Anfänge

Anfänge sind verdammt schwer.
Echt.
Ich könnte jetzt alles mögliche hier hinschreiben, aber dann denke ich mir:
Zu viel meiner Persönlichkeit wäre schädlich, ein TAG einfallslos, meine Gedanken nicht nachvollziehbar und mit meinen sprunghaften Ideen würde ich nur alle verschrecken!
Was wäre der perfekte Mittelweg? Kein Plan.. Man sollte mich kennenlernen, aber nicht gelangweilt sein!
Aber Hey, komm, Wetten du bist jetzt auch schon gelangweilt? Eben.

Aber nicht nur hier sind Anfänge schwer.
Wenn ich jemanden kennenlerne bin ich eher so der Den-Ersten-Schritt-Macher, erzähle viel und am Ende werde ich immer schüchterner weil ich merke dass mein Information-Overflow den anderen gerade zu Tode langweilt. Tja, irgendwann verstumme ich dann und merke
Shit, der erste Eindruck zählt!

Und dann steht da das blond gezopfte Mädchen und hofft auf Loyalität- einen ganzen Haufen voll.

Meistens hatte ich bisher Glück mit meiner Art und habe superviele nette Leute kennengelernt ((:
Zum Beispiel befinde ich mich momentan in Kanada, alleine, für geschlagene 5 Wochen!
Ihr müsstet mich mal sehen, wie ich die   Kanadischen Schulflure entlanghusche und mich zusammenreißen muss nicht zu hopsen...
(Anmerkung:
Ich bin ein leidenschaftlicher Gangartentester. Ich hopse gerne, stolziere, balanciere oder trabe- gehen kommt bei mir selten vor)
Wieso? Weil ich die Kultur und die Leute ja nicht kenne!
Normalerweise bin ich die Verrückte, die Andersartige, aber bei neuen Leuten werde ich zur Kirchenmaus - schätzungsweise aus Vorsicht, vielleicht sogar Angst.
Angst, jemanden zu verletzen!

Klar, es ist egal was andere denken, aber: 5 Wochen Zoff und Zickenkrieg?
Das wäre nicht meine Art, auch wenn ich immer die Sture bin...

Was mich aber echt glücklich macht, und ich meine diese besondere Art von purem Glück, ist meine Situation gerade:
(*wechselt in Erzählerperspektive*)

Sie saß an der Glänzenden Granitplatte der Kücheninsel, auf dem schräg zusammengehämmerten hölzernem Barhocker, den Blick mit lächelnden Augen auf ihr Handy gerichtet.
Ein heller Sonnenstrahl ruhte durch das Küchenfenster scheinend auf ihrer fahlen Haut.
Auf seinem Weg zu ihrer Hand durchschien er ein schmutziges Weinglas und die sanft schwebenden Staubpartikelchen.
Im Hintergrund lief Musik.
Sie hatte keinen Plan welche, irgendetwas Western-Blue-Jazziges.
Naja, am ehesten Jazz, auf Jeden Fall war ein Saxophon mit Rasseln im Hintergrund zu hören, begleitet von einer kratzigen Männerstimme.
Am anderen Ende der Kücheninsel werkelte Nonna, welche die Mutter des Vaters meines Austauschpartners Chris war.
Die 1.50 große Vollblut-Italienerin strahlte so eine Aura aus!
Wie sie dort stand, summte, in der braunen Schürze und den locker hochgesteckten Orange-braun-schwarz, ach keine Ahnung was für welche, auf jeden Fall passend gefärbten Haaren.
Sie hatte Falten, braun gebrannte Haut, große dunkle Augen und lange geschwungene Wimpern.
Annes spröde Winterlippen umschlossen den Geschmack des frisch gebackenen Olivenfoccacias, ihre Stupsnase mit den Sommersprösschen erhaschte den Geruch eingelegter Paprika und gebackener Brote.
Genießerisch schloss sie die Augen, spürte die Wärme der Sonne auf der Haut und die Kamera Nonnas Mannes, Beruflich und leidenschaftlich Fotograf, im Rücken.
Er hatte das Mädchen im Laufe des Tages, beim naschen der italienischen Crema und des Prociuttos, Rühren im Pastatopf und nun beim Handytippen schon einige Male mit seiner Kamera fotografiert- sie hatte es meist nicht gemerkt.
Anne lief ein Lächeln über die Lippen:
Sie saß dort, beobachtete und schrieb.

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