Kapitel 3: One Direction

Ich lasse meine Pegasi noch einmal kurz antraben um schneller wieder an den Strand zu kommen. Ich bin einfach viel zu neugierig und will wissen wer oder was dort ist! Diese Neugierde ist mir auch nicht erst einmal fast zum Verhängnis geworden, denn zu oft lauerten dort Monster und ähnliches. Auf jeden Fall spüre ich dieses Verlangen und wir nähern uns den Silouetten. Von dieser Entfernung kann ich schon gut erkennen, dass es sich um Menschen handelt. Mir geistern viele Fragen durch den Kopf:
Wer ist das?
Was machen die hier?
Warum sind sie genau jetzt hier?
Wie viele sind es?
Sind sie gefährlich?
Lauern doch irgendwo Monster?

Ich weiß genau, dass heute Vollmond ist und damit auch die Zeit, in der bösartige Kreaturen am ehesten angelockt werden. Also ist heute, kurz gesagt, ein sehr gefährlicher Tag für mich!

Langsam und leise schleiche ich weiter. Ich bin von Fireflys Rücken gestiegen, um mich besser, unauffälliger und freier bewegen zu können. Ich halte meinen Bogen fest mit meiner linken Hand umklammert und hebe die Rechte leicht an, um notfalls schnell einen Pfeil aus meinem Köcher zu ziehen. Ich spüre den noch warmen Sand unter meinen nackten Füßen und die leichte Sommerbrise, welche mir durch die Haare weht.

Je näher ich an die Gestalten herankomme, umso besser kann ich erkennen worum es sich handelt. Bis jetzt kann ich schon 3 Jungs und 3 Mädchen ausmachen. Die letzten beiden sind noch zu weit entfernt. Wir kommen wieder an den kleinen Felsen, an denen sich die Wellen brechen, an und verstecken uns dahinter.Ich flüstere meinen Begleitern noch,"Wir tun so als wären wir zufällig hier und gehen dahin! Ich will wissen wer das ist!",zu bevor ich auf einen kleinen Fels klettere, um mich sanft auf den Rücken von meinem Pegasi zu setzen. Ich bin weiterhin in Alarmbereitschaft und lasse meinen Blick über den gesamten Strand wandern. Ich lasse meine Pegasi in einem langsamen Galopp angaloppieren und wir nähern uns den Personen. Nun kann ich erkennen, dass es sich bei den 2 letzten Menschen ebenfalls um Jungen handelt, die sich am Strand freundschaftlich und spielerisch jagen und ärgern. Leider realisiere ich nun ebenfalls, dass es sich bei den Mädchen um Chloe und ihre besten Freundinnen Zoe und Saskia handelt. Die beiden sind zwar nicht ganz so schlimm wie meine Stiefschwester, aber sie kommen gut an ihr Tussigkeits-Niveau heran. Ich kann mir einen genervten Seufzer nicht verkneifen und außerdem nehme ich hinter mir ein leises Brummeln wahr, das von all meinen Pferden kommt. Ein Grinsen kann ich mir nicht verkneifen, aber trotzdem überwinde ich mich nicht, einen Blick über die Schulter zu werfen.

Es dauert nicht lange, bis Chloe uns entdeckt. Aber das war ja klar! Manchmal habe ich das Gefühl, sie könnte ebenfalls meinen göttlichen Geruch wahrnehmen. Sie dreht sich zu uns um und sagt natürlich als erstes einen dummen Kommentar:
"Was macht denn das kleine Stallmädchen hier? Musst du nicht noch irgendeine Drecksarbeit machen?"
Sie und ihre Freundinnen beginnen gehässig zu kichern. Ich antwortete ihr nur:
"Jake und Mike haben mir geholfen! Es gibt schließlich auch nette Menschen auf diesem Hof! Aber von so etwas kannst du ja nichts wissen. Bemerkt man schließlich nur wenn man gesunden Menschenverstand hat!"
Schlagartig hören die drei auf zu lachen und ich kann mir das triumphierende Grinsen über die dummen Gesichter, in welche ich blicke, nicht verkneifen. Ich weiß genau, dass ich damit einen wunden Punkt treffe. Warum, weiß ich auch nicht so genau!

Nun bemerkt uns auch einer der Jungen. Er hat blonde Haare und als er uns sieht, ruft er seinen Kumpels etwas zu:
"Hey Louis, Liam! Schaut mal, wir haben noch weiteren Besuch!"
Dabei nickt er mit dem Kopf in unsere Richtung und kurz darauf laufen die drei jetzt zu uns.

Ich spüre an meinen Waden wie sich Fireflys Muskeln anspannen und höre wie er stoßweise beginnt zu schnauben. Beruhigend klopfe ich ihm den Hals und hauche ihm: "Alles ist gut! Ich passe auf dich auf!",ins Ohr. Daraufhin entspannt er sich etwas. Zwar nicht viel ,aber zumindest ein bisschen!

Die Jungen sind nun so gut wie bei uns angekommen und einer von den Zwei mit braunen Haaren fragt mich:"Wer bist du denn und was machst du hier?" Er sagt es zwar in einem freundlichen Ton, doch meine Antwort ist trotzdem kühl. "Mein Name ist Liandra-Romina und was ich hier mache geht euch gar nichts an!" Ich versuche einen scharfen Unterton in meiner Stimme unterzubringen. Ich bin schon viel zu oft höflich scheinenden Personen begegnet, die sich dann oft viel zu schnell in gefährliche Monster verwandelt haben.

Im Augenwinkel sehe ich wie die beiden letzten Jungs nun auch angelaufen kommen. Kurz konzentriere ich mich wieder auf die Personen vor mir, doch als ich dann wieder in die eben bereits besagte Richtung schiele, bemerke ich wie die Zwei sich wieder aus meinem Blickfeld entfernt haben. Aus Reflex schnellt mein Kopf hoch und meine Augen suchen den Strand ab. Dies scheint wohl auch den drei Jungs vor mir aufgefallen zu sein. "Hey ist alles in Ordnung mit dir?",fragt der Blonde und reißt mich somit aus meinen Gedanken. "Hm..Ja ja alles ok. Wer seid ihr eigentlich?" Meine Stimme klingt wahrscheinlich nicht mehr so gereizt, denn ein Lächeln huscht über sein eben noch verwundertes Gesicht.
"Mein Name ist Niall und das sind Louis und Liam. Und die beiden Quatschköpfe da hinten heißen Zayn und Harry." Der Name 'Zayn' versetzt mir einen Schlag. Meine Gedanken rasen und ich spüre wieder den stechenden Schmerz unter meinem linken Rippenbogen. Die Narbe, die die Stelle an der die Klinge damals in meinen Körper eintrat, kennzeichnet, brennt geradezu und ich kämpfe damit nicht in Tränen auszubrechen. "Mach dir keinen Kopf! Es ist vorbei und auserdem heißt der Idiot von früher 'Zack' und nicht 'Zayn'!", ermahnt mich eine Stimme in meinem Kopf.

"Hey Jungs! Was für ein süßes Mädel habt ihr denn da aufgegabelt?" Diese Worte von dem schwarzhaarigen reißen mich aus meinen Gedanken. "Sie ist eben hier aufgetaucht Zayn. Ihr Name ist Liandra-Romina.", sagt der Junge, der als Louis vorgestellt wurde. Da war schon wieder der Name. 'Zayn'! Diesmal haben es auch meine Pegasi mitbekommen. Ich höre aufgeregtes Hufgetippel hinter meinem Rücken und riskiere einen kurzen Blick über meine Schulter. Ich hauche ihnen ein kurzes und beruhigendes "Shhh.." zu und atme erleichtert aus, als ich sehe wie sich meine Freunde entspannen. Dann drehe ich mich wieder zu den Jungen um. Mir brennt die gesamte Zeit schon eine Frage auf den Lippen und ich bringe es nun endlich übers Herz sie auszusprechen: "Was macht ihr eigentlich hier? Ich habe euch zuvor noch nie gesehen und eure Namen sagen mir ehrlich gesagt auch nichts." "Habt ihr das gehört Mädels! Sie kennt die Boys nicht! Aber was erwartet man schon von jemandem der sich nur mit diesen stinkenden Viechern abgibt!" Ich muss genervt mit den Augen rollen, als ich diesen Kommentar höre. Ich glaube ihr könnt euch schon ganz gut denken von wem der Spruch kam. Richtig: Meiner lieben "Schwester" Chloe. Ich versuche sie weiterhin zu ignorieren und mein 'Gespräch' mit den Jungen weiter zu führen. Die Antwort gibt mir der namens Liam: "Wir fünf sind eine Band namens OneDirection und wir haben in den letzten Tagen hier in der Nähe gedreht. Heute Abend haben wir uns auf den Weg gemacht um die Gegend etwas zu erkunden, da wir die nächsten Wochen erstmal eine Art Ferien hier machen möchten."

Ich höre ihm aufmerksam zu, bis ich einen bohrenden Blick auf meiner Haut spüre. Meine Augen schweifen über die Gesichter der anderen. Schließlich finde ich den Menschen, dessen Blick auf mir ruht. Es ist der fünfte von ihnen. Krampfhaft versuche ich mich an den Namen zu erinnern, den Niall mir am Anfang des Gesprächs verriet. Da war die Erinnerung! Harry! Sein Name ist Harry! Noch immer sieht er mich durchdringend an und macht keine Anstalten seinen Kopf zu bewegen. Ein paar seiner braunen Locken kleben ihm, getränkt von Meerwasser, auf der Stirn. Sein T-Shirt haftet ebenfalls an seinem Oberkörper und seine wunderbaren grünen Augen schimmern im Abendrot der Sonne. Ich versuche dagegen anzukämpfen, aber ich kann meinen Blick nicht mehr von ihm lösen. Diese Augen sind so tiefgründig. Es ist das erste Mal, dass ich es nicht schaffe aus Gesichtszügen Charakter oder Stimmung der Person zu lesen. Ihr müsst wissen ,dass ich sonst immer direkt wenn ich in die Augen eines Lebewesens blicke, es sozusagen lesen kann. Doch bei diesen Augen war es anders! Ich weiß nicht woher oder warum, aber das intensive Grün kommt mir so unfassbar bekannt vor. Ich verliere mich immer weiter in seinem Anblick und merke erst als es fast zu spät ist wie sich der Griff meiner Hand lockert und mein Bogen beinahe auf den Boden fällt.

Ich werde wieder ins Hier und Jetzt zurückgeholt, indem ich eine Hand auf meinem Oberschenkel und eine zweite an meinem Rücken spüre. Ich erschrecke und ziehe reflexartig einen Pfeil, lege ihn an die Bogensehne und spanne den Bogen fast bis zum Anschlag. Meine rechte Verse drücke ich leicht in Fireflys Bauch. Er versteht sofort und geht einige Schritte seitwärts nach links, also weg vom 'Angreifer' und bäumt sich außerdem kurz auf. Wahrscheinlich zum Einschüchtern des Gegners.

Doch als ich zielen möchte blicke ich bloß in das schief grinsende Gesicht von Zayn. "Mach das nie wieder!", raune ich ihn an. "Hey Prinzessin! Chill mal! Ich wollte nur wissen ob du noch Reaktionen zeigst!" Das ist die total 'gechillte' Antwort von seiner Seite aus.

Noch immer halte ich den Bogen gespannt und auch die Muskulatur meines Pegasus verkrampft sich weiterhin. Ich spüre den stechenden Schmerz an meiner rechten Wange leider erst zu spät und das laute Gebrüll höre ich auch erst zu spät. Die Sonne ist fast komplett im Wasser verschwunden und der Vollmond leuchtet schon hell am Himmel. Ich bin zu abgelenkt gewesen um sie zu bemerken. Und jetzt sind sie schon da. Als ich mich umdrehe sehe ich etwas Grauenhaftes. Mir läuft ein eiskalter Schauer den Rücken runter.Sie hatten sich angeschlichen. Still und heimlich. Geradezu versteckt von der anbrechenden Dunkelheit. Ich kann ihnen nicht mehr im Voraus entgegenwirken.

Der Feind war gekommen!

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So das wars für dieses Kapitel!
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch.

Es tut mir soooo leid, dass so lange nichts mehr gekommen ist, aber ich werde versuchen ab sofort regelmäßiger zu updaten!

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