Kapitel 17: Back in Black

"Habe ich da etwa meinen Namen gehört! Ach Liachen, man soll doch nicht lästern! Bist du denn kein artiges Mädchen!", säuselt eine gehäßige Stimme im Schatten.

"Jetzt passt wohl eher: Wenn man vom Teufel spricht! Nicht wahr, Zack?"

Mit leicht gesenktem Kopf tritt eine Gestalt aus den Büschen hervor. Die Hände breitet er fast schon einladend aus. Man kann ihn nur wegen seinem Gesicht ausmachen, denn er trägt schwarze Jeans, ein schwarzes T-Shirt, einen langen schwarzen Mantel und sogar einen schwarzen Hut. Warum auch immer! "Ups, erwischt!", sagt er belustigt und hebt den Kopf. "Was willst du Zack?", frage ich. "Ach nichts besonderes! Ich wollte eigentlich nur kommen, um ein bisschen Action in die Party zu bringen!", antwortet er unschuldig und setzt ein, in meinem Empfinden, psychisch gestörtes und verrückte Lächeln auf. "Es stört doch nicht, dass ich ein paar Freunde mitgebracht habe, oder?", schiebt er hinterher und seine Mundwinkel heben sich noch ein Stück. Und schon nach einem kurzen Signal mit seinen Händen verlassen einige Höllenhunde knurrend die Büsche. Einer von ihnen rennt bei unserem Anblick sofort los und springt mit einem großen Satz über den Pool. Schnell ziehe ich die beiden Messer an meinem Gürtel. Als der Hund vor uns landet, weichen die Anderen einige Schritte zurück. Knurrend fixiert der Hund mich und geht langsam auf mich zu. "Ruf gefälligst dein Schosshündchen zurück, oder er wird nie wieder zu dir zurückkommen!", zische ich drohend, aber Zack hebt nur abwehrend die Hände: "Nein danke! Ich habe genug dieser 'Schosshündchen' und außerdem will ich auch mal einen Kampf als Außenstehender betrachten!"

Der Höllenhund vor mir duckt sich und springt im nächsten Moment auf mich zu. Ich hebe die Messer, reagiere aber vorerst etwas zu spät. Der Hund wirft mich mit den großen Pfoten auf den Rücken, immernoch knurrend und zähnefletschend. Aus Reflex umpacke ich die hölzernen Griffe der Messer und stoße sie in Bauch- und Brustbereich des Hundes. Mit einem schmerzerfüllten Jaulen sackt er zusammen und kurz liegt sein Gewicht auf mir. Aus den tiefen Wunden rinnt Blut über meine Hände. Schnellstmöglich drehe ich mich so, dass ich nun auf dem Hund sitze. Schwer atmend stehe ich auf und ziehe die Messer aus dem Körper des Tieres. Das Monster zerfällt zu Sand und mit einer leichten Handbewegung lasse ich den Staub davonwehen.

Tief atme ich durch. Auf meiner Handfläche lodert eine kleine Flamme auf. "Hilf mir Firefly! Hol uns hier raus! Hol die Anderen und finde uns!" Diese Worte wiederhole ich immer und immer wieder in meinem Kopf. Die Flamme auf meiner Hand wird blutrot und löst sich in kleine Funken auf, die in den Himmel aufsteigen.

Ich stehe immer noch mit dem Rücken zu allen restlichen Personen. Langsam drehe ich mich um und blicke wieder in Zacks Richtung. "Ich habe ja gesagt, dass ich dein Hündchen bei einer falschen Bewegung in die Unterwelt verbanne!", presse ich zwischen den Zähnen hervor. Ich kann sein Gesicht nun deutlicher ausmachen, doch sein Körper bleibt in Dunkelheit gehüllt. Sein Lächeln ist weiterhin kalt und hat etwas verrücktes an sich: "Ach, ich kann mit dem Tod von einem meiner Gefährten klarkommen! Ich bin nicht wie du, ich bin niemand, der bei einem Tod gleich theatralisch wird! Und doch ist bei uns eine Sache gleich: Wenn jemand stirbt, der uns etwas bedeutet hat, wollen wir ihn rächen! Und dabei ist uns egal, wie viele andere Lebewesen umkommen! Hauptsache ist, dass die Person, die wir geliebt haben, nicht umsonst gestorben ist! Und dass ihr Mörder eine gerechte Strafe erhält!", hält er mir einen Vortrag.

Wut kocht in mir hoch, aber ich muss es irgendwie schaffen sue zurückzuhalten. Seine Worte sind entsetzlich. Vor allem... weil er Recht hat. Ich würde alles tun, um ihn zu töten. Für alle, die bei dem großen Kampf damals umgekommen sind oder ebenfalls Geliebte verloren haben, für alle, deren Leben ich komplett versaut habe und vor allem.. für James!

Zack ist taktisch und würde ebenfalls über Leichen gehen. Ich weiß nicht, warum er mich so sehr hasst, aber ich weiß, dass ich ihn hasse und ihn besiegen kann. Ich muss schnell sein, klug reagieren und, ganz wichtig, einen kühlen Kopf bewahren. Denn nur so kann ich James rächen, meine Freunde aber nicht in zu große Gefahr bringen. Zack scheint auf eine Antwort zu warten. Sein Blick ist die ganze Zeit auf mich gerichtet. Doch meine Augen scannen den gesamten Garten ab. In der Hecke, die am nächsten bei uns ist, klafft eine große Lücke. Naja, zumindest groß genug, um schnell durchzulaufen. Behutsam drehe ich meinen Kopf zu Chrissy. Mit einer leichten Kopfbewegung mache ich sie auf die Hecke aufmerksam. Sie folgt meinem Blick und stößt Alex und Blüte mit dem Ellenbogen an. Auch die Beiden bemerken den Fluchtweg und schenken mir ein zustimmendes Lächeln.

Also wende ich mich nun wieder an Zack: "Scheinbar sind wir gar nicht mal so verschieden, wie wir dachten!" Bei diesen Worten weiten sich seine Augen. Mit einer Zustimmung meinerseits hat er wohl nicht gerechnet. "Chloe, Zoe, Saskia! Ihr geht jetzt wieder rein und sorgt dafür, dass niemand das Haus verlässt!", fahre ich fort, den Blick weiterhin starr auf meinen Feind gerichtet. Kurz darauf höre ich das Klackern von High-Heels auf Steinen und das Öffnen und Schließen einer Tür. Sehr gut, die drei haben meine Anweisung befolgt. Die Jungen hätte ich ebenfalls reinschicken können, aber mir war es lieber sie im Auge halten zu können. Ich traue Zack keineswegs und es wäre seine Art auch Monster in das Haus zu schicken.

"Und doch gibt es einen Unterschied: Du tötest alles und jeden, der dir in die Quere kommt, selbst wenn das Lebewesen auf deiner Seite gestanden hätte. Ich aber schütze alle meine 'Verbündeten' und versuche sogar unnötige Tode zu vermeiden! Zumindest auf meiner Seite. Und trotzdem habe ich keine Schwierigkeiten damit, für ein besseres Leben meiner Freunde zu töten!", fahre ich ihn an, "Und dein Tod ist mir unfassbar wichtig! Als Rache! Dafür, dass du mein Leben komplett zerstört hast! Und als Ausgleich für den Schlimmsten deiner Morde! Für James!" Seine Mundwinkel verziehen sich wieder zu einem gerissenem Lächeln. "Du kommst gut mit dem Blut an deinen Händen klar, Liandra!", säuselt er. "Aber ich auch!"

Diese Worte sind das Signal für mich. "Jetzt!", brülle ich meinen Freunden zu. Sofort schnappen wir alle die Jungen und ziehen sie mit uns auf die Hecke zu. Im gleichen Moment stürmen auch unsere Feinde los, aber durch einen kleinen Vorsprung schaffen wir es zuerst durch die Sträucher. Ich lasse Harry und Liam, deren Hände ich eben gegriffen hatte, los und schnappe mir Blüte. "Schließ die Hecke so gut es geht!" Ein Nicken ist ihre Antwort und sofort schießen Ranken aus dem Boden. Sie schließen die Lücke nur wenig. Als ich das begreife ziehe ich Blüte zur Seite, um sie aus der Schusslinie zu bringen. Dann schiebe ich sie vor mir her und gemeinsam sprinten wir los. Die anderen Personen ziehen wir mit uns. Keine Sekunde später springen einige Hunde durch das Gestrüpp und zerreißen die Ranken. Kurz darauf tritt Zack durch die Lücke. "Och Liachen, lass die Kinderspielchen! Ich fange dich eh! Und dann kommst du wieder zu deinem Freund!", ruft er uns hinterher. So gut wie nur möglich ignoriere ich seine Worte und renne einfach weiter, bis ich das Ufer ausmachen kann und das Rauschen der Wellen höre.

Ein lautes Wiehern zerreißt die Luft. Dicht gefolgt vom Donnern von Hufen. Vorsichtig verlangsame ich meine Schritte und wage einen Blick über die Schulter. Beim Anblick, der sich mir bietet, muss ich lächeln. Meine besten Freunde haben mich gehört. Skyfall, Ostwind, Bucephalos, Firefly und sogar Mistral kommen auf uns zugaloppiert. Ich bleibe stehen, denn von unseren Verfolgern ist gerade nichts zu sehen. Die Anderen tun es mir gleich. Ein paar Meter von uns entfernt werden auch die Pferde langsamer, bis sie vor uns zum Stillstand kommen. Behutsam streiche ich Mistral über die weichen Nüstern. "Jungs?! Auf die Pferde! Sofort!", befehle ich. Chrissy und Blüte helfen Liam, Zayn, Niall und Louis auf die Pegasi. Harry winke ich zu mir. Als er neben mir steht, wende ich mich Mistral zu: "Ich helfe Harry jetzt auf deinen Rücken. Du musst ihm helfen! Du musst mir helfen!" Ein ruhiges Schnauben ist seine Antwort.

Kurz darauf sitzen alle Jungen auf den Pferden. "Habt keine Angst! Die Pferde passen auf euch auf! Versucht aufrecht sitzen zu bleiben und haltet euch zur Not sanft an der Mähne fest!" Von Allen kommt ein zustimmendes Nicken. "Na dann los!" Ich gebe Firefly einen Klaps auf die Kruppe und er galoppiert los. Weiter Richtung Strand.

Alex, Chrissy und Blüte werfe ich einen Blick zu. "Und wir kümmern uns jetzt um IHN!", sage ich hasserfüllt. "Bin ich etwa jetzt schon zu 'IHM' geworden? Weißt du denn nicht, dass man Leute mit Namen ansprechen sollte?", murmelt eine Stimme aus dem Dunkeln. Sofort drehen wir vier uns in die Richtung, aus der die Worte gekommen sind. "Warum zur Hölle bist du immer plötzlich da?", fragt Alex entnervt. "Sonst wäre mein Auftritt doch nicht so gut!", rechtfertigt er sich wie ein kleines Kind. "Dein Auftritt und gut! Sehr guter Witz!", murmelt Chrissy. Ach ja, die Gene des Ares. Immer schlagfertig dieses Mädchen. "Hat man dich etwa auch keine Manieren gelehrt, Christina?", kommt von dem Mann in schwarz zurück. "Was willst du Zack?", übernimmt jetzt Blüte das Wort. "Was ich will! Nun ja,..." "Mich!", beende ich seinen Satz. "Doch gar kein so dummes Mädchen!", meint er mit einer gespielt überraschten Stimme. Wieder werfe ich einen Blick über die Schulter. Wir sind nicht weit vom Strand entfernt. Ein kleiner Sprint und ein guter Sprung sind alles, um im Sand zu landen. Ebenfalls erkenne ich die Silhouetten von fünf Pferden am Ufer. Alle mit einem Menschen auf dem Rücken. Die Jungen haben es also geschafft. Jetzt müssen nur wir es noch schaffen! Langsam drehe ich den Kopf wieder zu Zack. "Nur lasse ich mich nicht einfach so fangen!" Mit diesen Worten mache ich kehrt und renne auf den Felsvorsprung zu. Meine Freunde ziehe ich regelrecht mit mir. Weil ich noch immer barfuß bin, ist der angewärmte Asphalt der verlassenen Straße angenehmn doch sobald wir das scharfkantige Küstengestein erreichen, beginnen meine Füße zu schmerzen und nach einigen Schritte schneide ich meine Fußsohle fast komplett auf. Als ich dann aber den Klang von Knurren und Krallen auf dem Gestein höre, vergesse ich den Schmerz ganz schnell und springe einfach.

Kurze Zeit später rennen ich und meine Freunde durch den Sandn bis wir die Anderen auf den Pferden erreichen. Alex schwingt sich vor Zayn auf Skyfall, Blüte vor Liam auf Ostwind, Chrissy vor Niall auf Firefly und ich springe vor Harry auf Mistrals Rücken. Nur Louis saß nun ohne zweiten Reiter auf Bucephalos, doch da meine Stute kräftig gebaut ist und einen starken Beschützerinstinkt hat, vertraue ich ihr voll und ganz. Und auch Louis scheint guten Halt auf ihrem Rücken gefunden zu haben.

Auch Zack und sein Gefolge habe nun den Strand erreicht. "Gut festhalten Jungs!", rufe ich noch laut aus, bevor ich den Druck mit meinen Waden stark erhöhe und Mistral schnell vorantreibe. Wahrscheinlich durch die rapide Geschwindigkeitsveränderung, schlingt Harry seine Arme von hinten um meine Taille und zieht sich näher an mich heran. Sein Atem in meinem Nacken und die Berührung von ihm lässt ein Kribbeln durch meinen Körper laufen und ein Lächeln huscht über meine Lippen.

Ich setze mich mit Mistral an die Spitze und lenke alle in einen nahegelegenen Wald hinein. Ab und zu werfe ich einen Blick über die Schulter. Zack hat sich nun ebenfalls auf einen enorm großen Höllenhund gesetzt und jagt uns hinterher. Leider nur noch mit wenig Abstand. Ich weiß, dass bald eine kleine Lichtung kommt und eine Idee kommt mir in den Kopf. Ich treibe Mistral immer weiter an und tatsächlich wird er noch schneller. Dann beginne ich mich mit ihm zwischen Bäumen herzuwinden. Die Anderen folgen mir nicht direkt, sondern wir teilen uns etwas mehr auf. Die Lichtung kann ich schon gut ausmachen. Gleich haben wir es geschafft! Mit einer Hand mach ich eine leichte Bewegung und eine bläuliche Feuerwand zieht sich durch den Wald. Dieses Feuer zerstört nicht, ist aber dennoch heiß und kann bestimmte Lebewesen verbrennen. Weiter halte icj ajf das Feuer zu. "Haltet euch sehr gut fest!", brülle ich. "Bist du verrückt?", kommt entsetzt von Harry. "Ich glaube schon!", murmele ich zurück und sporne Mistral weiter an. Kurz vor der Wand hebe ich eine Hand und lasse das Feuer an einer kleinen Stelle weiter zu Boden sinken. "Wir schaffen das!", murmele ich Mistral zu und klopfe sanft seinen Hals.
Mit einem großen Sprung überwinden wir die Flammen.

Auf der Lichtung pariere ich ihn durch und lasse ihn stehen bleiben. Erneut klopfe ich lobend seinen Hals. Die anderen Pegasi kommen ebenfalls mitsamt Reiter sicher an und nachdem Skyfall als Letzte das Feuer überwunden hat, lasse ich die Flammen wieder in die Höhe schießen. Durch die Flammen hindurch, kann ich erkennen wie Zack gerade so vor der Wand zum Stehen kommt und vom Rücken seines Hundes springt. "Ich werde dich kriegen!", brüllt er mir wütend und hasserfüllt zu. "Wohl eher nicht!", rufe ich zurück und gemeinsam mit meinen Freunden verlasse ich den Wald. Um uns schnell von der Lichtung zu entfernen, galoppieren wir an und verschwinden. Von Zack hört man nur noch ein frustrierttes 'Scheiße!'. Triumphierend jubeln wir auf und Chrissy, Blüte und ich verfallen in ein erleichtertes Lachen.

Nachdem wir den Wald verlassen haben, parieren wir unsere Pferde durch und gehen in einem gemütlichen Schritt weiter. "Alter, war das abgefahren!", meint Louis, scheinbar immernoch voller Adrenalin. "Ja, und verdammt gefährlich!", kommt von Liam als Antwort. Er scheint noch immer vieeeel zu viel Adrenalin im Blut zu haben, denn er sitzt angespannt auf Ostwind und klammert sich an Blüte fest, die sein Verhalten nur mit einem Lächeln kommentiert. Ich lehne mich so gut wie möglich nach vorne auf Mistrals Hals. Das Adrenalin schwindet aus meinem Blut und der Schmerz in meinem Fuß macht sich bemerkbar. Ich brauche jetzt ganz dringend eine Dusche, was für meinen Fuß und Schlaf.

"Das war wirklich spannend, aber sicher nicht das letzte Mal! Ich weiß noch nicht warum, aber Zack will mich umbedingt haben! Am liebsten wahrscheinlich sogar tot!" Mit diesen Worten lasse ich Mistral antraben. Ich will hier einfach nur noch weg!

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Sooo Leudis! Hier ist das neue Kapitel. Ich habe versucht es wieder spannender zu gestalten. Vielleicht ist es mir ja auch gelungen. Hauptsache es gefällt euch. Und wenn nicht, bin ich total offen für alle Verbesserungsvorschläge, die ihr mir liefern könnt!

PS: Ich weiß echt nicht wie ich auf diesen Kapitel-Titel gekommen bin, aber irgendwie mag ich diesen Reim😂

Eure Vici❤

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