Schizophren (Teil 1)

Inspiriert von ",A Beautiful Mind"

Mein Leben ist ein schönes Leben,
der Winter wird doch stets besiegt,
ein wenig weicher Wind muss kleben
an meiner Haut, die Kälte fliegt.
Es wird nicht wärmer, bis ich friere,
durchs Draußen fege ich im Frost.
Die Hände kalt, ich noch marschiere,
und wenn's die letzte Wärme kost'.

Kalte Hände, kaltes Herz
Kalte Arme, kältewärts

Ich fliehe in ein Haus aus Winter,
vor Feuer, fürcht die Wehentür.
Ich sehe Flocken, Flöckchenkinder,
das Antlitz wird gar blass bei dir.
Des Eises Blumen tragen Blüten,
doch sind die Blätter falsch, nicht echt.
Gefrostet sind die Leukozyten,
und wehren sich in Krankheit schlecht.

Kalte Hände, kaltes Herz
Kalte Arme, kältewärts

Kalte Spuren in den Adern,
kalte Gräben im Gehirn.
Was an Beulen und an Kratern,
muss ich selbst im Sommer spürn.
Sei die Sonne mir gewogen,
sei ein Blitzlein aufgesogen,
immer beinah bin ich kalt -
beuge mich der Kaltgewalt.

Von Mitleid und von Angst umschlungen,
die Eisdeck zieht sich enger zu,
ist bald mein letzter Ton verklungen,
die laute Angst mutiert zur Ruh.
Ich pack euch kalt am schwachen Kragen,
weil mich ein Eis zu Tode würgt.
Sie pressen euch die Jammerklagen
heraus, in mir sich Tod verbirgt.

Und junge Blumen winken süß,
und Pusteblumen auf der Wies,
die Dornensträucher drohen hart -
ich fühl fast ihre Gegenwart.
Zum Abschied wiegt die Schere schwer,
die Blumen trage ich in Ehr.

Kalte Spuren in den Adern,
kalte Gräben im Gehirn.
Was an Beulen und an Kratern,
muss ich selbst im Sommer spürn.
Sei die Sonne mir gewogen,
sei ein Blitzlein aufgesogen,
immer beinah bin ich kalt -
beuge mich der Kaltgewalt.
Immer, immer bleib ich kalt -
hat das Feuer auch Gewalt?

11. 10. 2020

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top