Selbstliebe
Am Wasser wartet traurig sehr,
vom feinen Anblick überfressen,
der Narziss, und sein Aug wiegt schwer,
sieht sich, und hat sein Selbst vergessen.
Doch gleichermaßen kettet ihr
mich an den kalten Qualenspiegel.
Mein Auge schaut wie voller Gier
auf mich, und wünscht sich starre Siegel.
Was immer auch die Kette ist,
die ihn umschlingt und scheußlich bindet,
ihm schmeckt wohl, was sein Aug da isst,
worauf sein Augenblick sich gründet.
Ich werd nicht mal vom Nichts geliebt,
ich Niemand, nur im Spöttermunde.
Mein Auge spottet mit, getrübt
erschein ich schlimmer mir zur Stunde.
30. 9. 2020
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