Blut

Inspiriert durch "Schmerz und Leid" (Nachtblut)

Wie froh man ohn'einander lebt,
wie glücklich jeder ohne Wunden.
Doch fühlst du leicht: Die Kruste klebt,
durch Blut sind manche Seeln verbunden.
Zerschnitten wird das Tuch, so dünn,
der deiner einsam blutig Bahnen.
Es schmerzt, das Blut blieb' gern darin,
und will sich wenig zart verzahnen.

Doch keine Kruste hält für lang,
ist ungewohnt, verführt zum Kratzen
und Knibbeln, bis zum Neuanfang
der Wunde, Blut heraus darf platzen.
Und manchmal hält es wieder neu,
dann endet's wieder ganz im Guten.
Doch Kleber bleibt nicht zwingend treu,
zuweilen wird man ganz verbluten.

Zwei Schwestern Blutes gibt es noch,
den Schweiß und manchmal auch die Tränen.
Sie salzen, kleben gern - jedoch
bist sicher nie du vor ihr'n Zähnen.
Sie kommen, wenn du glücklich bist,
so ausgepowert und im Lachen.
Wenn Sehnsucht Kalorien frisst,
in Trauer, Aufgab wer'n sie wachen.

21. 10. 2020

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