Kleiner Elefant

So groß, wie kaum ein Tier je wird,
ist mancher Kleiner viel zu klein.
Der Beinbeton frisch angerührt
zwei Jahre lang doch, noch kein Stein.
Ein junger Körper küsst den Boden,
den Mutterschmerz zu überleben.
Die Herd zieht weiter, drum geboten
ist Laufenlern' - ein Baby eben.

Das Kalb will kuscheln und erkunden,
ist niedlich für die winzgen Wesen,
die selbst so süß - doch die verwunden
so viele Brüder, nie genesen.
Denn Elfenbein beschwört die Gier
dort draußen zu dem Todesschuss.
Die Wildnis tötet solch Getier,
weil mancher Mensch halt haben muss.

Doch diesmal schaut man sehr verzückt;
wenn füreinander schon kein Herz,
das Tier derweil, es wird verrückt,
das lange Ding scheint ihm ein Scherz.
Es trinkt beim Baden, gnadenlos
sind Rätsel, wenn sie ungelöst.
Wie nutzt es diesen Rüssel bloß?
Warum nur er, kein andrer döst...

Dem Riesen Kindsein ist gestattet,
doch nur solang er schwach und jung?
Doch ist Entdeckergeist ermattet
zu leicht, vom Wissensschlund verschlung'.
Denn Größe macht kein Kind je aus -
nur leider wächst's sich immer aus.
Wir müssten immer Kinder bleiben,
und schelmisch Schabernack betreiben.

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