Kaltes Feuer

Sorry. Aber manchmal muss das sein.

Die Eltern tot und ausgeseelt,
das Heim und Heimat sind mir nichtig.
Mir hat die warme Hand gefehlt,
nur einer kalten war ich wichtig.
Um mich ist alles schmutzig, faul,
verschrumpelt ist die saftlos Seele.
Das Auge mein mutiert zum Maul,
erahnt das Blut an deiner Kehle.

Ein Tumor dringt ins Fleisch, befreit,
er scheint aus meinem Kopf gekommen.
Der Zahn frisst ihre Lebenszeit,
kein Nerv hat den Genuss vernommen.
Doch risse ich das schlappe Lamm,
indem ich in die Wasser tauchte,
ertränk ich, bräche dieser Damm,
wenn ich als Wolf auch Bissen brauchte.

Wer mich erzog, verbietet's mir,
und wer genascht, bleibt schwer beladen.
Es greift nach ihr die schiere Gier,
mir kondensiert's zu schwarzen Schwaden.
Denn unvergossnes Tränennass,
im Kältebrand zerrissner Augen,
verwandelt sich zu Nebelmass,
und will aus dir die Wärme saugen.

Das Wasser delokalisiert,
im Fegefeuer der Gelüste,
ein jeder dürstet und erfriert -
wenn ich doch nur den Ausweg wüsste.
Das Eine Wasser wird schon gleich vermehrt,
sobald's gemeinsam bloß getrunken.
Nur reißen, da sie sich verzehrt,
die Ärmsten Andre, zornger Zungen.

Der Zahn hat sie dann nicht zerfetzt,
jedoch auch ohne Riss geschadet,
geschädigt hat sie mich verletzt,
ich wollte sie von mir gebadet.
Die Freiheit blieb mir, setzt' mir zu,
nun ohne Gegenwert verpfändet.
Schnell flieht aus meiner Totentruh
der Mensch, bereits zu viel geschändet.

11. 12. 2020

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