Epilog
Als ich meine Augen wieder öffnete und meine Sicht klarer wurde, war ich allein in der Stadt. Neben mir lagen die Leichen meines größten Freundes und Feindes. Sie waren friedlich anzusehen. Aller Hass und die Wut waren aus ihren Gesichtern gewichen. Die Stadt war leblos. Einzig die leeren Hüllen der verlorenen Menschen lagen herum. Ich zog das Schwert aus Nosturs Bauch und schleifte es hinter mir her. Noch lang wanderte ich durch die leeren Straßen Thals, ohne zu wissen wohin ich eigentlich ging.
Und als ich ging wurde mir eines bewusst. Am heutigen Tag hatten nicht nur diese Menschen Heimat und Leben verloren. Sondern jeder ein Stück seiner Seele. Diese Welt ist grausam zu jedem von uns, egal wer wir sind. Unser Status schützt uns nicht vor dem Leid dieses Lebens und vor den Erinnerung die jeder von uns mit sich tragen muss. Er schützt auch nicht vor dem Tod. Ja der Tod, der hat eine andere Funktion. Er nimmt uns all unseren Stolz, unsere Macht und unsere Hoffnung. Er macht uns gleich. Er zeigt uns was wir wirklich sind. Denn im Tod sind wir alle allein.
Ich erreichte die Tore von Thal, also was von ihnen übrig war und schloss mich den restlichen Menschen auf ihrem Weg zum See an. Ihr Klagen und ihre Rufe nahm ich nicht war. Ich half einer älteren Dame auf einen Wagen und verteilte mein restliches Brot an die Menschen. Sie waren für alles Dankbar, denn sie waren am Leben. So liefen wir weiter den Berg hinab.
„Elenin!"
Immer wieder hörte ich meinen Namen. Er war dumpf, doch irgendjemand rief mich. Und je mehr ich mich konzentrierte, desto klarer wurde die Stimme. Meine Bewegungen stoppten und ich erkannte, dass die Menschen alle angehalten hatten. Sie hatten um mich herum Platz gemacht und sahen mich an. Irritiert sah ich mich zu allen Seiten um. Vor mir traten sie Menschen auseinander, als ein großer Elch schnell auf uns zu kam.
Ich kannte den Elch, ich kannte diese schwarze Rüstung und das schönste, ich kannte den Elb der sie trug. Mein Schwert viel zu Boden, als er vom Rücken des Tieres sprang, auf die Knie fiel und mich in eine Umarmung zog. Einige Zeit verblieben wir beide so und mir stiegen die Tränen in die Augen, bevor er mich wegdrückte. Ich sah in diese eisblauen, wunderschönen Augen, die ich mein ganzes Leben schon kannte und ich fühlte mich zu Hause. Er hatte nicht aufgehört zu suchen und er hatte mich gefunden. Ich war da wo ich sein wollte. In seinen Armen. Uns beiden liefen Tränen über die Wangen, als ich flüsterte: „Ada...ich bin wieder zu Hause."
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Ich bedanke mich bei allen Lesern und hoffe meine Story hat euch gefallen. Es hat Spaß gemacht sie zu schreiben und vielleicht fang ich ja mal eine neue an.
Bis dahin LG
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