Ein Tag mit Folgen
Da ich mich die vergangenen Tage nicht allein durch den Palast bewegen durfte und wie eine Klette an Legolas oder Ada hing, platzte ihnen schon bald der Kragen. Ich hörte nicht auf zu sagen wie langweilig mir war, dass ich hunger hatte oder dringend mal musste. Legolas war mittlerweile wieder auf Patrouille und Ada hatte das Vergnügen meiner Gesellschaft. Wir saßen im Versammlungsraum und hörten uns irgendwelche Probleme an, die die Berater meines Adas und Lord Elrond hatten. Was mit den Elben aus Lothlorien passiert war, keine Ahnung. Ab und an sah ich mal Glawiel und Ivriniel über den Gang laufen, aber ich durfte sie nicht begleiten. In dieser Besprechung ging es hauptsächlich um die wachsende Anzahl der Spinnen und Orks, um die Krankheit des Waldes und die hohe Zahl der verletzten Soldaten. Ich weiß ja wie wichtig diese ganzen Angelegenheiten sind, aber wir waren schon den ganzen Vormittag hier und mir war einfach langweilig. Ich hatte versucht mich mit malen abzulenken, dass hat aber nicht geklappt. Dann hatte ich angefangen mit Papierkugeln auf Lord Elrond und die Berater zu werfen, aber dafür wurde ich scharf zu Recht gewiesen. Also fristete ich meine wertvolle Zeit in irgendeiner Ecke, während ich mit alten Holzsoldaten von Legolas spielte. Ja ich weiß wie kindisch das ist, aber ganz ehrlich alles ist interessanter als diese Versammlung.
„Adaaaa....ich muss mal dringend." Winselte ich mal wieder. Alle im Raum, einschließlich der Wachposten stöhnten genervt auf. Ich geb ja zu, dass ich zu weilen doch sehr anstrengend sein kann. Ada wandte sich mir zu. „Du warst doch gerade erst. Hör auf diese Versammlung immer wieder zu unterbrechen, sonst werden wir nie fertig." Man merkte, dass er sauer war, aber wie immer wollte er mich nicht anschreien und kontrollierte seine Wut. „Aber mir ist langweilig, kann ich bittttteeee mit Glawiel und Ivriniel spielen gehen?" Ada seufzte und wollte mich gerade wieder auf seinen Befehl aufmerksam machen, als sich Elrond zu Wort meldete. „Lass sie schon spielen gehen, mellon. Sonst sitzen wir noch zum Abendmahl an diesem Tisch." Hoffnungsvoll sah ich meinen Ada an. „Du hast gewonnen. Geh schon, bevor du meine Berater noch zur Weißglut treibst." Endlich! Freudig sprang ich auf und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor ich zur Tür hinaus rannte.
Im Garten saßen auch Ivriniel und Glawiel. Etwas übermütig begrüßte ich sie und riss Ivriniel dabei von der Bank. Wir erzählten uns endlich mal was hier die letzten Tage so vor sich ging und anscheinend sah es für Inthol nicht sehr gut aus. Außerdem waren Galadriel und Celeborn zurück in Lothlorien. Glawiel würde mit zurück nach Bruchtal reisen.
„Sie wollen ihn seiner gerechten Strafe zuführen." Meinte Ivriniel etwas geknickt. „Und welche soll das bitte sein?" fragte ich etwas verunsichert. Sie antwortete erst nicht, sondern spielte an ihrem Kleid herum. „Ivriniel." Sagte ich mit etwas Nachdruck. „Bei seiner Anklage....Sein...Tod." Meine Kinnlade klappte herunter. Das kann doch nicht Adas Ernst sein. „Wann?!" Keine Antwort. „Ivriniel. WANN?!" Sie sah mich traurig an. „In 3 Tagen, wenn die Sonne hinter dem Wald verschwindet." „Aber...aber das können sie doch nicht einfach machen. Sie können doch nicht einfach ein Leben nehmen. Wie lautet seine Anklage?" Glawiel legte einen Arm um mich. „Verbrechen gegen die königliche Familie, versuchter Mord und Eindringen in den Düsterwald." Das kann nicht wahr sein. Er hatte nie versucht Jemanden zu töten, oder doch? Nein. Nein, hatte er nicht. Er wollte mir alles erklären und er hatte mich nicht angegriffen, naja er hatte ja auch keine Möglichkeit dazu. Ich stand auf und rannte wieder in den Palast. So lange bis mich meine Beine nicht mehr tragen konnten und ich zu Boden sank.
Ich war wie in einer Starre gefangen. Starrte auf den Boden und verfluchte alles und jeden, bis ich ein Paar Hände spürte die mich nach oben zogen. Mein Blick wanderte zu dem Elb der vor mir stand. Nostur. Keine Sekunde später wurde ich in eine Umarmung gezogen. „Nostur...sie wollen deinen Bruder töten. Wir müssen ihn retten. Er hat es nicht verdient zu sterben. Bitte wir müssen ihn befreien. Was können wir nur tun? Wusstest du von dieser Entscheidung? Nostur sag was." Quasselte ich unter den nun aufsteigenden Tränen. Er hielt mir eine Hand auf den Mund um mich zu beruhigen und ich konnte ihn nur weiterhin anstarren. „Ja ich wusste es, ich habe darum gebeten." „..Was..." Ich konnte ihn nur vollkommen geschockt betrachten. „Nein. Sag mir, dass das ein schlechter Witz ist. Nostur, er ist dein Bruder! Wie kannst du ihn so verraten?!" Er streichelte mich nur weiter und summte ein altes Lied. Diese Melodie, sie war so bekannt, aber woher? Traurig sah ich zu ihm hoch. „Elenin du bedeutest mir so viel, ich könnte es nicht ertragen wenn Inthol dich verletzt oder tötet. Ich habe es dir gesagt, er ist gefährlich und nicht der für den du ihn hältst. Du musst akzeptieren, dass er nichts Gutes für dich möchte. Er will dich nur besitzen, so wie er Nana besitzen wollte. Er verdient den Tod." Alles was ich tun konnte, war ihn entsetzt anzustarren. Das glaubte er nicht wirklich. „Er würde nie meinen Tod wollen. Du weißt nicht wie er mich ansieht, er trägt so viel Traurigkeit in sich. Wie kann er das Monster sein, was ihr mir zu beschreiben versucht? Er hat mehr Gefühle in sich, als jeder Einzelne in diesem Königreich." Ich hatte mich von ihm gelöst und starrte Nostur böse an und dieser lachte auf. „Liebe?! Er trägt nichts als Hass in sich, auch Thranduil und auf dich. Auf euer Glück, euer Leben. Erkenn endlich die Wahrheit. Inthol will dich nur besitzen, um Thranduil zu brechen." Nostur sprach mit solcher Verachtung von seinem Bruder, man hätte meinen können, er wäre das gefährliche Monster. „Inthol würde nie so von dir reden und dir nie so einen Hass entgegen bringen!" schrie ich ihn an. Dann drehte ich mich um und lief davon.
Ich ließ mich in mein Bett fallen. Wie ich es vermisst hatte hier zu liegen. Doch ich konnte hier nicht untätig rumliegen. Ich musste Elros finden und ihm die Schlüssel zu den Kerkern abnehmen. Vielleicht würden mir ein oder zwei Krüge Wein behilflich sein. Mach dir keine Sorgen Inthol, morgen um diese Zeit sind wir verschwunden und ich erfahr endlich was damals geschehen ist.
---------------------------------------------------------
Bitte verzeiht, dass es so ewig gedauert hat. Ich hatte einfach keinen Elan zum schreiben und bald sind Prüfungen. Hoffe das neue Kapitel gefällt euch.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top