der Decke zu verstecken.
Er trat zurück. "Stimmt. Okay, dann." Er klatschte und machte sich dann auf den Weg, um das Zimmer zu verlassen. "Ich wollte einfach nach dir sehen. Schlaf gut."
"Gute Nacht" Kaum er war draußen zog ich mir meine Kleider aus und kletterte ins Bett.
Wieder um Bett kümmerte ich mich nicht um die Decken. Als mein Kopf das Kopfkissen berührte, schlief ich sofort ein und sank in einen tiefen Schlaf, wie es ein Stein im Wasser tut.
••●••
Die Grünanlage war schön. Es war mehr als nur schön, das Gebäude raubte mir den Atem, in der Sekunde als ich das Gebäude aus Glas sah. "Es ist wunderschön.", meinte ich leise und lehnte mich in meinen Sitz nach vorne. Ich wollte mehr über dieses Königreich wissen.
Onkel Tony lachte über meine Reaktion als er aus dem Auto getreten war. "Ich habe gehofft, dass es dir gefällt." Er nahm seine Sonnenbrille vom Gesicht um einen Überblick über das Gelände zu haben. "Komm schon, ich will dir deinen Raum zeigen. Dein Zeug ist da, es wartet nur drauf ausgepackt zu-"
Ich schnitt ihm das Wort indem ich seinen Arm nahm und ihn zügig zu dem Eingangstor zog. "Worauf warten wir? Gehen wir!", meinte ich begeistert als wir die Lobby betrachten. Die Ausstattung traf mich wie eine Bombe in der Sekunde wo ich eintrat. Die gesamte Atmosphäre legte seine Arme um mich und sagte mir deutlich, dass das hier mein Zuhause wäre.
Wie in einer Trance folgte ich Onkel Tony in den Aufzug. Während wir nach oben fuhren erzählte Tony :"...ist ein Trainingsraum, dann ist ein Pool am Ende des Raums, oh eine Küche auf deinem Flur, also musst du nicht so weit gehen, wenn du in der Nacht Hunger hast. Ich glaube ich habe dein Zimmer zwischen Wanda und-"
"Wanda?", fragte ich gerade als der Aufzug 'geblingt' hatte und die eisernen Türen sich öffneten ,"was ist ein Wanda?"
"Scarlett Witch. Sie war in Deutschland, auf Caps Seite. Sie ist nicht mehr bei Missionen dabei, das Letzte was ich gehört habe ist, dass sie und Vision planen nach Europa zu gehen" Er pausierte, sah den Gang runter und hatte offenbar erschien eine Idee in einem Gehirn ehe er zu mir sah. "Weißt du, ich muss darüber nachdenken, dass ihr beide euch sehr ähnlich seit."
"Oh, Wirklich?", spottete ich, meine Zweifel konnte man deutlich hören. "Wurde sie fast ihr gesamtes Leben gefoltert, manipuliert zu denken, dass sie kein seltsames Monster ist?" Das passierte nicht jedem.
"Uh, Yeah. Eigentlich schon."
"Oh", ich biss meine Lippen zusammen, "naja, ich würde sie wirklich gerne kennenlernen."
Wir beide gingen einen kurzen Weg den Gang runter, vorbei ein einigen Türen bis Onkel Tony an der letzten Tür am Ende des Flurs anhielt. Die Tür war leicht geöffnet, Licht flute den Gang. Onkel Tony sprach mit mir, aber ich hörte nicht zu. Seine Worte klingen dumpf im Vergleich zum Klang der anderen Stimmen hinter der Tür. Ich habe Tony schlicht aus der Gefahrenzone gezogen. In dem Moment als sich die Tür öffnete, meine Haare wurden weiß, ich lief in den Raum und war bereit die Person zu verbrennen, die es wagte, das Leben eines Unschuldigen zu fordern.
Im Raum standen zwei Person, die hinter einem großen Banner mit dem Worten "Willkommen Zuhause, Lila" standen. Eine Person kannte ich, Tante Nat, aber die andere - ein Wesen mit roter Haut - war mir unbekannt. Tante Nat zu sehen beruhigte mich, aber meine Wachsamkeit verdoppelte sich in dem Moment, als ich den Fremden in meinem Zimmer sah, der zu nah bei Tante Nat stand und mich zu fest anstarrte. Ich schoss eine Welle aus Feuer auf ihn, die er mit einer Leichtigkeit auswich und ihre Augen starrten mich aufmerksam an, wartend auf meinen nächsten Schachzug.
"Wer bist du?", fragte ich ihn während sich meinen Hand ausstrecken um eine weitere Welle zu feuern während ich mich unauffällig auf den Weg zu Tante Nat machte.
Sie legte ihre Hände auf meinem Schulter. "Komm runter, Tiger. Das ist Vision, du kennst ihn. Er kämpfte mit uns in Deutschland." Sie verließ mich um sich eine Gießkanne zu holen, um die brennende Wand zu löschen.
Onkel Tony streckte seinen Kopf in das Zimmer. "Vielleicht war es nicht meine beste Idee Lila zu überraschen."
Tante Nats Kopf sah durch den kompletten Raum zu Onkel Tony. "Eh, es könnte schlimmer sein. Immerhin hat sie nicht das gesamte Gebäude niedergebrannt.", meinte sie während sie zu der Wand sah.
Meine Augen gleiten wieder zu dem roten Menschen während ich auf ihn zu ging. Er hob seine Hände, er gab auf. "Ich komme in Frieden", erzählte er mir, was meine Haare dazu brachte sich zu beruhigen und meine Hände abkühlte.
"Sorry, vergiss das einfach. Macht der Gewohnheit.", entschuldigte ich mich für mein gemeines Verhalten, was Tante Nat dazu brachte hinter mir zu Kichern.
"Kein Grund dich zu entschuldigen, Lila. Ich wusste, dass du keine Überraschungen magst. Es war mein Fehler", fügte Vision mit einem Lächeln hinzu, "wenn es dich nicht stört, ich würde dir gerne beim auspacken helfen. Ich habe faszinierende Geschichten über die Teenage Assassine von HYDRA gehört."
Meine Ohren brannten. "Uh, sicher, es macht mir nichts aus.", Ich hatte nicht mal die Chance mich komplett im Raum umzusehen bevor ich Tante Nat sah. Ich grinste, lief zu ihr und legte meine Arme begeistert um sie.
"Woah", kicherte Nat und legte ihre Arme auch um mich ,"ich glaube zu hast mich vermisst, kleine Barton."
"Und wie!", meinte ich und fühlte wie sich mein Haar vor Freude erhitzte. Tante Nat bekam diese Veränderung sofort mit, da sie mich auf eine Armlänge nach hinten schob. Ihre Augen sahen meine Haare fast schon obsessiv an. "Ich dachte dein Haar verändert sich nur, wenn du wütend bist."
Ich sah ihr an, dass sie ein bisschen Angst hatte, dass ich sie verbrennen würde. "Was?" Ich griff mir eine Strähne meines Haares um zu schauen ob es wirklich schneeweiß war. Es war weiß. "Dachte ich auch, aber ich bin gerade nicht wütend. Hab ich dich verbannt?" Ich sah runter auf meine Hände, orange Strahlen traten kaum merklich hervor und sah dann skeptisch zu Tante Nat.
Tante Nat sah an ihrer Lederjacke runter, auf ihr rotes Shirt. "Nope, du hast mich nicht verbrannt."
Meine Augenbrauen zogen sich zusammen, Verwirrung übermannte mich, aber nicht allzu lange, denn mein Haar schmolz schnell wieder in die übliche braune Tönung. Ich schob die braunen Strähnen aus meinem Gesicht und zuckte mit den Schultern, "hm. Das ist komisch."
"Noch eine Frage", Onkel Tony betrat wieder den Raum und ging zu mir rüber, "So, Lila, wie gefällt dir dein neuer Raum?"
Ich drehte mich um und sah mich im Raum um, der Raum hatte weiße Wände und Teppiche. Der Fernseher war in der Nähe dem Fenster, neben der Regenrinne. Das Fenster war nicht so groß wie mein altes, aber es war über 3 Meter hoch. Es wäre in idealer Platz um Pflanzen wachsen zu lassen. Ich sah zu meinen Bett - ungefähr hinten und links - und zum Badezimmer, dessen Tür nicht weit entfernt war. Ich konnte eine Schalttafel auf der Badewanne stehen, was bedeutete, dass sie groß war. Ich drehte mich erneut im und sah die halbausgepackten Kleider, die teilweise schon im Schrank waren.
"Da beschreibt es nicht mal ansatzweise." Ich holte Luft und sah zurück zu Onkel Tony. "Er ist perfekt."
••●••
Ich saß auf den Rücksitz als ich mit Onkel Tony auf dem Weg war Clint zu besuchen, als mein Telefon klingelte. Schnell zog ich mein Handy raus und starrte auf Peters Namen gepaart mit der Entscheidung ob ich den Anruf annehmen sollte oder nicht. Ich wusste, dass er anrief um unsere geheime Mission zu besprechen, was ich definitiv nicht vor Tony machen könnte. Meine Augen glitten zum Radio, es war sehr laut, und dann zurück zu Onkel Tony der damit beschäftigt war mit Pepper zu schreiben.
Ich probierte mein Glück aus und antworte: "Hallo?"
Peter seufzte dankbar. "Hey, wo bist du gerade?"
Ich schielte auf die digitale Uhr, an der vorderen Seite des Autos, 15 Uhr war schon gewesen, was bedeutete, dass die Schule aus war. "Ich hab mir einen Tag freigenommen, was macht du gerade?"
"Ich bin auf den Weg nach Hause, kannst du mich dort treffen?" Er klang im Eile, aufgeregt und ein bisschen ängstlich. Der normale Peter also.
Meine Augen beobachten den Verkehr, der heute die Geschwindigkeit eines Faultiers hatte, zurück zu Onkel Tony, dem Mann, der nichts von Peters und meiner geheimer Mission wusste, den Vulture zu fangen. Mit Peter um Happy herumzuschleichen war ein Kinderspiel. Onkel Tony hingegen war ein ganz anderes Gebiet.
"Um, Nein. Ich stecke im Stau fest", ich pausierte und dachte nach, ob ich meinen Satz beenden sollte, was ich aber tat ,"mit Onkel Tony." Er sah auf, nachdem er über seine Textnachrichten mit Pepper gelächelt hatte, und drehte sich dann um, um mich neugierig anzusehen. "Und Happy." Er behielt den Verkehr im Auge.
"Oh." Er hielt inne und wählte wahrscheinlich seine nächsten Worte sorgfältig. "Ich schicke dir meinen Standort. Triff mich so schnell wie möglich."
Er legte ohne ein weiteres Wort auf. Kurz nach seinem abrupten Auflegen schickte er mir eine klärende SMS:
Peter: Tut mir leid, konnte es am Telefon nicht erklären, ich wollte nicht, dass Mr. Stark es hört. Ich verfolge einer Spur, ich denke, wir können ihn heute Abend schnappen, ich habe ein gutes Gefühl bei dieser Spur :)))
Ich lachte, kicherte über seinen seltsamen Optimismus und beschloss, zu antworten.
Ich: In Ordnung, ich lasse es dich wissen, wenn ich auf dem Weg bin
"Du und Pete scheinen sich gut zu verstehen.", summte Onkel Tony, seine Augen verweilten auf meinem Lächeln. Er wollte etwas andeuten, wollte, dass ich zwischen den Zeilen lese, was nicht meine Stärke war, wenn es um Jungs ging. Zumindest wenn es um Peter ging, war es schwer zu verstehen, was Onkel Tony andeuten wollte.
"Ja", stimmte ich Onkel Tony zu, schaltete mein Handy aus und steckte es in meine Tasche, "er ist mein bester Freund auf der ganzen Welt."
"Ich meine...", seufzte Onkel Tony und drehte sich zu mir um, "es scheint, als wärt ihr jetzt mehr als nur Freunde."
Happy trat auf die Bremse und ließ mich nach vorne fliegen, nur um von meinem Sicherheitsgurt zurückgehalten zu werden. Ich war mir sicher, dass er aus Angst, ein angehaltenes Auto vor sich zu treffen, auf die Bremse trat, nicht weil er unser Gespräch belauschte. Denn das wäre unhöflich. Mein Kopf fühlte sich lose an, ich konnte nicht anders, als meine Augen zusammenzukneifen und versuchte, die Schichten dessen, was Onkel Tony angedeutet hatte, voneinander zu lösen.
"Was soll das bedeuten?" Ich zog eine Augenbraue hoch und verstellte meinen Sicherheitsgurt, um es bequemer zu machen.
"Oh Gott", murmelte Happy vor sich hin, seine Ohren glühten rot, während er nach einem Knopf griff und die Trennwand hochrollte, die ihn von der Situation trennte.
Nun, das war zwischen Onkel Tony und mir. Meine Augenbraue senkte sich nicht, ich behielt ihn im Auge und wartete darauf, dass er es erklärte.
"Ich komme gleich zur Sache: Ich weiß, dass du die Nacht in Peters Hotelzimmer in D.C. verbracht hast."
"Nein, habe ich nicht" – ich stoppte mich, bevor ich fortfuhr und zugab, dass Peter und ich uns rausgeschlichen haben, um Bösewichte zu fangen. Ich richtete mich auf und versuchte herauszufinden, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte. "Ich meine.."
Onkel Tony hob eine Hand, um zu versuchen, mich aufzuhalten, oder vielleicht, um zu versuchen, sich selbst zu beruhigen, weil er sich mit dem, was er sagen wollte, nicht allzu wohl fühlte. "Lila, es ist in Ordnung. Ich weiß, dass du es getan hast. Ich hatte einen Angestellten im Hotel, der in deinem Zimmer eincheckte, sie sagten, du wärst nicht da. Als sie in Parkers Zimmer anriefen, nahm ein Junge ab, dass du und Peter mit Peter zusammen bist. Es ist okay. Ich verstehe, du bist ein Teenager, ich war einmal in deinem Alter. Die haben Triebe."
Peters Freund? Ned. Warum hat er das gesagt? Weil er ein Idiot ist. Andererseits war das wahrscheinlich nicht unser größtes Problem, wenn man bedenkt, dass er das nächste Mal, als wir ihn sahen, nachdem wir uns rausgeschlichen hatten, in einem Aufzug in den Tod stürzte.
Meine Augen kniffen sich zusammen und ich schüttelte den Kopf. Ich war mit Ratespielchen fertig, ich musste dem auf den Grund gehen, was er versuchte, auszusagen: "Es tut mir leid, was genau denkst du, was ich in Peters Zimmer getan habe?"
"Parker und du hatten Sex."
Die Art, wie er es sagte, implizierte, dass ich eine Art Reaktion haben sollte. Ich war mir nicht sicher, was er meinte, aber aus irgendeinem Grund verkrampfte sich mein Magen und ich hatte das Bedürfnis zu lachen, zu weinen oder zu rennen, etwas Extremes zu tun. Aber ich blieb an meinem Platz, fest entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. "Wir hatten Sex...?" Ich wiederholte die fremdsprachliche Wendung. "Was bedeutet das?"
Onkel Tonys Gesicht wurde bleich. "Oh, richtig." Er presste seine Hände zusammen und legte seine Hände auf seine Knie, dann presste er seine Lippen zusammen. "Clint sollte dir das erklären"
Jetzt war ich wirklich verwirrt. Warum sah er so unbehaglich aus? Warum konnte er nicht einfach mit mir reden? Warum musste Clint das tun? "Warum? Was ist los, habe ich etwas getan, was ich nicht tun sollte?" Onkel Tony schürzte die Lippen, seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er nach den richtigen Worten suchte.
Ich erinnerte mich an das Gespräch, das wir bisher hatten, und fügte die Teile alleine zusammen, "sollte ich diese Sexsache nicht mit Peter machen? Bist du deswegen sauer?"
"Absolut nicht!" Onkel Tony schnaubte und schüttelte den Kopf. "Nicht... ähm. Wie soll ich das erklären?"
"Also ist Sex für Kinder illegal?" Ich erinnere mich, dass Clint mir gesagt hat, ich solle nie Alkohol trinken, bis ich einundzwanzig bin, sonst würde ich ins Gefängnis gehen.
"Nicht ganz...", er kratzte sich am Nacken und versuchte, die richtigen Worte zu finden, "es wird nicht gerne geschehen, wenn du jung bist, du solltest dir wirklich keine Sorgen um dieses Zeug machen, Lila."
"Aber ich möchte wissen", sagte ich ihm, "diese Sexsache scheint mir wichtig zu sein, besonders wenn Clint mir davon erzählen muss ...", ich hielt inne und dachte, ich hätte endlich verstanden, worauf er hinauswollte, "warte, tut es hat das damit zu tun, ein Avenger zu sein?"
"Nein", kicherte er und schüttelte den Kopf. "Dein Dad wird mich umbringen", seufzte er und rieb sich mit der Hand übers Gesicht, "Okay, Lila. Sex ist etwas, auf das sich ein oder mehrere – normalerweise zwei – Menschen einlassen, wenn sie einander sehr mögen. Es ist eine körperliche Sache, so etwas wie Tanzen ... aber du bist nackt", meine Gedanken gingen sofort zu dem Tag, an dem Peter und ich die Diskussion darüber hatten, dass ich bei ihm hereinspaziert bin, ohne es ihm vorher zu sagen. Dann wieder, als ich ihn vor dem ersten Schultag zum ersten Mal gesehen hatte, als sein Hemd ausgezogen war. Es war ihm peinlich, weil ich ich ihn fast nackt gesehen hätte.
Ich habe versucht, die Punkte zu verbinden. "Also, heißt das, dass Peter Sex mit mir haben will? Weil ich ihn wirklich mag?"
Onkel Tonys Gesicht wurde leer, und er sah ein wenig sauer aus. "Magst du Peter?"
"Ich habe es dir schon gesagt, er ist mein bester Freund auf der ganzen Welt. Es würde keinen Sinn machen, wenn ich ihn nicht mögen würde", erkläre ich ihm noch einmal das Offensichtliche. Was war heute mit Onkel Tony?
Nach meiner Klarstellung atmete er aus: "Puh, okay. Und nein, ich glaube nicht, dass Peter Sex mit dir haben will, besser nicht." Seine Augen blinzeln zusammen, "es gibt zwei Arten von ‚wie' Lila, es gibt ein Freund-ähnliches, was du und Peter haben, wie Happy und ich. Und dann gibt es ein Liebe-ähnliches, wenn du mehr sein willst als Freunde; wenn du Händchen halten und jemanden küssen willst und in manchen Fällen Sex mit jemandem haben möchtest."
Ich kannte Küssen. Es war ekelhaft. "Warum sollte ich meine Lippen auf die eines anderen legen wollen?"
"Hormone, Lust, Alkohol", zählte er aus dem Kopf heraus ein paar Dinge auf. "Schau mal, Sex ist eine sehr intime Sache, manche Leute tun es kausal, die meisten nicht. Es ist das, was sie mit jemandem tun, wenn Sie beide eine starke Anziehungskraft füreinander haben. Macht das irgendeinen Sinn?"
Mein Gehirn verarbeitete alle gegebenen Informationen und versuchte zu verstehen. "Ich glaube schon."
"Gut", atmete Onkel Tony aus, lehnte sich in seinem Sitz zurück und sah entspannter aus.
"Also warte", sagte ich ein paar Minuten später, "heißt das, du und Pepper hatten Sex? Und meine Mom und mein Dad? Und-"
"Ja, Lila." Er hielt mich auf, bevor ich jemand anderen aufzählen konnte. "Ich denke du verstehst."
~ 4404 Wörter
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