18.) Duelle

Es war so weit. Heute durften die Schüler der älteren Jahrgänge sich in einem Raum aus dem fünften Stockwerk duellieren.

Albus lief gemeinsam mit Scorpius und den anderen drei Slytherins, mit denen sich sich mehr oder weniger angefreundet hatten, hoch. ,,Otersen, hetz doch nicht so. Wir sind doch schon fast angekommen", beschwerte sich Flint bei Albus, der sich so langsam an seinen neuen Nachnamen gewöhnt hatte.

Die fünf Slytherins kamen in einem großen Raum an, in welchem drei Duellierbühnen und einige jüngere Schüler standen.

,,Siehst du Halbblut, wir sind zu früh", bemerkte Regulus und boxte Albus in die Seite. Scorpius drängte sich ein wenig zwischen Regulus und Albus. ,,Lass den Spitznamen, Black. Der klingt echt doof", sagte Scorpius. Albus wollte Scorpius schon zur Seite schieben, weil er diese Verteidigung für unnötig hielt. Doch Regulus sagte schon mit den Rücken beiden zugewandt: ,,Wie ein Paar ihr zwei. Das ist wirklich süß." Empört reagierten die zwei. ,,Wie sind kein", begann Scorpius, aber Fawley fasste ihn an der Schulter und unterbrach ihn: ,,Nimmt Black doch nicht so ernst. Ihr solltet euch freuen, dass er aufgeschlossener ist und mehr redet. Er hat euch beide wohl akzeptiert. Er ist am Anfang verschlossener, nicht so offen wie sein Bruder." Mit diesen Worten schob sich Fawley an dem Malfoy vorbei und Albus strahlte stolz, während Malfoy jetzt erst auffiel das Fawley ein ganzes Stück kleiner war als er.

,,Zum Thema Bruder: Schau mal wer dort kommt", sagte Flint und deutete auf den anderen Eingang, durch den die Rumtreiber gerade eintraten. Kurz drauf kamen die vier Zeitreisenden aus Gryffindorf hinein.

Luna winkte sorglos zu Albus rüber. Hugo flüsterte Luna etwas zu, doch von dieser Entfernung konnte Albus nichts hören.

,,Begrüßt doch kurz eure Freunde", schlug Fawley vor. Albus nickte und ging mit Scorpius zu den vier Gryffindorfs.
Luna fiel ihm gleich um den Hals und nach kurzen zögern drückte er sie genauso fest wie sie ihn. Albus löste sich lächelnd von ihr. Ruckartig schaute er zu den Rumtreibern und bemerkte wie sich in genau diesem Moment Sirius weg drehte. Die sechs Zeitreisenden grüßten sich alle. Nur Jay hielt sich von den Slytherins fern.

,,Freut ihr euch auch schon so auf die Duelle?", fragte Albus in die Runde. ,,Natürlich Albus", sagte Rose und richtete ihre Zauberstab dann gegen Scorpius, ,,ich werde dich heute in Grund und Boden stampfen." ,,Tzz, versuch es doch", meinte Scorpius und hob seinen Kopf. Albus schaute zwischen beiden hin und her. ,,Werde ich", sagte Rose zielstrebig.

Wenige Meter von ihnen entfernt schaute sich Sirius Black um. Mittlerweile war der Raum voller geworden. ,,Hey, Bruderherz", rief Sirius sarkastisch zu Regulus, ,,wo habt ihr denn die Slytherin-Gang gelassen?" ,,Sie sind heute beschäftigt und haben wichtigeres zu tun, Bruderherzchen", antworte Regulus mit dem gleichen Sarkasmus in der Stimme beim Spitznamen. James wandte sich an Sirius und flüsterte laut: ,,Wichtig ist für die doch nur ein Synonym für verboten."

,,Lieber Schüler, darf ich um ihre Aufmerksamkeit bitten", sagte eine Lehrerin, die auf einer Duellbühne stand, laut. Ihr Lippen zierten ein Lächeln, welches selbst das jüngste Kind als falsch entlarven könnte.
,,Unsere Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste" brummte Luna unmotiviert. ,,Ich betreue heute die Duelle. Das Duellieren ist nur den Schüler der vierten und älteren Klassen gestattet", sprach die Lehrkraft weiter, während sich Luna gestikulierend darüber aufregte und Hugo ihr bedeute mit der Zappelei aufzuhören. ,,Außerdem ist das Zaubern nur auf den Bühnen erlaubt. Daher warne ich alle Zuschauer schon mal vor, dass jeder, der zaubert, bei mir nachsitzen wird." Bei den letzten Satz wurde ihr falsches Lächeln nur noch breiter.
,,Nicht empfehlenswert", murmelte Jay, ,,ich habe bei ihr schon nachsitzen gehabt." ,,Du musstest schon nachsitzen? Wir sind nicht mal einen Monat hier", bemerkte Albus. Jay funkelte seinen jüngeren Bruder an. ,,Ihr dürft nun beginnen", sagte die Lehrerin und stieg von der Duellierbühne runter.

James und Sirius waren die ersten beiden, die sich eine Duellierbühne sicherten. Die dritte Bühne nahm sich dann Scorpius. Herausfordernd schauten diese drei in die Menge unter sich. Flint war der erste. Er sprang elegant auf die Bühne von Sirius und beide funkelten sich an. Doch in ihre Art und Weise erkannte man, dass sich beide doch ungemein auf diesen Kampf freuen und einen gleich starken Gegner genießen werden.

Albus schritt an Jay vorbei mit den Worten: ,,Ich dachte, du wärst der erste auf einen der Tische." Der Slytherin machte sich zu Regulus und Fawley auf, während er die Reaktion seines Bruders nicht mitbekam. Albus und Fawley waren in einer aufbrausenden Diskussion. Schließlich sagte Fawley: ,,Ist gut Regulus." Er kletterte auf den Tisch von James. Nebenbei hat sich ein Mädchen gefunden, das gegen Scorpius kämpfen wollte.

Mit einem Pfiff begannen alle drei Duelle gleichzeitig. Von der Ferne schaute Albus bei Scorpius, an dessen Bühne Rose, Hugo und Luna ihn anfeuerten, zu.
,,Konzentriere dich lieber auf das Duell Flint gegen Black", sagte Regulus an Albus gewandt. ,,Warum?" Fragte Albus irritiert und achtete auf den mittleren Tisch, auf dem die zufliegenden Sprüche schon schneller wurden. Flints Kampfstil war genau so lebhaft wie er selbst, aber auch Sirius kämpfte furchtlos. ,,Weil die Ende der anderen beiden Duelle vorhersehbar sind. Denk doch mal nach", antwortete Regulus mit den Augen noch beim Kampfgeschehen. Albus blickte zum Tisch von Scorpius, der das junge Mädchen aus Hufflepuff zerstörte, dann zum Tisch von Fawley, der sich nur mühsam gegen James hielt.

Sirius und Flint kämpften ohne jegliche Art der Defensive. Immer öfter trafen die Zauber aufeinander. Dann lösten sie sich entweder auf oder explodierten ein wenig.
Der erste, der ein Treffer landete, war Flint und schon schwebte Sirius Kopfüber in der Luft. Dies schien ihn nicht zu stören, denn nur einen Zauber später hatte er Flints Beine mit Fesseln zugehext.
,,Spannender als mein Kampf", bemerkte Fawley, der hinter Albus und Regulus auftauchte. ,,Verloren?" Fragte Albus, während sich Sirius und Flint erstmal befreiten. ,,Klar", sagte Fawley unbekümmert. ,,Stört dich das nicht?" Fragte Albus weiter, der Fawley mit mehr Ehrgeiz kannte. ,,Ein wenig, aber es ist nur duellieren", sagte Fawley und rückte näher an Albus' Ohr. ,,Die meisten überschätzen das Duellieren. Viel entscheidender sind Alltagszauber oder die Manipulation von Menschen", flüsterte Fawley und erzeugte einen kleinen lila Nebelschwaden mit seinen Stab.

Fawley deutete auf Scorpius, der gerade im Mittelpunkt von der gratulierenden Luna, Hugo und Rose stand. ,,Offensichtlich hat Greengras auch gewonnen", bemerkte er und grinste fies. Sein Blick lag auf dem Mädchen, das gegen Scorpius gekämpft hatte. Wütend schaute sie Scorpius hinterher. Er ging gerade um den Kampfpult von Sirius und Flint herum, als Flint mit voller Stärke Sirius traf, der anschließend im langen Bogen nach hinten flog und auf Scorpius landete. Die beiden krachen schmerzvoll auf den Boden.
Die umstehenden Schüler brachen in Gelächter aus. Vor allem das Mädchen, das gerade noch den Kampf gegen Scorpius verloren hatte.

Scorpius drückte Sirius von sich runter. ,,Weg da, Black, du bist schwer", zischte er ihm zu. ,,Muskeln sind nun mal schwer", sagte Sirius schlagfertig. Mühsam rappelte er sich auf. Sein linker Handballen blutete von der Landung. Scorpius verdrehte nur die Augen und stand anschließend auf.

Bevor Scorpius ankam, kletterte Regulus Black leichtfüßig auf den mittleren Kampfpult. ,,Otersen, ich fordere dich auf ein Duell im Würde und Ehre auf", sagte Regulus in gehobener und gerader Haltung. Albus hatte nie erwartet, dass so ein Satz nicht lächerlich klingen kann. Doch sogleich sprang er auf den Kampfpult.

Albus bekam mit wie auf dem Nebentisch oder auch Kampfpult sein Bruder Jay stand. Mit dessen ansteckende Lächeln forderte er Remus zu sich hoch, der schneller als Albus erwartet hatte sich Kampf bereit machte.

,,Otersen, konzentriere sich auf den Kampf", zischte Regulus. ,,Ja, Black, Entschuldige mich", bat Albus und senkte den Kopf. Die beiden Slytherins machten sich bereit und begrüßten sich Ordnungsgemäß.

Der Kampf begann sachte. Regulus begann mit seiner typisch überwiegend Defensive. Albus verfiel so automatisch in eine Offensive. Doch mit Bedacht achtete er auf jede Bewegung seines Gegners.

Albus nutzte den Fledermausfluch. Regulus hatte große Mühe sich vor den Fledermäusen zu schützen. Sie zersausten seine Haare, schnitten seine Klamotten und verwirkten Regulus die Sicht auf Albus.

Dies war eine unfassbare gut Chance für Albus. Er schickte einen langsamen Schleuderzauber auf Black. Weil die gesamten Fledermäuse im Weg gewesen sind, zauberte Albus die Fledermäuse weg, kurz bevor sein Zauber, der für Black bestimmt war, eine traf.

In genau diesem Moment, in dem beide einen freien Blick auf ihren Gegenüber hatten, bemerkte Regulus den feindlichen Zauber und obwohl er zu wenig Zeit hatte, darauf zu reagieren, blicke er Albus in die Augen. Blacks kühles und siegessichere Lächeln versetze Albus in eine Schockstarre, die jenes Herz erfroren ließ.

Dies änderte aber nichts daran, dass der Schleuderzauber Black traf, der darauf nach hinten flog und seinen Stab im hohen Bogen verlor. In Trance ging Albus auf seinen Rivalen zu.

Verletzlich hob Regulus um einen Blick auf Albus zu erhaschen. Albus hielt deswegen inne. Er wollte einen Freund nicht zu sehr attackieren. Seinen Stab hielt er fest aber gesenkt.

Regulus fasste in die Luft. Sein Zauberstab, der am landen war, wurde mit einer einzelnen Bewegung gefangen und zugleich für einen Angriff genutzt. ,,Zögern tötet", murmelte der Black. Vollkommen überwältigt von der Wendung, entrann die Möglichkeit für eine Abwehr und schon wurde Albus von dem gleichen Zauber zurückgeschleudert, den er gerade noch selbst genutzt hatte.

Unbequem landete er auf seiner rechten Seite. Die rechte Schulter brannte. Während Black mit schnellen Schritten auf ihm zukam, setzte Albus sich schnell auf. Der Zauberstab war noch fest in der rechten Hand.

Mit Ehrgeiz erfüll hob Albus den Stab für einen Zauber. Regulus reagierte sofort und sandte sofort einen Experliarmus. In Albus' Gedanken entstand das Bild von einem Zauber. Sein Stab war schon in Bereitschaftshaltung auf Regulus gerichtet. Ruckartig schob Albus' Verstand seinen Ehrgeiz bei Seite und Albus begriff, dass er nicht abfeuern durfte, da er so einen Spruch nicht anwenden durfte.

Sein Zauberstab flog weg. Regulus hielt ihm dessen Zauberstab an die Kehle. Triumphierend blickte Regulus hinab. Albus schaute hoch.

,,Du bist zu langsam gewesen, Otersen", lachte Flint von der Seite. Albus reagierte auf den Kommentar nicht und starrte weiter Regulus an. Dieser senkte gerade seinen Stab, brach den Augenkontakt aber nicht. Fragend und forschend sah er Albus an und hockte sich anschließend auf seine Augenhöhe. Flüsternd sagte Regulus Black feststellend: ,,Du warst nicht zu langsam. Du hast gezögert." Sein Tonlage wurde vorwurfsvoller. ,,Zögern wird dich töten", fuhr Black fort. ,,Im Angriff zu zögern ist schon schlimm, aber in der Verteidigung bedeutet es der Tot. Du hattest doch einen Spruch." Albus sagte nichts, stattdessen fixierte er seinen Gegenüber. Er hatte nichts zu sagen. Jedenfalls schien es ihm nicht brauchbar, zu erklären, dass der gewählte Spruch aus der Zukunft war.

,,Mangelt es dir an Ehrgeiz?" Automatisch schüttelte Albus den Kopf. ,,Du darf bei niemanden zögern. Ich würde bei keiner Person zögern", äußerte Regulus. Albus Augen wichen von Regulus zu Sirius, der gerade Remus im Kampf gegen Jay anfeuerte. Regulus folgte dessen Blick und sprach jene Gedanken aus: ,,Selbst bei Sirius würde ich nie zögern."
Dann schaute Regulus wieder zu Albus. ,,Traurig, nicht wahr?" Lachte Black bitter.
Er stand auf und ging zur Kante des Kampfpultes. Albus dachte über die Worte nach und beobachte währenddessen Jay. ,,Ja, aber es zeigt Willen und Stärke", murmelte Albus nachdenklich. Überrascht schaute Regulus forschend zu Albus, dessen Blick noch auf Jay lag. Dann lächelte Black amüsiert und sprang vom Kampfpult.

Fawley tippte Albus auf die Beine. ,,Komm runter. Andere wollen da auch noch kämpfen", sagte Fawley sanft, aber auffordernd. Albus nickte in die Richtung von Jay. Fawley drehte sich um, um mitzubekommen wie Remus Jay mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Wand schleuderte und so gewann. ,,Schmerzhaft", sagt Fawley und verzog das Gesicht. ,,Kein Mitleid mit einem Gryffindor", rief Flint zu Fawley, welcher genervt ausatmete.

Albus stieg gedankenversunken vom Pult.

Langsam ging er auf Jay zu, der gerade aufstand. Luna hopste vor den beiden. ,,Ich hätte nicht gedacht, dass ihr beide so schlecht seid", lachte sie. Albus wurde rot. Er mochte die abfälliger Ader ihrer Ehrlichkeit nicht.

,,Beginne erstmal selber zu kämpfen", murmelte Albus und strich ihr kurz durchs Haar. ,,Ich werde euch beiden beweisen, wie gut ich bin", versprach sie ehrgeizig.

,, Mich wirst du leider nie einholen", sprach Jay, der ihr trösten auf den Rücken klopfte. Luna drehte sich empört zu ihrem ältesten Bruder. Albus sagte mit einem festen Blick auf dem Kampf von Scorpius und Rose:,,Das ist doch nicht schwer, Jay. Selbst ich bin besser als du."

,,Von wegen", zischte Jay über den Kopf von Luna hinweg, ,,Ich fordere dich zu einem Duell heraus." ,,Ist in Ordnung", sagte Albus gelassen. Innerlich machte er schon Luftsprünge.

,, Ich meine das ernst", sagte Jay. Seine Augen waren auf Albus fokussiert und in ihnen brannte der Ehrgeiz und der Wille.
Albus blickte zu Jay und war einen Moment überrascht von dem herausfordernden Blick. ,,Keine Sorge, ich meine das tot ernst", antworte Albus und erwiderte den herausfordernden Blick seines Bruders ebenfalls mit genauso viel Ernsthaftigkeit.

Luna schaute hoch zwischen ihren Bruder hin und her. ,,Lasst uns Roses Kampf anschauen", meinte Jay. Auf dem letzten Kampfpult war Rose Kampf gegen Scorpius im vollen Gänge. Flüche, Fesselzauber und Expeliarmi-Zuaber flogen nur so durch die Luft.

,,Angst, Greengras", fragte Rose spöttisch. ,,Typisch Mädchen. Sie reden anstatt zu kämpfen", sagte Scorpius kopfschüttelnd. Er traf Rose mit einem Zauber. Schützend hob sie den Arm. Verwirrt schaute sie an sich runter. ,,Wirkungslos", zischte sie zurück. Sie wollte einen Schritt auf ihn zumachen, doch sie begann zu straucheln. Ihre Füße klebten am Boden.

,,Du solltest aufhören zu reden", wiederholte sich Scorpius amüsiert. Mit einer eleganten Bewegung ließ er eine Schlange erschaffen, die bedrohlich auf Rose zu kroch.

Rose wollte zurückweichen, aber sie fiel hin. Ihre Schuhe klebten noch auf dem selben Fleck. Etwas panisch verwandelte sie die Schlange vor sich in ein Kuscheltier. Sie schlüpfte aus ihren Schuhen heraus, nahm sich das Kuscheltier und war es auf Scorpius.

,,Dein Ernst", lachte Scorpius und fing die Schlange lässig mit der linken Hand. Er hatte übersehen, dass Rose diesen Moment nutze und mit hoher Geschwindigkeit auf Scorpius zu rannte. ,,Wer labert nun zu viel", zischte Rose zurück.

Scorpius hatte genug Zeit für einen Zauber. Der Zauber flog Zentimeter an Rose vorbei. Sie fing an zu bremsen, knallte leicht gegen ihn, sodass er umfiel. Schnell fasste sie sich und richtete den Stab vor Scorpius' Gesicht.

,,Ha, ich habe gewonnen", freute sie sich. ,,Anfänger-glück", murmelte Scorpius und schob ihren Zauberstab aus seinem Gesicht. ,,Wenn Sie meinen Herr Ma-" sie brach ab. Scorpius mit dem jetzigen Decknamen Greengras sprang auf. Breit grinsend fragte er, während er ihren Erwachsene Tonart nachahmte: ,,Ist etwas Frau Weasley?"

Sie drückte ihn von sich weg. ,,Das ist ungerecht", murmelte Rose beledigt. Ihre gute Laune war dennoch nicht gewichen. Scorpius Malfoy verbeugte sich vor ihr. ,,Ich werde immer wieder gerne gegen Sie kämpfen, Madam", sagte er und sprang vom Pult. Er bot ihr seine rechte Hand, um herab zu steigen.

Rose sah seine Pose ungläubig und abfällig an. Scorpius schaute sie süffisant an. ,,Worauf warten sie, Madam?" Fragte er versuchend unschuldig. Ihr entwich ein Grinsen und Augen verdrehend sprang sie über ihren Schatten und nahm seine Hand. Elegant sprang sie vom Kampfpult und zog anschließend ihre Hand schnell aus seiner.

Jay schlüpfte zwischen Scorpius und Rose. ,,Das war richtig gut", lobte er Rose und schenkte Scorpius den Blick auf seinen Rücken. Hugo und Luna stürzten sich auch auf Rose. Die vier Gryffindors freuten sich, während Scorpius lächelnd daneben stand. Er winkte Albus zu sich. Träge setzte er sich in Bewegung. Doch aus dem Augenwinkel bemerkte dieser den Blick von Regulus. Albus drehte sich zu ihm und erwiderte den Blick. Einen langen Moment blickten sie sich stumpf an, bis Flint die Sicht versperrte.

Eine Hand schlug aus Albus' Schulter. ,,Alles in Ordnung?", fragte Scorpius besorgt. ,,Ja", sagte irritiert. Damit Scorpius nicht weiterfragte, kam ihm Albus dazwischen: ,,Du hast nicht alles gegeben!" ,,Es war ein Freundschaftskampf. Das nimmt man nicht so ernst", verteidigte sich Scorpius.
,,Hat sie es auch als solchen erkannt. Du beleidigst ihren Stolz, wenn du sie nicht ernst nimmst", stellte Albus klar. ,,Reg dich mal, Albus. Ich weiß das doch. Du sterilisierst das hoch", sagte Scorpius und hob beschwichtigend die Arme. ,,Es ist meine Cousine", betonte Albus. ,,Ich hab' 's kapiert",meinte Scorpius genervt.

,,Hört auf zu flirten. Ich möchte mit dir kämpfen, Albus", rief Jay den Jungs zu. Obwohl Albus ihm einem kühlen Blick zuwarf, ging er zu seinem Bruder. ,,Wir sind ganz bestimmt nicht die Personen, die flirten", murmelte er.

Jay sprang auf den mittleren Kampfpult. Albus kletterte ihm umständlich nach. Widerwillig reichte Jay Albus die Hand. Sie schüttelten langsam die Hände. ,,Auf einen guten Kampf", sagte Jay und schaute siegessicher zu seinem Bruder hinab. ,,Auf einen guten Kampf", wiederholte Albus ruhig und schaute seinem Bruder starr in die Augen.

Jay schnaubte und zog seine Hand weg. Albus schaute trotzig zur Seite. Beide drehten sich um, um zu Ende des Pultes zu gehen. ,,Wartet, Jungs", schrie Luna neben der Mitte des Kampfpultes. Sie winkte zu sich hin. Die Brüder gingen zu ihr hin und in die Knie. ,,Viel Glück, euch beiden", sagte sie grinsend und wuschelte den Jungs durch die Haare. ,,Danke", murmelte Albus und schaute verlegen zu Boden. ,,Danke,Lily", flüsterte Jay und stich ihr auch durchs Haar.

Die Jungs standen auf und schritten zu ihrem jeweiligen Ende des Pultes. Die Zeitreisenden zeigten beiden mit beiden ihrer Hände die Daumen nach oben. Albus blickte nach rechts und entdeckte Regulus Black, Joshua Fawley und Luis Flint. Sie nickten ihm zu und Albus hatte sich noch nie so bereit gefühlt. Er hielt seinen Zauberstab vor sein Gesicht.

Von der Seite waren die Rufe der Rumtreiber zu hören, die Jay anfeuerten. ,,Das schaffst du, Jay." ,,Es ist nur ein Slytherin", rief Sirius. ,,Das machst du mit links." ,,Alles Kinderkram!" Jay lächelte und ahmte die Geste von Albus nach. Sie verbeugten sich und dann begann der Kampf.

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Im folgen wir Jay wieder James genannt.

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James begann mit einem simplen Expelliarmus. Albus blockt ihn leicht ab. Die Zuschauer blickten verwirrt zu den beiden hoch. So etwas war unwürdig ein Kampf genannt zu werden, aber James und Albus beginnen zu grinsen. Kurz bewegte sich keiner. Doch dann folgte eine Fledermausfluch von James. ,,Avis", entgegnete Albus. Ein Schwarm an Vögeln traf auf die Fledermäuse. Die beiden Brüder wehrten sich ungeschickt vor den fliegenden Viechern. In all dem Durcheinander verlor James seinen Stab. Sofort schoss Albus den Schockzauber ab. Ein Vogel wurde allerdings getroffen. Diese Zeit reichte James seinen Stab zurück zu holen.

Mit ein und derselben Bewegung riefen die Brüder zur gleichen Zeit: ,,Evanesco!" Die Vögel und Fledermäuse verschwanden.

Die Jungs hielten kurz inne.

Nun fing Albus die Offensive an. Eine Mischung aus Expelliarmus, Schockzaubern und Fesselzaubern schossen durchgängig auf James, welcher ein großen Teil seiner Kraft mit der Abwehr dieser nutzte. Den rechten Fuß immer vorne habend hopste Albus auf James zu, während zweiter bis an das Ende des Pultes gedrängt wurde. Mit einer weiten Armbewegung schaffte es James einen gelben Zauber auf seinen Bruder zu feuern. ,,Halt den erst mal auf", rief James voller Selbstsicherheit. ,,Protego", entgegnete Albus. Der gelbe Zauber traf auf dessen Schild und schob Albus nach hinten. Erst als er an der Kante des Pultes stand, hatte Albus geschafft den ganzen Zauber zu blocken.

Die Brüder an der Kante stehend sahen sich frustriert an. Albus schüttelte sich die Beine aus und ging zwei Meter nach vorne. James kugelte seine Schultern und trat dann auch auf die Ausgangsposition.

,,Sie sehen beide so unzufrieden aus", bemerkte Peter von der Seite. Findest du fragte Sirius Black. ,,Definitiv", murmelte James Fleamont. Regulus Black hörte dies, doch seine Augen waren gespannt auf Albus gerichtet.

Ziemlich entmutigt schleuderten beide neue Zauber aufeinander. Da die Konzentration von beiden nachgelassen hatte, trafen sich beide gleichzeitig.

Albus hing kopfüber an der Decke, während James Beine magisch aneinander gebunden waren.

James schien das nicht zu stören. ,,Stupor", schrie er. Albus in Panik befreite sich schnell und knallte auf den Boden, aber James schien das geahnt zu haben, denn der Stupor traf Albus auf den Boden. Albus erstarrte lang genug, dass James sich befreien könnte und den gezückten Stab auf Albus gerichtet hatte.

Die Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste sprang zwischen die beiden. ,,Damit ist der letzte Kampf des Tages beendet. Ihr könnt in eure Gemeinschaftsräume zurückkehren", meinte sie und schritt zum Ausgang. Ein Gedrängel der Schüler entstand, die alle zum Abendbrot wollten.

,,Am Ende war es nur ein durchschnittlicher Kampf. Irgendwie enttäuschend. Vorhin sahen die beiden noch so ehrgeizig aus, aber was soll man von den auch erwarten, wenn sie gegen Regulus Black und Remus Lupin verlieren", sagte Fawley enttäuscht. Er stand auf, um zu gehen. Black und Flint folgten ihm.

James stand immer noch paar Meter vor Albus. Er raufte sich die Haare und verdrehte die Augen. ,,James reibt seinen Sieg zum ersten mal nicht alle unter die Nase", stellte Lily Luna zufrieden fest. Rose und Hugo nickten stolz. Scorpius aber starrte Albus an, der langsam aufstand. ,,Sorry, bin nichts anderes gewohnt", murmelte er zu James. Er nickte: ,,Ich weiß." James freute sich kein bisschen über seinen Sieg.

Albus war aufgestanden und klopfte sich nun die Hose. Er stellte sich aufrecht hin und blickte James tief in die Augen. James stellte sich auf gerade hin.

Albus schoss einen einfachen Zauber auf James, welcher diesen einfach blockte. Beide grinsten.

Nur noch die Rumtreiber, Flint, Fawley, Black und die Zeitreisenden schauten noch zu.

,,Wann werde ich wieder so eine Chance haben wie heute?" Fragte Albus mit einem breiten lächeln rhetorisch. ,,Aber keine halben Sachen", forderte James mit einem eben so breiten lächeln auf. James ging in Kampfpose ,,Du hast fast genau so halbherzig gekämpft"; entgegnete Albus und nahm seine Kampfpose ein. ,,Keine harmlosen Zauber mehr", meinte James. ,,Man muss die Gefahr spüren", bestätigte Albus.

,,Incendio", rief Albus. Er wach hoch fokussiert. Ein riesiger Feuerstrahl schoss auf James zu. ,,Aquamenti", schrie James und ein Wasserstrahl traf auf die Feuermassen. Ein dichter Nebel entstand beim Aufeinandertreffen.

,,Albus, du kannst ihn so wirklich verletzen", rief Hugo dazwischen. Albus hielt seinen Zauberstab auf dem Nebel gerichtet. Der Stab vibrierte und ein blauer Schimmer entstand an der Spitze. Scorpius, der am Kampfpultende vom Albus stand, warnte: ,,Ein Aufladungszauber. Das ist gefährlich. Rose!" Er drehte sich zu Rose, die er durch den dichten Nebel am anderen Ende des Kampfpultes bei James nicht sehen konnte.

Der Nebel begann sich zu lichten. Albus erkannte, dass James ein Tau über sich gezaubert hatte, an dem er hing. Albus zielte weiter nach oben. Sein zitternder Zauberstab feuerte mit einem lauten Knall einen blaue Zauber ab. James ließ gerade noch Rechtzeitig das Tau los. Er warf Albus einen selbstsicheren und provizierenden Blick zu.
Doch mit einem Krachen schlug der Zauber in die Decke ein. Die Decke explodierte und riss große Teile der Wand ein.

Rose und Remus reagierten als erstes und schützen die restlichen Zuschauer vor den herunterfallenden Trümmern. Während James sich vor den Trümmern schützte und ein großer Stein auf James' Arm fiel, welcher zu bluten begann, entsprangen aus Albus' Stab eine Schlange nach der anderen. Bedrohlich schlängelten sie sich auf James zu.

James sprang ohne Bedenken auf. ,,Diffindo", rief er immer wieder und köpfte mit Schnitten eine Schlange nach der anderen, während sein Arm unbeirrt weiter blutete. James lief auf Albus zu. Nachdem er alle Schlangen getötet hatte, feuerte er auf Albus weiter. Die meisten blockte der jüngere. Doch zwei Schüsse trafen ihn an der Flanke. Sein Umhang und Teile der Haut wurden aufgeschnitten.

Vor Schreck kniete sich Albus auf den Boden. Doch mit einem Grinsen tippte er den Boden der Kampfpultes an. Auf seiner Oberschicht bildete sich eine Eisschicht. James rutschte aus und kam nur einen halben Meter vor Albus zum Stehen, welcher sich wieder aufrappelte

,,Hört auf",schrie Lily Luna entsetzt. In ihren Augen sammelten sich Tränen. James starrte sie an. Albus hingegen richtete seinen Stab auf James und nutze dessen Unaufmerksamkeit. ,,Entschuldige", murmelte er zu Lily Luna. ,,Legelimens", rief er. James hob seinen Stab zur Abwehr, aber der Schuss traf ihn. Die beiden Jungs sackten weg.

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Albus grünen Augen blitzten gefährlich auf. Fokussiert schaute er sich um. Er stand in einem Hintergarten eines Fachwerkhauses. Eine Zweierschaukel stand neben einem Schuppen. ,,Unser Garten", erkannte Albus irritiert. Ein vierjähriger James Sirius Potter riss die Wohnzimmertür auf und rannte voller Vorfreude hinaus. Harry Potter folgte mit einem Kinderbesen und seine schwangere Frau mit Albus auf dem Arm.

,,Lass mich nun fliegen", flehte James und zog am Ärmel von Harry. Gutmütig reichte der Vater seinem Sohn den Besen. James stieg gleich auf dem Besen. Auf Zehenspitzen stieß er sich ab. Unsicher schwebte er wenige Zentimeter über dem Boden. Plötzlich beschleunigte er. Zwei Meter über dem Boden kam der junge James ins Schleudern und fiel zu Boden. Ein schriller Schrei ertönte und James rief weinend nach seiner Mutter. Ginny übergab Harry Albus und kümmerte sich gleich um James. Seine Knie bluteten. Ginny versuchte ihren Sohn zu beruhigen.

Der richtige Albus grinste. Schadenfreude überkam ihm. ,,Albus, das ist nicht lustig", rief James beleidigt vom Dach des Schuppens hinab. Albus drehte sich zu ihm um, als schon ein Feuerstrahl auf ihm zuschoss. Albus wollte ihn schon abwehren, doch das Feuer traf ihm, ohne dass er jeglichen Schmerz spürte. ,,Mit Zaubern kannst du mich hier nicht verletzen", erwiderte Albus siegessicher.

,,Das nicht, aber nicht nur meine Gedanken sind offen", rief James zurück. Einen Moment verschwamm die Umgebung um ihnen, nur um dann wieder in den dunklen Farben des Herbstes zu erscheinen.

Ein achtjähriger James Potter lief mit einem richtigen Besen nach draußen. Der sechsjährige Albus folgte ihm. James warf eine Taschentuchpackung auf das Dach des Schuppens und schmiss den Besen zu Albus. Der Bosen flog gegen Albus' Brust und wurde erst dann von ihm gefangen.

,,Es ist Zeit zu beweisen, dass du mutig wie ein Gryffindor bist. Du musst hoch fliegen und die Taschentücher zurückbringen", forderte James seinen jüngeren Bruder auf. ,,Ich kann aber nicht fliegen", meinte Albus mit großen Augen. Seine Hand klammerte zitterten am Besen.

,,Ist doch nicht schwierig", meinte James grinsend. Er nahm sich seinen Besen zurück und flog elegant aufs Dach und wieder hinab. Bewundernd beobachtete Albus James dabei. ,,Siehst du? Ganz einfach", lachte James bei der Ladung. Den Besen drückte er in Albus' Hand.

Unsicher schaute Albus James fragend an, welcher auffordernd nickte. Albus setzte sich auf den Besen. Er presste hoch konzentriert seine Lippen aufeinander. Er stieß sich vom Boden ab, nur um wieder auf den Füßen zu laden. ,,Mach schon Al", drängte James weiter. Albus versuchte es noch mal ergebnislos.

James schüttelte den Kopf. Er lief zur Tür. ,,Versuch es weiter! Erst wenn du das geschafft hast, darfst du wieder in Haus. Denn bei uns wohnen nur mutigen Gryffindors. Also mach hinne, Al", rief James und knallte die Tür zu.

Der kleine Albus versuchte noch paar male zu fliegen. Doch keinen Zentimeter flog. Nach mehreren Versuchen fing der junge Albus zu weinen.

,,Den Tag hatte ich ganz vergessen. Du warst also schon immer ein Arschloch", meinte der richtige Albus zu dem wahren James. Dieser hielt seinen Zeigefinger vor dem Mund. Dann zeigte er zu dem jungen Albus.

Dieser wischte sich gerade die Tränen ab. Er umlief den Schubben suchen. Der richtige James beobachtete ihn gespannt vom Dach. Der kleine Albus zog eine schwere Leiter hervor. Es war ein Klappleiter, die zwei Meter hoch war und nur wenige Sprossen besaß.

Albus klappte die Leiter auf und stellte sie vor dem Schuppen. Vorsichtig kletterte bis auf die höchste Stufe. Mit dem Kopf kam er gerade so über die Dachrinne hinaus, aber seine Arme waren zu kurz um die Taschentuchpackung zu erreichen.

Er kletterte runter. Er nahm den Besen und stieg noch mal auf die Leiter. Mit dem Besen stieß er gegen die Taschentücher, bis sie vom Dach herunterfielen. Ein triumphierendes Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. Bedacht schob der sechsjährige die Leiter zu ihren Ausgangspunkt.

Danach hob er die Taschentuchpackung auf. Er riss die Tür auf und rief: ,,James, ich habe es geschafft. Sieh an! Ich habe die Taschentücher." Mit den Taschentüchern in der Hand lief Albus auf den fassungslosen James zu.

,,Das glaube ich dir nicht. Jemand hat die geholfen, Al. Gib es zu", rief James wütend. ,,Nein, ich war das alleine", sagte Albus. Seine Stimme wurde trauriger. ,,Ich dachte du wärst stolz auf mich", sagte der kleine bedrückt. ,,Dir hat jemand geholfen", sagte James und lief die Treppe hoch. Enttäuscht ließ Albus die Packung fallen.

Der wahre James sprang vom Dach des Schuppens. ,,Ich habe immer gewusst, dass du nicht hoch geflogen bist. Du warst eine Niete im Fliegen", entgegnete James. ,,Ich habe es alleine geschafft", beharrte Albus. ,,Du warst damals ein Schummer und warst es früher schon", spottete James. Wütend drehte sich Albus weg. ,,Du bist ein verdammter Feigling, der lügt", redete James weiter.

Albus schrie: ,,Halt die Klappe!" Ein Horde auf Glassplitter erschien zwischen den Brüdern. Sie flogen auf James zu. An ihm lösten sie sich allerdings auf oder durchflogen ihn, als wäre er nicht dort. ,,Mit Zaubern kannst du mich hier nicht verletzen", äffte James und zeigte seinem Bruder die Zunge. ,,Du bist doch selber ein Lügner. Legelimens!", rief Albus.

Die Umgebung verschwand. Vor ihnen baute sich die große Halle auf. Am dunklem Himmel erkannte Albus, dass es morgens sein musste. James saß alleine am vorderen Ende des Tisches von Gryffindor.

Albus setzte sich zu dem jungen James. Mit Unbehagen stellte sich der richtige James hinter die beiden.

Der junge James schrieb einen Brief. Sachte tippte Albus seinen Stab auf das kaum beschriebene Pergament.

Eine laute Stimme ertönte und las den Brief.

Hallo Mama und Papa,

ich bin gut in Hogwarts angekommen. Ich bin gleich nach Gryffindor gekommen. Ich wurde hier sehr freundlich aufgenommen.

Plötzlich saß der junge James auf dem Hocker und Professor Longbottom setzte ihm den sprechen Hut auf den Kopf. ,,Gryffindor!", schrie der Hut sofort. Dir Gryffindors applaudierten laut. ,,Cool, wir haben Potter", schrien einige. Stolz lief James zu ihnen. Als er sich durch die Erstklässler durchboxte, flüsterten einige: ,,Typisch!" ,,Wie zu erwarten." ,,Er ist eben ein Potter."

James machte sich daraus und schob sich weiter durch die Menge zu seinen Tisch.

Im Unterricht komme ich gut. Ich bin der beste, was das Zaubern angeht. Die anderen Schüler bewundern mich auch dafür.

James und Albus befanden sich in einem Klassenraum. Vor jedem der Schüler stand ein leeres Glas. Fred Weasley II tippte mit dem Stab und folgen Worten das Glas an: ,,Aquamenti!" Das Glas war nun mit Wasser gefüllt. Der junge James machte es ihm problemlos nach.

,,Das ist doch einfach", meinte eine Slytherin von vorne. Ihr Glas war auch schon befüllt. ,,Du als Potter müsstest doch ganz einfach einen Patronus heraufbeschwören können", forderte sie ihn provokant auf. Umliegende Schüler schauten erwartungsvoll zu James. ,,Ja, Potter, zeig mal!" ,,Los James!" Unsicher schaute James zwischen den Schülern hin und her. Dann setzte er sein berühmtes Grinsen auf und stellte sich auf seinen Stuhl. ,,Expecto patronum", rief James. Von seiner Stabspitze fielen paar silberne Funke zu Boden. ,,War das alles?" ,,Enttäuschend!" ,,Und das als Sohn des Jungen, der überlebte..." James' Wangen röteten sich. Peinlich berührt setzte er sich hin. Die anderen Schüler konzentrierten sich nun auf ihre Sachen. Die Slytherin drehte sich wütend wieder um.

Albus starrte den jungen James an. Neid kam in ihm auf. Ein Silberhauch war für einen Erstklässler bei einem Patronus schon verdammt gut. Die dummen Erstklässler begriffen das nur noch nicht.

Es gibt viele Schüler, die meine Freunde sein wollen. Ich habe mir natürlich die coolsten ausgesucht. Es sind allesamt Gryffindors.

Nun befanden sie sich wieder in der großen Halle. Viele junge Schüler aus allen Häusern umschwärmten James. ,,Wie wäre es, wenn wir etwas unternehmen." ,,Wir können mal gemeinsam Hausaufgaben machen." ,,Meine Eltern waren wie deine in der DA." Der junge James saß auf dem Tisch und genoss die Aufmerksamkeit. Er holte hinter sich ein Blech mit Keksen hervor. ,,Wer will? Die habe ich heute gebacken." Er bot es den anderen an, die sich alle einen Keks nahm. als sie davon abbissen verzogen sich ihre Gesichtszüge. ,,Schmecken gut", murmelten einige. Skeptisch begutachtete Fred die Kekse und biss ein kleines Stück ab, nur um es dann gleich auszuspucken. ,,Was zur Hölle hast du rein gemacht?" Fragte er. Wütend stand James auf und zog Fred in den Flur. ,,Zahnpasta, Salz und Gummibärchen", meinte James. ,,Die anderen Schüler sind solche Heuchler", beschwerte er sich und schritt die Treppen mit seinem Cousin nach oben. Mitten auf dem Flur saßen Erstklässler von Hufflepuff mit Uno-Karten. ,,Wollt ihr mitspielen?" Bot ein Schüler an. James und Fred sahen sich fragend an, aber dann spielten sie mit den beiden Hufflepuffs mehrere Runden UNO.

Ich genieße die Zeit hier. Die anderen Schüler sind toll und ich habe jede Menge Spaß.

Jetzt waren sie wieder ein der großen Halle bei James, der den Brief schrieb. ,,James, was machst du hier?" Fragte Fred müde. ,,Ich habe keine Lust auf die anderen Schüler", meinte James. ,,Deswegen esse ich früher." ,,Wollen wir ihnen nachher Streiche spielen? Solange sie uns noch nicht verpetzen, nur weil du ein Potter bist", lachte Fred. James grinste. ,,Das müssen wie solange es hält noch ausnutzen." Die jungen Jungs standen auf und verließen die Halle mit einem verschwörerischen Grinsen.

Grüßt Albus und Lily von mir. Ich hoffe sie langweilen sich zu Hause nicht ohne mich.

Liebe Grüße James Sirius Potter

,,Ganz viele Freunde aus Gryffindor", lachte Albus ,,Du bist selber großer Lügner." ,,Heutzutage sieht es ganz anders aus"; verteidigte sich James. ,,Ach echt?" Spottete Albus, obwohl er wusste, dass James paar wirklich gute und treue Freunde hat. Wütend drehte sich James um und hielt seinen Stab auf Albus. ,,Legelimens!"

Sie befanden sich immer noch in der großen Halle. Allerdings handelte es sich um den Tag von Albus Einschulung. Der junge Albus saß unter dem sprechenden. Der Hut rief gerade: ,,Slytherin!" Sprachlos, feindliche und überraschte Blicke trafen den jungen Albus.

,,Weder die Slytherins wollten dich, noch wollten dich die anderen Häuser in Slytherin", stellte der wahre James fest. Albus drehte sich zum jungen James. Damals hatte er sich nicht getraut, seinen älteren Bruder anzuschauen. So groß war die Angst vor seiner Reaktion.

Der junge James starrte seinen Bruder allerdings nur mit offenen Mund. Die anderen Schüler stupsten ihn an und stellten Fragen über Fragen. Schockiert wollte James schon aufstehen, aber Fred II drückte ihn wieder auf seinen Platz.

Kurz wurde die Umgebung unscharf, aber sie befanden sich immer noch am gleichen Abend, nur dass das Essen schon fast zu Ende war. Der junge Scorpius reichte Albus die Hand. ,,Es ist unübersehbar, dass du nicht von den meisten Slytherins akzeptiert wirst. Da ich ein gewissen positiven Ruf in Slytherin habe, könnte ich dir helfen mehr akzeptiert zu werden, falls du es zu lässt, dass ich dir helfe", sprach er. Zögerlich ergriff Albus die Hand.

,,Du hast ein so dreistes Angebot angenommen. Warst du so verzweifelt?", schnaubte James verächtlich. ,,Wir sind danach richtige Freunde noch geworden", rechtfertigte sich Albus. ,,Du bist so schwach, Al!" ,,Nenne mich nicht so!", fauchte Albus. ,,Du warst darauf angewiesen, Hilfe von einem Fremden, von einem Reinblut anzunehmen", warf James Albus vor. ,,Allerdings, oder wolltest du mir helfen?" Schoss es aufgebracht zurück. ,,Und ob. Sieh doch!" Zischte James zurück und deutete auf Scorpius, der mit einem Arm auf den Schultern von Albus die große Halle verließ zu drei weiteren Erstklässlerin aus Slytherin.

Kaum um die nächste Ecke abgebogen, schüttle der junge Albus Scorpius von sich. ,,Was sollte das? Das war doch absolut übertrieben!" Beschwerte sich Albus.

Der wahre James war von der Reaktion überrascht.

Scorpius versuchte gerade Albus zu beruhigen, da rannte auch schon der junge James um die Ecke und blieb verdattert von den Erstklässlern von Slytherin stehen.

Der junge James schnauzte Albus auch schon wütend an: ,,Was zur Hölle sollte das?" Albus schien erst klein zu werden.

,,Was genau meinst du?" Fragte Albus unsicher. Ein ungläubigen Blick kassierte er dafür und ein harsche Antwort: ,,Na, was wohl? Natürlich, dass du nach Slytherin gekommen bist."

Albus gelang langsam in Fahrt: ,,Du hast doch selbst die ganze Zeit gemeint, ich würde da hinkommen. Wo ist denn dann dein Problem. Angesehen davon kannst du ja den Hut fragen, warum ich in dem Haus gelandet bin."

,,Das erklärt noch lange nicht, weshalb du au ausgerechnet mit denen abhängst!" Meckerte James weiter, dabei betonte er das Wort 'denen' verächtlich.

Albus hingegen ging wieder aus James Frage ein: ,,Sie waren nun mal die einzigen, die mich nicht verurteilend angeschaut haben."

,,Ich kann doch nichts für die Unfreundlichkeit der ganzen Slytherins," rechtfertigte sich James.

Albus schüttelte gedankenversunken den Kopf und meinte: ,,Nicht nur von den Slytherins, ich meinte von allen."

,,Hast du vielleicht schon mal gecheckt, dass alle anderen darüber verwirrt sind?" Fragte James.

Albus blickte nur auf, schwieg aber weiterhin. James schüttelte enttäuscht den Kopf und sagte warnend: ,,Albus pass auf mit wen du hier abhängst. Vielleicht leben wir nicht vor 20 Jahren, aber dennoch gibt es immer noch Vollidioten. Überlege es dir gut, vor allem da du nun so unachtsam in diesem Haus gelandet bist!" Nach den Worten verschwand James wieder in der großen Halle.

,,Dein Bruder ist selber ein Vollidiot," sagte ein Mädchen gereizt, dabei atmete sie entnervt aus.

Albus verteidigte seinen Bruder so gleich: ,,Ist er nicht! Und nenne ihn nicht nochmal so. Er macht sich nur sorgen um mich und will mir helfen."

Ein anderes Mädchen kam zu Wort: ,,Dann scheint dein Bruder aber weit über das Ziel hinaus zu schießen." Potter murmelte ein leise: ,,Leider."

Der echte James sagte: ,,Hast du es gesehen? Ich wollte dir sehr wohl helfen." ,,Du warst sehr freundlich dabei", sagte Albus ironisch. Er wusste, dass James es mehr oder weniger gut gemeint hatte und das James, es als gute Tat ansah. ,,Du hast die vier Reinblutfanatiker als Freunde ausgesucht. Ich wollte doch nur, dass du acht gibst." ,,Sie sind nicht rassistischer als du", erwiderte Albus, ,,und das war das letzte mal, dass ich dich vor ihnen verteidigt habe", flüsterte Albus leise.

,,Du hast immer behauptet, dass sie", er deutete auf die Erstklässler, die weiter gegangen waren, ,,die einzigen waren die dich akzeptiert haben. Du hast dir so nur schwieriger gemacht. Du hast dich so von allen weiter entfernt, obwohl dich alle geliebt haben und ohne zu zögern dir geholfen hätten." Mit einem tiefen ersten Blick betrachtete James Albus liebevoll.

Albus sah James mit großen Augen. Er wollte fragen, ob das wirklich stimmte. Dann schüttelte er den Kopf. ,,Von wegen", lachte Albus. ,,Du hast doch gerade nur mitleid mit meinem alten Ich bekommen. Jetzt kannst du eine Menge behaupten. Damals hättest und hast auch nicht nur einen Finger für mich gekrümmt. Und ich bin so dumm und falle fast auf dein Geschwafel rein." Albus fuhr sich durch die Haare. ,,Al, ich", begann James. ,,Legilimens", rief Albus.

In einem der unzähligen Gänge von Hogwarts war der junge James mit Fred und zwei weiteren Jungs aus Gryffindor. Der kleine Albus stand ganz alleine vor James. ,,Was erwartest du von mir, Albus?" Fragte James schnippisch. ,,Ich dachte, du könntest mir helfen", sagte Albus leise und beschämt. ,,Wieso sollte ich einen Slytherin helfen? Du hast dich doch selber mit denen angelegt." Albus schaute zu Boden. Er drehte sich um und murmelte: ,,Du hast recht. Ich muss das selber lösen.

Der wahre Albus durchbohrte den echte James. ,,Sehr hilfsbereit, Brüderchen." ,,Du musst selber lernen, wie es ist sich mit anderen anzulegen", warf James zurück.

Plötzlich stand Rose mit Albus im Gang. Die Freunde von den beiden standen etwas abseits. ,,Ich kann da nichts machen, es tut mir leid", entschuldigte sich Rose. ,,Du und deine Freunde müssten nur kurz mit den Lehrern sprechen", bettelte Albus. Rose schüttelte den Kopf. ,,Meine Freunde wollen nichts mit deinen zu tun haben", erklärte sich Rose. ,,Dann wirst du alleine zu den Lehrern gehen?" Fragte Albus. Rose starrte auf ihre Füße und wippte nervös.

,,Danke für gar nichts", sagten beide Albus gleichzeitig. Der junge Albus schaute dabei Rose an und der ältere James. ,,Du hast gelauscht", erklärtet Albus und zeigte auf den jungen James hinter der nächsten Säule. ,,Ich habe nur eine Person gebraucht, die bessere Beziehungen zu den Lehrern haben, damit sie diese Klub erlauben und du hast super gut Verbindungen zu eurem Hauslehrer gehabt." Albus wurde wehmütig. Nie konnte ihm jemand behilflich sein. Er konnte sich damals nur auf seine Freunde verlassen. ,,Es war eine sinnlose Klubidee für einen Klub der zauber erfinden wollte. Das ist lächerlich. Du musst eben bessere Verbindungen zu Lehrern haben, wenn du etwas erreichen willst.

Albus schüttelte enttäuscht den Kopf. ,,Eigentlich wollte ich dich in deinen Erinnerung angreifen. Ich sollte eine bessere finde", sagte er nachdenklich.

James und Albus befanden sich mitten in der Luft über dem Quidditchfeld. Ab den 2000ern war es Gewohnheit geworden, dass Eltern bei den letzten Quidditchspielen zuschauen durften. Als die Brüder nach unten schauten und die Teams von Gryffindor und Slytherin sich gegenüber stehend sahen, weiteten sich die Augen der beiden. Ihre Blick wandten sich zur Tribüne. In einem blauen Block befanden sich ihr Eltern und einige Tanten und Onkel.

,,Das war mein erstes Quidditchspiel", stellte Albus fest. James sah ihn mit großen Augen. ,,Nicht dein Ernst!" Albus grinste fies. ,,Natürlich. An dem Tag habe ich immerhin zwei Schüler bloßgestellt." James sah ihn durch zusammengekniffene Augen. ,,Ab Ende deiner dritten Klasse bist du unerträglich geworden." Albus zuckte mit den Schultern gleichgültig.

Die beiden Mannschaften hatten sich die Hände gegeben und begaben sich nun in die Luft. James war Jäger und tummelte sich um die Ringe. Scorpius war ebenfalls Jäger. Albus hingegen spielte den Sucher und hatte ein Gespräch mit dem Sucher von Gryffindor. Die beide flogen langsam um das Feld, bevor das Spiel begann.

Mit dem Anpfiff und dem Freilassen des Schnatzes verfolgten die beiden Sucher ihn direkt von Anfang am. Albus flog unter dem Sucher von Gryffindor. Sprunghaft schoss der Schnatz den Tribünen vorbei. Als der Schnatz nach unten abwich, nutze Albus seine Position, unter dem anderen Sucher zu sein. Er zog seinen Besen nach oben und versperrte dem Gryffindor die Bahn. Überrascht bremste der Gryffindor und wollte nach rechts wegziehen, doch Albus sah es kommen, sodass dem Gryffindor nur noch blieb nach oben weg zu ziehen. 

,,Ihr wollt auf Zeit spielen?" Stellte der Gryffindor verwirrt fast. Mit seinen Augen suchte er hinter Albus nach dem Schnatz. Albus grinste nur bestätigend. Er hatte wie der andere Sucher auch den Schnatz aus den Augen verloren. 

Ein tobender Applaus brach wieder aus. Beide Suche starrten zu den Ringen. James klatschte gerade mit seinen Mitspielern ab. Der Punktestand betrug nun 30:10 für Gryffindor.

Zufrieden vom Spielstand schob sich der Sucher von Gryffindor an Albus vorbei. Er begann suchend Runden zu fliegen. 

Albus hingegen flog entspannt zu seinem Kapitän nach oben, der Hüter war. Der Kapitän war auf den Quaffel fokussiert. ,,Hat es geklappt?" Fragte er, nachdem er Albus bemerkt. ,,Ja", antwortete er. ,,Gut, dann geh in Phase zwei über. Achtung!" Schrie er. Der ehemalige Kapitän von Gryffindor, Michelle Sumo, warf den Quaffel zum linken Ring. Der Hüter von Slytherin wehrte ab, aber James fing den abprallenden Ball und warf ihm auf den rechten. Der Hüter machte eine Kehrtwende und gelang mit der Hand vor dem Quaffel, aber der Ball hatte genug Geschwindigkeit, dass seine Kraft ausreichte die Hand des Hüters wegzudrücken. 

Die Gryffindors jubelten. James zweigte den Slytherins vier Finger. Slytherins Hüter funkelte ihn wütend an. ,,Den zahlen wir es heim", schrie er. ,,Und wie", erwiderte ein Jäger, der den Quaffel zurückgeholt hatte. 

Der Angriff der Slytherins begann. Nachdem Albus feststellte, dass der andere Sucher immer noch suchend flog, begab sich Albus mitten auf das Spielfeld zwischen den Jäger. Er näherte sich James, der es irritierend zur Kenntnis nahm. Die ersten Sekunden flog Albus nur einen Meter neben James her. Selbst als James der Quaffel zugeworfen worden war, blieb Albus neben ihm ohne zu versuchen den Quaffel abzufangen, was ihm als Sucher auch verboten gewesen war. 

Abgelenkt von Albus warf James den Ball unpräzise zum Michelle Sumo, die frei vor den Ringen wartete. Der ehemalige Kapitän fing den Ball gerade so und warf ihn aus dem Fang direkt weiter auf den Ring. Der schwierige Fang verhinderte ein hohe Geschwindigkeit, sodass der Hüter ihn problemlos fing.

,,Lass dich nicht ablenken, James", meckerte Michelle Sumo. ,,Du kannst besser passen", beschwerte sich die ehemalige Kapitänin weiter, die sich im rückwärts Flug befand.

Albus fragte: ,,Du bist schon abgelenkt, obwohl ich noch gar nichts gemacht habe?" Mit Augen wie Schlitzen drehte sich James zu Albus um. ,,Kümmer dich einfach um deinen Schnatz", motzte James. Scorpius schoss an James vorbei. In seiner Hand der Quaffel. Zu spät drehte sich James zu Scorpius. Scorpius warf. Er traf. 

Lächelnd zeigte er James zwei Finger. ,,Du kümmerst dich doch auch nicht um den Quaffel", bemerkte Albus. James funkelte seinen Bruder an. An seiner Kapuze wurde gezogen. Hinter ihm war der ehemalige Kapitän mit dem Quaffel im Arm. ,,James, ich habe dich zu Kapitän gemacht, weil du immer fokussiert warst. Konzentriere dich aufs Spiel und ignoriere ihn", sagte sie streng und drückte ihm den Quaffel in die Hand. 

,,Sorry, Sumo", murmelte er. James flog runter zum Schiedsrichter. Albus folg immer noch einen Meter von ihm entfernt neben ihm her. ,,Ist das eigentlich erlaubt", fragte James den Schiedsrichter und deutete auf seinen Bruder. ,,Solange er den Quaffel nicht berührt und niemanden behindert, darf er auf dem Hauptspielfeld nach dem Schnatz suchen", lautete die Antwort.

Enttäuschte von der Antwort flog James mit Albus im Schlepptau nach oben und starrte den nächsten Angriff. 

Albus legte sich auf seinen Besen als wäre im Sommerurlaub in Spanien ohne jeglichen Sorgen. James starrte den Ball so fest an, als könnte er den Ball mit Willenskraft bewegen. ,,Ich habe gehört, du hast die letzte Klausur in den Sand gesetzt. Wissen das eigentlich schon Mama und Papa?" Fragte Albus mit einer engelsgleichen Stimme. James zuckte, doch er wollte Albus keines Blickes würdigen.

,,Deine pinke Uniform letztens sah echt niedlich aus", redete Albus unbeirrt weiter. 

Albus laberte die nächsten Minuten James zu, der zwar nichts sagte, aber seine Konzentration und Passgenauigkeit ließ immer mehr nach.

Mittlerweile stand es 60:50 für Gryffindor. James hatte gerade erfolgreich abgewehrt. ,,Da wir vorhin bei rosa waren: Wann willst du dich outen?" Fragte Albus. James erschrak und warf den Quaffel in Scorpius Hände, der direkt mit ein Konter begann und den linken Ring traf. Wütend atmete James laut ein und aus. 

Er forderte danach den nächsten Ball von Sumo ein. ,,Hat dich eigentlich deswegen die Schülerin aus Hufflepuff beim Date versetzt, weil du so schwul wirkst oder weil du im Quidditch so schlecht bist?" 

James schnaubte verächtlich aus. Als er den Ball bekam, schoss er sofort nach vorne. Albus hatte mühe mitzuhalten, aber seine Augen funkelten Ehrgeizig beim Nachfliegen. James trickste die Abwehr ganz alleine aus. Er schaute kurz triumphierend nach hinten zu Albus, der verzweifelt hinterher flog. James lächelte. Vor den Ringen hatte er praktisch freie Auswahl. ,,Dir werde ich es beweisen", murmelte James. Er zog volle Kanne durch auf den rechten Ring. Der Ball flog mit voller Kraft, was keine Hand hätte aufhalten können, mehrer Meter über den Ring hinweg.

Gelächter brach aus. ,,Das war nicht mal knapp daneben", lachte eine Jägerin aus Slytherin. ,,Unterirdisch", stimme Scorpius zu. 

Wütend wirbelte James herum. Albus war keinen halben Meter hinter ihm. ,,Also hat sie doch versetzt, weil du so schlecht bist", sagte Albus in einer lieblichen Stimmlage. James holte nach Albus aus. Dieser wich gerade so noch zurück. 

,,Du hättest dich treffen lassen sollen, Albus. Das wäre ein wunderschönes Faul", rief der Kapitän von Slytherin.

James und Albus nahmen das gar nicht war. Albus liebliche Stimmlage und freundlich Lächeln war verschwunden. Stattdessen lächelte er provozierend und siegessicher.

,,Sechszig zu sechszig. Wer hätte gedacht, dass man dich so leicht aus dem Konzept bringen kann", spottete Albus. ,,Halt die Klappe, Al. Du bist ein unfaire Schlange. Mit fairen Mitteln könntest du nie im Leben gewinnen", fuhr ihn James an. 

,,Verbotenes Verhalten würde der Schiedsrichter doch ahnden", sagte Albus wieder mit einer unschuldigen Stimme. Albus entfernte sie langsam von James. 

,,Potter", rief Sumo von unten. Sie stand auf dem Feld mit der Hälfte der Mannschaft. ,,Komm runter!", schrie sie. ,,Ich habe eine Auszeit genommen." Missmutig flog James zu ihr runter. 

,,Ich bin der Kapitän", warf er ihr vor. ,,Dann solltest du dich auch wie einer verhalten", zischte sie ihn an. James schnaubte und schaute zur Seite. Sumo schnipste vor ihm. ,,Habe ich nun deine Aufmerksamkeit. Ich habe keine Ahnung, warum dich deiner Bruder so provozieren kann, aber wenn wir dieses Spiel verlieren, geben wir den ersten Platz an Hufflepuff ab." 

Sie zauberte ein Taktikbrett hervor. ,,Wir ändern unsere Strategie geringfügig", fing sie an.

Albus wurde gerade von seinen Mitspielern durch die Haare gewuschelt. ,,Wer hätte gedacht, dass das so gut funktionieren würde", lachte der Kapitän zufrieden. ,,Lass ihn bitte jedes mal so alt aussehen", flehte eine Spielerin sehnsüchtig. ,,Gute Arbeit", sagte Scorpius und schlug in Albus' Hand ein.

Der richtige James schüttelte den Kopf. ,,War so klar, dass die Slytherins dich für deine asoziale Spielart loben", beschwerte er sich. Überrascht drehte sich der wahre Albus um. ,,Hm?" Dann kicherte er. ,,Ich hätte nicht gedacht, dass du zu erst reden würdest. Ich hätte dich mal kommentarlos leiden lassen." James schwieg. ,,Aber dein kopfloses Spiel spricht für sich", meinte Albus und gelang wieder nach oben ins Spielfeld. Der richtige James hingegen blieb bei der Mannschaft von Slytherin.

,,Verliere den Schnatz nicht aus den Augen", warnte der Kapitän Albus. ,,Keine Sorge, ich werden ihn zu erst entdecken", meinte Albus ehrgeizig. ,,Du musst ihn aber auch als erstes fangen!" ,,Keine Sorge", sagte Albus und setzte sich auf seinen Besen, ,,das werde ich schaffen, auch wenn ich langsamer bin, als er." Sein Blick schweifte zum anderen Sucher ab, dann stieß er sich kräftig vom Boden ab.

James, der mit den anderen Jägern sich schon in der Luft befand, wartete darauf, dass sich sein Bruder wieder an seine Verse kleben würde. Albus enttäuschte ihn in diesem Punkt auch nicht. 

Im folgen Spielverlauf war Albus stets an James Seite. Die Gryffindors hatten angefangen Albus unter den Beschuss von Klatschern zu stellen. Nach einer gewissen Zeit hatte Albus durchschaut, zu welchen Zeiten er Ziel der Klatscher war. Es bedarf an Aufmerksamkeit um die Treiber im Blick zu haben, was Albus daran hinderte James dauerhaft zu provozieren, auch da ihm die Themen ausgingen. James wurde aus dem Angriff hinaus genommen und war für die Ballverteilung zuständig. Er machte zwar keine größeren Fehler, am die Genauigkeit der Würfe war gering. Die beiden Teams waren in diesem Zustand etwas gleichstark. Slytherin hatte gerade einen Ring getroffen. Es stand 110:100 für Slytherin.

James erhielt den Quaffel für den nächsten Angriff. Er flog sofort nach vorne. Albus schaffte es genau neben ihm her zu fliegen. Dies fiel ihm schwer, da er oft zu langsam war, doch nun flogen die beiden Brüder parallel zueinander. Von der linken Seiten schoss ein Treiber aus Gryffindor einen Klatscher auf die beiden. Beide Brüder bemerkten den zurasenden Ball.

James bremste ab, während Albus beschleunigte. Der Klatscher traf die Spitze von James' Besen. James geriet ins Schleudern und verlor rapide an Höhe. Panisch versuchte James sein Gleichgewicht wieder zu erlangen. Sorgen blitzten in Albus' Augen auf. Er folgte seinem Bruder. Drei Meter überm Boden hatte James seinen Besen wieder unter Kontrolle. 

James war zum Schloss gerichtet. ,,Wie kann man sich von einem Klatscher nur so schlecht treffen lassen, wie du?" Meinte Albus mit einem Schmunzeln. James starrte zum Schloss. Irritiert näherte sich Albus James. James wendete dann ruckartig und flog hoch zu den Ringen. In seiner Hand war immer noch der Quaffel. 

Albus mustere den Bereich zum Schloss. ,,Bist du deinen Schatten los geworden,James?" Fragte Fred spöttisch. ,,Er ist wohl zu langsam um mein Schatten zu sein", antwortete James laut und passte den Ball zu Sumo.

Albus drehte sich zu James um, welcher von oben ihn abwartend ansah. Nachdem Albus den gegnerischen Sucher in der Richtung des Walds sah, begann er zu James zu fliegen, welcher sich nach der Kenntnisnahme auf den Quaffel konzentrierte. 

Albus blickte nochmal zum Schloss, dann riss er seinen Besen herum und düste davon. ,,Dort ist der Schnatz", rief James und deutete zum Schloss. Der Sucher folgte sogleich Albus.

Dieser hatte zwanzig Meter Vorsprung. Albus hatte den Schnatz ganz genau im Blick. Dieser flatterte um paar Kirschbäumen nur wenige Meter über dem Boden herum.

Als hätte der Schnatz die Sucher entdeckt flog er auf die beiden zu. Albus wich bremsend nach rechts aus, um in einem Bogen zu wenden. Der Schnatz flog knapp an ihm vorbei auf den gegnerischen Sucher zu. Albus verfolgte ihm mit gestrecktem Arm. Es fehlte kein halber Meter.

Ein lauter Applaus ertönte. Gryffindor hatte den Ausgleich erzielt. 

Die beiden Sucher flogen aufeinander zu. Keiner machte Anstalten abzubremsen. Entschlossen funkelten sie sich an. Zwei Meter vorm Aufprall sprang Albus vom Besen und rollte sich auf dem Boden ab. Der gegnerische Sucher griff nach dem Schnatz. Er verfehlte. Sofort bremste er ab und drehte sich um. Er konnte den Schnatz nicht entdecken, aber Albus lief gerade rechts an einer Tribüne vorbei zum Spielfeld. In seiner Hand war sein Besen.

Der feindliche Sucher folgte ihm. Albus bog hinter der Tribüne nach links ab, sodass der gegnerische Sucher ihn kurz aus den Augen verlor. Dieser plante eine weiter Linkskurve um die Kurve mit einer hohen Geschwindigkeit zu bekommen.

,,Nein, tu das nicht", rief James panisch nach unten. In diesem Moment bekam der Sucher die Kurve und flog beinahe in Albus hinein, der in die entgegengesetzte Richtung los flog. Der Sucher von Gryffindor wich ungeschickt aus. 

Albus hingegen beschleunigte seinen Besen in die andere Richtung weiter. Albus hatte zu keinem Zeitpunkt den Schnatz aus den Augen verloren und holte immer weiter zu diesem auf. Der andere Sucher brauchte dank seiner hohen Geschwindigkeit in weiten Radius, um zu wenden. 

Albus streckte seine Hand weiter nach dem Schnatz aus. Er griff danach. Ein Klatscher flog von links an. In seiner Hand war aber schon der Schnatz. Der Klatscher verfehlte. 

Slytherin hatte 260:110 gewonnen. Die Slytherin stürzten sich jubelten auf Albus.

Der wahre Albus stand wenige Meter von der Jubelei entfernt und betrachtete sein früheres ich, dass überglücklich strahlte. Der richtige James näherte sich der Situation. ,,Ich weiß nicht, wen es schlimmer getroffen hat", sagte Albus deutlich. ,,Euren amen Sucher, dessen Konkurrenz nicht mal wirklich nach dem Schnatz gesucht hat oder dich", Albus wandte sich mit einem herablassenden Blick zu James, der geradeaus in die Luft starrte. ,,Du, der Kapitän, der des Amtes bezogen wurde, weil sein kleiner Bruder sich auf dem Spielfeld befand. Du, der beste Torjäger überhaupt, der jegliche Konzentration auf Grund von Provokationen verlor. Du, der du sogar den Schnatz vor mir entdeckt hattest. Du, der, obwohl du alle mal besser Quidditch spielst, verloren hat."

James schwieg einen Moment. Albus quittierte das mit einem Lächeln. ,,Mindestens hast du zugegeben, dass ich besser bin", sagte James mit belegter Stimme. Er schaute Albus an. James' Augen waren eiskalt. Albus Mundwinkel zuckten nach oben. Seine Pupille bewegten sich nicht. Sein Gesichtszüge lockerten sich, doch er wirkte nicht entspannt, sondern viel eher emotionslos.

,,Du bist nur besser, wenn du Quidditch als Individualsport spielen würdest", antwortete Albus ruhig. ,,Ich werde dir beweisen, dass ich in allen Punkten besser bin als du", sagte James ernst. 

Sie zogen ihren Zauberstäbe. ,,Legelimens!" riefen beide gleichzeitig.

Die Umgebung verschwamm. Der schwarze See tauchte auf. Eine große Lichtung erschien, welcher vom Schloss verborgen durch ein Waldstück war.

Auf der Lichtung wurde eine große Party geschmissen. Auf einem kleinen Hügel stand ein nur wenig jüngerer James mit seinen drei besten Freunden. Um ihnen herum die restlichen Schüler.

,,An dem Tag", sagte der wahre James entgeistert. ,,Da hast du...", fing James vorwurfsvoll ab. ,,Musst gerade du sahen", unterbrach Albus, der genau so schlechte Erinnerungen an den Tag hatte. 

Bei blickten sich überrascht an. ,,Du hast diesen Tag auch negativ in Erinnerung?", fragte Albus nach. ,,Ja, aber warum du auch?", fragte James überfordert. Entgeistert starrte Albus James an. ,,Das weißt du nicht", stellte Albus schockiert fest und rannte in die Menge von Schülern. ,,Was rennst du denn jetzt weg?" Rief James ihm nach. ,,Ich will wissen, wieso diesen Tag nicht magst." 

James blickte ihm verwirrt nach. Dann machte er sich auf die Suche nach der jüngeren Version von Albus. Abseits von der feiernden Schülern saß der junge Albus auf einer Bank. Der echte James setzte sich neben ihn.

Der junge Albus hatte seinen Elbogen auf seinen Beinen aufgestellt und stützte seinen Kopf mit den Händen. Er beobachtete missgelaunt die tanzende Menge. James verfolgte seinen Blick und durchsuchte die Menge, als er dann den wahren Albus entdeckte, der das jünger Ich von James folgte. 

Die Augen vom wahren James weiteten sich, als er begriff. ,,Du hättest eben kämpfen müssen, wenn dir das Mädchen so viel bedeutet", flüsterte er dem jungen Albus zu, der ihn selbstverständlich nicht hören konnte.

Der junge James sprach gerade eine Slytherin an. ,,Hey, Wolfram, möchtest du vielleicht mit mir tanzen?" Fragte James charmant. Misstrauisch musterte sie James. ,,Potter, was soll das werden? Hast du schon zu viel getrunken?" Fragte sie Augen verdrehend und wollte sich schon entfernen. James griff nach ihrem Arm und zog sie vor sich, dass sie mit dem Rücken zu Albus stand. Sie schüttelte seine Hand ab. Ihre Augen wurden zu Schlitzen. ,,Ich kann doch nicht ein hübsches Mädchen hier alleine tanzen lassen", sagte James und deutete ihr ihn zu seinen Freunden in die Mitte des Tumultes zu folgen. James starrte dabei in Albus an, der abseits alles beobachtete. 

Wolfram Wangen röteten sich beim Kompliment, aber sie traute James immer noch nicht. ,,Komm schon, Wolfram, oder hast du noch etwas besseres zu tun?" Fragte James überzeugend. Zögerlich folgte Wolfram James. Er besorgte sogleich etwas Alkohol und drückte es ihr in die Hand. Sie schnupperte daran, als wolle James sie vergiften. ,,Darin ist Alkohol", stellte sie fest. ,,Ich bin erst 15." ,,Es macht mehr Spaß", meinte James und trank von seinem eigenen Getränk. Wolfram nahm erst einen Schluck, dann trank sie die Hälfte in einem Stück. Anschließend tanzten die beiden gemeinsam. 

Die Umgebung verschwamm und wurde wieder sichtbar. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und die jüngsten Schüler hatten die Feier verlassen.

Wolfram taumelte unsicher auf James zu, der sie fing und ihr halt gab. ,,James", lallte sie. ,,Ja, Sina?" ,,Zeig mir, dass das hier deine Party ist und dass du das Sagen hast", bat sie. Beinah bettelnd sah sie zu ihm hoch. 

Er führte sie an einem Tisch, damit sie sich dort stützte. Anschließend ging er auf die Bühne. Seinen Zauberstab nutzte er als Lautsprecher. ,,Moin Schüler", sprach er laut. Die tanzenden Schüler drehten sich zu ihm. ,,Habt ihr Spaß?" ,,Ja", hallte es laut zurück. ,,Ist die Party cool?" ,,Ja", riefen die Schüler. ,,Wer macht die besten Partys?" ,,James Potter", schrien sie. ,,Wer macht die besten Partys?" ,,James Potter", wiederholten sie noch lauter.

Währenddessen kam eine Slytherin zu Albus, der so fern abseits saß, dass er von der Aktion nichts mitbekam. ,,Albus, die Party fliegt jeden Moment auf. Hole Sina und führe sie heimlich durch den Wald zurück ins Schloss", forderte sie ihn auf und deutete zum Waldstück, dass zwischen ihnen und dem Schloss stand. Am Anfang eines Trampelpfades winkte jemand die Schüler zu sich.

Albus nickte hastig und kämpfte sich durch das Getümmel zu Sina Wolfram, die James bei seinem Auftritt beobachtete. ,,Sina, komm mit", forderte Albus sie auf und zog sie am Arm mit. Sie stolperte paar schritte mit. Dann fiel sie zu Boden. Albus half ihr hoch und stützte sie. Er schlug Richtung des Trampelpfades ein. ,,Ich will nicht", meckerte Sina. ,,Du musst", meinte Albus und schob sie weiter. ,,Was willst du denn jetzt bei mir?" Fragte sie lauter werdend. ,,Sei leise! Stell später die Fragen! Ich werde sie dir beantworten", fügte er hinzu, als sie wieder Einwände hervorbringen wollte. ,,Aber", sagte sie leiser. ,,Sina", sprach Albus intensiv und schaute ihr tief in die Augen. Sie blickte zu Boden und folgte ihm dann schließlich wollend. Der richtige James ging ihnen nach.

Während der wahre Albus neben dem jungen James auf der Bühne stand. 

Plötzlich verstummte die Musik. ,,Potter", rief eine schrille Stimme. James auf der Bühne drehte sich um. Einen Hügel weiter stand die stellvertretende Schulleiterin. Neben ihr Scorpius, der seine Hände in den Taschen verstaute und genüsslich grinste. 

James sprang von der Bühne und ging nervös zur Lehrerin. Seine Freunde  folgten ihm. ,,Das ist nicht meine Feier", meinte James. ,,Ich meine, gerade gehört zu haben, dass, laut den Schülern, James Potter die coolsten Partys schmeißt", sagte sie süffisant und musterte den Schülern. ,,Ach, das war doch nur eine kleine Feier", rechtfertigte sich James. Er wurde dabei immer kleiner.

Währenddessen hatte Albus Sina durch den Wald geführt und erschöpft im Schloss auf einer Treppe abgesetzt. 

,,Warum hast du das nur getan?" Keuchte Albus fragend. ,,Was?" Fragte sie irritiert. ,,Wieso hast du dich von James abfüllen lassen?" Fragte Albus lauter. ,,Ich kann James auf den Tod nicht leiden, aber dennoch war er viel netter als du!" Schrie sie ihn an. Albus schaute zu Boden. Er schwieg. ,,Er hatte durchgängig einen Blick auf mich, er hat mich seinen Freunden vorgestellt und ich hatte Spaß mit ihm", meckerte sie weiter. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. 

,,Er hat nur etwas mit dir getan um mich zu provozieren", beharrte Albus. Verzweifelt schaute Sina Albus an, dann weinte sie nur noch lauter. 

,,Leute, nicht so laut! Die meisten Lehrer sind wach und halten Patrouillen", meckerte eine Slytherin die beiden an. ,,Du hast recht. Wir müssen uns zurück schleichen", stimmte Albus zu und stand auf. Die Slytherin funkelte Albus an, als sie Sina weinend am Boden sah. Sie half ihr auf. ,,Als ist in Ordnung Sina", sprach die Slytherin sanft auf Sina ein.

,,Er beachtet mich nicht mal", heulte Sina weiter. ,,Potter kümmert sich mehr um seinen Bruder als um mich", sprach sie weiter, ,,Warum bin ich nur so uninteressant?" ,,Beruhige dich", sagte die andere Slytherin und führte sie den Gang entlang. Albus schritt mit gesenktem Kopf hinter her.

Mittlerweile war die gesamte Party aufgelöst und James befand sich mit der stellvertretenden Direktorin vor ihrem Büro. ,,Du hast Nachsitzen", schimpfte die Lehrerin. James nickte nur. Das Schuljahr ging keine zwei Wochen mehr. ,,Jeden Tag, während deiner Freizeit. Etwas anderes als Nachsitzen oder Unterricht wirst du nicht mehr erleben." ,,Aber", begann James zu widersprechen. ,,Kein aber! Im nächsten Schuljahr bist du erstmal vom Quidditchspielen suspendiert. 

,,Ich bin aber der Kapitän", erklärte sich James verzweifelt. ,,Ein Kapitän hat ein Vorbild zu sein, was du nicht bist", meinte sie ernst. ,,Dann lassen sie mich mindestens spielen. Ich werde auch keine Partys mehr schmeißen", flehte James. ,,Da hättest du dir überlegen sollen, bevor du auf einer deiner Partys Erstklässler an Alkohol herankommen", schimpfte sie. James erklärte, dass sie den Alkoholtisch mit einem Zauber geschützt hatten, dass nur ältere Schüler sich welchen nehmen konnten.

Der richtige Albus beobachte genüsslich, wie James sein Recht auf Quidditch verlor.

,,Legelimens", flüsterte der wahre James, der sich hinter Albus angeschlichen hatte.

Albus wollte sich schon wehren, aber die Umgebung verschwand und die Brüder fanden sich zum ersten mal nicht auf dem Hogwartsgelände wieder. 

Ein Kinderzimmer erschien vor ihnen. Die Wand hatte ein sachtes Blau und Poster mit Vögeln zierte die Wand. Unter dem Fenster stand ein Bett, auf welchen ein 14 jähriger Albus saß. Er band seiner Eule gerade einen Brief um das Bein.

Es klopfte an der Tür. ,,Albus", sagte eine männliche Stimme. Genervt schaute Albus zu Tür. Er antwortete nicht, stattdessen öffnete er das Fenster und schickte seine Eule los.

Es klopfte erneut. ,,Albus", sagte die Stimme energischer. Die Klinke wurde nach unten gedrückt, aber die Tür war abgeschlossen. ,,Was?" Fragte Albus genervt und schloss das Fenster.

,,Lass mich bitte rein!", forderte die Stimme Albus auf. Albus sprang aus seinem Bett. Er hob ein Schulbuch vom Boden auf und entriegelte die Tür. 

,,Ich lerne gerade", sagte Albus. Er setzte sich auf sein Bett und schaute ins Buch, als sein Vater die Tür öffnete und hineinschaute.

,,Ich will mit dir reden", erklärte Harry. ,,Der Abschnitt ist spannend", erwiderte Albus ohne vom Buch hoch zu schauen. 

Harry trat in den Raum ein und setzte sich gegenüber von Albus. ,,Ich wusste gar nicht, dass du dich für magische Pflanzen interessierst", stellte sein Vater fest. 

,,Tu ich aber", meinte Albus ruhig. Er blätterte eine Seite weiter.

,,Wie war dein Schuljahr?" Fragte Harry und spielte dabei nervös mit seinen Fingern.

,,Gut", meinte Albus und lass weiter.

,,Das freut mich", sagte Harry.

Albus sah nun seinen Vater an. ,,Ist das alles? Ich lese lieber in Ruhe", sagte er.

,,Ich verstehe", sagte Harry nickend, aber er machte keine Anstalten zu gehen.

Lily rannte in den Raum. ,,Endlich hast du deine Tür mal offen, Albus. Lass uns eine Runde fliegen", bat sie.

Albus lächelte sie an. ,,Gerne, aber ich lese gerade. In einer halben Stunde komme ich", versprach er. 

Lily sah ihn trotzig an. ,,Lesen kannst du auch noch später!" Albus kicherte.

Harry sprach: ,,Lily, lässt du uns beide kurz alleine." Flehend sah sie ihren Vater an. Dann drehte sie sich sauer um. ,,Na gut."

Harry wandte sich wieder an Albus, der intensiv sein Buch las. 

,,Albus, schenkst du mir mal bitte deine Aufmerksamkeit", sagte Harry streng. 

,,Ich gebe dir genügend von meiner Aufmerksamkeit, um deine Fragen zu beantworten", sagte Albus gelassen. Er schnappte sich einen Stift vom Fenstersims und unterstrich einen Satz.

,,Albus!" Harry wurde lauter. Sein Sohn ließ sich davon nicht erschrecken und führte seine Lesetätigkeit weiter. Harry atmete laut. ,,Ja?" Fragte Albus ruhig.

,,Willst du so weitermachen?" Fragte Harry aufgebracht. ,,Gibt es einen Grund etwas zu ändern?" Stellte Albus eine Gegenfrage.

,,Ich meine es ernst. Bekomme ich mal deine Aufmerksamkeit?" ,,Du hast genügend, damit ich deine banalen Fragen beantworten kann oder traust dich doch nun mal nicht über Nichtigkeiten zu reden? Sonst gehst du auch gleich und überlässt den Rest Mama", warf Albus seinen Vater in aller Ruhe vor.

,,Albus!", schrie Harry nun, nachdem er gestikulierend aufgestanden war. ,,Glaubst du wirklich mit diesem Verhalten durchzukommen? James ist nicht der einzige, der mir erzählt, wie sehr du dich verändert hast. Rose sagt auch, dass du dich immer unfreundlicher verhältst. Du sollst dich mit anderen Schülern angelegt haben und jegliches Verständnis für gerechtes Verhalten verloren haben."

Albus' rechte Hand zitterte. Seine Stimme war aber immer noch ruhig. ,,Das ist doch kein Grund herumzuschreien. Du hättest das doch ganz normal ansprechen können", lauteten seine diplomatischen Worte.

,,Sieh mich an!", befahl Harry. Albus sah nun mitten in dessen Augen. Albus starrte seinen Vater kühl an. ,,Erklär dich, Albus. Woher kommt diese negative Veränderung?" 

,,Ich habe keine Ahnung, warum James und Rose diesen Eindruck haben", log Albus offensichtlich, ,,aber ich bin mir sicher, dass James mehr als doppelt so oft nachsitzen musste, als ich."

,,Ich habe dich im Spiel gegen James spielen sehen", sagte nun Harry und wurde ruhiger. 

Albus ballte seine Hand zur einer Faust. ,,Gratuliert hast du mir aber nicht", sagte Albus enttäuscht. 

,,Deine Spielweise war auch nicht lobenswert", entgegnete Harry.

,,Ich habe mich an die Regeln von Quidditch gehalten", erwiderte Albus verzweifelt.

,,Es geht doch nicht nur um die Regeln. Ein ehrliches Spiel ohne Tricks ist beispiellos, aber du hast unfair gespielt. Du hast deinen Aufgabenbereich verlassen. Du hast provoziert. Es war hinterlistig. Du hast dich verhalten wie eine", er brach ab.

Albus' Stimme wurde brüchig. ,,Wie was? Wie eine Schlange, wolltest du sagen. Nicht wahr?" Mit glasigen Augen beobachtete Albus die Reaktion seines Vaters.

,,Albus!" ,,Dabei warst du es doch, der meinte: 'Albus geh in das Haus, in welches du möchtest. Wir werden immer stolz auf dich sein.' " Albus liefen die Tränen herunter.

,,Es hat nichts damit zu tun, dass du in Slytherin bist", sagte Harry entschieden. Misstrauisch musterte Albus seinen Vater. ,,Sicher?"

,,Natürlich!" Versicherte Harry. Er kniete sich auf Albus' Augenhöhe. ,,Stattdessen besorgt mich dein Verhalten. Du lügst, du distanzierst dich von allen."

,,Das stimmt nicht", meinte Albus verzweifelt. ,,Sie haben mich doch zuerst alle im Stich gelassen, ob nun James, Fred oder Rose." 

Harry wartete fragend. Albus wischte sich die Tränen vom Gesicht und fuhr hoffnungsvoller fort: ,,Und das nur, weil ich in Slytherin bin. Bloß weil sie meine Freunde nicht mögen, halten sie sich von mir fern."

,,Al, hast du mal überlegt, dass daran legen könnte, wie deine Freunde sind", sagte Harry ruhig. Albus senkte den Kopf. Sein Haare fielen vor sein Gesicht. ,,Ach meinst du?" Fragte er.

,,Ja", erklärte sein Vater, ,,Du hast dir vier Freunde ausgesucht. Alle davon sind reinblütig, als würdest du dich danach sehen, es auch zu sein. Sie halten sich von anderen Häusern fern, als würden sie alle anderen verachten." Harry beobachtete Albus, der noch mit gesenkten Kopf dort so saß, dass seine Harre seine Mimik verbargen. ,,Sie probieren sich an dunkler Magie. Sie verhalten sich kühl und sind keines Wegs hilfsbereit ist. Sie verachten Muggle. Sie haben kein Verständnis von Ehrlichkeit und Ehre."

Harry sah wie einige Tropfen auf das Bett fielen. ,,Das kannst du gar nicht wissen. Du bist nicht auf Hogwarts und ich habe dir gar nichts erzählt", beharrte Albus.

,,Das musst du auch gar nicht. James hat es erzählt." Albus mit den von Tränen roten Wangen blickte empört zu seinen Vater hoch, doch Harry redetet Vater: ,,Und noch viel mehr bist du der Beweis dafür, denn deren Charakterzüge färben auf dich ab. Du hast angefangen Muggle zu meiden, Nicht-Slytherins zu meiden, deine Familie zu meiden. Deine Mutter findet bei dir Bücher über dunkle Magie. Dein unfaires Spielverhalten beim Quidditch. Dein allgemeines egoistisches Verhalten." 

Ein Schockwelle druchströmte das Zimmer. Albus liefen die Tränen gefühlt endlos. ,,Das denkst du von mir?" Es war ein Flüstern. Die Bücher flogen wie Geschosse aus dem Regal auf Harry Potter zu. ,,Genau so verhält sich doch ein Slytherin", schrie Albus. Harry wehrte die Bücher mit den Hände ab. Albus schrie weiter: ,,Du hast Eigenschaften eines Slytherins aufgezählt und davor noch behauptet, dass du kein Problem hättest, wenn ich in Slytherin bin, aber sehr wohl ein Problem hast du mit deren Eigenschaften."

,,Al!" Ein in die Flanke von Harry fliegendes Buch unterbrach ihn. Harry krümmte sich. ,,Nenn' mich nicht so!" Ruhe kehrte in den Raum ein. Kein Buch flog mehr herum. ,,Ich bin Albus Severus", Albus hielt inne und fuhr mit Verachtung fort, ,,Potter! Keine Abkürzungen oder Spitznamen." Die grünen Augenpaare trafen aufeinander.

,,Ich habe euch, meine Familie, so lange vor meinen Freunden verteidigt, obwohl sie stets die besseren Argumente hatten. Ich dachte immer, ich könnte Familie und Freunde verbinden, aber ihr habt meinen Freunden nie einen Hauch der Chance gegeben. Ihr habt mich doch gezwungen meine Wahl zu treffen und kaum stehe ich etwas mehr zu meinen Freunden als zu euch, wirfst du es mir - werft ihr es mir vor. Nein, noch viel schlimmer: Du wirfst es meinen Freunden vor. Weil du meinst, dass sich mich verändern haben, obwohl ich mich nur entschieden haben, endlich zu meinen Werten zu stehen."

,,Das sind keine Werte." ,,Ein Slytherin von Herzen zu sein", sagte Albus und übertönte die Stimme seines Vaters. 

,,Nächstes mal", flüsterte Albus, ,,sag deinem Sohn einfach, dass er nach Gryffindor kommen soll, dann muss er das alles hier nicht ertragen - ich hätt' 's gekonnt."

Der echte James schaute zum richtigen Albus. Dieser zu Boden gesunken und wie bei seinem jüngeren ich waren seine Wangen von mehreren Tränenflüssen geziert.

Die Umgebung verschwand und die Brüder fanden sich auf dem Kampfpult wieder. James auf der einen Seite stehend und Albus auf der anderen Seite am Boden weinend. 

,,Ich werde gewinnen", sagte James entschlossen. Er sah auf Albus herab. Albus blickte auf. Schmerz und Entschlossenheit in seinen Augen. Es provozierte James.

Beider holten mit ihren Stäben aus. ,,Exspecto insidiatorem!"

Schwarzer Nebel, der schon Rauch ähnelte, kam aus den Zauberstäben. Ein dunkler Löwe stolzierte aus dem Nebel von James. Bei Albus schwang ein Krähe ihrer Flügel. Die dunklen Gestalten rannten aufeinander zu.

,,Exspecto patronum", flüsterte Luna. Ein Schwann erhob sich aus dem silbernen Nebel und stellte sich zwischen die beiden Insidiatores. Ruckartig brachten die Brüder ihre Gestalten zum halten. Die Krähe landete demütig vor dem Schwann. Der Löwe senkte beim Halten den Kopf.

,,Lasst es", flehte Luna in einer hohen Stimmlage. Albus und James senkten ihre Stäbe. Das Feuer verschwand aus deren Augen. James sagte entspannt: ,,Luna, das war doch nur ein Kampf, um zu schauen, wer besser ist." Die Insidiatores und der Patronus verschwanden von den drei Geschwistern.

Sie schaute unsicher zu Albus, welcher sich die Tränen weggezaubert hatte. ,,Albus hat geweint", sagte sie an ihren Bruder gewandt. Albus sprang vom Kampfpult. ,,Ach, Jay hat mich nur kurz ungünstig erwischt. Es war alles in Ordnung."  

Luna musterte ihre Brüder, nicht sicher, ob sie die Worte glauben sollten. James kletterte auch vom Pult. Die Brüder gingen zu Luna. Sie reichten sich die Hand. ,,Es war ein guter Kampf", sagte James lächelnd. Albus nickte. ,,Nächstes mal bringen wir den Kampf zu ende." ,,Garantiert", versprach James. 

James nahm Luna in die Luft und wirbelte sie herum. ,,Du brauchst dir keine Sorgen zu machen." er setzte sie wieder ab. Nach einem Kampf kostete ihm das viel seiner Kraft sie zu heben.

Albus lächelte seiner Schwester an und zog sie in ein innige Umarmung. ,,Ich würde doch niemals deinen Bruder in einem Übungskampf verletzten. Das könnte ich dir nicht antun", sagte er ehrlich heraus. 

Sirius rief plötzlich: ,,Nächstes mal macht nicht so einen langen Kampf in euren Erinnerungen. Ich will euch zaubern sehen." Auf der anderen Seite des Kampfpultes standen die Rumtreiber und die Slytherins, die in einer Klasse mit Albus waren.

Die Zeitreisenden lachten leise. Albus sagte: ,,Aber nur, wenn es mich zum Sieg verhilft." 

Sirius winkte Jay zu sich. Er hob die Hand um sich von den Zeitreisenden zu verabschieden, bevor er zu den Rumtreibern lief.

Albus machte James' Geste nach und bedeutete Scorpius ihn zu den anderen Slytherins zu folgen. 

Kaum hatten sich die Brüder von ihrer Schwester umgedreht, war ihnen ihr Frust und Kampfgeist abzulesen. 

Scorpius flüsterte: ,,Albus, warum bist du so unzufrieden?" ,,Ist doch klar. Ich habe verloren", zischte Albus zurück. 

Die Slytherins gratulierten Albus zu seiner guten Leistung und die Rumtreiber bewunderten James Sirius für seine Techniken.

,,Albus?" James Sirius erhaschte dessen Aufmerksamkeit. Nach einem Seitenblick zu Luna, die mit Hugo sprach, sagte James Sirius: ,,Nächstes mal wird es nicht in einem Unentschieden enden." Albus nahm es mit festen Augenkontakt zur Kenntnis. Die fünf Gryffindors und die fünf Slytherins drehten sich von einander weg. Zur südlichen Tür verließen die Gryffindors den Raum und die Slytherins zur nördlichen. 

Ich hoffe, ihr kommt mit langen Kapiteln klar. Sonst kann ich auf Wunsch das Kapitel aufteilen.

-9.5.2019-

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