Kapitel 42: Eingesperrt

Lucy

Natsus Worte haben mich berührt. So sehr berührt. Ihn zu sehen tat unheimlich gut. Es hat mir neue Kraft gegeben. Er hat Recht. Mit all seinen Worten hat er Recht.
Doch gleichzeitig bin ich so unfassbar wütend. Wütend auf mich selbst und wütend auf Sting.
Wiese lasse ich mir sowas gefallen ? Japan sollte mein Neuanfang werden. Ich habe es geschafft gegen Lisanna anzukommen! Und ich werde auch gegen Sting ankommen!
Mein Blick wird Ernst.
Ich schnappen mir mein Handy. Ich will jetzt wissen wer diese Yukino ist.
Facebook und den wundervollen Stalkereigenschaften einer Frau sei Dank, finde ich sie schnell und ich traue meinen Augen nicht als ich ihre Bilder durchsehe.
Sie sieht fast so aus wie ich. Beziehungsweise.. Ich sehe fast so aus wie sie. Weiße, kurze Haare, dunkelbraune Augen. Wir haben beide die gleichen Wangenknochen, die gleiche Nase, die gleiche Figur.. Nur ihr Busen ist größer als meiner.
Und die Klamotten... Oh mein Gott! Alles zusammen sehe ich genau so aus wie sie!
Was zum.. Was für ein krankes, perverses Spiel treibt Er mit mir?

Die Türe wird zugeschlagen und ein extrem wütender Sting stampft die Treppe hinunter.
"LUCY!"
Wütend starre ich ihn an.
"Du ehlendiges kleines Miststück! Du hast deinen kleinen Loverboy hier her bestellt? Hast du ernsthaft gedacht er könnte dir helfen? Dich mir wegnehmen?"
"Wer ist Yukino?!" ignoriere ich seine Beleidigung gekonnt. Ich brauche Klarheit.
"Niemand der dich interessieren sollte!"
Die gesamte Atmosphäre ist zum zerreißen gespannt.
"Oh doch! Sie interessiert mich sehr wohl! Denn du hast mich in ein Ebenbild von ihr verwandelt!"
"Du wirst niemals an sie herankommen! Sieh dich an Lucy!"
"Also gibst du zu das du sie kennst! Was soll das! Wieso sehe ich so aus wie SIE!"
"Du wirst niemals aussehen wie Sie!"
"Und da hast du recht! Weil ich ICH bin und sie SIE!" ich reiße mir die Perücke vom Kopf und knalle sie Sting vor die Füße. Meine Haare fallen in leichten Locken über meine Schultern.
Seine Kiefermuskeln spannen sich gefährlich an und seine Hände ballen sich zu Fäusten.
"Das hast du nicht getan! Heb' sie und setze sie sofort wieder auf!" seine Stimme ist ein Knurren welches keine Widerrede duldete.
Aber das ist mir egal. Natsu hat mir Kraft gegeben. Und diese Kraft werde ich auch nutzen!
"Nein!"
Mein Kopf fliegt zur Seite. Ein stechender Schmerz breitet sich von meiner Wange über mein gesamtes Gesicht aus und ich schmecke Blut.
Geschockt starre ich ihn an. Seine Atmung geht stoßweise und seine rechte Faust ist noch erhoben.
Er hat mich geschlagen. Mitten ins Gesicht. Mit der Faust. Was für eine Demütigung!
Brennende Flammen aus Wut breiten sich in meinem Bauch aus.
"Was für ein Kranker Mensch bist du?!"
Grob packt er mich am Oberarm. Seine Finger bohren sich in meinen Oberarm. Ein gequälter Ton verlässt meinen Mund.
"Sting lass mich los. Du tust mir weh!"
"So redest du nicht mit mir!" er zerrt mich am Oberarm weiter ins Haus hinein.
"Lass mich los! Sting!" ich schreie ihn aus vollem Halse an.
"Du kleines Miststück willst mir nicht gehorchen. Ich mache das alles nur für dich!"
"Gar nichts machst du für mich! Du verwandelst mich in dieses Mädchen nur weil du sie nicht abbekommst!"
Diese Seite kenne ich so gar nicht an mir. Aber all die angestaute Wut musste mal raus.
Abrupt bleibt Sting stehen und stößt mich heftig gegen die Wand neben uns. Mein Kopf schlägt gegen diese und erneuter Schmerz durchfährt mich. Die Stelle an der mich Sting geschlagen hat pocht stark und schmerzt nun erneut.
"Du dummes kleines Mädchen! Yukino gehörte mir schon. Ich habe aus ihr die Perfekte Frau gemacht wie ich sie aus dir mache! Nur hast du ein dreckiges Mundwerk was ich dir austreiben muss! Wenn man keine Ahnung hat sollte man einfach mal die Fresse halten!"
Wieder zerrt Sting mich mit sich. Direkt ins Badezimmer.
"Was hast du vor?!"
Mit einem kräftigen Ruck hat er mich in die Dusche verfrachtet und mein Kleid zerrissen. Ein Schrei ist zu hören. Er stammt von mir.
"Ich muss dir nochmal ein paar Manieren beibringen deine ach so tollen Freunde haben sie dich ja vergessen lassen!"

Er schnappt sich den Duschkopf, stellt den Wasserregler auf kalt und stellt das Wasser an.
Eiskaltes Wasser trifft mich mitten ins Gesicht.
"Sting hör auf! Hör auf!"
"Na gefällt dir das? Ich hoffe es ist dir eine Lehre!"

Erst als ich komplett durchnässt und zitternd vor ihm stand stellt er das Wasser ab.
"Guck dich an. Ekelhaft!" abwertend und angeekelt starrt er mich an.
"Zumindest bist du jetzt still und hältst dein loses Mundwerk."
Er hängt den Duschkopf wieder in die dafür vorgesehene Vorrichtung, packt mich am Arm und zieht mich aus der Dusche.
Meine Lippen sind mittlerweile blau und ich spüre meine Finger und Zehen kaum noch.
Sting wirft mir ein Handtuch zu welches ich nur mühsam fange. Sofort wickel ich mich hinein.
Erneut packt er mich am Oberarm und zerrt mich mit sich hinaus aus dem Bad und wiedermal den Flur entlang.
"W..was.."
Wieder mal bleibt er abrupt stehen, dreht sich zu mir um und holt zum Schlag aus. Sofort bin ich still.
"Geht doch!"
Wieder fängt er an an meinem Oberarm zu reißen und mich mit sich zu ziehen.
Wir steuern auf den Keller zu.
"Nein. Nein Sting tu das nicht! Ich will da nicht rein!"
"Schlechte Mädchen werden schlecht behandelt. Und schlechte Mädchen müssen bestraft werden. Merk dir das!"
Mit aller Kraft versuche ich mich aus seinem Griff loszureißen, doch er war einfach stärker als ich.
Mit einem Stoß lande ich im Keller, stolpere und falle hin.
"Ich hoffe du lernst aus deinen Fehlern."
Er knallt die Kellertür zu.
"Nein! Sting! Lass mich hier raus! Du kannst mich doch nicht einsperren!"
Ich reiße an der Türklinke in der Hoffnung das ich sie aufbekomme doch nichts passiert.
Ein klicken ist zu hören und Sting steckt seinen Kopf hinein. Auf seinen Lippen ist ein breites Grinsen zu sehen.

"Achja. Und das Treffen mit deinem Vater ist in drei Tagen. Ich hoffe du kommst in der Zeit zur Vernunft!"
Mit diesen Worten knallt er die Kellertüre zu, schließt sie ab und verschwindet.
Meine Fäuste lasse ich gegen die schwere Türe prallen.
"Sting!! Lass mich raus! STING!"

Zitternd lasse ich mich auf die Knie fallen, die Türklinke mit meinen Händen umfasst. Mein ganzer Körper zittert. Heiße Tränen laufen über meine Wangen und fallen auf meine nackten, kalten Oberschenkel.
~scheiße was habe ich getan?~

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