Federjagd
Sie halten manches Vöglein warm,
sind mühsam auszureißen,
Musik im Auge, reich an Charme,
die bunten, schwarzen, weißen.
Infernoherz, doch ist's schwer,(1)
den Körper kleidet Leder,
die Lüfte sind doch mein Begehr,
ich brauche eine Feder.
Kann innen wachsen, steht schon stolz,
ein Sehnsuchtsdolch zum Freien,
der auf dich einsticht, denn so soll's,
ein Blutfleck muss gedeihen.
Papier ist meine Troposphär,
die Hand entspricht dem Flügel.
Ich flieg, als ob ich Vöglein wär,
im Käfig ohne Riegel.
Ich fühl mich ach so leicht zur Luft,
ich blute aus die Schwere.
Noch höher, denn der Himmel ruft,
und über tiefe Meere.
Und häufig such ich Federn mir,
vom Himmel hol ich Tauben,
ihr Fleisch ist faul, doch graue Gier
lässt mich die Spieße rauben.
Wenn mich die stetge Sehnsucht plagt,
dann auf und ab zur Federjagd!
1) absichtlich falsch
11. 9. 2020
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