Inspiration: im ersten, ich weiß nicht ob im zweiten Weltkrieg, wurden Kirchenglocken für Munition eingeschmolzen.

Es klingen, wie man sagt, die Glocken,
zum Untergang dem Fundament.
Der Todsgesang muss schrecklich schocken,
die große Kunde: "Alles brennt."

In eine schwere Speiseröhre
Destruktors, in den Magen bald,
wir rutschen, wie ich höre,
die Hitze mache kalt.

Wir werden zwar verdaut, zerbissen,
jedoch ist da schon alls verlorn.
Wir werden alle fortgerissen,
bevor uns holt der letzte Zorn.

Die Glocken werden stille sterben -
was läutet, das ist gar nicht klar.
Der Krieg wird wohl den Klang verderben,
doch läutet die Vernunft, fürwahr.

Wie sich die Geister offenbaren,
wir tragen ein' des Rufes Teil,
die Asche bring', dass sterben Scharen,
Gewissheit wär dem Kopf ein Keil.

Es fällt die Welt mit Kraft und Krachen,
du stirbst verborgen, meistens still.
Bis dahin lass ein bisschen lachen
und leben, wie die Zeit es will.

18. 11. 2020