Kraft
Sie schlagen niemand nieder,
verlörn vielleicht auch jede Schlacht.
Die Feinde Augenlider,
das Feld zum Kampfe ist die Nacht.
Wer sah sie exerzieren,
wer findet Monster in ihr' Haut?
Denn welche Muskeln zieren
die, welcher Herz aus Samt gebaut?
Ein Stahl für Wand und Waffe
sind Helden aus der Kräft'gen Clan,
wie Hufe der Giraffe,
ein Blutzoll zahlen lassend Zahn.
Wie Wellen von den Meeren,
Pointen, brachialer Reim.
Zum Fürchten und Begehren,
zur stolzen Stütze einem Heim.
Die Kraft ist solch ein Wunder,
erschafft und temperiert Natur.
Sie holt zum Heim herunter
das Vöglein, hievt es von der Flur.
Mit Schwertern, Messern, Hämmern,
dem Stecken, Stab, womit ich treib,
gereicht zum Nutzen Lämmern
die Kraft; zum Schutz dem linden Leib.
Doch auch die Kraftmaschinen
erliegen mancher linker List.
Weil wir dem Geist auch dienen,
und dieser auch ein Schöpfer ist.
Vor allem aber Schafe sind
ein Wunder, fühl die Wolle.
Du denkst noch, was ich schade find:
Die Hörner sei'n das Tolle.
Mit Herzenswolle wärmen sie,
mit Milch erbaun sie Knochen.
Nur danken tut ihr ihnen nie,
ihr Fleisch gib's dann zu kochen.
Kein Rückzug ist dem Schaf gewährt,
wo sie dich eh' umsorgen.
Mit Feingefühl, doch stresst die Herd,
weil Kraft ihr Wert verborgen.
Ein Haus wird hart von Stahl getragen,
es rostet, wird jedoch nicht klagen.
Doch wirst von Woll du isoliert, (1)
damit nicht Herz noch Hand dir friert.
1) Okay, Glaswolle. Das muss ich jetzt mal über einen Kamm scheren.
16. 10. 2020
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