Wahnsinns Folter
Kapitel 1: Botengang
Ein Kampf ist im vollen Gang. Die Schlacht um das Hauptquartier ist vollkommen verloren. Sämtliche Seelen, die noch am Leben sind, haben diese Tatsache bereits akzeptiert. Der alte König der Kreaturen ist von Dheunos vernichtet worden. Der Gesichtslose Tentakelmann hat gute Chancen gehabt, sie aber nicht rechtzeitig nutzen können. Dheunos ist jedes Mal unterschätzt worden. Was für ein infarmes, gottverfluchtes Wesen. Auf dem Dach des bald einstürzenden Hauptquartieres tobt der letzte verzweifelte Kampf, den der neue selbsternannte König gegen Something Worse, wie sich Dheunos nennt, führt. Der grünliche Geist, Ben, führt einen aussichtslosen letzten Kampf.
"Sollen wir eingreifen?", fragt mich einer der sechs Informanten, die mit mir in einiger Entfernung den Kampf beobachten. Ich schüttel, im Aussehen eines Rabenwesens verboren, den Kopf.
"Ich mochte diesen Geist noch nie. Ein böses Wesen, dass in einem Zelda Spiel gefangen ist? Ich bitte euch... Wozu braucht die Welt sowas?", gebe ich spöttisch zurück. Das ist zwar so nicht ganz richtig, aber hey...Ich habe 'nen Ruf zu verlieren. Ben ist mächtig, aber er hat allein keine sonderlich große Chance gegen dieses Wesen. Eigentlich würde wir seine Überlebenschancen um ein vielfaches steigern. Doch ich habe eine andere Aufgabe.
Innerlich grinsend, besinne ich mich meines Auftrages. Ich soll Worse zu einem Treffen von Sleepless beordern. Ein verdammt gefährliches Unterfangen, in welches mich dieser Schlaflose gebracht hat.
Gigantisches Knallen. Bebendes Gebäude. Ich werde aus den Gedanken gerissen. Selbst die sonst so emotionskargen Informanten wirken aufgeschreckt. Die Macht von Worse ist so deutlich zu spüren, wie ein stürmischer Windhauch an Unwettertagen. Sogar die Natur um uns herum scheint auf dieses Aufbäumen zu reagieren. Das durch den Dämon Asmodi, welches in mir kreucht und fleucht, erschaffene dunkle Auge unter meiner Augenklappe, sorgt dafür, dass ich Veränderungen in der Natur um mich herum wahrzunehmen vermag.
"Ben verliert.", brummt ein anderer Informant neutral. Offenkundig. Ich kann sie beobachten. Kann miterleben, wie Dheunos die Seele des Geistes in sich aufnimmt. Seine Emotionen. Alles, was es ausgemacht hat. Ein so gewaltiger Transfer bleibt nicht spurlos. Zwar ist dieses scheinbar übermächtige Wesen wieder geheilt, doch er selbst merkt nicht, dass er für eine ganze Weile nicht mit voller Kraft kämpfen können wird. Er lacht. Fühlt sich übermächtig. Er stürmt zurück in das instabile HQ der SCP. Was will er da noch drin?
"Sollen wir loslegen?"
"Nein. Wartet noch. Er wird wieder rauskommen, dann geht's los.", gebe ich voller Vorfreude, aber auch mit einer gewissen Anspannung zurück.
Wir brauchen keine halbe Stunde warten. Eine noch zerberstendere Explosion erschüttert die gesamte Region. Das gesamte Gebäude wird in die Luft gesprengt. Es reißt uns beinahe von den Füßen. Ein Informant hält seine Hände nach vorne und Teile von Geröll und anderem undefinierbaren Zeugs, prallen gegen unsichtbare Wände vor uns ab. Ich beobachte seine Kraft. Merke sie mir. Nehme sie in meine Kollektion an bestehenden Kräften auf. Habe mit der Zeit einige Kniffe von Kreaturen kopiert und behalten können.
"Er kommt raus. Und...oh. Er hat uns bemerkt.", sagt ein anderer Informant lautstark. Ich grinse breit, unter meiner Rabenkopfmaske. Wir teleportieren uns gemeinsam einige Kilometer davon, wo wir nicht von dem ohrenbetäubenden Lärm und herumfliegenden Gebäuderesten unterbrochen werden können. Kurze Zeit später kommt auch Dheunos langsam angeschritten. Seinen Blick fest auf mich gerichtet. Ob er mich erkennt? Vielleicht an meiner Aura oder sonst etwas.
"Ihr seid mächtig. Das sehe ich euch an. Und du.", Something deutet direkt auf mich "Deine Macht ist...seltsam. Was wollt ihr Maden von mir?", gellt Dheunos von oben herab. Ich gehe ein paar Schritte auf ihn zu. Er hat mich nicht erkannt, aber gemerkt, dass ich anders bin, als die übrigen Informanten, die alle schwarze Roben gekleidet sind.
"Ich bin hier, um dir eine Botschaft zu überbringen.", erwidere ich in meiner tiefen sonoren Informanten-Stimme.
"Der Gott blickt gerade direkt zu mir..", dröhnt Asmodi direkt zu mir. Ich habe gerade eine wundervolle Idee. Und mit einem Mal, lasse ich Asmodi die Hälfte an dem, was er an Macht besitzt, ausstrahlen. Ich glaube, es ist das erste Mal, dass Something Worse einen echten Anflug von Überraschung bekommt. Seine Gesichtszüge entgleisen.
"Du hast bestimmt schon von Sleepless gehört?", fahre ich fort, als sei nie etwas gewesen. Auch Dheunos findet augenblicklich zu seiner Fassung zurück.
"Diese kleine Made von einem Serienmörder? Ich bin ihm bereits einmal begegnet, ja. Weshalb?"
Ach wirklich? Die sind sich begegnet? Und Sleepless erzählt nicht davon? Okay gut. Für ihn bin ich auch momentan ein Fremder. Trotzdem. Balle meine Hände zu einer Faust.
"Er bittet um ein Treffen. Auf dem Zettel findest du Zeit und Ort.", gebe ich kurz angebunden zurück und reiche ihm die Einladung. Mit einem Mal ertönt ein schallendes Gelächter von dem Königsschlächter.
"Was ist daran lustig?"
"Ihr Witzfiguren. Ich werde einen Scheiß tun und mich mit diesem Nichts tre-", weiter kommt Worse nicht. Ein Informant ist wie ein Blitz auf ihn zugeschossen und ehe die Deo Nuss reagieren kann, hämmert die Faust des Rabenwesens in dessen Magengegend. Worse krümmt sich. Keucht überrascht. Ein zweiter Informant steht von jetzt auf gleich hinter dem "Gott" und verpasst ihm einen Tritt in die Hüftgegend.
"Autsch", gebe ich amüsiert von mir.
Für normale Wesen wäre es momentan unmöglich, diesem Wesen einen ordentlichen Schlag zu versetzen. Doch die Informanten sind keine normale übernatürlichen Wesen. Sie sind weit davon entfernt. Die Luft um uns herum scheint sich zu verformen. Ein Schreck überkommt mich. Alle wissen Bescheid. Jeder teleportiert sich in Sicherheit. Sitze auf dem Ast eines Baumes, der etwas weiter links steht. Schaue auf Something herab. Ein Knall von dem Ort, an dem wir uns eben noch befunden haben. Er hat einen Impuls auf uns abgefeuert. Zum Glück vergebens.
"Informanten. Zwingt ihn, mir zuzuhören.", befehle ich meinen Untergebenen Rabenwesen. Und ehe unser Gegenüber realisiert, was mit ihm passiert, wird dieser von sechs Wesen jenseits von Gut und Böse in die Mangel genommen. Schläge. Tritte.
Einer der Informanten tippt Worse an und teleportiert ihn ein paar Meter in die Luft, von wo aus er keuchend zu Boden knallt. Das ganze dauert keine fünf Minuten, ehe ich meine Hand hebe, um meinen Untergebenen zum aufhören zu bewegen. Dann stehe ich direkt über ihm.
"Du wirst dich mit Sleepless treffen. Es wird sich für dich lohnen. Und wir behalten dich im Auge.", beginne ich, gehe langsam auf den keuchenden Dheunos zu, der von den Informanten vollkommen fixiert vor mir steht. Er ist nicht in der Lage sich zu bewegen, geschweigedenn irgendwelche Angriffe zu starten. Packe sein Kinn und zwinge ihn, mich direkt anzuschauen.
"Ich soll übrigens Grüße vom Alpha überbringen.", sage ich bösartig, noch immer in meiner tiefen Stimmlage. Something zieht grimmig beide Augenbrauen hoch.
"Alpha? Wer ist das nun wieder?", gibt der werdende Gott angepisst zurück.
"Ach. Du dürftest ihn unter einem anderen Namen kennen. Itrartis. Er schützt die Informanten und mich. Wir handeln nach seinem Willen.",erkläre ich mit düsterem Genuss in der Stimme. Die Gesichtszüge von Dheunos entgleisen.
"Was hast du da eben gesagt...", erwidert er fast tonlos. Ich könnte schallend auflachen, doch ich muss noch etwas seriös bleiben.
"Du hast mich schon verstanden.", gebe ich zurück und bedeute meinen Informanten per Handbewegung von Worse abzulassen.
"Wir sind hier fertig. Gehen wir, Jungs.", füge ich hinzu und im nächsten Moment, lassen wir den vollkommen entgeisterten Worse in diesem Waldabschnitt zurück.
Kapitel 2 Perspektivenwechsel: Unfreiwilliger Gast
Greller Klang eines Weckers. Unsanft öffnen sich meine Augen. Zumindest nehme ich die Bewegung meiner Augenlider wahr, die sich öffnen, obwohl die Dunkelheit an diesem Ort beinahe vollkommen ist. Sofortige Panik. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wo ich hier gelandet bin. Und vorallem, wie und warum. Wo kommt dieser nagende Weckton her? Ich strecke meine Hände nach allen Seiten aus. Versuche in der beängstigenden Dunkelheit etwas per Tastgefühl zu erahnen. Vergeblich.
"Hilfe!", beginne ich lauthals zu schreien. Der Ruf hallt durch den scheinbar ziemlich grißen Raum. Mir fällt die Trockenheit in meinem Mund auf. Der Durst, der sich in mir breit macht. Ich horche angestrengt in die Finsternis und erhoffe mir eine Antwort. Vielleicht ein Geräusch. Schritte. Knarzen. Irgendetwas.
Doch ich bin allein. Langsam rappel ich mich auf. Keine Schmerzen. Kann normal stehen und laufen. Vorsichtigen Schrittes beginne ich mit ausgestreckten Händen, mich in diesen Gefilden umzusehen. Es kommt mir eine verfluchte Ewigkeit vor, ehe meine Hände etwas wandartiges ertasten können.
Weiter um Hilfe zu rufen wird mir nichts bringen. Kann meine Panik mit jeder Minute besser kontrollieren.
"Ganz ruhig bleiben, Becca.", beruhige ich mich selbst. Versuche währenddessen herauszufinden, wie ich hierher gekommen bin. Völliger Black Out. Plötzlich ertasten meine Hände das kühle Metall, dass die mir bekannte Form einer Türklinke hat. Mein Herz hüpft voller aufkeimender Hoffnung. Und nochmehr, als ich merke, dass sich die Tür öffnen lässt. Mit einem Mal ist mir, als würde gleißendes Weiß meine Synapsen sprengen. Ich keuche schmerzhaft auf und halte mir reflexartig schützend die Hände vor meine Augen. Hellstes Licht ströhmt mir von der anderen Seite der Tür entgegen.
Es braucht einige Augenblicke, ehe ich meine Augen öffnen kann, ohne vor Schmerzen aufzukeuchen. Ich sehe mich einem unfassbar gemütlich eingerichteten Wohnzimmer gegenüber. Es ist relativ klein. Alles in warme rötliche Farbtöne gehalten. Sowohl was den Sessel, vor dem flackernden Kamin betrifft, als auch die Tapete, oder auch das Sofa, dass direkt gegenüber am anderen Ende des Raumes steht.
"Gefällt es dir hier?", haucht eine männliche, sarkastisch klingende Stimme, direkt hinter mir. Ein eiskalter Schauer überkommt meinen gesamten Körper. Will mich umdrehen, doch werde so hart am Kopf und Oberkörper gepackt, dass ich nicht in der Lage bin, mich zu bewegen.
"Hilfe! Lass mich los! Bitte! LOS!", schreie ich wild und versuche mich freizuschütteln. Fehlanzeige. Werde auf das Sofa geschmissen. Ich erwarte beim umdrehen irgendein bösartig aussehendes Übel zu sehen. Doch zu meiner Überraschung grinst mich ein junger Mann mit blonden Haaren, verstrubbelten Haaren. Er verdeckt sein linkes Auge mit einer schwarzen Augenklappe. Am auffälligsten ist sein nachtschwarzer Oberkörper, welcher unter seiner violetten, halb aufgeknöpften Robe zum Vorschein kommt. Dieser endet am oberen Halsansatz des Fremden. Sein Gesicht jedoch ist bleich. Ein seltsamer Kontrast. Sein Grinsen und das starrende Auge jagen mir eine gottverdammte Scheißangst ein.
"Wer bist du!?", keuche ich panisch und versuche um mich herum eine Möglichkeit zur Flucht zu finde. Der Fremde breitet grinsend seine behandschuhten Hände in einer einladenden Geste aus.
"Tut in dieser besonderen Art der Zusammenkunft, Namen irgendetwas zur Sache? Du bist Gast in meinem Reich.", gibt der Blonde amüsiert zurück, lässt seine Hände klatschend wieder an seine Seite fallen. Mein Herz setzt einen Schlag lang aus. Was meint er damit, dass ich sein "Gast" bin. Er kichert vor sich hin, dann verschränkt er kopfschüttelnd seine Arme.
"Tz Tz Tz.", beginnt er und ehe ich realisieren kann, was als nächstes passiert, trifft mich sein Tritt mitten im Gesicht. Habe nur noch die Sohle eines Stiefels auf mich zukommen sehen. Blinkende Sterne vor meinen Augen.
"Wie wärs mit etwas mehr Begeisterung, junge Frau?", kommt von dem blonden Wichser, der nicht einmal versucht, das Vergnügen in seiner Stimme zu verbergen.
"Macht es dich geil, eine Frau zu schlagen? Wird davon dein jämmerlicher kleiner Schwanz hart?", spucke ich ihm Gift und Galle entgegen. Anstatt zu provozieren, beginnt der Einäugige schallend aufzulachen und zu klatschen.
"Du bist wirklich ihre Tochter.", sagt der Scheißkerl amüsiert und setzt sich noch immer lachend direkt neben mich. Hat er gerade eben auf meine Mutter angespielt? Was zur Hölle. Ist das vielleicht der Grund, warum ich hier bin!? Ich kenne sie doch kaum. Ich rücke soweit wie möglich weg von ihm.
"Huch? Du versuchst nicht aufzuspringen und zu fliehen? Das habe ich nicht erwartet.", fügt er hinzu und hört mit einem Mal auf zu lachen. Ich antworte ihm ehrlich: "Das hätte doch ohnehin keinen Zweck. Du würdest mich nur noch schneller umbringen." Und wieder beginnt der Kerl mit der Augenklappe kurz zu lachen.
"Gut mitgedacht. Achja. Das letzte Überbleibsel der Hensburg-Familie.", seufzt der Kerl in einem fast nostalgischen Tonfall. Meine Augen weiten sich langsam. Entsetzen breitet sich in mir aus.
"Hast du gerade 'letztes Überbleibsel' gesagt?", hauch ich schockiert und meine Gedanken fallen auf meinen Vater. Schwester. Meine Nichten... mein paar Monate alter Sohn. Er schaut mich mit einem so boshaft finsteren Blick an, dass diese lähmende Ahnung zur vernichtenden Gewissheit wird.
"Mit deiner Mutter, Melissa hat es angefangen. Mit dir wird es enden, Rebecca. Meine Untergebenen haben bereits alle anderen Teile deiner Familie umgebracht. Weißt du.", er unterbricht sich selbst, nur um sich entspannt nach hinten zu lehnen.
"Melissa war eine Anführerin einer Syndikatsloge. Sie hat alles verraten, wofür das Syndikat steht und noch schlimmer: Sie hat mich verraten. Fast wäre ich gestorben. Ich wurde gefangen gehalten. Gefoltert. Nun. Sie hat dafür bezahlt. Ich habe ihr Genick gebrochen. Dann dachte ich mir: "Hey, warum nur bei ihr bleiben? Warum nicht gleich die ganze verfickte Familie?" Gedacht, getan. Dann kam dein Vater. Verstümmelt. Deine große Jurastudentin von Schwester. Sie hängt im Hörsaal. Geile Botschaft, oder? Ihre Kinder kamen auch nicht zu kurz. Achja...und dein süßer kleiner Sohn. Er fliegt mit den Engeln.", führt der Bastard seinen Monolog. Mit jedem Wort steigt Trauer und Wut in mir hoch. Ich stürze mich gedankenlos auf ihn. Lande im Nichts des Sofas. Dort, wo er eben noch gesessen hat, ist nun ein freier Platz.
"Temperament der Mutter. Gefällt mir. Doch nun...", sagt er finster lächelnd, direkt neben mir. Er steht vor dem Sofa. Wie ist er da so schnell hingekommen. Was ist hier los? Der Blonde zieht eine Pistole hervor. Mein Herz überschlägt sich panisch. Ich schließe meine Augen. Lautes Schussgeräusch.
Kapitel 2.5 Sichtwechsel: Gastfreundschaft
Witzig, was so ein kleiner Bluff bewirken kann. Sie ist völlig außer sich. Sie weint. Brodelt vor Wut. Hat keine Ahnung mehr, wohin mit sich selbst. Ich habe nur in einem Punkt gelogen. Ihr kleiner Sohn ist quicklebendig. Er wird nun aber von einer kirchlichen Gemeinde großgezogen. Ob das so gut ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber diese seelische Qual mitanzusehen. Köstlich. Dass die Jagd auf ihre Familie ein Auftrag von ganz oben ist, habe ich geflissentlich verschwiegen.
Sie schreit vor Schmerzen. Der Schuss trifft direkt in ihr Bein.
"Aua. Das muss echt schmerzen.", kommentiere ich übertrieben gespielt. Rebecca hält sich schmerzgepeinigt die Beinwunde. Stecke die noch rauchende Schusswaffe zurück und nehme ein kurzes Butterfly-Messer hervor.
"Jetzt beginnt er eigentliche Spaß.", sage ich mehr zu mir selbst, als zu Rebecca. Sie ist mir völlig ausgeliefert.
"Weißt du, was ich mich schon immer gefragt habe?", beginne ich, während ich mit einem Fußtritt gegen ihre blutende Wunde noch einiges mehr an Schmerzen verursache. Sie schwitzt. Atmet schwer. Tränen rollen über ihre Wangen. Sie versucht tapfer zu sein. Die Tochter von Melissa muss gerade sämtliche Höllen durchmachen, die diese verfickte Welt zu bieten hat.
"Ich habe mich schon immer gefragt, ob Kerle Frauen heißer finden, wenn sie noch mehr Löcher haben. Was sagst du?", beendet ich meinen angefangenen Satz und die Klinge des Messers vereinigt sich mir dem Bauchfleisch der Frau.
Ihr Schmerzensschrei übertrifft alles bisher dagewesene. Ich schneide senkrecht den Bauch auf. Verpasse ihr ein neues Loch.
"Du...bist....ein kranker...Huren-"
"Jaja..BlaBla...schon tausend Mal gehört.", unterbreche ich sie und steche ihr das Messer in die Wange. Die Spitze der Klinge umspielt gerade ihre Zunge, ehe sie im eigenen Blut des Mundinnenraumes ertrinkt.
"Ich fühle, dass dir das richtig gut tut, Mensch.", dröhnt Asmodi in mir, der immer befriedigter zu werden scheint, je mehr fremdes Blut fließt.
"Chef. Ihre Anwesenheit ist gewünscht. Der Oberst erbittet Ihre Anwesenheit in seiner Kaserne.", sagt ein Informant in neutral tiefer Stimmlage. Ich seufze schwer. Der Oberst. Ich habe ihn mal aus dem SCP HQ befreit. Gefährlicher Typ. Alles, was er sagt, muss derjenige, der es hört ausführen. In etwas wie das Spiel Simon says. Uff.
"Kann man nicht einmal in Ruhe den inneren Dämonen füttern?", antworte ich gespielt resigniert und schneide Rebecca beiläufig ihre Kehle auf. Laute gurgelnde erklingen als Antwort.
"Jaja... Stirb leise. Informant. Lass uns gehen.", sage ich zum Informanten und im nächsten Moment lassen wir die sterbende Rebecca allein zurück. Vorher zur Erhaltung meiner Tarnung die Rabenmaske aufgesetzt. Dann wollen wir mal den Oberst treffen...
Epilog
"Was wünschen Sie?", sage ich in meiner tiefen sonoren Informantenstimme knapp zu meinem in Camouflage gekleideten Gegenüber. Er sitzt kerzengerade auf seinem wichtig wirkenden Sessel, hinter einem massiven Holztisch. Seine eisblauen Augen sind ohne zu blinzeln direkt auf mich gerichtet. Er hat seinen dunklen Trenchcoat also eingetauscht, gegen Armeeklamotten. Doch seine kurzen, an der Seite rasierten, schwarzen Haare, sind noch immer dieselben.
"Ihre nützlichen Dienste sind für mein künftiges Vorhaben unabdingbar, "Informant".", erwidert der Oberst mit erhabener Stimme. Er klingt streng. Ungnädig. Ich grinse unter meiner Maske hämisch. Muss aber neutral bleiben
"Um was geht es?"
"Ich habe von einem Syndikat erfahren, dass ihre Geschäfte global, aber verstärkt in diesem Land tätigt. Ein besonderes Interesse hege ich für diesen...wie nennt er sich... "Einauge"?"Mein Herz pumpt etwas schneller. Eine kurze Woge der Aufregung überkommt mich, doch werde ich ihrer schnell Herr.
"Ihnen ist bewusst, dass wir Informanten für besagten Mann arbeiten?", gebe ich kühl zurück und beginne meine Arme zu verschränken. Der Oberst scheint kurz nachzudenken, dann nickt er.
"Ich möchte ihn nicht entführen. Nur ein Treffen mit ihm erbitten."
"Gib dich ihm zu erkennen.", dröhnt die Stimme des Alphas in meinem Kopf. Diese ganzen Stimmen fucken mich allmählich echt ab.
"Dann ist heute Ihr Glückstag.", sage ich nunmehr in meiner eigenen Stimme, lege meine Hände um den Rabenkopf und gebe mich dem Oberst zu erkennen.
"Er steht genau vor Ihnen.", beende ich meinen Satz breit grinsend, während ich die Maske im scheinbaren Nichts verschwinden lasse. Danach streiche ich mir durch meine verschwitzten Haare und nehme auf einem der freien Stühle Platz, die vor dem Tisch des Obersts zum Nutzen der Bittsteller platziert stehen. Mein Gegenüber schaut verdutzt drein, dann fängt er sich wieder und lehnt sich etwas auf seinem Platz zurück.
"Das ging schnell. Zum Geschäft, Einauge.", beginnt der Oberst, während ich grinsend muster.
"Sorg dafür, dass sich das für mich lohnt.", fahr ich ihm dazwischen und lasse meinen Nacken knacken. Die Soldaten um mich herum betrachten die Situation mit sichtlicher Anspannung in ihren scheinbar neutralen Gesichtern. Auf dem harten Gesicht des Obersts zeichnet sich zum ersten Mal ein leichtes Lächeln ab.
"Ich möchte, dass sie mir ein ganz bestimmtes Objekt besorgen."
Ich ziehe meine Augenbrauen nach oben. Er will mich wegen eines Objektes anheuern? Ungläubigen Blickes, öffne ich gerade meinen Mund, um eine Antwort abzugeben, doch der Oberst ist schneller.
"Kein normales Objekt. Ich möchte, dass sie mir ein Objekt von einem der sogenannten "Holder" besorgen....", spricht er finster....
Fortsetzung folgt...
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