Kapitel 7

Skeptisch betrachtete ich mich im Spiegel. Hose oder Kleid? Naja, er hatte schick gesagt...Also Kleid? Ich biss frustriert von meiner Pizza ab und kaute wütend. Mann ey! Wieso machte ich mir so einen Kopf darum? Es war nur Jiyong! Ich steckte mir die restliche Pizza in den Mund und bekam ihn kaum zu. Wieder schaute ich in den Spiegel, dann auf mein Bett, wo die Klamotten lagen. Ich hatte nur ein Handtuch um mich gewickelt. Meine Haare waren schon fast trocken und schminken würde ich mich sowieso nicht. Also was sollte ich anziehen...?

Ich griff langsam nach dem Kleid, aber stoppte in der Bewegung. Ich war so unentschlossen! Das Kleid war knielang und schwarz. Es hatte einen Kragen und war ärmellos. An der rechten Seite war ein Schnitt der mein Bein zeigte. Dazu würde ich flache Schuhe anziehen und ein kariertes Hemd. Oooder ich zog eine schwarze High Waist Short an und dazu ein graues, schulterfreies Crop Top. Dazu einen Lederjacke und ebenfalls flache Schuhe. Mmmm also... Gerade als ich meinte den Durchbruch erreicht zu haben klingelte es. Was? Wer war das wohl? Ich ging eilig zur Tür und öffnete sie. Davor stand niemand anderes als Jiyong.

Warte mal...

JIYONG!!?

Ich knallte die Tür zu und hörte ein Protest.

Ich hatte nur das Handtuch an!! Verdammt das hatte ich total vergessen!

Es klopfte gegen die Tür.

"Hey mach auf! Als ob ich noch nie eine Frau gesehen hätte! Überhaupt hab ich dich schon in BH gesehen! Lass mich rein!"

Er schimpfte laut weiter und mein Gesicht brannte. Er hatte ja Recht. Ich meine er ist 27. Aber ich bin nun mal total überfordert! Okay, Luft holen und beruhigen. Ich öffnete mit zitternder Hand die Tür und schaute vorsichtig raus. Da stand er mit verschränkten Armen und gehobenere Augenbraue. Ich starrte ihn an und versteckte mich hinter der Tür. Er blickte nur gelangweilt zurück.

"Darf ich jetzt rein?"

Ich nickte bloß und machte ihm Platz. Als er drinnen war schloss ich wieder die Tür und wusste nicht wohin mit meinen Händen. Also verschränkte ich sie und blickte verstohlen zu ihm. Er hatte eine schwarze Hose an, die seine Knöchel zeigte. Dazu einen weißen Rollkragenpullover, der ziemlich teuer aussah. Darüber einen schwarzen Mantel, braune Lederschuhe und ein paar Ringe. Die Haare perfekt gestylt. Er sah atmenberaubend aus! Er merkte mein Blick und fing an zu grinsen.

"Gefalle ich dir? Hab mir echt Mühe gegeben!", dabei drehte er sich im Kreis.

Ich wurde rot und musste zurück lachen. Er war wirklich gut gelaunt!

"Ja du siehst gut aus.", stimmte ich ihm zu.

Er aber schaute mich fragend an.

"Du willst hoffentlich nicht so gehen, oder? Nicht das das ein Problem wäre, aber es ist recht kalt, also...", sein Blick durchbohrt mich fast.

"Ja. Nein. Ich meine, also... Ich weiß nicht was ich anziehen soll!", gab ich zu und schaute die Wand an. Mann ey wieso war er jetzt gekommen? Jiyong kam auf mich zu und hob mein Kinn. Ich schaute ihn an und er sah belustigt aus.

"Wenn es nur das ist.", dann nahm er meine Hand und zog mich in Sues Zimmer. Dort betrachtete er die Outfits auf dem Bett und nickte.

"Zieh das Kleid an und dazu die Lederjacke. Hast du auch Ringe oder so?", er schaute sich um.

"Ummm, nein eigentlich nicht."

Ich fing an zu suchen, aber fand nichts.

"Okay, dann zieh dich an und ich kümmer mich darum."

Schon war er draußen und ich alleine im Zimmer. Eilig löste ich das Handtuch und zog Unterwäsche an. Dann das Kleid und die Schuhe. Die Lederjacke würde ich draußen erst anziehen. Noch schnell die Haare kämmen und fertig war ich. Das Kleid saß perfekt und betonte meine Taille.

Ich machte mich auf den Weg zum Wohnzimmer. Dort saß Jiyong in einem Sessel und tippte auf dem Handy rum.

"Also wir können los.", sagte ich bescheid und schaute ihn wartend an.

Er blickte auf und ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit.

"Woah! Wusste ich doch! Du siehst wunderschön aus! SO kann man sich mit dir sehen lassen.", er stand elegant auf und kam auf mich zu, " Da fehlt aber noch was."

Er zog ein paar Ringe von seinem Fingern und schob sie mir drauf. Sie passten nur auf meinen Daumen. Ich wurde rot. Schon nett von ihm.

"Also komm! Lass uns Spaß haben!", riss er mich aus meinen Gedanken.

Ich zog mir die Lederjacke an und er bot mir seinen Arm an. Eingehackt bei ihm verließen wir meine Wohnung. Vor dem Eingang stand sein Auto und er öffnete es. Dann machte er mir dir Tür auf und ich konnte einsteigen. Er rannte schnell um das Auto und stieg ebenfalls ein. Schon fuhren wir los. Im Radio lief ein trauriges Lied. Ich schaute ihn an und er schaltete es schnell weiter.

"Nein, lass es doch. Der Text ist schön!"

Er schmunzelte und machte es wieder an.

"Wenn es dir so arg gefällt."

"Ja, von wem ist das?", frage ich und summe mit.

Wir hielten bei einer roten Ampel.

"Von mir. Also von meiner Gruppe."

Ich schaute erschrocken zu ihm und musste ziemlich dämlich aussehen. Jiyong fing an zu lachen. Dann wurde es grün und er fuhr weiter. Er sang da mit? Aber es war so traurig! Die restliche Fahrt sagten wir nichts mehr und ich versuchte mir den Namen des Liedes zu merken.

"If you"

Später würde ich danach googeln!

Wir waren bald bei unserem Ziel angekommen und zwei Pagen öffneten uns die Türen. Ich stieg aus und stand vor einem riesigen Gebäude. Es war vollkommen aus Glas und hell beleuchtet. Jiyong nahm wieder meinen Arm und führte mich zum Eingang. Wir betraten eine große Empfangshalle die vollkommen weiß war. Sofort kam ein Frau mit einem Kostüm zu uns und begrüßte uns.

"Guten Abend Mr.Kwon, es ist alles vorbereitet. Wenn Sie mir bitte folgen würden.", sie ging auf einen Aufzug zu und wir stiegen ein. Die Wand nach außen war aus Glas und man konnte ganz Seoul sehen. Ich kam echt nicht mehr aus den Staunen raus! Ich bestaunte die Aussicht und konnte meine Augen einfach nicht abwenden!

"Na gefällt dir die Aussicht?", flüsterte mir Jiyong zu.

Ich konnte nur nicken. Es machte "Bling" und wir waren da. Jiyong führte mich raus, da die Frau drinnen blieb. Sie wünschte uns einen schönen Abend und zu war die Tür.

"Komm schon!", rief mir Jiyong zu der vor gelaufen war.

Ich drehte mich und staunte nicht schlecht. Wir waren in einem Raum, der nur Glaswände besaß. In der Mitte war ein großer Tisch und der Raum wurde nur von Kerzen beleuchtet. Ich grinste vor Freude und rannte zu Jiyong.

"Das ist der Wahnsinn!"

"Ich weiß! Wir werden jetzt schön essen und dann auf eine Party gehen!", erklärte er mir und schob mir den Stuhl zurecht. Ich setzte mich drauf und war aufgeregt wie ein kleines Kind. Meine erste Party in Korea! Jiyong nahm ebenfalls Platz und augenblicklich kam der erste Gang. Als der Kellner gegangen war, nickte mir Jiyong aufmuntern zu und ich nahm begeistert einen Löffel von der Suppe. Mmm war das lecker! Ich löffelte weiter und war auch schon fertig. Jiyong beobachtete mich belustigt.

"Essen alle Frauen so im Westen? Oder ist das nur bei dir so?"

Ich grinste frech.

"Wenn ich Hunger habe, esse ich auch."

Er lachte auf und verwickelte mich dann in ein Gespräch. Ehe ich mich versah waren wir schon beim Dessert. Wir lachten viel und sprachen über Gott und die Welt. Nebenbei tranken wir ein Weinglas nacheinander. Und ich war noch nicht mal volljährig! Egal! Ich hatte soviel Spaß!

Als wir fertig waren, ließ ich mich stöhnend nach hinten fallen und rieb meinen Bauch. Doch Jiyong wollte mir keine Pause gönnen. Er stand auf, trank sein Weinglas aus und ging zu mir.

"Komm wir müssen los, sonst verpassen wir alles!"

Er streckte mir seine Hand hin und ich nahm sie. Als ich aufstand drehte sich alles ein bisschen und ich musste kichern. War wohl zuviel Wein gewesen! Er führte mich zu dem Aufzug. Wir stiegen wieder ein und ich schaute wieder raus.

"Du musst echt gefallen an der Aussicht gefunden haben. Wart nur ab bist du die bei Seungri gesehen hast!"

"Seungri?", frage ich und wende mich ihm zu. Irgendwoher kannte ich den Namen...

Er nickte.

"Ja, der Gastgeber. Er ist mit mir in einer Gruppe. Die Anderen werden auch da sein. Du wirst sie mögen!",er klang begeistert. Ehe ich antworten konnte ging der Aufzug auf und Jiyong führte mich raus. Ich war immer noch an seiner Hand. Draußen wartete schon der Wagen und die Pagen hielten die Türen auf. Wir stiegen ein und Jiyong fuhr los. Im Radio lief Beyonce "Run the World". Ich liebte diesen Song und drehte laut auf. Dann sang ich mit und Jiyong lachte. Während Seoul an uns vorbeirauschte und man nur Lichter sah, genoss ich einfach den ganzen Moment. Den lachenden Jiyong, die Musik, die Wärme vom Wein und die Vorfreude auf die Party.

Ich war glücklich!

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top