12. Dezember
Die restlichen zwei Stunden Fahrt verliefen halbwegs ruhig. Abgesehen von Steve, der wie ein Wahnsinniger mit seiner 70 Jahre alten Faltkammera Fotos von der Landschaft schoss und Peter, der einmal völlig random "Baby-Bergziegen" schrie, gab es keine Massenkarambolagen, Schlägereien oder Wespenattacken mehr.
Als sie endlich um zwei Uhr nachts vor ihrem Haus aufkreuzten, war nicht eine einzige Kerze im Fenster erleuchtet und das Gebäude schien menschenleer. Für die Avengers gab es also nur einen logischen Schluss: Einbruch. Sie berieten gerade über Strategien, als der Eingang plötzlich mit einem lauten Knall explodierte, die Tür aus den Angeln gerissen wurde und zehn Meter weiter auf der Hauptstraße landete. "ICH GLAUB ES HACKT, DAS RATHAUS WAR TEUER!", schrie ein wütender Tony. "FEUERWEHR, POLIZEI KATASTROPEHNSCHUTZ, HIIIILLLLFFFFEEE", brüllte ein verstörter Peter in sein Handy, ohne dieses überhaupt angeschaltet zu haben. "WAS FÜR EIN RATHAUS??!!!", schrie ein verwirrter Steve mit Tinnitus. "DIESES RATHAUS DU EISKLOTZ!!!", antwortete Tony, wild auf das Gebäude vor ihnen gestikulierend. "DU HASST EIN VERDAMMTES RATHAUS -", hob Quill an, als die Gespräche oder eher das Schreien ein Ende hatte. "RUUUHHHHHHEEE!!!!!", donnerte Fury, dessen Name sich gerade deutlich auf seinem Gesicht abhob. Mit einem Mal verstummte jeder, sogar Peter und Lucky versteckte sich winselnd hinter Kates Beinen. "ES IST ZWEI UHR NACHTS UND WIR SIND JETZT SEIT MAXIMAL 15 MINUTEN IN DIESER STADT, TROTZDEM HABT IHR ES BEREITS WIEDER AUF WUNDERSAME WEISE GESCHAFFT, EUER FERIENHAUS EXPLODIEREN ZU LASSEN UND DIE GESAMTE NACHBARSCHAFT AUFZUWECKEN!!!" Tatsächlich waren in vereinzelten Häusern die Lichter wieder angegangen und aus mehreren Richtungen schwebten Wortfetzen von verschlafenen Beschwerden herüber. "Thor, hol die Tür!", sagte Tony schnell und verschwand im Inneren des nun aufgekauften Rathauses. Thor rannte wie der Blitz, der er nun einmal war auf die Straße, schnappte sich die angekokelte Tür und raste zurück zum Rathaus. Dann stelle er sie á la Hagrid zurück in die Angeln und verschwand im Inneren.
Dort drinnen schien sich niemand mehr um den keifenden Fury zu kümmern, der säuerlich herumrannte und herumfragte, wer die Tür in die Luft gejagt hatte. Niemand antwortete, obwohl jeder wusste, dass Rocket es war. Sie waren alle zu beschäftigt damit, ihre Räume zu finden. Offenbar hatte Tony die Einwohner, Angestellten oder wen auch immer dazu bezahlt, sämtliche Ratssäle, Büros und Besenkammern im Rathaus wohnlich zu machen, sprich: sämtliche Möbel wurden beiseite geräumt und durch Betten ersetzt. Offenbar war es Tony zu langweilig gewesen, einfach ein Hotel zu mieten oder eine andere Unterkunft zu finden, die kein verdammtes Regierungsgebäude im Zentrum der Stadt war. Letztendlich schaffte jeder es, einen Raum für sich zu finden. Tony, Pepper und Peter schliefen gemeinsam im ehemaligen Büro des Bürgermeisters (wo auch sonst?), die Guardians teilten sich einen Flur mit den Wakandanern, an den Räume grenzten, die wohl irgendwas mit Schulkampagnen zu tun hatten, weil von überall her grinsende Gören mit Schulranzen auf sie herabblickten. Clint, Kate und Lucky ließen sich in der Behindertentoilette nieder und Sam und Bucky zankten sich um die Finanzverwaltung, bis sie von Steve gestoppt und wie kleine Kinder ins Bett gebracht wurden. Um 4 Uhr nachts schlief dann endlich jeder...nun ja, fast, Vision schlief ja nicht, aber der stand dekorativ in der Ecke und beobachtete Wanda Edward-Cullen-mäßig beim Schlafen.
Der erste, der wieder aufstand war Steve. Er hatte einen festen Schlafrhythmus und stand immer 5 Uhr morgens auf, um Joggen zu gehen. Dann machte er Frühstück, dass der Rest der Avengers dann 11Uhr vormittags genießen konnte und begann, das Rathaus zu erkunden. Steve drehte also so seine Runden, als ihm etwas merkwürdiges auffiel: Da lag ein Brief auf einem der vielen Tische in der Nähe des Eingangs. Zusammen mit einem Stapel, der so aussah, wie Ausweise. Allerdings erkannte er nicht einen der Namen darauf. Kopfschüttelnd machte er sich also daran, den Brief zu lesen, um herauszufinden, was es mit Steffen Roggenbrötchen, Shantal Schmidt oder Thomas Onkelmeier auf sich hatte, um nur einige der merkwürdigen Namen zu nennen.
Sehr geehrter Antonius Starke,
wir hoffen, Sie haben ohne Probleme den Weg ins Rathaus gefunden, denn wir haben ja die Tür aufgelassen. Leider konnten wir nicht so lang warten, um ihre Ankunft noch persönlich mitzubekommen, denn es ist bereits acht Stunden nach der vereinbarten Zeit ihres Antreffens. Darum haben wir Ihnen alles hier gelassen, was Sie brauchen werden und kommen noch einmal Morgen Abend um 8 Uhr vorbei. Da müssten Sie ja eigentlich wieder von der Piste zurück sein und wir können in Ruhe über die Details ihres kurzzeitigen Rathausbesitzes verhandeln.
Liebe Grüße
Bürgermeister Hansjörg Falkner und das Verwaltungsteam der Stadt Ötz
PS: Anbei sämtliche Skipässe für Sie und das Team.
Steve war geschockt, nicht nur hatte Tony das Rathaus erst viel zu spät gekauft, er hatte die genauen Umstände noch nicht einmal verhandelt!
Um sich von dieser impertinenten Untat abzulenken, blätterte Steve gedankenverloren durch die Pässe und begann, zu Grinsen. Nicht ein einziger Name schien richtig geschrieben zu sein und die meisten waren so unkenntlich, dass er sich wunderte, ob bestimmte Leute noch herausfinden würden, was ihr richtiger Pass war. Er vermutete übrigens stark, dass sein eigener Name zu Steffen Roggenbrötchen geworden war, aber so sicher konnte er sich da auch nicht wirklich sein.
Aus reiner Langeweile begann er also, die Pässe alphabetisch nach Nachnamen zu sortieren, um das Finden des eigenen Passes für sich und alle anderen ein wenig zu erleichtern.
Jannika Baldrian
Carsten Bart
Katharina Bischof
Sichtfeld Brille
Bennet Brot
Karina Chiapudding
Samuel Clodwig
Karola Daschner
Drostan Drosten
Nikolaus Funkel
Phillipp Gunter
Glücklich (Steve fragte sich wirklich, warum es hier keinen Nachnamen gab)
Steffan Komisch
Walter Komisch
Sebastian Lang
Ludwig Lautenhammer
Monika Meier
Petras Müller
Wandoline Müller
Thomas Onkelmeier
Petrus Parkplatz
Gwendolien Qualle
Pether Qualle
Nepuline Rodulf
Steffen Roggenbrötchen
Natascha Runkelbein
Andrea Schmidt
Nadin Schmidt
Olivera Schmidt
Shantal Schmidt
Thorsten Charli Schmidt
Antonius Starke
Pfefferina Töpfer
Rakete Uhlig
Rüdiger Wappen
Sonnpo Weidenwurzel
Gunnar Weizel
Steve seufzte müde auf. Die Namen mochten zwar sehr unterhaltsam sein, aber er hatte leider nicht die geringste Ahnung, zu wem sie gehörten. Er würde dieses Problem wohl mit den anderen klären müssen. Bis dahin würde er weiter seinen Kaffee trinken und ein paar Stunden warten, bis der Rest wach war. Es kam ihm nicht in den Sinn, sich einfach wieder hinzulegen. Eine Stunde Schlaf war definitiv genug.
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