Leuchte
Der kleinen Kerze Lichtlein leuchtet
noch nicht, die Welt ward nie beschien'.
Von Tränen wird's Gesicht befeuchtet
und nicht vom Schweiß, so kalt statt kühn.
Sie schien von jenem Schein verschreckt,
des heilgen Hölzchens, Hilf zum Lichte.
Das Leuchten hat an ihr geleckt,
und machte glücklich die Geschichte.
Der weiße Docht soll sich entzünden,
da graut es unsrer kühlen Kerz.
Sie solle sich zum Scheine schinden -
doch geht es heimat-, himmelwärts.
Im schnöden Schnee muss einsam, müde,
verschlafen, schüchtern, wachen noch -
doch stimmt ins grün-weiß Glockenliede
ein Chor mit ein - jedoch, jedoch:
Die Kerzen müss'n in einer Kette
einander wecken in der Nacht.
Wenn sie sich nicht erhoben hätte,
so wär kein Glöckchen aufgewacht.
Dass Krokussen nach kältsten Tagen
ein Vorbild sei, wie Frühling lebt,
das kleine Glöckchen aus den Plagen
aus Schlaf und Schneedeck sich erhebt.
Leuchte, leuchte, leuchte
Ein Herz in Flammen, lichtverliebt
in Liebe oder einfach Leben,
ist kaum gefährdet, Wärme gibt
die Sonn, die Dädalus gegeben.
Wer Ölen ausweicht, Flammenstichen,
das Feuer frei, doch kontrolliert,
ist warm und wärmt, wess' Flamm verblichen
und wer's noch mag, nicht nur wer friert.
Mehr Wärme wagen, flüstert's Blut -
der Kopf ist kühl, die Furcht noch mächtig,
So form dein Streichholz namens Mut -
die frohe Flamme blüht so prächtig.
Leuchte, leuchte, leuchte
Bitte
leuchte, leuchte, leuchte
Wie strahlend Sterne in der Nacht,
so wirken wir gemeinsam Wunder.
Nur heller, lind wird Licht gebracht,
und Vielfalt macht es dabei bunter.
Leuchten
22. 11. 2020
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