22. Dezember
"Was ist denn bitte los mit Ihnen?!", brüllte Tony in sein Handy, "Was meinen Sie, Sie brauchen meine Kundennummer? ICH HAB KEINE VERDAMMT NOCHMAL!" Frustriert schnaufend trat er gegen einen Batzen gefronen, braunen Matschschnee. Tony war aus dem Bus gestiegen, um den ADAC zu rufen, da er bei Telefonaten gern hin und her lief und gelegentlich auch mal gegen irgendwelches Zeug trat. Es machte ihn mächtig wütend, dass diese blöden Arschgeigen vom ADAC sich weigerten, den Bus abzuschleppen, weil Tony keine dämliche Kundennummer hatte. Könnte er zum Hulk werden, hätte es in dieser Situation sicherlich einen Code grün gegeben. Er atmete tief durch. "Tut mir leid, dass ich Sie so anschreie... Sie können ja auch nichts dafür. Aber verstehen Sie, ich bin wirklich verzweifelt! Mein Bus ist irgendwo mitten im Wald liegen geblieben und es wird dunkel und außerdem funktioniert die Heizung nicht, weil uns der Sprit ausgegangen ist. Es ist mir egal, wie viel ich bezahlen muss, bitte holen Sie uns einfach ab. Bitte!" Die Person am anderen Ende der Leitung schien kurz zu überlegen. Hoffnung flammte in Tony auf. Mit Nettigkeit kam man eben weiter als mit Gebrüll, auch wenn man lieber brüllen würde.
"Warten Sie kurz, ich schicke Sie zurück in die Warteschleife und rede mit meinem Vorgesetzten.", antwortet schließlich die Person vom Kundenservice. "Nein! Nicht die Warteschleife!", schrie Tony in den Hörer, doch es war schon zu spät. "FUCK!", brüllte er so laut, das eine Gruppe Vögel aus dem Wald erschrocken davon flog. Wütend schwartete er sein Handy, das bereits damit begonnen hatte, die nervige Warteschleifenmusik zu spielen, in den Wald. Zum Glück hatte das Gerät einen ausfahrbaren Schild, für den Fall, dass Tony es mal irgendwo hinschmiss. Besagter Fall trat ziemlich oft ein. Nachdem Tony 5 Handys auf diese Weise zu Elektroschrott verarbeitet hatte, hatte er sich der Umwelt zu Liebe dazu entschieden, sein Handy mit einem Schild auszustatten. Jeden Monat ein neues Handy kaufen half ja auch keinem weiter. Leisten konnte er es sich zwar, das hieß aber noch lange nicht, dass er es auch tun musste.
Steve, der Tonys Fluch gehört hatte, kam aus dem Bus gestolpert, um Tony zusammenzuscheißen, weil er vor Minderjährigen geflucht hatte. Als der Captain aber feststellte, dass Tony gereizt und verzweifelt auf dem verschneiten Waldboden herumkroch und scheinbar irgendwas suchte, beschloss er, sich den Anschiss für später aufzusparen. Außerdem wusste Steve, dass er an der Lage nicht ganz unschuldig war (es war zu 100 Prozent seine Schuld, dass sie die 'Abkürzung' genommen hatten), also war es sowieso besser für ihn, die Klappe zu halten und lieber hilfreich zu sein. Der Captain lief also zu Tony, hockte sich neben ihm in den Schnee und fragte: "Wieso krabbelst du hier durch die Gegend?" "Weil ich mein Handy verloren hab du Genie!", keifte Tony und tastete weiter auf dem Boden herum. "Verloren? Wie geht denn sowas? Du hast doch damit telefoniert?", fragte Steve. "Wenn du nicht sofort die Klappe hältst, dann gehst du auch verloren!", knurrte Tony. Steve könnte ihm ja helfen, anstatt dumme Fragen zu stellen, aber nein, mehr als dumme Fragen stellen konnte Käpt'n Iglu offenbar nicht! Tony hätte ihm wirklich gern in seinen 100jährigen Hintern getreten, aber gerade war er leider mehr damit beschäftigt, nach seinem Handy zu suchen.
Steve wurde auch langsam ungemütlich. Wie sollte er Tony denn helfen, wenn er hier nur angepflaumt wurde? Er wusste ja nicht ein mal, was überhaupt passiert war. "Vielleicht verrätst du mir ja mal, was passiert ist? Dann kann ich besser beim Suchen helfen.", bot Steve an. Leider war Tony gerade nicht in der Lage dazu, eine nette und höfliche Antwort zu geben. "Ich habs in den blöden Wald geworfen! Das ist ja wohl offensichtlich, aber ich hab ganz vergessen, dass dein gefrorenes Hirn nicht so weit denken kann!", schnauzte der Milliardär. Steve verdrehte die Augen. Er hätte Tony zwar auch liebend gern eine Beleidigunf um die Ohren gehauen, aber sein ganz und gar nicht gefrorenes Hirn war glücklicherweise in der Lage dazu, weit genug zu denken, um zu wissen, dass das nicht helfen würde.
"Dein Handy hat doch so einen Schild, oder? Könnte es sein, dass es der Würfel ist, der dort drüben liegt?", fragte Steve. Er ging und hob den Würfel auf. Wenige Sekunden später war der Schild wieder verschwunden und Steve stellte fest, dass es sich tatsächlich um Tonys Handy handelte. Genervt, weil Steve das Handy vor ihm gefunden hatte, stand Tony auf, klopfte sich den schmutz so gut es ging von den Knien und ruppte Steve das Handy aus der Hand. "Danke.", brummte er. Mehr Dank würde Steve für seine Hilfe nicht bekommen, das wusste er.
"Hast du eigentlich Pepper oder irgendwem anders im Rathaus gesagt, dass wir liegen geblieben sind?", fragte Steve. Die Wut aus Tonys Blick verschwand und machte einem geschockten Gesichtsausdruck Platz. "VERDAMMTE SCHEIßE!" "Also wirklich Tony... ein mal geht ja noch, aber du solltest jetzt wirklich langsam wieder runterkommen!" Jetzt wurde Tony doch wieder wütend. Steves ständiges Genörgel über unzivilisierte Sprache und was nicht noch alles konnte er im Moment wirklich nicht gebrauchen. "Steck dir deine unangebrachten Ausdrücke in den Arsch! Irgendwer muss Pepper sagen, wo wir sind!", keifte Tony, "Steig in den blöden Bus und treib irgendein Handy auf!" Da Steve wusste, wie sehr Pepper ausflippen würde, wenn ihr keiner mitteilte, dass der Bus mitten im Wald feststeckte, gab er keinen beleidigten Kommentar ab und tat, was Tony gesagt hatte.
Während Steve Pepper anrief, kam Tony endlich wieder aus der Warteschleife raus. Das war auch gut so, denn hätte er die nervtötende Musik, die dort in Dauerschleife lief, nochmal hören müssen, hätte er sein Handy wieder in den Wald gepfeffert. Als der ADAC-Mitarbeiter ihm dann auch noch sagte, dass jemand kommen und den Bus zur nächsten Tankstelle schleppen würde, war Tony schon fast wieder gut gelaunt. Aber auch nur fast. Schließlich würden sie laut dem ADAC-Typen noch mindestens eine halbe Stunde auf den Abschleppwagen warten müssen. Tony stieg also wieder in den Bus und teilte die frohe Kunde mit den anderen. Nachdem Tony den Mann vom Abschleppdienst in bar bezahlt hatte und der Bus endlich wieder vollgetankt, fuhren sie endlich zurück in Richtung Rathaus Ötz. Dort kamen sie 21:30 Uhr an und wurden von einem zwar mittlerweile kalten, aber genießbaren Abendessen empfangen. Die Avengers, Asen, Agents, Wakandaner und Guardians, die im Rathaus geblieben waren, hatten mit dem Essen natürlich nicht gewartet und den Tisch hatten sie auch nicht abgeräumt. Diese war den im Wald Verlorenen übertragen worden, als diese noch verloren gewesen waren. Und da auch noch abgewaschen werden musste, bekamen sie gleich zwei schöne Aufgaben. Die Anderen hatten ja schließlich gekocht, da mussten sie nicht auch noch den Abwasch machen, fanden sie zumindest.
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Hi Freunde! Ich (Boora) bin mir durchaus bewusst, dass es nicht mal mehr Dezember ist und dass Baara und ich zu blöd waren, den Kalender pünktlich fertig zu schreiben, aber die Jahreszahl und der Monat interessieren hier ja keinen... man kann ja auch im Januar noch nen Adventskalender lesen, der bis Silvester geht, oder nicht?
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