Man sagt
Man hört, die Sterne seien Flecken,
gemalt auf harten Horizont,
der Himmel würde sich erstrecken
vom Scheibenende bis zur Front.
Man hört, du lebest bis zum Ende,
und Engel glitten durch das Blau,
zu Golde würden Heldenhände,
man hört, und sagt dann selbst: "Vertrau!"
Man meint, es neige sich zum Feuer,
das alle Kühlung niederbrenn',
und brauche ungemein viel heuer,(1)
dass Flieger fleißig Gifte flenn'.
Man meint die Einen sehr gefährlich,
die Nächsten hätten keinen Wert. (2)
Verachtet, nennt zu viel, was spärlich,
wenn fremder Magen Brot begehrt.
Man flüstert, was die Leut erzählen,
von wem und wie man sei bedroht?
Die ehedem noch tausend zählen,
sind bald Millionen, sehend Not.
Und wer sei nicht nur unter ihnen,
auch in ihn', sei Gevatter fast?
Man merkt, was visionär erschienen,
statt wirklich, dass es Massen fasst.
Man sagt es manchmal langsam weiter,
und häufig ist gleich eruptiert
der Virenandrang, Zellenschneider,
so wird Vernünftges ausradiert.
Man sagt's fast überzeugt und munter,
der Teufel tarnt sich im Detail.
Der Puls geht hoch, das Hirn herunter,
am Abgrund, der erstaunlich steil.
Man ruft in Höllenengelchören,
und meint, man sei ein Heilsarmee.
Zum Aufbau fähig, will zerstören
der Mensch, ein Schwarm im Tränensee.
Man schreit und schlägt, und Bande brechen,
sie banden heißes Blut an Haut.
Und Unheil kommt vom leichten Sprechen,
das einen Irrglaub aufgebaut.
1) Wortspiel: man beachte die enthaltenen Wörter "Ungeheuer", gemein vs ungemein, "mein"
2) Wortspiel mit dem biblischen Nächsten
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