𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟐
𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟐:
𝐉𝐀𝐍𝐄 𝐃𝐎𝐄
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Obwohl HYDRA mich auf alle denkbaren schlimmen Situationen vorbereitet hatte, war ich immer noch mehr als versteinert, als ich aufwachte, da ich wusste, dass ich festgenommen worden war. Meine Augen brauchten einen Moment, um sich an die Hellsichtigkeit zu gewöhnen und die Tatsache, dass ich mich an einem Ort befand, welcher nicht die vertraute, geheime Basis war, die ich nur allzu gut kannte. Um mich herum waren vier Glaswände, ich hatte nur genug Platz zum Aufstehen und die Länge meines Käfigs entsprach der Flügelspannweite meiner beiden Arme. Mein Körper fühlte sich schwer an, ich konnte sagen, dass sie mich sediert hatten, wie lange, war ich mir nicht sicher. Mein Nacken war wund von der Injektion und obwohl meine Augen offen blieben, wollten sie unbedingt zufallen.
Kämpfe dagegen an, ermutigte ich mich selbst, als mein Kopf gegen das Glas knallte. Ich schlug meinen Kopf weiter gegen das Glas, bis ich keine Lust hatte einzuschlafen. Meine Hände legte ich auf mein Gesicht und ließ sie dann auf den Boden sinken. Ich drückte mich schwächlich in eine aufrechte Position. Ich lehnte mich gegen die Glaswand und sah einen Mann mit einem glänzenden Anzug und einer getönten Brille an. Er blinzelte mich an und versuchte, mich zu lesen. Ich schaute an ihm vorbei und sah, dass ich mich in einem leeren Betonraum befand, an den Türen standen zwei Wachen. Ich wurde definitiv gefangen genommen.
"Ich dachte, die machen Witze. Sie sind nur ein Kind", er sprach ein wenig schnell, als würde er sich im Geiste Notizen machen. Meine Augen folgten ihm, als er zu dem Glas ging, um mich besser beobachten zu können, "aber Sie wissen, wie man eine Waffe abfeuert, was bedeutet, dass es Ihnen jemand beigebracht hat, was bedeutet, dass Sie eine Art Attentäter sind, was bedeutet, dass ich kein Mitleid für Sie habe. Und Sie wurden hierher geschickt, um Barnes zu töten? Habe ich recht?"
Ich hielt meinen Mund, ich wusste wann ich zu Schweigen hatte.
Der Mann schnipste mit seinen Fingern. "Hey, kannst du sprechen? Wörter? Ja? Nein?"
Ich schaute mich erneut im Raum um, ich habe absolut keine Ahnung wo ich war. Dieser Raum könnte auf dem Boden des Ozeans sein, was ich mir sogar vorstellen konnte. Ich hatte es dieses Mal defintiv vermasselt. HYDRA wird mich umbringen, wenn ich nicht zuerst in dieser Zelle sterben würde. Meine schweren Beine falteten sich zurück auf den Boden und ich lehnte meinen Kopf gegen die Glaswand und ließ mich von der stinkenden Angst vor der Niederlage verschlucken.
"Okay, dann lass uns das nützliche Verhör überspringen. Friday, überprüf sie".
Meine Augen rissen auf und sahen den Mann an, der anscheinend nicht aufhören konnte zu sprechen. Ich war die einzige andere Person im Raum.
"Mein Name ist nicht Friday.", meine Stimme klang leise, als ich mir erlaubt hatte zu reden. Mit dem Gedanken eh zu sterben, ist ein Regelbruch nicht das Schlimmste.
Mit dem Klang meiner Stimme muss ihn überrascht haben, weil er kaum merklich eine Augenbraue hob, als würde er nicht zeigen wollen, wie überrascht war. "Nein, laut der Regierung hast du keine Namen", er schaute zu mir runter und nahm die Brille runter, "du existierst nicht mal. Du bist sowas wie ein Geheimnis. Wer bist du?"
Ich schaute auf das Glas, klopfte mit meinem Finger dagegen. Das Material war dick, zu dick um es zu zertreten, aber nicht dick genug um nicht zu schmelzen. Irgendwas sagte mir, meine Kräfte noch nicht einzusetzen, stattdessen könnte ich mir aus dem fremden Mann einen Vorteil ziehen. "Sag mir, wo ich bin".
"Warum habe ich das seltsame Gefühl, dass wir uns schon einmal begegnet sind?", er ignorierte meine Frage komplett und fuhr dann mit seinem sinnlosen Geplapper fort: "Waren Sie schon einmal auf einer meiner Partys?"
Ich sagte ihm noch einmal klar und deutlich: "Sag mir, wo ich bin."
Diesmal antwortete er und seufzte: "Nun, das kann ich definitiv nicht".
Ich schlug meinen Kopf noch ein paar Mal gegen das Glas, bis die Wolken in meinem Kopf komplett verschwunden waren. "Sag mir, wo ich bin.", wiederholte ich eindringlicher, was ihn nicht aus der Fassung brachte.
Er ging einfach auf die Glaswand zu und tippte mit dem Finger dagegen. "Äh, falls du es vergessen hast, Jane Doe, du bist die Gefangene. Was bedeutet, dass ich weggehen kann." Seine glänzenden Schuhen wandten sich ab und stolzierte aus der Tür. Zwei Wachen kamen hinein. Sie standen neben meiner kleinen Zelle, eine Waffe an sich gedrückt.
Wenn der Mann weg war, wäre meine einzige Möglichkeit an Informationen zu kommen, die beiden Wachleute.
Ich suchte nach Beweisen, die zu meinem Aufenthaltsort führten, aber sie standen beide aufrecht, waren schwarz gekleidet und hatten raue Gesichter. Sie trugen seltsame Mützen auf dem Kopf, ihre Namensschilder zeigten in die entgegengesetzte Richtung, und das Leuchten der Lichter über uns machte, die Schilder unmöglich zu lesen. Ich schnaubte und stemmte mich noch einmal auf die Füße, während ich mit den Händen über die Käfigwände strich. Ich musste hier raus. Aber wenn ich mich befreien würde, wohin würde ich als nächstes gehen? Ich kannte kein Verkehrsmittel, und ich besaß keine Karte. Ich war eine sitzende Ente in einem unbekannten Teich.
Genau das habe ich getan, ich saß da und dachte nach. Mindestens zwanzig Minuten, bevor der Strom ausfiel. Für einen Moment war alles schwarz, dann blitzte ein rotes Licht in einer Ecke des Raumes auf und erhellte die Gesichter der Wachen, die sich umdrehten und mich anstarrten. Ihre Waffen zielten auf mich und ich funkelte sie an und stand auf, bereit zu kämpfen. Ein Alarm begann zu schrillen, der sich mit dem sich regelmäßigen blicken der Lampen paarte.
"Was hast du gemacht?", schrien sie mich an, als ob ich es irgendwie geschafft hätte, ganz allein einen Stromausfall zu verursachen während ich alleine in einer Zelle saß.
Ich schüttelte nur den Kopf und hob die Schultern, unfähig, den selbstgefälligen Blick zu unterdrücken, der die Oberhand gewann, da ich wusste, dass ich hier verschwinden und die Beiden töten würde. Mein Kopf drehte sich, als ich hörte, wie jemand Russisch sprach. Es war nicht die Sprache, die meine Aufmerksamkeit auf sich zog, sondern die zufällig gewählte Wortliste. Es war seltsam, aber verglichen mit all den fliegenden Männern und dem König der Katzenanzüge, die ich an einem Tag gesehen hatte, wäre es nicht das Seltsamste gewesen.
Ein lauter Knall von der Westmauer ertönte und die Wachten drehten sich um, ihre Waffen richteten sich auf irgendwas. Etwas sagte mir, dass es Barnes war. Er musste gewesen sein. Sie sahen sich an, dann sahen sie zu mir. Der Rechte nickte und schlurfte aus dem Zimmer, um nebenan nachzusehen. Nach fünf Minuten ging auch der zweite Wachmann, als er wiederholte Schüsse hörte.
Los geht's, dachte ich mir, als ich meine Augen schloss und die Wut, die wie ein Virus immer in mir brodelte, in meine Handflächen fließen ließ. Meine Handflächen erwärmten sich, während sie sich gegen das dicke Glas drückten, das bald unter meiner lodernden Berührung schmolz. Nachdem ein Loch in das Glas gebrannt war, das groß genug war, kletterte ich aus meiner Zelle und ging in den Flur.
Gefechtsgeräusche und Geschützfeuer ließ mich innehalten und gegen die Wand fallen. Ich musste auf den richtigen Zeitpunkt warten, um zu gehen und um Barnes zu besiegen. Am liebsten, wenn er erschöpft war, nachdem er all die Wachen bekämpft hatte, die sich vor seiner Tür auftürmten.
Während ich wartete, ließ die Wut in mir nach und ich stellte sicher, dass ich damit zufrieden war, Barnes ohne die Hilfe meiner Kräfte zu erledigen. Er hat es verdient, mit meinen bloßen Händen getötet zu werden. Ich blieb verborgen, bis die Kampfgeräusche aufhörten. Kurz bevor ich mich bewegen konnte, kamen die vertrauten Stimmen von Lederjacke und dem Zweiten zurück und ich kämpfte gegen den Drang an, laut auf zu stöhnen.
Ein schwaches "Hilf mir.", welches von einem schwachen Mann kam, ließ mich meine Augenbrauen hochziehen. Seine Stimme war mir neu. Nach dem, was ich gerade gehört hatte, hätte niemand Barnes überleben können. Vor allem, wenn Barnes und ich uns ähnlich wären; Das bedeutete, dass wir nie Zeugen hinterließen. Das war eine der ersten Regeln, die sie uns beigebracht hatten.
"Aufstehen.", die starke Stimme vom Zweiten wehte durch die Luft, er war nicht überzeugt und wütend auf den Mann. Es gab ein Stöhnen, zusammen mit einem dumpfen Schlag gegen die Wand, dann fragte der Zweite: "Wer bist du? Was willst du?"
Ich nahm mir diese Zeit, langsam aufzustehen und mich den Flur hinunter zu schlängeln, dabei kroch ich neben einen gefallenen Wächter, der eine Waffe auf seinem bewusstlosen Körper liegen hatte. Ich drehte ihn um und stahl die Pistole, die ihm um die Hüfte geschnallt war, und warf dann einen Blick auf die Munition darin, sie war vollständig. Ich steckte die Waffe hinten in meinen Hosenbund, als die vertraute Geräusche von Barnes Metallarm und Kampf den Raum erfüllten.
Mein Kopf schoss in die Höhe, im perfekten Zeitpunkt, um zu sehen wie der Zweite und Barnes gegeneinander kämpften. Ich stand auf und sah zu, wie Barnes den Zweiten einmal schlug und verfehlte, ein Loch durch die beiden Metalltüren schlug, dann wieder schlug er wieder den Zweiten zurück in die Aufzugstüren und schleuderte ihn in den leeren Schacht hinunter. Da war nichts als der schwache Alarm, der jetzt zwischen Barnes und mir stand. Er entdeckte mich. Ich kniete neben der Wache und enthüllte die Pistole von meinem Rücken. Ich drückte den Abzug viermal, jedes Mal reflektierte er die Kugeln wie als würden die Kugeln auf eine unüberwindbare Wand stoßen.
Als er mir von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand, stöhnte ich und hob die Pistole auf die Höhe seines Gesichtes, aber er erwischte meine Hand, bevor ich sie heben konnte. Seine fleischige Hand zerdrückte mein Handgelenk und bevor er es drehen konnte, hob ich meinen Fuß und trat ihm in die Leiste, Barnes stöhnte und lockerte seinen Griff und fiel zu Boden. Ich schwang meinen Fuß zu seinem Kiefer, aber sein Metallarm war zu schnell, er packte mein Schienbein und warf mich über seinen Kopf, als wäre ich ein Kissen und kein fünfundsechzig Kilogramm schweres Mädchen.
Bevor ich zu weit geschwungen wurde, schleuderte ich meine Füße in seine Richtung und ließ mich von meinem Schwung zurück zu ihm tragen, während ich fiel, packte ich eine Faust voller seiner braunen Haare und schleuderte ihn in den Beton.
Wir beide zogen uns beim Aufprall zusammen und rollten aufeinander, er packte meinen Arm und drehte ihn hinter meinem Rücken. Ich unterdrückte ein Wimmern und schwang meinen Fuß als letzten Ausweg auf seine Zehen. Er rührte sich nicht, er bewegte einfach seinen Fuß und drehte meinen Arm weiter zurück. Ich schrie auf, dann schwang ich meinen freien Arm zurück und packte ihn wieder an den Haaren. Ich zog daran, bis er mich losließ. Aber Barnes befreite mich nicht aus seinem Griff, er griff einfach um mein Handgelenk und warf mich durch den Flur.
Ich landete mit einem lauten Knall und mit einem verletzten Ego auf dem Beton.
Der Alarm fing an, mich zu ärgern, als ich da lag und darauf wartete, dass mein Körper sich selbst heilte und wieder zu hundert Prozent zurückkehrte. Lederjacke schrie ein lautes "Hey!" aus, und ließ meinen Kopf vor Schock hochschnellen. Ein weißer Mann mittleren Alters riss seinen Kopf aus dem Aufzugsschacht, in welchem er runter gespäht hatte. Dann raste er den Flur entlang und durch eine Tür. Kurz darauf ging Lederjacke zum Aufzugsschacht und sah nach unten. Seine Stimme klang besorgt und ungeduldig. "Steve?", er überprüfte, ob sein Freund noch lebte.
"Mir geht es gut, Sam. Geh, er entkommt.", Lederjacke war also Sam und der Zweite war Steve. Sie teilten sogar die gleiche erste Initiale.
Sam stürzte durch die Türöffnung und ich drückte meine Hände in den Boden, warf meinen Körper nach oben und folgte Sam. In der Hitze meiner Eile griff ich meine Pistole vom Boden auf und steckte sie wieder in meinen Hosenbund. Sie waren im Treppenhaus, wie von der Tarantel gestochen rannte ich, um Sam einzuholen, der das Katz-und-Maus-Spiel fortsetzte, aber jetzt mit einem anderen Spieler. Er muss derjenige gewesen sein, der vorhin um Hilfe gebettelt hat.
Kurze Zeit später hörte ich auf zu rennen, müde von diesem Spiel. Körperlich war ich bereit, die Verfolgung aufzunehmen, aber ansonsten sah ich keinen Sinn. Die Beiden würden mich am Ende des Tages nicht zu Barnes führen. Genau in diesem Moment zuckte mein Ohr beim Geräusch eines Metallarms, der seine Opfer abwehrte.
Ich stieß die Tür auf und sah Tageslicht durch die Fenster scheinen. Ich starrte auf etwas, das wie eine nettere Version der Cafeteria aussah, die wir in der Basis hatten. Barnes erledigte die Wachen, ohne einen Kratzer im Gesicht. Das wurde mir langsam echt peinlich. Ich entsicherte meine Pistole und rannte auf ihn zu. Kugeln trafen seinen flinken Arm. Als ich keine Kugeln mehr besaß, warf ich die Waffe auf ihn, dann warf ich meiner ganze Kraft und meinem ganzes Gewicht mit meinem rechten Bein an seine Brust.
Barnes wich zurück und ich ballte meine Hand zu einer Faust um ihn zu schlagen, was er abwehrte. Ich zwang meine andere Hand in sein Gesicht und mir gelang ein Schlag auf seine Wange. Er hielt inne, gewöhnte sich an den Schmerz und ich löste mich aus seinem Griff und schwang mein Bein zu seinem Gesicht. Er erwischte mein Bein wieder und ich schwang meinen Körper zu Boden nach unten, was genug Schwung erzeugte, um herumzuschwingen und uns beide auf den Boden fallen zu lassen.
Barnes war zwischen meinen Beinen gefangen, und gerade als ich dachte, ich hätte ihn, stand er einfach da, als würden meine Waden ihm nicht die Luft abschneiden. Ich dachte schon, Barnes sei ein Roboter. Er wackelte nicht, stand sogar mit meinen Beinen um seinen Hals. Er griff einfach nach oben und zog mich an den Haaren von sich herunter. Ich grunzte laut, als ich von ihm fiel, dann spürte ich, wie die Kraft seines Beines mich mitten im Fall durch den Raum schleuderte, als wäre ich ein Fußball auf halbem Weg zum Tor. Zerbrochene Teller und Holzstücke fielen überall um mich herum, als ich gegen den Tisch krachte.
Ich lag in dieser Position und hörte, wie er weitere Wachen abwehrte, bis ich spürte, wie sich meine Haarfarbe änderte und die Temperatur meines Körpers anstieg. Ich war auf den Beinen, mein Körper brannte und sah zu, wie er die letzte Wache niederriss. Barnes würde mit mir kommen, dafür würde ich sorgen.
Zuerst kam ein lautes Klingeln, das meine Ohren lähmte, dann das Aufblitzen eines blendenden Lichts, das dafür sorgte, dass ich auf meinem Hintern landete. Ich kniff die Augen zusammen und beobachtete, wie mein Haar wieder zu seinen Schokoladenschichten köchelte und meine Gliedmaßen abkühlten. Meine Handflächen pressten sich gegen den Boden, während meine Ohren klingelten. Ich zuckte zusammen, mein Kopf hämmerte, als ich mich fragte, was zum Teufel gerade passiert war.
Ich dachte zuerst, es wäre HYDRA, die meiner gescheiterten Mission ein Ende setzen wollen würde. Aber dann verstummte das Klingeln, ich sah mich um und bekam meine Antwort: Der Mann von vorhin, mit dem netten Anzug, der versucht hatte, mich zu verhören, versuchte aufzustehen, offensichtlich ein Opfer von Barnes' Kampf. Die Technik, mit der Mann arbeitete, kannte ich nicht. Der Mann drehte sich um und hörte auf zu versuchen, Leute KO zu schlagen, als er mich sah.
Ich sah über meine Schulter zu Barnes, der gegen den König der Katzenanzüge kämpfte. Mir klingelten immer noch die Ohren, aber das ließ mich nicht von meiner Mission abhalten. Ich legte meine Hände auf die Ohren und atmete beruhigend ein. Nach wenigen Augenblicken verstummte das Klingeln und der Mann von vorher stand direkt vor mir, einen Finger in meinem Gesicht. Ich schob seinen Finger aus meinem Gesicht und verdrehte seinen Arm hinter seinem Rücken.
"Geh mir aus dem Weg.", warnte ich ihn und gerade als ich ihm den Arm brechen wollte, legte er seine Handfläche auf meine Brust und eine warme Hitze gefolgt von einem scharfen Summen traf mich. Ich stöhnte, als ich zurückfiel und mein Oberteil qualmte.
Der Mann stand über mir, und ich trat ihm mit den Füßen weg, sodass er zu Boden fiel. Er griff zur Seite und packte die Tischdecke vom Boden und als ich meinen Fuß schwang, um ihn zu treten, wickelte er mein Bein in das Tuch und band es mit meinem anderen Bein fest. Er war im Begriff, den Knoten zu sichern; dann veränderte sich etwas in seinen Augen und ein Licht schien zu flackern. Er keuchte und ließ mich mit einer zu schnellen Bewegung los. Ich war mir sicher, dass ich ihn verbrannt hatte.
"Stop! Warte", rief er mir zu, als wäre dies eine Trainerstunde, "Du bist Lila Barton."
Dieser Name war bekannt. Nur zwei Leute kannten diesen Namen auf der Basis. Der Schöpfer. Der Schöpfer war ein Arzt ohne Namen, der mich zu Red Chaos gemacht hatte. Er schien so ziemlich alles über mich zu wissen, angefangen mit meinem Namen.
Ich konnte mich nicht bewegen, meine Glieder waren wie gefroren, meine Beine zu verheddert, um mich zu bewegen. Ich lag noch immer am Boden und sah den Mann an. "Wer hat dir das gesagt?"
"Ich nehme deine seltsame, ausgeflippte Reaktion als Ja." Sein Humor funktionierte nicht gut bei mir, stattdessen machte er mich feindselig. Es brachte Red Chaos zum Vorschein und meine Haarwurzeln brannten zu einem reinen Weiß. Mein Körper verbrannte die Tischdecke im Bruchteil einer Sekunde. Ich erhob mich in eine stehende Position. Meine Hand packte eine gezackte Kante des zerbrochenen Tisches, ein splitterndes Holz wäre meine bevorzugte Waffe. Der Mann im Anzug sah mich ein bisschen panisch an und hob die Hände. "Woah. Okay. Ich bekomme gerade ein ernsthaftes Déjà-vu."
Meine Wut verpuffte, als mein Körper von hinten elektrisiert wurde. Ich wurde zwar noch nie getasert, aber letztes Jahr hatte ich jemanden zu Tode geschockt. Ich hatte einen Toaster in eine Badewanne fallen gelassen und damit einen Mann getötet. Er hat HYDRA Waffen gestohlen. Sie sagten mir, dass er es verdient hätte. Ich hatte ihnen geglaubt. Das war das Ende seiner Geschichte.
Meine Wirbelsäule summte und dann fiel ich zu Boden, nachdem meine Beine zu taub wurden, um mich zu halten. Ich war noch bei Bewusstsein, aber mein Körper musste eine Weile still bleiben. Mein ganzer Körper fühlte sich prickelnd an, wie das Rauschen eines Radios, als wäre ich gerade eingeschlafen.
••●••
Die Stimme einer vertrauten Frau sagte: "Wer ist deine Freundin?" Sie klang müde, blieb aber optimistisch.
"Ähm, du wirst mir nicht glauben. Ich bin mir zu fast neunzig Prozent sicher, dass sie Clints Tochter ist."
Sie hielt inne und ich spürte, wie sich ihre Augen auf mich konzentrierten. "Tony, das ist nicht witzig."
"Fünfundneunzig Prozent", korrigierte er sich, als er vom Boden aufstand, dann zischte er: "Ich habe dir doch gesagt, du wirst mir nicht glauben."
Ich lokalisierte ihre Stimme, eine Erinnerung brach in meinem Hinterkopf auf und ich stöhnte, wollte das Gefühl verschwinden lassen und sah dann auf. "Tante Nat?" Ich habe diese Stimme zehn Jahre nicht mehr vernommen, aber ich erkannte sie. Sie war Vertraut.
Ihr Gesicht war das, woran ich mich am Besten erinnerte. Ich erinnerte mich immer daran, dass ich immer wie sie aussehen wollte, genauso wie sie sein wollte. Sie hatte mir das Schlagen beigebracht, während meine Mutter mir das Flechten beigebracht hatte. Sie war der Grund, warum HYDRA von allen anderen Kindern Interesse an mir hatte, denn meine Tante Nat war – genau wie mein Vater – ein Attentäter und sie wussten, dass ich zum Töten geboren wurde.
"Nat. Geht es dir-"
Tony, der Mann mit dem glänzenden Anzug, wollte Nat fragen, aber sie hob ihre Hand und sah mich an, während ich mich aufrichtete. "Ruf Clint an. Sofort."
Tony seufzte und setzte sich auf den letzten Stuhl, der während des Kampfes nicht kaputt gegangen war. Er stöhnte, als er seinen linken Arm drehte, dann sah er zu ihr auf. "Meinst du nicht, wir sollten warten? Er sitzt nicht gerade am Festnetzanschluss und wartet auf einen Anruf von seinen alten Kumpels. Außerdem haben wir größere Probleme im Moment."
"Größer als das?" Sie zog eine Augenbraue hoch, sie sprach mit Tony, welcher nur Barnes fassen wollte.
Duft, die blonde Frau von vorhin, lief auf uns zu und brachte Nat dazu, sich von meinem Gesicht abzuwenden, von dem sie fasziniert schien. Von all den Leuten, die nach einem Kampf auftauchen, hätte ich wissen müssen, dass Duft einer von ihnen wäre.
"Barnes?", sie sah in unsere drei Gesichtern und blieb bei Meinem stehen. "Was macht unsere Jane Doe hier draußen?"
Tony schüttelte nur den Kopf, " Barnes ist davongekommen. Aber wir haben herausgefunden, wer unsere Jane Doe es ist. Sie ist Clint Bartons Tochter, die verschwunden."
"Hawkeye hat eine Tochter?", fragte Duft, verblüfft, während ich versuchte, meine Gliedmaßen in Bewegung zu bringen, sie wurden erneut taub.
Dann stand Tony auf und wandte sich an Duft. "Ich bin sicher, der Boss wird davon hören wollen..."
Auf dem Weg in die oberste Etage verfiel ich in eine Art Trance. Als ich zum ersten Mal bei HYDRA ankam, hatte ich häufiger diese Momente wie diese; Ich war äußerlich präsent, aber im Inneren war ein seltsames Summen zu hören, bei dem ich nichts wahrnehmen konnte, was alles außerhalb meines Körpers passierte. Mir war nicht bewusst, wie ich nach oben kam; ob ich ging oder getragen wurde, aber da war das schwache Summen von Erinnerungen, das sich in meinem Hinterkopf zusammenbraute. Da war der Schrei einer vertrauten Eule im hinteren Teil des Hauses, das Quietschen der Haustür und das Trampeln von Schritten auf der Veranda. Für einen kurzen Moment erinnerte ich mich an mein Zuhause. Dann lichtete sich dieser Zustand.
Ich fing an zuzuhören, als eine Stimme sagte, gefolgt von zwei anderen: "Barnes. Rogers. Wilson" Es war eine neue Stimme, älter, gemeiner, herrischer.
Ich war zurück, einfach so. Als ob jemand mit den Fingern vor meinem Gesicht geschnippt hätte. Ich saß auf der Außenseite eines großen Büros, das von vier Glasflächen umgeben war. Bevor der Besitzer der Stimme den Raum verließ, drehte er sich um und sah mich durch das Glas an. "Ich erwarte, dass Sie sich darum kümmern. Wir haben genug Probleme mit Barnes, wir brauchen keinen weiteren Superkriminellen auf den Straßen."
"Danke, Sir." Tony nickte. Meine Augen sahen vom Boden auf und zurück durch das Glasfenster, wo Tony und Nat ein 'kurzes Treffen' führten, wie sie es nannten. Nat fing meinen Blick auf und nickte mit dem Kopf und bedeutete mir, hereinzukommen. Ich presste meine trockenen Lippen zusammen und trat in's Zimmer.
"Mein linker Arm ist taub, ist das normal?" Tony seufzte auf und ich setzte mich ihm gegenüber auf den Stuhl. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.
Ich hätte nie gedacht Leute aus meiner Vergangenheit zu treffen. Meine Familie, für die ich so hart gearbeitet hatte, um sie zu vergessen zu können, war jetzt in genau vor meiner Nase.
"Alles in Ordnung?"
"Ja."
Es entstand eine lange Pause, und ich konnte fühlen, wie ihre beiden Köpfe vor Informationen schwirrten und probierten die Puzzelteile zusammen zu setzen. Ich zog meine Augenbrauen zu einem Strich und sah zwischen den beiden hin und her, bevor ich überhaupt daran denken konnte zu sprechen, sprach Tony wieder.
"Sechsunddreißig Stunden, meine Güte.", hörte ich Tony hauptsächlich zu sich selbst sagen. Eineinhalb Tage. Warum war das wichtig? Eineinhalb Tage bis zur Rückkehr zu HYDRA?
"Wir sind ernsthaft unterbesetzt.", murmelte Nat leise vor sich hin, ein erschöpfter Seufzer stimmte ihr zu. Sie spitzte ihre Lippen und ich fühlte, wie sich ihre Augen zu mir bewegten. Ich wandte meine Augen wieder ihr zu.
"Oh ja"., summte Tony, als er sich in seinem Stuhl etwas aufrechter hinsetzte, als ob er sich an etwas von früher erinnern würde. "Es wäre großartig, wenn wir jetzt einen Hulk hätten."
Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. Was zum Teufel ist ein Hulk?
Nat sah woanders hin und dachte an jemanden, der ihre Augen zum Leuchten brachte. Sie schüttelte den Kopf. "Glaubst du wirklich, er wäre auf unserer Seite?"
"Nein." Tony konnte das Wort kaum aussprechen
"Ich habe eine Idee.", beruhigte Nat ihn und Tony drehte sich zu ihr um, ein seltsamer Ausdruck in seinen Augen.
"Ich auch. Wo ist deine?"
Ihre Augen flackerten zu mir, "genau hier". Sie nickte mir zu, bevor sie fragte: "Wo ist deine?"
Tony stöhnte, als er sich von seinem Stuhl erhob, "In einer kleinen freundlichen Nachbarschaft".
Ich hatte genug. Ich stand auf, die Hände auf den Tisch gelegt. "Will mir jemand sagen, was los ist?"
Wollte ich zurück zu HYDRA?
Wollten sie mich töten?
Wollte ich sie töten?
"Nun, Lila – Gott, es fühlt sich so komisch an, deinen Namen zu sagen – wir sind sozusagen mitten in einem Bürgerkrieg.", erklärte Tony oder versuchte er es, weil ich immer noch keine Ahnung hatte, was er meinte. Nat muss meine Gedanken gelesen haben, denn sie seufzte auf und trat an meine Seite.
"Sieh mal, wir haben nur eine kleine Meinungsverschiedenheit mit einem Freund und wir brauchen deine Hilfe." Sie versuchte leise mit mir zu sprechen, aber gepresst heraus. Ich konnte sagen, dass es für sie nicht leicht war, sanft zu sein.
"Wir?", stellte ich meine erste Frage, meine Augenbraue verzogen sich automatisch nach oben, während meine Neugierde ebenfalls stieg.
Tony rieb sich die Schulter und antwortete vorsichtig: "Die Avengers."
Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. "Ich kann euch nicht helfen." Ich schüttelte den Kopf und zog mich vom Tisch zurück, und das seltsame Gefühl, dass die beiden mich in ihre Sache mit reinzogen. Es war jenseits aller Vernunft. Ich konnte diesen Leuten nicht helfen. Ich kannte sie nicht einmal.
"Natürlich kannst du das.", ermutigte Tony und gestikulierte dazu. "Du kannst das feurige Ding mit dir machen, nachdem ich fragen wollte."
"Nein.", widersprach ich und atmete tief durch. Sie haben es nicht verstanden. "Ich kann nicht helfen. Ich muss zurück."
"Zurück wohin?", fragte Nat mich, ihre Neugier war schockierend.
Ich biss die Zähne zusammen und sagte die verbotenen Worte: "Zurück zur Basis. Zurück zu HYDRA. Wenn ich nicht zurückgehe, werden sie mich finden und höchstwahrscheinlich töten."
Die Beiden hörten endlich auf zu reden. Ich war mir nicht sicher, wie ich das gemacht hatte, aber ich wollte unbedingt wissen, was ich so schlimmes gesagt hatte, dass beide schwiegen. Vor allem Tony.
"Du arbeitest für HYDRA?" Nat sprach ein wenig zu langsam, langsamer, als sie es sonst tat. Ich konnte praktisch sehen, wie ihr Verstand verarbeitete, was ich gesagt hatte.
"Das habe ich gerade gesagt.", sagte ich ihr und schüttelte den Kopf.
"Also, lass mich das klarstellen: Du bist Lila Barton, die Tochter von Clint Barton, von der wir gerade erfahren haben, die von HYDRA entführt wurde?" Tony fuhr mit seinen Händen schockiert über sein Gesicht.
"Wie oft muss ich HYDRA sagen, bis ihr beide es versteht?" Das ergab keinen Sinn. Ich habe eine wilde Vermutung angestellt und dachte, dass es die beste Idee wäre, ihnen einen vollständigen Überblick zu geben. Nat muss die gleiche Idee gehabt haben, denn sie seufzte und legte ihre Hände auf die Stuhllehne und sagte genau, was ich dachte.
"Okay, Lila, warum erzählst du uns nicht einfach alles, woran du dich erinnerst? Von Anfang an", ermutigte sie mich und ich presste meine Lippen zusammen.
"Warum heben wir und das nicht für später auf? Wir sind in Eile und müssen Clint noch abholen."
Clint. Wie in.. Papa.
"Wir fliegen zu Clint, bist du sicher, dass wir ihn nicht zuerst anrufen sollten?", fragte Nat, als sie Tony aus der Tür folgte und da ich keine andere Wahl hatte, folgte ihren schnellen Schritten.
"Nein, ich denke, ein Überraschung könnte ihm gut tun."
~4585 Wörter
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