Kapitel 8

Die Party war einfach großartig!

Ich schlängelte mich mit zwei Gläser in der Hand durch die Menge. Überall waren wunderschöne Frauen zu sehen und attraktive Männer. Sie schienen alle älter als ich zu sein und hatten jede Menge Spaß. Ich hatte endlich die Sitzecke erreicht auf der die Jungs saßen. Jiyong empfing mich lachend und ich ließ mich neben ihn fallen. Er nahm sein Glas und nippte daran. Ich dagegen nahm einen großen Schluck. Es brannte leicht in meiner Kehle. Ich hatte keine Ahnung wie viel ich schon getrunken hatte, aber ich fühlte mich unbesiegbar!

Die Jungs fingen an zu reden und zu scherzen. Die Jungs waren die Typen, die gegen mich angefahren hatten und ich im Musikladen auf dem Plakat gesehen hatte.

Big Bang.

Sie waren richtig nett und lustig. Lag wahrscheinlich am Alkohol! Vor allem Seungri und Seung hatten viel Wein intus und lachten die ganze Zeit. Taeyang schmuste die ganze Zeit mit seiner Freundin. Daesung redete mit einem Fremden, der sich seit geraumer Zeit dazugesellt hatte. Ich alberte mit Jiyong rum der immer wieder ausgelassen lachte.

Als er meinte ich wäre von der Aussicht hier beeindruckt, übertrieb er es nicht! Wir waren ein bisschen außerhalb von Seoul und auf einer Erhöhung. Die Villa war riesig und gut abgetrennt von der Nachbarschaft. Die Glaswand des großen Wohnzimmer zeigte direkt auf Seoul, welches wie ein Sternenhimmel aussah. Auch war ein Pool vorhanden, an dem ein paar Gäste chillten. Es lief koreanische Musik und ab und zu sagte Jiyong, dass der Song von ihnen war. Sie hatten echt gute Songs!

Ich nahm noch ein Schluck von meinem Drink und verspürte den Drang zu tanzen.

"Jiyong lass uns tanzen!", bat ich während ich an seinem Arm zog.

Er schaute mich an und nickte.

"Okay, lass uns tanzen!"

Er sprang auf und zog mich mit sich. Ich lief lachend hinter ihm her und spürte ein paar Blicke auf mich. Schon von Anfang an hatte ich ein paar böse Blicke abbekommen. Abgesehen davon, dass ich die Einzige mit westlichen Aussehen war, hatte Joying die ganze Zeit sich nur um mich gekümmert. Kam wohl bei den Frauen, wie auch ein paar Männer, nicht gut an. Aber es juckte mich nicht! Ich hatte einfach zu viel Spaß!

Kurz vor der tanzenden Menge wurden wir von einem gut aussehenden Mann angehalten. Er grinste Jiyong an und dieser grinste glücklich zurück.

"Jiyong lang nicht mehr gesehen!"

Schon waren sie in einer Umarmung und ich blickte sie verwundert an.

Wer war das?

"Lee Soohyuk! Du bist wieder da! Wie war Amerika?", fragte Jiyong lachend.

Lee Soohyuk?

Kannte ich nicht.

Aber er sah nicht schlecht aus!

"Ich kann mich nicht beschweren! Hübsche Frauen, gutes Essen und super Wetter.", er ließ Jiyong los und entdeckte mich. Grinsend kam er auf mich zu und blickte zu mir runter.

Ja runter. Er war wirklich groß...und ich mini.

"Na, wenn haben wir den da? Eine neue Freundin?", ohne mich aus den Augen zu lassen sprach er zu Jiyong.

Dieser kam dazu und stellte mich vor.

"Lee Soohyuk das ist Noha Ehrfurcht. Meine neue Freundin. Sie hilft mir Spaß zu haben."

Soohyuk fing an laut zu lachen und ich wurde rot.

Spaß zu haben? Das härte sich soo falsch an!

"Spaß soso. Vielleicht kann sie mir auch helfen?"

Mir klappte der Mund auf. Ich war sprachlos.

"Nee, nicht so! Du bist so pervers! Sie ist erst 17!", Jiyong schlug seinem Freund auf den Arm.

Er schmunzelte als Antwort. Jiyong bekam das nicht mit und fragte ihn weiter Fragen und bald waren sie total in ihrem Gespräch vertieft. Ich hatte nach einer Weile keine Lust mehr und ging schon mal tanzen. Ich hatte soviel getrunken, dass ich einfach lostanzte. Dabei verlor ich jedes Zeitgefühl. Es war einfach toll! Irgendwann spürte ich Hände die mich von hinten umarmten und erkannte diese als Jiyongs. Er sang laut bei dem Lied mit, welches lief. Ich drehte mich um und lachte ihn an. Er grinste frech zurück und wir tanzten weiter. Zusammen mit ihm machte es noch mehr Spaß. Vor allem konnte er tanzen wie ein Gott.

Es vergingen gefühlte Stunden und die Party wurde immer lauter und besser. Die Meisten waren schon betrunken und jeder lachte mit jedem. Die Big Bangs Jungs tanzten, redeten oder flirteten. Sie waren wirklich nett gewesen und einer brachte uns immer Nachschub. Ich fühlte mich schwerelos und unbesiegbar.

Irgendwann gingen wir alle raus und schauten uns den Sonnenaufgang an. Es war wunderschön. Die frische Brise, die eine Gänsehaut verursachte. Die lachenden Menschen. Einfach alles passte. Wir standen vor dem Pool und Jiyong erklärte mir gerad mit angetrunkener Stimme, wie man am besten eine Zigarette drehte, als jemand ihn von hinten schubste. Er verlor sein Gleichgewicht und fiel in den Pool. Prustend tauchte er auf. Ich lachte laut los und weinte sogar vor Lachen. Der Übeltäter war Taeyang gewesen, welcher lachend da stand.

"Warte nur ab! Das kriegst du zurück!", rief ihm Jiyong zu und taucht unter. Er kam auf uns zu. Ehe Taeyang sich versah packte ihn eine Hand an seinem Knöchel und zog in in das Wasser. Es machte laut "Platsch" und Jiyong war nicht mehr alleine im Pool. Ich lachte noch lauter.

Wie dumm sie doch waren!

Viele sahen es jedoch als Einladung und sprangen in das kalte Nass. Nun war ich einer der Wenigen die noch im Trockenen stand. Ich wollte nicht rein. Am Ende wurde ich noch krank! Doch Jiyong sah dies anders. Er zog sich elegant aus dem Pool und kam mit einem bedrohlichen Lächeln auf mich zu.

Mir stockte der Atem. Er sah aus wie ein Gott. Wasser lief aus seinen Haaren und überall fielen Tropfen von seinem Körper. Die aufgehende Sonne ließ es aussehen, als hätte er einen Heiligenschein und das Wasser glänzte in den Sonnenstrahlen. Er hatte mich erreicht und hob mein Kinn hoch.

"Komm mit rein, du kleine Nixe."

Ehe ich mich versah hob er mich hoch und ich umschlang in Panik seinen Hals.

"Nein! NEIN! Lass mich los!", schrie ich lachend.

Er rannte los und sprang am Rand ab. Ich schrie laut und er machte es mir gleich.

Mich umschloss das Wasser und ich kniff zuerst die Augen zu. Doch als ich eine Hand auf meiner Wange spürte öffnete ich sie zaghaft. Erst brannte es leicht, aber der Anblick lohnte sich. Jiyong sah aus, als würde er ins Wasser gehören. Ich grinste und er erwiderte es. Als die Luft knapp wurde, zeigte ich nach oben und wir durchbrachen die Wasseroberfläche. Prustend strich ich meine nassen Haare nach hinten.

"Na, wie fühlst du dich?"

Jiyong schwamm auf mich zu und blickte mich erwartungsvoll an.

"Es ist der Wahnsinn!", rief ich laut und ein paar Leute riefen mir zustimmend zu.

"Aber die Frage ist eher, ob du eine Idee hast?"

Ich paddelte mit meinen Füßen, um nicht unter zu gehen.

Jiyong nickte.

"Mehr als ich bräuchte!", er sah erleichtert aus.

Vor Freude fiel ich ihm um den Hals. Er umarmte mich auch und wir lachten laut. Soviel wie heute hatte ich wohl noch nie gelacht! Ich nahm Luft und tauchte unter. Jiyong machte es mir gleich. Unter Wasser schienen sich unsere Arme und Beine ineinander zu verknoten. Aber nicht auf die unangenehme Weiße. Meine Haare umfächerten meinen Kopf und wir drehte uns im Kreis. Jiyong schaute mir dabei in die Augen.

Es schien als ob er eine Erleuchtung hatte und irgendwie kam er immer näher. Dann war er sehr nah an meinem Gesicht. Die Luftblasen aus seiner Nase kitzelten mein Gesicht. Ich konnte ihn ganz genau betrachten und mir wurde wieder bewusste, wie hübsch er war. Er legte seine Hand auf meine Wange und strich mir seinem Daumen sanft über meine Unterlippe. Ich schloss die Augen und genoss die Berührung. Plötzlich hörte sie auf und ich spürte etwas sanftes auf meinem Mund.

Es waren seine Lippen!

Ich öffnete meine Augen und sah das er seine zu hatte. Er bewegte seinen Mund sanft und ich schloss meine Augen.

Es fühlte sich gut an.

Doch bald brauchten wir Luft und tauchten auf.

Jiyong musterte mich, als würde er mich zum ersten Mal sehen.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte und entschloss raus zu gehen.

Ich war todmüde! Mit meiner letzten Kraft zog ich mich raus und zog meine durchnässte Schuhe aus. Dann schleppte ich mich auf eine Liege und ließ mich darauf fallen. Jiyong kam mir nach und setzte sich auf die neben meiner. Er ließ mich nicht aus den Augen und schien nachzudenken.

Mit kribbelnden Lippen und nassen Klamotten schloss ich meine Augen.

Der Alkohol machte mich müde.

"Gute Nacht Jiyong.", murmelte ich noch.

"Gute Nacht, Noah", kam es zurück.

Ich seufzte wohlig auf und bevor ich vollkommen weg war hörte ich ihn noch was flüstern.

"Verdammt."

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