Kapitel 20: Schon wieder irgendwas

Ich halte die Augen geschlossen. Die Luft duftet nach frischem Gras und vielen Blumen. Die Sonne scheint warm auf mich herab. Eine leichte Brise weht mir durch die Haare. Tief atme ich durch. Lächelnd öffne ich die Augen. Die Sonne blendet mich zuerst, doch nach kurzem Blinzeln haben sich meine Augen an das Licht gewöhnt. Ich lasse meinen Blick schweifen. Ein lockeres, weißes Kleid umspielt meine Figur. Die Wiese, auf der ich stehe, ist übersät mit Blumen in allen Farben: Rosen, Veilchen, Narzissen und Tulpen sind nur ein paar der Vielen. Es gibt noch hunderte mehr, die meisten davon sehen exotisch aus und ich kann ihnen keine Namen zuordnen. Ich drehe mich ein paar mal um die eigene Achse, die Arme von mir gestreckt. Nach ein paar Sekunden bleibe ich wieder stehen. Ein kleiner Hügel tut sich vor mir auf. Auf ihm trohnt eine große Weide, die lange Schatten wirft. Der Wind weht durch die Blätter. Das Rascheln entspannt. Die Äste und Zweige wiegen leicht im Wind. An ihrem Stamm lehnt eine Person. Ein Junge. "James!" Sofort sprinte ich los. Ein breites Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. Mit der Hand fährt er sich einmal durch die kurzen braunen Haare. Seine grünen Augen glänzen. Ich will ihm in die Arme springen, ihn an mich drücken und seinen Atem in meinem Nacken spüren können. Doch kurz nachdem ich abgesprungen bin, löst James sich auf. Er zerfällt nach und nach in Millionen kleiner Puzzleteile. "Regenbogenauge!", wispert er noch zu. Dann löst er sich komplett auf. Die Teile wehen im Wind davon und verschwinden am Horizont. Die Zeit scheint für einen kurzen Augenblick stehenzubleiben. Im Sprung kann ich natürlich nicht anhalten. Die Zeit läuft normal weiter. Mit dem Kopf voran rase ich auf das Gras zu. Dann knalle ich auf den harten Boden. Benommen bleibe ich liegen. Bis ich eine Stimme vernehme. "Ach du leichtgläubiges, kleines Mädchen!" Die Stimme gehört eindeutig zu Zack. Es klingt, als würde er vom Himmel herab zu mir sprechen. Erst leise, doch dann immer lauter: "Es ist alles eine Illusion! Dein ganzes Leben ist eine einzige Illusion! Ein Trick! Wie eine Fata Morgana in der Wüste, wird deine Vergangenheit dich verfolgen!" Erschöpft drehe ich mich auf den Rücken. Und zucke ruckartig zusammen! Zack steht über mir, mit einem psychopathischen Grinsen im Gesicht. Langsam beugt er sich zu mir herunter. Ich versuche mich von ihm wegzudrehen. Duch er drückt meine Schultern zu Boden und lenkt mein Gesicht mit meinen Fingern so, dass ich ihm in die Augen sehen muss. "Und ich gehöre zu deiner Vergangenheit! Ich werde dich mein Leben lang verfolgen! Und ich werde mein Ziel erreichen!" Er lässt langsam von mir ab. Seine Worte hallen in meinem Kopf nach und seine Stimme dröhnt in meinen Ohren. Ein Kribbeln durchfährt meinen Körper. Mein Blick ist starr in den Himmel gerichtet. Aber dann spüre ich einen festen Tritt in meine Rippen. Aufkeuchend rolle ich mich zur Seite. Schmerz durchzieht meinen Körper. Hustend versuche ich mich wieder auf den Rücken zu drehen. Vergeblich. Zum Glück! Denn keine Sekunde später bohrt sich ein Messer direkt neben meinem Kopf tief in die Erde.

Ich reiße die Augen auf. Kurz aufschreiend schnellt mein Oberkörper nach vorne. Schwer atmend sitze ich nun kerzengerade im Bett. Die Finger kralle ich fest um die Kissen. Einige Schweißtropfen fließen über mein Gesicht. Es war nur ein Traum, Liandra! Wie auch schon die letzten Nächte! Seit Zacks letztem Angriff sind bereits drei Tage vergangen. Nach einer Nacht haben mich die Albträume geholt. Jede Nacht verläuft fast identisch: Ich bin in einer wundervollen Landschaft, erblicke jemanden, der mir wichtig ist und kurze Zeit später verschwindet er spurlos und Zack nimmt seinen Platz ein. Erst waren es Mike und Lisa, dann Chrissy, Blüte und Alex und heute James. Dieser Traum war der Schlimmste, denn die anderen Personen konnte ich am folgenden Tag kontaktieren oder mit ihnen sprechen, doch ich weiß, dass ich James nie wieder sehen werde. Er hat uns verlassen, er hat sich für mich geopfert. Meine Gedanken ziehen mich wieder in den Traum zurück. Sein Lächeln, seine grünen Augen und wie er sich in Kleinstteile auflöst. Wie an seiner Stelle Zack erscheint und mich mal wieder zunichte macht. Meine Atmung beschleunigt sich wieder. Eine Hand an meiner Schulter holt mich wieder zurück in die Realität. Wegen des Traumes arbeiten meine Reflexe schneller als mein Verstand und ich versuche mich aus dem Griff der Person zu lösen und sie von mir zu bekommen. Allerdings ist mein 'Angreifer' schneller. Er packt meine Handgelenke und pinnt sie neben meinem Kopf auf der Matratze fest. "Es ist alles gut, Honey! Du hast nur geträumt!" Bei der bekannten, tiefen Stimme entspannen sich meine Muskeln. Meine Atmung geht wieder etwas regelmäßiger und mein Puls verlangsamt sich wieder. Über mir schwebt der Lockenkopf. Seine grünen Augen blicken besorgt in meine. Ich atme einmal aus und sammele meine Gedanken. Dann gebe ich Harry mit einem kleinen Nicken zu verstehen, dass er von mir ablassen kann.

Er rollt sich von mir runter und setzt sich auf die Bettkante, eine Hand die gesamte Zeit auf meinem Oberschenkel ruhend. Auch ich setze mich auf und streiche mir einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Was war es diesmal?", fragt Harry liebevoll. In den letzten Tagen hat es mir immer geholfen, über den Traum zu reden, also beginne ich mit der Kurzfassung: "Ich stand auf einer großen Wiese! Ein Blumenmeer soweit das Auge reichte. Es war wunderschön! Auf einem kleinen Hügel stand eine große Weide und an ihrem Stamm lehnte..", dort stocke ich kurz und meine Stimme senkt sich, als ich weiterspreche, "...James. Er hat mich angelächelt! Ich war überglücklich, bin auf ihn zugerannt und wollte in seine Arme springen. Doch dann hat er sich in tausende Einzelteile gelöst und verschwunden. Ich konnte nicht mehr anhalten, fiel und knallte auf den harten Boden. Dann tauchte Zack auf. Er hat mir gedroht und mich verletzt. Nach seinem Tritt schnellte ein Messer direkt neben meinem Kopf zu Boden. Er hätte mich beinahe umgebracht, Harry! Er hat sein Ziel fast erreicht!" Tränen kullern über meine Wangen. Harry zieht mich in eine Umarmung, drückt mir einen Kuss auf die Stirn und flüstert mir dann ins Ohr: "Das ist jetzt wahrscheinlich nicht gerade beruhigend, aber..." Kurz lässt er von mir ab und beugt sich neben mir her: "..es war nicht zufällig dieses Messer!" Man hört deutlich, dass er mir die Frage eigentlich nicht stellen will. Und doch tut er es. Irgendwie mutig! Auf jeden Fall ruht ein Messer auf Harrys Handflächen. Bei seinem Anblick erschrecke ich und krabbele so weit wie nur irgendwie möglich nach hinten. Ich erkenne die Verzierungen auf dem ledernen Griff deutlich. Griechische Buchstaben und Symbole ziehen sich über den Stoff, als seien es Efeuranken, die sich eine Wand hinaufschlängeln. Sogar auf der Klinge erkennt man Erdklümpchen, als hätte man es in einen frisch bewässerten Blumentopf mit Erde gesteckt und wieder herausgezogen. "Woher hast du das?", presse ich hervor. Zum ersten Mal weiß ich nichtn ob ich Harry vertrauen kann. Wie soll er schließlich an das Messer gekommen sein? Ist es der echte Harry oder nur einer von Zacks Gehilfen? Oder ist Harry sogar ein Gehilfe von Zack? Hat er ihn einer Gehirnwäsche unterzogen und ihn somit gefügig gemacht? Alle diese Fragen geistern in meinem Kopf herum. Und auf keine weiß ich die Antwort.

"Lia?" Seine Stimme zieht mich aus den Gedanken. Ich blicke zu ihm auf. "Alles gut?" Schnell nicke ich zur Antwort und stelle dann auch eine Frage: "Also, woher hast du das!" Ängstlich zeige ich auf den Geenstand in seiner Hand. "Das lag heute morgen neben deinem Kopfkissen. Ich habe es gesehen, als ich aufgewacht bin. Du hast wieder unruhig geschlafen, also habe ich es beiseite gelegt, damit du dich nicht verletzt! Ich kenne doch deine Tollpatschigkeit!" Bei dem letzten Satz grinst er mich an, doch mein Blick bleibt weiter starr auf die Waffe in seinen Händen gerichtet. Ohne die Miene zu verziehen, beuge ich mich vor, nehme Harry das Messer vorsichtig aus der Hand und lege es auf meinen Nachttisch. "Das bleibt jetzt einfach da liegen!", sage ich, eher zu mir als zu dem Jungen, der immer noch vor mir sitzt. "Wir sollten runtergehen. Ich brauche was zu Essen.", geschickt rutsche ich vom Bett, "Bin mich nur noch kurz umziehen!" Mit diesen Worten schlüpfe ich durch die Tür und laufe mit meinen Klamotten auf dem Arm ins Badezimmer.

Angezogen mache ich mich auf den Weg nach unten. Zum Glück bin ich nicht mehr ganz so blass, also hoffe ich, dass niemandem auffällt, dass es mir nicht gerade gut geht. Auch bin ich gespannt, od Chloe, Zoe und Saskia merken, dass Harry und ich 'zusammen' sind. Und wenn bin ich auf ihre Reaktion gespannt. Alle Anderen haben es schon mitbekommen, aber Chloe hat sich am Tag nach dem letzten Angriff immer noch Hoffnung gemacht, dass Harry nur so zu mir war, weil er ja "schwerkrank' gewesen ist und dass er sich, wenn er wieder bei Sinnen ist, in sie verlieben wird. Doch mittags ist sie dann zu ihren Freundinnen abgezischt und heute erst zurückgekommen. Wegen den Gedanken an ihre Reaktion huscht ein Lächeln über meine Lippen. Gedankenversunken taumele ich weiter die Treppe hinunter. Unten sitzen alle beim Frühstück, sogar die drei Freundinnen. Sie sitzen zwischen den Jungen und versuchen sich scheinbar wieder an die Jungs ranzumachen. Als ich den Raum betrete wandern ihre Blicke hilfesuchend zu mir. Ich muss mir das Lachen verkneifen und laufe schnellstmöglich zu Harry. Er sitzt am Tischende, Chloe links neben ihm und rechts ist ein weiterer Platz frei. Erleichtert sieht er mich an. Als ich hinter ihm stehen rutscht er schnell nach rechts und ich setze mich zwischen die Beiden. Chloe plappert einfach weiter, als würde ich nicht existieren. Doch dem werde ich jetzt eiskalt ein Ende bereiten! Meine innere Stimme lacht böse, während ich mich zu Harry lehne und ihn direkt küsse. Er setzt auch noch die Kirsche auf das Sahnehäubchen, als wir uns lösen: "Geht es dir wieder besser, Honey?" "Man kann sagen: Ein kleines bisschen." Reg sie noch mehr auf, reg sie noch mehr auf! ,feuert meine innere Stimme mich an und ich gehorche: "Die letzte Nacht war schließlich ziemlich anstrengend, nicht wahr?!" Meine Stimme lasse ich etwas anzüglich klingen und Harry grinst mich schief an. Er hat die Doppeldeutigkeit wohl verstanden. Genau wie Chloe. Und die drei Mädchen gegenüber von mir, die sich das Schauspiel gespannt anschauen. Und Chloes weiterer Sitznachbar Louis, der auch eiskalt einsteigt: "Man hat es auch gut gehört!" Dieser Satz ist Chloe wohl zu viel. "Was!!", quietscht sie und springt beinahe auf. Louis, Melina, Mira, Nicola, Harry und ich brechen gleichzeitig in schallendes Gelächter aus. Chloe guckt mit einer Mischung aus Wut und Verwirrung zwischen uns her. "Chloe! Warum denkst du nur immer so pervers!?", necke ich sie. Etwas peinlich berührt blickt sie zu Boden und zuckt mit den Schultern. Mein Gewissen schlägt Alarm und kurz bemitleide ich meine Stiefschwester. "Harry und ich sind jetzt zusammen und heute Nacht habe ich nur schlecht geträumt, also entspann dich!" Enttäuscht seufzt Chloe: "Schade! Ich habe wohl echt keine Chance gegen dich!" Kurz bin ich verwirrt, doch dann wird sie wieder normal: "Aber wahrscheinlich hat er einfach keinen Geschmack! Dir kann ich doch locker das Wasser reichen! Kommt Mädelsn wir gehen!" Hochnäsig steht sie auf und verschwindet, Saskia und Zoe im Schlepptau. "Da ist jemand echt eifersüchtig!", lacht Louis mir zu und auch ich muss anfangen zu grinsen.

Die Reitstunde verläuft ziemlich ruhig. Naja, zumindest der Anfang. Gegen Ende kommt nämlich Jake auf den Reitplatz gerannt. "Die Kühe sind ausgebrochen! Du musst uns helfen!", ruft er mir zu. Ich nicke und antworte: "Nimm du Firefly! Zu Pferd sind wir besser und schneller!" Nun nickt Jake und läuft zu dem Fuchs, der am Ende des Platzes steht und wartet. Dann wende ich mich meinen Reitschülern zu: "Wir brauchen eure Hilfe! Wir müssen die Kühe wieder in den großen Stall dort hinten treiben! Louis, Zayn! Ihr stellt euch mit euren Pferden an den Eingang des Stalles! Alle Kühe müssen in den Raum getrieben werden! Ihr Anderen kommt mit und helft die Kühe in Richtung Stall zu treiben!" Zayn und Louis traben zum Stall, während wir Anderen losgaloppieren.

Die Kühe sind schnell zusammengetrieben und in den Stall gebracht. Aber das war auch klar, schließlich sind wir acht treibende Reiter gewesen. Nun geht es allerdings ans Reparieren des Zaunes. Und das erweist sich definitiv als etwas schwieriger. "Die haben ja das ganze Ding zerlegt!", meine ich erstaunt, als ich den Zaun sehe. Die Holzpfähle sind aus dem Boden gezogen und die Bretter für dazwischen in kleinste Teile zersplittert. Und das fast hundert Meter lang! Das ist ein ordentliches Stück Arbeit. Ich krempele meine Ärmel hoch und schnappe mir Nägel und Holz. Nach ungefähr einer halben Stunde habe ich ein Drittel der Pfähle wieder in die Erde geklopft. Noch ein paar Minuten später kommen Liam, Niall und Harry zu mir. In den Händen haben sie einen Korb und viele Wasserflaschen. Harry  zieht mich an der Schulter etwas nach hinten und Liam nimmt mir Hammer und Holzpfahl aus der Hand. Dann lassen sie sich zu Boden sinken und packen Sandwiches aus dem Korb aus. Ich lasse mich ebenfalls auf den Boden fallen und schnappe mir ein Sandwich und eine Wasserflasche. Grinsend schauen die Jungen mir dabei zu, wie ich esse und trinke. "Was ist? Habt ihr das Zeug vergiftet oder wie?", lache ich und sie stimmen ein, bevor auch sie über die Sandwiches herfallen. So verweilen wir einige Zeit und als ich weitermachen muss, helfen die Jungs mir. So sind wir nach zwei weiteren Stunden fertig und der Zaun sieht wieder aus wie neu.

Die Sonne steht schon relativ tiefn als ich am Abend noch einmal rausgehe. Die Pferde tollen auf der Wiese herum. Grinsend laufe ich zum Tor der Wiese. Schnell schlüpfe ich hindurch und schnalze einmal. Mistral kommt sofort auf mich zugelaufen. Er brummelt mich an und schmiegt seinen Kopf an meinen Oberkörper. Ich fahre mit meiner Hand über seine Stirn: "Na mein Großer!" Er nimmt seinen Kopf zurück und stupst mich mit den  Nüstern gegen den Kopf. Ich lache auf und drücke ihm dann einen Kuss auf die Stirn. "Aha! So schnell wird man also ersetzt!" Augenrollend drehe ich mich um. Am Zaun steht Harry und krault Thunder zwischen den Ohren. "Ich werde ja auch gerade ersetzt, oder?", entgegne ich. Lächelnd laufe ich zu ihm, Mistral folgt mir lammfromm. Angekommen werde ich auch von Thunder freudig begrüßt. "Du hast das Cutting heute echt gut hinbekommen!", sage ich zu Harry. "Das bitte was?" Ich lache kurz aufn bevor ich ihm antworte: "Cutting! Das ist das Rindertreiben! Ihr beide habt das zusammen echt ziemlich gut gemeistert!" "Ooohh... Danke." Er lehnt sich zu mir vor und drückt mir wieder einen kurzen Kuss auf die Lippen. Als er sich von mir löst, gehe ich schnell durch das Tor. "Wollen wir den Sonnenuntergang genießen?", fragt er mich und hält mir eine Hand entgegen. Ich nicke schnell und kreuze dann meine Finger mit seinen.

Hand in Hand laufen wir ein Stückchen am Waldrand entlang, bis wir eine schöne Wiese erreichen. Dort lassen wir uns zu Boden sinken und betrachten die untergehende Sonne, die den Himmel in ein helles Rot taucht und langsam am Horizont verschwindet. "Geht es dir wirklich gut?" Harrys Stimme klingt besorgt und das finde ich irgendwie total süß. "Alles in Ordnung! Der Stress und die harte Arbeit heute Mittag hat ziemlich müde gemacht. Aber das lässt sich verkraften. Ich habe nur viel mehr Sorge vor den kommenden Nächten. Die Träume haben sich immer weiter verschlimmert und eigentlich will ich gar nicht wissen, was nächste Nacht kommt! Und dann auch noch das Messer heute morgen! Es ist, als wären meine Träume nicht mehr nur Vorstellung sondern Realität oder eine Art Vision." Ein kalter Luftzug zieht über die Landschaft und lässt mich kurz frösteln. Harry legt wärmend einen Arm um mich und zieht sich näher zu sich heran. "Es wird alles gut! Keine Angst!"

"Ach ja, die Liebe. Wie ekelerregend! Gut dass ich hier bin, um dem ein Ende zu bereiten!" Erschrocken springen wir auf und wirbeln herum. Zack! War ja klar. Ich funkele ihn böse an, doch nur kurz nachdem wir ihn gesehen haben, schiebt Harry sich zwischen mich und den Angreifer und umklammert meine Handgelenke. Wahrscheinlich damit ich nicht unbedacht handele. Wow, er kennt mich schon echt ziemlich gut. Denn ich würde gerade nichts lieber machen, als Zack ordentlich zusammenzuschlagen. Allerdings bin ich unbewaffnet und er hat überall Waffen und ein Gefolge, vollbesetzt mit Monstern der griechischen Mhytologie. Zack kommt uns immer näher, bis er über mir und meinem Freund aufragt. "Wie süß! Du versuchst ernsthaft dein Mädchen zu beschützen, obwohl du genau weißt, dass ich dich ohne Probleme besiegen würde! Also mach Platz Bursche, das Leben dieses Kindes liegt in meinen Händen! Oder besser gesagt: Der Tod dieses Kindes!" "Nein! Ich werde sie beschützen! Denn in einer Sache hast du Recht: Sie ist und bleibt mein Mädchen!" Harry sagt das definitiv selbstsicherer und selbstbewusster als ich gedacht habe. Aber schon echt knuffig, dass er sich gegen einen Mann stellt, der bis an die Zähne bewaffnet ist, um mich zu schützen. Süß, aber leichtsinnig. Die Kombi gefällt mir! Konzentration Liandra! Zack zieht noch ein paar Mal scharf Luft ein, dann setzt er zu einem Schlag an. Harry schafft es tatsächlich diesen abzuwehren und landet selber einen Treffer, doch keine Sekunde später kriegt der Feind ihn zu packen und schleudert ihn unsanft zu Boden. Benommen bleibt Harry liegen. Zwei Gefolgsleute, allerdings Menschen, kommen zu ihm und heben ihn vom Boden. Dabei kommt der Lockenkopf wieder zu Bewusstsein und wehrt sich nach Leibeskräften. Doch einer der Beiden dreht ihm den Arm auf den Rücken und der Zweite drückt ein Messer an seine Kehle. So 'führen sie ihn ab'. "Harry!", brülle ich ihm hinterher und will loslaufen, doch Zack ist schneller und packt meine Arme. "Nur noch wir beide, Püppchen!", säuselt er und zieht mich wieder näher. Angewidert schaue ich ihn an. Dann schließt sich ein weiterer Arm von hinten um meine Taille. Eine Stimme zischt etwas. Ich kann die Worte nicht genau verstehen, doch die Sprache erkenne ich deutlich! Es ist Schwarze Sprache! Die Sprache der Orks! Er hat sich also tatsächlich mit einigen Geschöpfen aus Mittelerde zusammengetan. Wie auch immer er das geschafft hat!

Dann wandert eine zweite Hand mit einem Tuch vor meinen Mund. Meine Atemwege werden somit fast komplett verschlossen und ein paar mal versuche ich durch das Tuch hindurch Luft zu atmen. Doch dieser Versuch geht nach hinten los! Vor meinen Augen verschwimmt die Welt. Ich mache noch Zacks Silhouette aus. Er winkt mir zu und sagt, wie zu einem Kind: "Gute Nacht, Lia! Schlaf schön!"

Dann wird alles schwarz und ich sinke in die Arme meines Angreifers.

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Hier ist das nächste Kapitel! Ich bin wieder etwas spät dran, aber zumindest ist es immernoch Sonntag!😂 Doch da ich jetzt eine Woche lang frei habe, werde ich es bestimmt schaffen, am nächsten Sonntag schon morgens oder mittags zu updaten.

PS: Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich auf diesen voll bekloppten Kapiteltitel gekommen bin, aber ich glaube, dass ich davor eine Harry-Potter-Synchro/Animation von Coldmirror gesehen habe😂

Eure Vici❤

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