17.) von kleinen Vögeln zu Tassen
Einen herzlichen Dank an Horizon97, die mir das neue Cover, welches ich bestimmt schon seit einem Viertel Jahr habe, erstellt hat.
Hugo machte sich freudig auf den Weg zu Verwandlung. Luna, oder besser gesagt seine Cousine Lily, hingegen wirkte, wie sie es ihrer Zeit auch schon immer getan hatte, gelangweilt vom Unterricht. Vor dem Unterrichtsraum redete bereits Vera Äquita mit Professor McGonagall. Hugo und Luna drückten sich seitlich an McGonagall vorbei durch die Tür um ihre Plätze in der dritten Reihe einzunehmen. Zu ihrem Erstaunen waren sie die ersten.
,,Ihr seid ein gutes Vorbild für die restlichen Gryffindors", lobte McGonagall. ,,Obwohl die Schule noch sehr neu für euch ist, kommt ihr stets pünktlich." Hugo wurde rot und bedankte sich murmelnd. Die Lehrerin nickte kühl und gesellte sich an den Pult. Vera ließ sich zur linken von Hugo fallen. ,,Hier wissen einen die Lehrer eher zu loben als zu Hause", flüsterte Hugo Luna zu, der an die strengen und meist nur mahnenden Kommentare von der älter McGonagall gewöhnt war. ,,Sie ist auch jünger", gab Luna unbeeindruckt wieder und kramte Schulsachen hervor. ,,Wer? McGonagall?", fragte Vera. ,,Sie gehört doch schon zu den älteren Lehrern", stellte sie fest. ,,Stimmt", sagte Hugo beipflichtend, ,,ich habe nur schon ältere Lehrer kennen gelernt." ,,So alte wie Professor Dumbledore?" Fragte Vera neugierig. ,,Nein", sagte Hugo. Seine Augen weiteten sich. ,,Hast du schon mal mit ihm geredet? Er soll Grindelwald besiegt haben und so wie so ein ganz mächtiger Zauberer sein." ,,Vielleicht", sagte Vera, ,,aber hier ist er der freundliche Direktor. Ab und an gibt er mal Unterricht, sonst hält er nur reden vor paar Mahlzeiten." Hugo seufzte enttäuscht. Nachdenklich presste er die Lippen zusammen. ,,Wenn du ihn mal besser kennen lernen willst, kannst du ihn einfach in seinem Büro besuchen", versuchte Vera Hugo aufzubauen.
Plötzlich ertönte Injustas Stimme: ,,Es ist nur Professor Dumbledore." Vera verdrehte belustigt die Augen. Hugo wollte schon sein Idol verteidigen, da schlug Luna beiläufig Hugo in den Magen und drehte sich Injusta um. ,,Hast du die richtigen Bücher für die Hausaufgaben gefunden. Ich habe zu viel Zeit in die Suche investiert", sagte sie an Injusta gewandt. Injusta verfiel gleich in ein Gespräch und hatte Hugos Laune nicht mitbekommen.
,,Gerissenes Biest", fluchte er über seine Cousine, die ihm noch den Rücken zeigt und mit Injusta sprach. ,,Alles in Ordnung?", fragte Vera von der anderen Seite. Sauer nickte Hugo nur.
Mittlerweile waren alle Schüler eingetreten. Dazu zählten auch die Huffelpuffs. Im Gegensatz zu Zauberkunst, welches sie mit den Slytherins hatten, waren die Schüler im Verwandlungsunterricht von beiden Häusern verteilt. So saßen links, recht so wie vorne und hinten Huffelpuffs und Gryffindors. Die gesamte Atmosphäre war ruhiger.
Der Unterricht begann flott. Professor McGonagall war halt keine Lehrerin, die Zeit verschwendet. Mit einer kleinen Bewegung des Zauberstabs öffnete sich ein Käfig und zu jedem Schüler flog ein kleiner Vogel.
,,Eure Aufgabe für heute ist es, den Vogel in eine Kelch zu verwandeln. Die Zauberformel haben wir letzte Stunde schon erlernt", erklärte sie kurz angebunden.
Hugo warf einen Seitenblick auf Luna. Dann hob er schnell den Zauberstab und murmelte die richtigen Worte. Sein schwarzer Vogel verwandelte sich in eine mit Silber verzierte Tasse. ,,Tja, Luna, heute war ich mal schneller als du", sagte er und versuchte so lässig zu klingen wie seine Cousine. Während er Lunas unbeeindruckte Miene sah, kicherte Vera. ,,Ich wusste gar nicht, dass wir ein Wettbewerb veranstalten", sagte Luna und verwandelte ihren Vogel in einen goldenen Kelch. Injusta lachte nun auch: ,,Ich glaube der Punkt geht an Luna." ,,Weshalb denn das? Und was ist so witzig?" Fragte Hugo aufgeregt. Seine Kühle hatte er schon verloren.
,,Merkt ihr Weasleys es denn nicht?" Fragte Vera ihr Kichern unterdrückend. ,,Hugo, weißt du, wie sollten einen Kelch herbei zaubern, keine Tasse", versuchte sie freundlich zu erklären. Die Weasleys begriffen. Hugo wurde rot über so einen Anfängerfehler und Luna brach in Gelächter aus - noch lauter als es Injusta getan hatte.
Viele der Schüler drehten sich zu ihnen um. Luna verstummte. Dann aber warf sie ihre Haare mit einer Kopfbewegung zur Seite. McGonagalls scharfe Worte ertönten: ,,Hätten Sie wohl den Anstand die restlichen Schüler den Spruch in Ruhe erlernen zu lassen?" ,,Entschuldigen Sie, kommt nicht mehr vor", sagte sie und lächelte übertrieben freundlich. Injusta flüsterte: ,,Du bist echt cool, Luna. Wie kannst du nur so gelassen bleiben?" Luna zuckte mit den Schultern.
Hugo hatte seine Tasse nun endlich in einen Kelch verwandelt. Vera neben ihm scheiterte dabei noch.
Ein Mädchen, eine Hufflepuff, aus der vorderen Reihe lehnte sich nach hinten auf den Tisch von Hugo. ,,Sagt mal, wo habt ihr das alles erlernt? Ihr bekommt jeden Spruch beim ersten Versuch hin." ,,Unsere Eltern war es sehr wichtig, dass wir schnell lernen", sagte Hugo. Er musterte kurz das dunkel Mädchen. Ihm fiel dann ein, dass er mit ihr im Zug gesessen hatte auf dem Weg nach Hogwarts. Neben ihr saßen ihre Freunde, die sie schon auf der Fahrt kennen gelernt hatten. ,,Du bist Dielara oder?" Fragte er. Sie verdrehte die Augen. ,,Schön, dass du meine Namen nicht vergessen hast, Hugo." ,,Entschuldigung", murmelte er. Auf ihrem Tisch stand auch schon der Kelch.
,,Macht nichts. Habt ihr denn zu Hause auch magische Tierwesen?" ,,Nein, wieso?" ,,Na weil du ohne Probleme ein magisches Tierwesen verwandelt hast. Bei normalen Tieren ist das einfacher." ,,Du hast deinen Vogel doch auch verwandelt." ,,Natürlich, meine Familie besitzt auch den größten Bauernhof für magische Tierwesen in ganz England. Meine Eltern wissen alles über diese Wesen und auch wie man sie verwandelt", erzählte sie stolz. ,,Unglaublich, aber sag mal: Habt ihr bei euch zu Hause auch 'Karils'?", fragte Hugo. ,,Ja, klar. Das wird oft an Krankenhäuser verkauft. Die können wohl Heiltränke oder so damit brauen", erklärte Dielara. ,,Kannst du mir welche besorgen?" Fragte er. Dielara verdrehte die Augen. ,,Wenn ich jedem Tränkebrauer an der Schule welche schenken würde, wäre meine Familie arm", sagte sie und lehnte sich wieder nach vorne.
Innerlich fluchte Hugo vor sich hin. An seinem linken Ärmel zupfte Vera. ,,Wozu brauchst du das denn?" Fragte sie. ,,Für einen Freund aus Slytherin. Er braut gerne Tränke." ,,Biete Dielara irgendwas. Zu angenehmen Dienstleistungen sagt sie nicht nein", schlug Vera vor. ,,Was denn?" Fragte Hugo verzweifelt.
Luna von der rechten Seite schnaubte belustigt. ,,Hey Dielara, Hugo macht eine Woche für dich die Hausaufgaben in den Fächern, die ihr gemeinsam habt", flüsterte sie laut nach vorne. ,,Luna", zischte Hugo wütend. Dielara hatte sich schon zu Luna gedreht und antwortete: ,,Eine Woche für jeden Karil." ,,Ist gut", sagte Luna, ,,drei Stück dann, aber dafür sind die dann in einer Woche da - alle drei." ,,Tiere kann man nicht einfach in einem Brief packen; das dauert seine Zeit", antwortete Dielara. Die beiden Mädchen schauten sich kühl an.
,,Mögen die beiden Damen wieder meinem Unterricht folgen", sagte McGonagall streng, die gerade angefangen hatte, den Rückzauber zu erklären. Luna und Dielara schauten blitzschnell Richtung Tafel. Luna saß dennoch ganz entspannt in ihre Lässigkeit, die sie stets hat.
Kaum hatte Professor McGonagall ihre Aufmerksamkeit der Tafel geschenkt, fragte Luna: ,,Steht der Deal?" Dielara hob den Daumen.
Hugo hatte jetzt erst die ganze Situation verarbeitet und wandte sich Luna sauer zu. ,,Du kannst doch nicht einfach für mich sprechen. Jetzt soll - ich - die Hausaufgaben machen?" Fragte er entsetzt. ,,Ach Hugo, regt dich nicht so auf. Ich dachte, gerade du willst zurück nach Hause", sagte sie mit den Augen bei der Lehrerin. ,,Das reicht Frau Weasley! 10 Punkte Abzug!", gab ihr die Verwandlungslehrerin.
Luna nickte widerwillig und warf Hugo anschließend einen bösen Blick zu. Als ob sie ein Recht hatte auf ihn böse zu sein, dachte sich Hugo und schenkte seine Konzentration schlecht gelaunt dem Unterricht.
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