Wahrheit und Hoffnung
Tick's Sicht:
Ich war schon seit einigen Tagen in meinem Zimmer. Obwohl es wirklich jeder versucht hat, hatte ich seitdem nichts mehr gegessen, niemanden mehr gesehen und die Tür nicht mehr aufgesperrt. Ich hatte für nichts mehr Kraft. Ich war komplett antriebslos und hatte auch keine Motivation, irgendwas zu machen. Ich wusste zwar, dass es nichts brachte, mich im Zimmer zu verscharren und Adele zu hören, aber was anderes würde mir auch nicht unbedingt helfen. Ich brauchte Ruby. Zu wissen, dass ich sie bald sehen würde, hatte mich sonst immer motiviert etwas zu machen. Und dann ihr Lachen zu hören und sie zu sehen, haben so oft meinen Tag gerettet. Und jetzt sollte das alles plötzlich weg sein? Die Ente, die alles für andere tat, die Ente, die wirklich die verrücktesten Ideen hatte. Warum nur sie? Jemand klopfte an meine Tür. "Schatz, bitte mach deine Tür auf. Du musst was essen. Und bestimmt können wir gemeinsam einen Weg finden. Aber bitte komm raus," bat meine Mutter verzweifelt. Obwohl ich ein schlechtes Gewissen hatte, wollte ich nicht nachgeben. Ich nahm mir meine Kopfhörer und machte bestimmt zum tausendsten mal Someone like you an.
Ruby 's Sicht:
Tick war gerade dabei nach irgendwas zu suchen. "Ich wurde schon mal gefoltert und habe nichts verraten. Warum sollte ich es also jetzt tun," fragte ich herausfordernd. "Oh, ich halte nichts von Folter. Ich glaube an die Wissenschaft oder in dem Fall an Psychologie und Chemie," erwiderte Tick. "Du glaubst an Wissenschaft. Wer hätte das nur gedacht," murmelte ich sarkastisch. "Was war das," fragte Tick. "Ach nichts. Kann es nur kaum erwarten," meinte ich gelassen. Wissenschaft hatte mir noch nie Angst gemacht. Tick kam mit einer Flasche voller Flüssigkeit zurück. "Ähm, tut mir leid, dass ich frage, aber wieso sollte ich Angst vor Wasser haben," fragte ich ironisch. Tick lachte. "Ich muss zugeben, ich mag dich. Du bist locker drauf und hast einen guten Humor. Du bist definitiv nicht so, wie die anderen Gefangenen. Die heulen immer nur rum und betteln, dass wir ihnen ja nichts antun sollen. Aber du nicht. Du hast keine Angst. Warum," fragte Tick fasziniert. "Weil mir Wasser noch nie Angst gemacht hat," erwiderte ich. "Ich meine nicht das Wahrheitsserum. Ich meine, du wurdest gefangen genommen, deine Kräfte werden durch das Armband unterdrückt und bist komplett entspannt," erklärte Tick. "Warte, Wahrheitsserum. Sind wir hier bei Harry Potter," fragte ich amüsiert. Moment, woher wusste ich das? Ich war doch gar kein Nerd, der sich mit sowas auskannte. Oh, richtig. Bei einem Filmabend hatte Tick mich dazu gebracht, alle 8 Filme zu schauen. Unglaublich, dass ich mir davon was gemerkt hatte. "Harry Potter ist der größte Zauberer unserer Zeit," stellte Tick klar. "Ja, nur, dass es ihn nicht wirklich gibt. Außerdem hätte er ohne seine Freunde gar nichts geschafft. Ron hatte ihn aus dem gefrorenen See gerettet, Dobby hatte ihn vom Anwesen der Malfoys befreit und ohne Hermine hätte er keinen Schritt machen können. Ohne sie, wäre gar nichts gelaufen," argumentierte ich. Tick sah mich fasziniert an. "Du hast eine interessante Meinung. Ich muss zugeben, ich kenne nicht viele schöne Enten, die sich so mit Harry Potter auskennen," gab Tick zu. "Ich muss zugeben, ich habe sie nicht ganz freiwillig geschaut. Ein Freund von mir hatte mich sehr lange angefleht. Im Gegenzug hat er mir sogar die Nägel lackiert. Und ich muss zugeben, er konnte das überraschend gut," erzählte ich. Und es war nicht gelogen. Tick war echt gut im Nägel lackieren gewesen. "Du bist also in einer Beziehung. Mit wem," fragte Tick. "Mit niemandem. Zurzeit bin ich single. Falls du jemanden kennen solltest, weißt du ja, wo du mich findest," scherzte ich. "Ein Typ, für den du Nerdfilme schaust und der dir die Nägel lackiert. Und das soll keine Beziehung sein," fragte Tick skeptisch. Ich nickte zustimmend. Jedoch glaubte Tick mir nicht und kippte mir sein Serum in den Schnabel. Vor Schreck schluckte ich es runter. "Versuchen wir es nochmal. Wer ist dein Freund," versuchte Tick es erneut. "Ich bin single," antworte ich. Wieso hatte ich das Gefühl, ich müsste ihm das erzählen? Konnte es sein, dass das Serum wirklich funktionierte? Wenn ja, hatte ich ein riesiges Problem. Aber ich musste Ruhe bewahren. Wenn Tick merkte, dass ich nervös wurde, hatte er leichtes Spiel mit mir. "Wer ist dann derjenige, für den du alle Harry Potter Fime geschaut hast," fragte Tick. Ich atmete tief ein. Ich durfte nichts falsches sagen. Wenn ich was von anderen Dimensionen erzählte, konnte ich vielleicht einen Krieg aller Dimensionen auslösen. Ich musste ablenken. "Nur Harry Potter? Ich musste alle Star Wars Filme mit ihm schauen. Sogar diese neue Serie mit diesem Baby Yoda. Dann ist da noch Star Trek, Der Herr der Ringe, Indianer Jones und die ganzen Superheldenfilme. Flash, Batman, Superman, Die Avengers und sogar Wonder Woman," endete ich mit meiner Aufzählung. "Du hast all diese Filme geschaut," fragte Tick. "Ja, warte. Heulst du jetzt," fragte ich fassungslos. "Das ist nur ein wunderbarer Tag für all die Nerds auf dieser Welt," flüsterte Tick mit Tränen in den Augen. "Wow, ich wusste gar nicht, dass du so emotional bist," meinte ich überrascht. "Verstehst du nicht? Nerds sind immer allein und unbeliebt. Und diese Filme über Helden lassen alles möglich machen. Und so hübsche Mädchen wie du, interessieren sich niemals für uns Nerds. Ihr würdet niemals solche Filme mit uns schauen. Ihr hängt nur mit irgendwelchen beliebten Typen ab und macht euch lustig über Nerds wie uns," erklärte Tick. "Es tut mir leid, dass du sowas mitmachen musstest. Hätten wir uns zu der Zeit gekannt, hätte ich mitgemacht und mich auch über dich lustig gemacht. Aber dann traf ich eine besondere Familie. Sie nahmen mich auf und ich gehörte einfach dazu. Und mittlerweile verbringe ich meine Zeit nur noch mit Nerds," erzählte ich. "Wir machen später weiter. Geh zurück in deine Zelle. Ich brauche hier einen Moment. Oder auch ein paar Stunden," bat Tick. Verwirrt ging ich zurück. Frieda sperrte mich zurück zu Professor Zündelmeier in die Zelle. "Du bist wieder hier," meinte der Professor überrascht. "Ja. Nachdem ich Tick zum heulen gebracht hatte, brauchte er eine Pause," erzählte ich gelassen. "Was? Du hast Tick zum weinen gebracht," fragte Professor Zündelmeier fassungslos. "Ja, es war schon eigenartig," gab ich zu. "Das glaube ich dir gerne. Irgendwie witzig. Er wollte dich foltern und wurde dadurch in gewisser Weise von dir gefoltert," meinte der Professor amüsiert. "Na ja, ich wurde schon gefoltert. Hier bekam ich nur dieses Wahrheitsserum. Zwischen einer Flüssigkeit und Folter ist ein großer Unterschied," erwiderte ich. "Stimmt," musste der Professor zugeben. "Sie hatten Recht. Ich kann hier nicht warten und nichts tun. Können Sie mir dieses Armband abnehmen," bat ich ihn. Professor Zündelmeier blickte mich an, als ob ich komplett den Verstand verloren hätte. "Ich besitze Magie. Jedoch unterdrückt das Armband meine Kräfte," erklärte ich. Hinter mir räusperte sich jemand. Erschrocken drehte ich mich um. Dort stand Gundel Gaukelei. Die hatte mir gerade noch gefehlt. "Wir sind vom Widerstand. Wir kämpfen gegen die Ducks. Ich kenne mich zwar nur wenig mit Magie aus, aber um dieses Armband wieder loszuwerden, braucht man welche," erklärte sie. "Wenn du vom Widerstand bist, warum bist du dann hier," fragte ich skeptisch. "Um den Professor zu retten. Aber du könntest uns mit deinen Kräften sehr unterstützen," rief Gundel begeistert, während sie die Tür öffnete. Professor Zündelmeier lief schnell auf sie zu. "Kommst du mit," fragte Gundel. Ich nickte, da ich sonst nicht viele Möglichkeiten hatte. Gundel brachte uns zu einem zweiten Ausgang, an dem Mark Bürzel und Falko Faust warteten. Zusammen liefen wir los Richtung Wald. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir endlich an. Wir traten zwischen den Bäumen hervor und standen nun auf einer Lichtung. Überall waren Zelte. "Willkommen im Lager des Widerstandes," meinte Mark Bürzel. "Okay, ich muss es einfach fragen. Wir könnt ihr beide nebeneinander stehen ohne dass du ihn amgreifst," fragte ich Mark Bürzel und Falko Faust. "Warum sollte ich ihn angreifen? Wir sind die besten Freunde," erwiderte Falko. "Daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen," murmelte ich. "Komm, die anderen wollen dich bestimmt kennenlernen und ich entferne dir dieses Armband," meinte Gundel und ging vor. Ich folgte ihr. Die anderen vom Widerstehen waren die Panzerknacker, Don Kanaille und seine Piratencrew und zum Schluss McMoneysack. Es war schon komisch bei denen abzuhängen, die sonst eigentlich die Feinde waren. Ich folgte Gundel in ihr Zelt. "Darf ich dich was fragen," bat Gundel. Ich nickte. "Mir ist klar, dass du aus einer anderen Dimension kommst, aber als du mich gesehen hast, war irgendwas in deinen Augen," erklärte Gundel ihr Anliegen. "Oh, das war nicht böse gemeint. Okay, eigentlich schon. Aber nicht auf dich bezogen. Sondern auf die Gundel aus meiner Dimension bezogen," erklärte ich. "Was ist zwischen uns vorgefallen, wenn ich fragen darf," fragte Gundel, während sie in einer Schublade rum krammte. "Ich wuchs in einem Waisenhaus auf. Meine Eltern hatten mich damals einfach weggeben. Ich geriet auf die schiefe Bahn und wurde kriminell. Eines Tages träumte ich von meiner Cousine. Ich ließ alles hinter mir, um sie zu finden und es gelang mir sogar. Eines Tages tauchte die Gundel aus meiner Dimension auf und stellte sich mir als meine Mutter vor. Jedoch benutzte sie mich und meine Kräfte, um einen Fluch loszulassen. Keine Sorge, ich konnte den Fluch brechen. Aber Bulbar sagte so etwas, dass so klang, als ob sie gar nicht meine Mutter sei. Und jetzt weiß ich nicht, was ich glauben soll," fasste ich alles kurz zusammen. Gundel schwieg und kam mit einer kleinen Flasche zurück. Vorsichtig träufelte sie die Flüssigkeit auf das Armband, welches zum Glück abfiel. "Danke," sagte ich erleichtert. "Deine Geschichte tut mir leid. Ich bin nicht die Gundel aus deiner Dimension, aber ich hatte nie eine Tochter. Falls in dieser Dimension und deiner Dimension nur die Rollen gut und böse ausgetauscht wurden, fürchte ich, dass Bulbar Recht hatte," meinte Gundel mitfühlend. In dem Moment kam Professor Zündelmeier aufgeregt in das Zelt gerannt. "Ruby, ich hatte gerade einen Geistesblitz. Ich weiß, die Pläne der Dimensionenmaschiene sind verschwunden. Aber, ich habe sie in meinem Kopf. Und du hast jetzt deine Magie zurück. Nutze deine Magie und leite die Aufzeichnungen an unsere Dimension weiter. So können sie das Portal nachbauen und uns gezielt zurückholen," rief Professor Zündelmeier eifrig. "Kurz gesagt, ich soll Faxgerät spielen," fragte ich. "Wenn du so willst, ja," meinte der Professor. "Klingt großartig. Es wird nur nicht funktionieren. Ich kann meine Kräfte nicht gezielt einsetzen. Normalerweise tauchen sie nur auf, wenn ich in Gefahr bin. Ist wie ein Reflex," gab ich zu bedenken. Der Professor ließ enttäuschen die Schulter hängen und ich verließ schnell das Zelt. Draußen ging bereits die Sonne unter. Ich setzte mich ans Lagerfeuer und hörte ein paar Vögeln zu. Nach einer Weile gesellte sich Mark zu mir. "Bitte keine Hoffnungrede," bat ich. Mark lachte leise. "Wusstest du eigentlich, dass ich fast auf der falschen Seite gelandet wäre? Wie soll ich dir da eine Hodfnungsrede halten," bemerkte Mark. Ich musste lächeln. "Warum nur bist du in meiner Dimension ein Schuke? Wir könnten so gute Freunde sein," fragte ich nachdenklich, während ich ins Feuer starrte. "Vermutlich meine Mutter. Und die durch sie entstandenen Minderwertigkeitskomplexe," riet Mark. "Heißt das, wenn ich Mark Bürzel aus meiner Dimension die Möglichkeit gebe, ein Held zu sein, er sie nutzen würde," fragte ich. "Das weiß ich nicht. Ich hoffe es. Aber Ruby, ich sehe dich an und sehe in dir zwei starke Seiten. Auf der einen Seite bist du eine Heldin, die alles für andere tut. Du bist auch eine starke Kämpferin, die nicht so schnell aufgibt. Aber gleichzeitig sehe ich auch die Waise in dir, die kriminell wurde. Du hast dich auch noch nicht richtig für eine Seite entschieden. Du hast solche Versagensängste und Angst, dass deine Vergangenheit, dir deine Zukunft zerstört, dass du sie dir selbst zerstörst. Entschuldige, Professor Zündelmeier ist sehr gesprächig. Jedenfalls versuchst du noch nicht mal deine Kräfte kontrolliert zu nutzen. Aus Angst, dass die Ducks dich nicht mehr wollen. Aber findest du nicht, dass du es Professor Zündelmeier und Kiki schuldig bist, es zumindest zu versuchen," fragte Mark. "So viel zu deinem Versprechen, dass du mir keine Hoffnungsrede hälst," murmelte ich nur. "Das ist das einzige, was du dazu zu sagen hast," fragte Mark fassungslos. "Was willst du hören? Dass du Recht hast, ist offensichtlich. Aber ich will nicht schon wieder als Waise allein sein. Selbst bei den Ducks bin ich gewissermaßen noch eine Waise. Aber sie machen mich zu einer besseren Ente. Durch sie konnte ich meine kriminelle Vergangenheit hinter mir lassen. Und wenn ich das alles wieder verliere, weiß ich nicht, wie ich das verkraften soll und was dann aus mir wird," gestand ich flüsternd. "Zumindest erkennst du, dass ich Recht habe. Aber du hast solche Angst, dass sie dich nicht mehr wollen, dass du in einer anderen Dimension bleiben willst, ohne jemals zu erfahren, was sie eigentlich davon halten," fasste Mark zusammen. "Wenn du es so sagst, klingt es dumm," brummte ich. Mark blickte mich auffordernd an. "Okay, ich versuche es. Aber woher soll ich wissen, was ich machen soll, wen ich kontaktieren soll und in welche Dimension ich muss," bemerkte ich. "Niemand erwartet, dass du es beim ersten mal schaffst. Und wenn du deine Magie wie Instikte und Reflexe siehst, verlasse dich auf deine Magie. Mach dir nicht so viele Gedanken," meinte Mark aufmunternd. Ich lächelte ihn dankbar an, bevor ich noch mal tief Luft holte und meine Augen schloss. Ich fing tief in mich und spürte, wie die Magie durch meinen Körper floss. Ich dachte an die Realität und an Entenhausen. Ich dachte an die Bürger, meine Freunde, meine Familie. An wen sollte ich mich wenden? Ich ließ mir das Gespräch mit Mark durch den Kopf gehen und beschloss, Mark Bürzel zu kontaktieren. Er konnte so wirklich ein Held werden und möglicherweise mit seiner Mutter abschließen. Ich konzentrierte mich auf Mark Bürzel. Plötzlich sah ich ein scharfes Bild vor mir. Ich sah, wie Mark Bürzel friedlich in seinem Bett schlief. Und neben ihm lag sein verdammtes Handy. Erschrocken zuckte ich zusammen, öffnete die Augen und es war vorbei. Ich sah wieder das Lagerfeuer. Mark blickte mich aufmerksam an. "Es hat geklappt," flüsterte ich. Mark blickte mich erstaunt an. "Wir brauchen die Pläne," rief ich aufgeregt. Mark nickte und rannte los. Kurz darauf kam er mit einem Haufen Plänen zurück. "Okay, das muss ich fragen. Wie soll ich das alles durchgeben. Ich kann das noch nicht einmal aussprechen ohne mindestens einen Fehler zu machen. Was, wenn sich ein Fehler eingeschlichen hat und alle Dimensionen vernichtet werden," gab ich zu Bedenken. "Geh wieder zurück. Geh in die Traumwelt der Person, die du kontaktieren möchtest, und gib sie ihr. Du gibst dann die Pläne in diese andere Dimension und die können an einem Portal für Professor Zündelmeier und dich arbeiten," schlug Mark vor. "Glaubst du wirklich, dass ich das schaffe," fragte ich skeptisch. "Wenn das einer schaffen kann, dann bist du es," antwortete Mark überzeugt. Ich nahm die Pläne in die Hand. Wieder schloss ich meine Augen und überließ meiner Magie die Kontrolle. Ich wusste, ich musste eigentlich zu Mark, aber ich musste zur Duckvilla. Ich musste wissen, wie es den anderen ging. Im Wohnzimmer sah ich, wie Track Lena im Arm hatte und ihr vorsichtig durch die Haare streichelte. Lena trug das Armband, was ich Track gegeben hatte. Obwohl die beiden glücklich wirkten, war eine tiefe Trauer in den Augen der beiden. Ich schlich mich weiter durch die Villa, bis ich vor dem Zimmer von Tick stand. Da ich nicht wirklich da war, konnte ich einfach durch die Tür hindurch gehen, was ich ziemlich cool fand. Jedoch erstarrte ich, als ich in Ticks Zimmer war. Tick lag auf dem Bett. Er war komplett fertig. In seinem Blick war nichts mehr, was auf Freude deutete. Außerdem sah er aus, als ob er ewig nichts mehr gegessen hatte. Er hatte tiefe Augenringe und wirkte beinahe leblos. Vorsichtig ging ich näher und strich ihm über den Kopf. Obwohl er es eigentlich nicht merken sollte, hob er den Kopf und blickte genau in meine Augen. "Ruby," schluchzte er. Sanft legte ich eine Hand auf seine Hand. "Tick, ich verspreche dir, ich finde einen Weg. Ich komme zurück zu dir," flüsterte ich, bevor ich mich auf den Weg zu Mark machte. Dieser schlief immer noch tief und fest. Ich drückte meine Hand vorsichtig gegen seinen Kopf, es drehte sich alles kurz und dann war ich auch schon in der Traumwelt von Mark. Und wo man auch hinschaute, überall hingen Poster, Bilder und Gemälde von ihm rum. "Mark Bürzel," rief ich laut. "Ja, was kann ich für Sie tun? Wollen Sie ein Autogramm von oder ein Foto mit mir," fragte Mark. "Definitiv nicht. Und wehe du siezt mich noch einmal. Ich bin jünger wie du. Mark Bürzel, ich brauche deine Hilfe. Ich bin Ruby. Ich bin in einer anderen Dimension gefangen. Hiermit gebe ich dir die Pläne für die Dimensionsmaschiene. Bitte geh zu Daniel Düssntrieb. Bitte. Ihr müsst zusammen das ganze nachbauen und mich zurückholen. Ich bin in der Gegenteilsdimension von der Realität. Hier sind die Rollen vertauscht. Mark, bitte tu das. Du bist meine einzige Rettung," bat ich ihn. "Aber ich bin kein Held," flüsterte Mark. "Das hier ist deine Chance ein Held zu werden. Ich weiß, du bist nicht böse. Und ich kann nur erahnen, was du wegen deiner Mutter durchmachen musstest. Aber du kannst das alles hinter dir lassen," versuchte ich ihn aufzumuntern. "Glaubst du das wirklich," fragte Mark. "Hätte ich dir sonst meine einzige Möglichkeit, die mich zurückholen kann, gegeben," fragte ich. "Du glaubst wirklich an mich," bemerkte Mark. "Natürlich tue ich das. Hilfst du mir und wirst zu dem Helden, den ich in dir gesehen habe," fragte ich. Mark nickte entschlossen. "Danke. Hoffentlich sehen wir uns bald in der Realität. Ich muss wieder zurück. Vielen Dank," verabschiedete ich mich. Ich ging zurück und schlug meine Augen auf. "Ich habe es geschafft," stellte ich überrascht fest. Die Pläne waren weg. "Großartig," gratulierte Mark mir. Ich beschloss mich hinzulegen, da diese ganze Sache sehr kraftverbrauchend war.
Mark 's Sicht:
Als ich wieder wach wurde, dachte ich an den echt schrägen Traum von letzter Nacht. Jedoch hielt ich die Pläne in der Hand. War es etwa kein Traum? Ich dachte an Rubys Bitte und beschloss zu Daniel zu gehen. Ich verstaute die Pläne, machte mich fertig und ging los. Daniel war vor dem Labor. "Daniel," rief ich. "Was willst du, Dieb," fragte Daniel mich. Ging ja schon gut los. "Können wir drinnen reden? Es ist wichtig," bat ich ihn. Wir gingen rein, blieben jedoch in der Lobby. "Was willst du," wiederholte Daniel. Ich kramte die Pläne raus und gab sie Daniel. Daniel blickte mich fragend an. "Du kennst bestimmt eine Ruby," fragte ich. "Ja, sie war eine großartige Freundin. Aber sie ist in einer anderen Dimension. Und es gibt keine Möglichkeit an sie ranzukommen. Danke für die Erinnerung," zischte Daniel. "Doch. Das sind die Pläne, um diese Maschine zu bauen. So könnt ihr Ruby zurückholen," erwiderte ich. "Woher hast du die Pläne? Warum sollte ich dir glauben? Was ist dein Plan," fing Daniel mit seinen ganzen Fragen an. "Ich habe die Pläne von Ruby. Sie erschien mir letzte Nacht in meinem Traum und gab mir die Pläne. Sie sagte mir auch, in welcher Dimension sie sich befindet. Und sie bat mich, zu dir zu gehen, damit wir die Maschine zusammen bauen. Ich dachte, es wäre nur ein Traum gewesen. Allerdings hatte ich heute morgen die Pläne in der Hand," erzählte ich. Obwohl Daniel noch skeptisch war, schien er mir zu glauben. Wir fuhren hoch in sein Büro und Daniel rief noch die Ducks an.
Tick's Sicht:
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, ging es mir etwas besser. Ich hatte von Ruby geträumt. Und von ihrem Versprechen. Etwas besser gelaunt, öffnete ich meine Tür und ging das erste mal seit zwei Wochen wieder raus. Ich ging erst mal duschen, bevor ich runter in die Küche ging. Ich war so hungrig. In der Küche angekommen, wurde ich von allen angestarrt. "Morgen," murmelte ich verlegen. In dem Moment kam Onkel Dagobert rein. "Leute, wir müssen sofort zu Daniel. Es ist anscheinend wichtig. Wir machten uns auf den Weg zu dem Labor. Jedoch stand dort Mark Bürzel. "Was haben Sie denn hier zu suchen," fragte Lena verwundert. Mark seufzte. "Ich helfe euch doch. Etwas Dankbarkeit wäre schön," brummte er. "Sie helfen uns," fragte ich. "Kommt einfach. Ich soll euch zu Daniel bringen. Er hat schon angefangen," meinte Mark nur. Verwirrt folgten wir ihm. "Daniel, was ist hier los," fragte ich Daniel. "Tolle Neuigkeiten. Ruby ist letzte Nacht in Marks Träumen aufgetaucht und hat ihm die Pläne für die Dimensionsmaschiene gegeben. Ich fange gerade an und baue sie, während Fenton die Teile dazu besorgt. Wir können Ruby zurück holen. Sie hat Mark nämlich gesagt, in welcher Dimension sie ist," verkündete Daniel die gute Nachricht. "Das ist fantastisch," rief Lena. Alle waren begeistert. Ich auch, aber die Nachricht war noch nicht richtig angekommen. Ruby kam wirklich zurück. War letzte Nacht vielleicht kein Traum gewesen? War Ruby wirklich bei mir gewesen? In dem Moment kam Fenton und brachte die letzten Einzelteile. Mark, Fenton und Daniel fingen an zu konstruieren und die Teile nach den Bauplänen zusammen zu bauen. Wie versuchten sie zu unterstützen. Und nach 8 Stunden hatten wir es tatsächlich auch. "Okay, Mark. In welcher Dimension ist Ruby," fragte Daniel, der an einem Boardcomputer die Daten eintippen wollte. "Sie sagte, es wäre die Gegenteilsdimension. Alle, die hier gut sind, sind drüben böse und umgekehrt," meinte Mark. Daniel tippte die Daten ein und startete das Portal. Es ging los, jedoch kam niemand durch. Verwirrt schloss Daniel das Portal wieder. "Äh, Chef. Sie haben die falsche Dimension ausgewählt. Ruby ist jetzt in einer komplett anderen Dimension," bemerkte Fenton erschrocken mit einem Blick auf den Bildschirm. "Dann müssen wir also jetzt doch alle Dimension durchgehen," flüsterte ich. "Das ist zu gefährlich. Es gibt einen anderen Weg. Wir gehen am besten schlafen und überlegen uns was neues," entschied Daniel. Er schaltete alles ab und wir gingen alle zusammen noch was essen. Sogar Mark kam mit und man merkte, dass es ihm gut tat, nicht nur alleine mit seinem Handy zu sein.
Ruby 's Sicht:
Ich stand am nächsten Morgen früh auf. Professor Zündelmeier war ganz aus dem Häuschen, dass es mir gelungen war, die Pläne an unsere Dimension weiterzugeben. Den Tag verbrachte ich damit, den Wiederstand auszubilden und zeigte ihnen wie man richtig kämpfte. Am Abend saß ich wieder beim Lagerfeuer. Dieses mal gesellte sich Professor Zündelmeier zu mir. "Ich danke dir. Nach all den Jahren kann ich endlich meine Enkelin wieder in die Arme nehmen," meinte der Professor. "Es ist ja im Grunde meine Schuld, dass ihr beide überhaupt getrennt wurdet," murmelte ich. "Das stimmt. Aber du bist über dich rausgewachsen und bist jetzt eine Heldin. Ich vergebe dir. Und ich muss dich um etwas bitten," bat der Professor. Ich nickte. "Ich bin nicht mehr der jüngste und es kann so viel schief gehen. Und ich weiß, wie gefährlich die Welt sein kann. Wenn ich es nicht schaffe, bitte pass auf Kiki auf. Sie ist ein gutes Kind und ich will nicht, dass ihr noch mehr passiert," flüsterte der Professor. "Es wird alles gut gehen," meinte ich zuversichtlich. In dem Moment flog ein Feuerball über den Himmel und landete auf einem Zelt. "Der Widerstand wird angegriffen," rief der Professor entsetzt. Plötzlich öffnete sich ein Portal vor mir. "Ruby, geh schon. Ich helfe dem Widerstand. Und denk an dein Versprechen. Du passt auf Kiki auf," schrie der Professor. "Ich kann Sie nicht zurücklassen," protestierte ich. Der Professor schubste mich jedoch in das Portal. "Ich verzeihe dir. Und pass bitte auf Kiki auf," rief der Professor noch und dann drehte sich alles wieder, bevor es aufhörte. Ich war Ende angekommen. Freudig riss ich meine Augen auf, um meine Freunde und Familie zu sehen, als ich bemerkte, dass ich irgendwo im nirgendwo war. "Nein," hauchte ich. Ich war schon wieder in einer anderen Dimension.
Hey Leute,
endlich ein neues Kapitel. Und das mit rund 4000 Wörtern. Das nächste Kapitel wird das Crossover mit der Fanfiction von SeugikopDucktales. Lest daher am besten auch diese Fanfiction. Ich denke, das Crossover ist Ende der Woche fertig.
Eure Chocolatleya ❤🍫❤🍫
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