Ich habe einen Untergebenen namens Eren


Es ist ein lauwarmer Maitag irgendwo in Deutschland.
Neben dem Vogelgezwitscher hört man auch Rollen, die durch den Kies geschoben werden und Schritte, die die Geschwindigkeit vorgeben.

„Hey, weißt du was?", fragte der schwarzhaarige, der in einem Rollstuhl sitzt und durch den Park geschoben wurde.
„Was denn?", entgegnete die Person hinter ihm.
„Ich habe da einen Untergebenen namens Eren", lächelte er und sah verträumt in den Himmel.
„Ach wirklich", sprach die Person leise und schob Levi mit einem traurigen Gesichtsausdruck weiter durch den Park.
„Und weißt du noch was? Obwohl ich ihm immer gesagt habe, er soll mich mit Corporal oder Sir ansprechen, nannte er mich bei meinem Vornamen und ich kann ihm nicht einmal böse deswegen sein. Er war der erste, der mich zwar respektiert hatte und dennoch hat er mein Herz erreicht", redete er weiter und schien in Gedanken versunken zu sein.
„Aber es hat dich doch auch glücklich gemacht, oder?", wurde Levi nun neugierig gefragt.
Gedämpft lachte er auf. „Ja, das hat es, allein seine Art verzaubert mich, doch der Höhepunkt sind seine moosgrünen großen Augen und das strahlende Lächeln, das ansteckend ist", schwärmte Levi, kassierte allerdings nur ein leises schnauben seines Begleiters.
„Ich will Eren wieder sehen", murmelte Levi und senkte traurig den Blick.
„Aber er ist doch da, oder?", fragte der braunhaarige und beugte sich etwas zu Levi vor. Plötzlich schreckte er hoch. „Stimmt ja, er ist auf einer Expedition. Hoffentlich kommt er bald wieder? Ich vermisse ihn schon", zum Ende hin wurde Levi sehr leise.
„Eren komm zu mir zurück, ich brauch dich", dachte der Hauptgefreiter und faltete seine Hände zu einem stillen Gebet.
Der braunhaarige durchbrach nach einem kurzen Moment die Stille. „Ich bin mir sicher das es Eren gut geht."
Plötzlich drehte sich der Schwarzhaarige in seinem Rollstuhl, so gut es ging zu seinem Begleiter um.
„Du sprichst seinen Namen nicht würdig aus", zischte Levi doch dann begann er freudlos zu lachen, doch als er dann die Tränen des Braunhaarigen sah, stockte er. „Warum weinst du?", fragte er nach, doch er winkte ab und meinte, dass sie nun wieder zurückginge, weil es kühler werde. Schnell wischte sich der Braunhaarige über die Augen und schob Levi wieder zurück zum Krankenhaus.
„Ok, aber hey, weißt Du was?", begann der schwarzhaarige mit freudiger Stimme und sah erneut in den Himmel.
„Was denn?", fragte der braunhaarige nach.
„Ich habe einen Untergebenen namens Eren", lächelte Levi und klang stolz.
Leise schluchzte Eren hinter ihm auf, er schob seinen Freund jeden Tag zum Park und wieder zurück. Er bereute keine Sekunde, doch es tat weh zu sehen, wie Levi in seiner Dauerschleife festhing. Vor fünf Monaten ist Levi kurz vor einer Expedition vom Pferd gestürzt und traf mit dem Kopf auf einen kleinen Stein, seitdem drehte er sich im Kreis. Eren konnte nichts für ihn tun, außer jetzt an seiner Seite zu sein.
„Ich vermisse ihn so sehr, wann kommst du wieder, mein geliebter Eren", schluchzte Levi plötzlich auf. Sofort kniete sich Eren vor ihn hin und nahm ihn in den Arm. „Ich bin hier Levi, ich bin immer bei dir", schluchzte nun auch Eren und drückte Levi fest an sich.
Doch dann erklang von irgendwo ein grässliches Geräusch, es wurde immer lauter und Eren schreckte hoch.
Verwirrt sah er sich um, und als sich etwas neben ihm bewegte, atmete er erleichtert aus. Es war nur ein Traum, ein schrecklicher Albtraum. Levi war unverletzt, hatte keinen Reitunfall und lag neben ihm. Tränen stiegen in seinen Augen auf, als Levi langsam die Augen öffnete und ihm ein sanftes verschlafenes Lächeln schenkte.
„Warum heulst du schon so früh am Morgen", brummte Levi und breitete seine Arme aus, in die sich, Eren regelrecht fallen ließ.
„Gott sei Dank nur ein Traum", murmelte der braunhaarige und kuschelte sich an seinen Freund.
„Magst du mir davon erzählen?", fragte Levi und kraulte ihm am Nacken, doch Eren schüttelte verneinend den Kopf und driftete wenige Augenblicke wieder in einen leichten Schlaf.

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