Mit Essen spielt ein Elbling nicht......oder doch
Langsam schlich ich an die Torte heran. Sie war fast größer als ich selbst und duftete herrlich. Die Köche mussten sie für die kommende Feier gebacken haben. Aber wenn sie eine schaffen, dann schaffen sie es auch bis übermorgen noch eine zu backen. Mh aber ganz allein konnte ich sie auch nicht essen. Sehnsüchtig starrte ich die Torte an. „Keine Sorge mein Schatz, ich komme wieder und dann gehörst du mir." Schnell huschte ich aus der Küche und rannte wieder die Treppe hinauf.
Oben angekommen lief ich beinahe in Ivriniel hinein. Ivriniel war Elronds Tochter, also naja er hatte sie aufgenommen, als sie noch ein gaaaaanz kleiner Elbling war. Ihre Eltern wurden von Orks getötet. Sie war an sich ziemlich ruhig, hatte es aber faustdick hinter den Ohren. Sie war etwa 200 Jahre älter als ich, so plus minus irgendwas, war ja eigentlich auch egal. Neben ihr stand noch eine Elbin, sie hatte blonde Haare und ihre Ausstrahlung erinnerte an die Elben aus Lothlorien. „Ivriniel!" quietschte ich und sie hielt sich die Ohren zu. Ja meine Stimme konnte wirklich sehr hoch sein. Mit Freude sprang ich ihr in die Arme. Diese Begrüßungsform sollte ich mir wohl doch mal abgewöhnen, erinnerte irgendwie an Menschen oder doch mehr an Zwerge? Ach vielleicht auch an irgendeine Mischung daraus. Ich ließ wieder von ihr ab. „Hallo Elenin, versteckst du dich schon wieder vor deinem Ada?" Entrüstet sah ich sie an. Konnte man mich echt lesen wie ein Buch? „Was, wieso....nein." ja das klang jetzt wirklich überzeugend. „Also schön, ja ich versteck mich. Er will, dass ich ein Kleid trage! Ein Kleid, Ivriniel." Theatralisch warf ich mich auf den Boden. „Oh nein! Er will, dass sie Prinzessin des Düsterwaldes ein Kleid trägt. Als nächstes will er noch das sie sich angemessen benimmt. Wie kann er es nur wagen!" Gab sie schockiert und vor Sarkasmus triefend von sich.
„Die Prinzessin? Oh bitte verzeiht! Ich bin Glawiel aus Lothlorien." Die Elbin neben Ivriniel verbeugte sich tief. Ernsthaft? „Komm wieder hoch, dein Rücken interessiert mich echt nicht." Etwas überfordert sah sie mich an, tat aber was ich gesagt hatte. „Bitte verzeiht, dass ich euch nicht erkannt habe." Zögerlich sah sie mich an. „Hey kein Problem, ich lauf ja nicht gerade wie eine Prinzessin durch den Palast und trage auch keine riesige Aufschrift auf der Stirn. Ich bin übrigens Elenin und benutze bitte 'du'." Sie nickte nur und ich schenkte ihr ein Lächeln. Dann wandte ich mich meiner Freundin zu. „Also was hattet ihr gerade vor?" „Wir wollten zum Mittagsmahl gehen und werden sicher sehnsüchtig erwartet. Und was hattest du vor, Thranduil sucht sicher schon nach dir." Sie konnte ihr Grinsen nicht verbergen. Ich verdrehte meine Augen und lief Richtung Speisesaal. Die Beiden folgten wir sofort. Vor der Tür standen zwei Wachen, sie verbeugten sich kurz, als ich an ihnen vorbei rannte. Sie hatten es gerade noch geschafft die Tür zu öffnen, sonst wäre ich sicher voll dagegen gerannt. Drin saßen unsere Gäste schon an der langen Tafel und unterhielten sich. Oder sie hatten sich unterhalten, bis ich hineingestürmt war, dicht gefolgt von Glawiel und Ivriniel. Wir setzten uns auf die freien Plätze, neben Elladan und Elrohir. Ich wollte nicht bei Ada sitzen, da würde er nur wieder penibel darauf achten, dass ich esse. Er sah außerdem nicht sehr glücklich aus. Sicherheitsabstand bewahren!
Das Essen wurde auf den Tisch gestellt und alle begannen darüber herzufallen, okay falsche Formulierung. Nur wir Kinder fielen darüber her. Nach kurzer Zeit waren wir auch alle satt, da traf mich ein Stück Brot. Verdutzt sah ich mich um. Die Zwillinge grinsten und deuteten mir zu Legolas. Was war denn in den gefahren, sonst machte er doch immer einen auf guten Sohn. Ich nahm ebenfalls ein Stück Brot und warf es zu ihm. Die Zwillinge hatten Spaß daran gefunden Ivriniel und Glawiel einen Kloß in die Kleider zu stecken. Kurz quietschten sie auf. Als die Erwachsenen zu uns sahen, taten wir, als wären wir die bravsten kleinen Elblinge, die es gibt. Und trafen ein paar hochgezogene Augenbrauen und Glawiel fiel es sichtlich schwer die Beherrschung zu behalten. Sie hatte ja immer noch einen Kloß im Kleid, Ivriniel war es ja gewohnt. Ich versuchte mein Grinsen zu unterdrücken. Als die Erwachsenen uns nicht mehr beachteten, ging unsere Fehde weiter, bis uns gänzlich die Beherrschung abhanden kam und ein Kloß in meinem Gesicht landete. Ich nahm ebenfalls einen und warf ihn auf Legolas, traf aber dummerweise nicht Leggy, sondern Herr Celeborn. Wie erstarrt blieben wir sechs sitzen und hielten in unseren Bewegungen inne. „ELENIN!" donnerte Ada nach einer kurzen Stille. „Es tut mir leid! Ich wollte Legolas treffen!" ich klang fast hysterisch. „Nun dann solltest du dich im Zielen üben, Kleine." Fing Herr Celeborn ruhig an und wischte sich den Kloß aus dem Gesicht. Währenddessen war Glawiel aufgestanden und versuchte verzweifelt den Kloß aus ihrem Kleid zu bekommen. Ich betrachtete sie amüsiert. Es sah aus wie ein Tanz. Ein hysterischer Tanz. Auf einem Bein. Mit geschlossenen Augen. „Helft mir schon, der Kloß ist schleimig." Gab sie angepisst von sich. Also erbarmte ich mich und stand auf. Hielt sie fest, griff in ihr Kleid und holte den Kloß raus. Ich ging auf Elladan zu und drückte ihm den Kloß ins Gesicht. Die Anwesenden betrachteten die Szene schockiert und waren wie erstarrt. Außer Elrond, der sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte.
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