Wenn ein Küklein fröhlich fiept,
so viel mehr schon eh'dem klangen.
Wie du hat man schon geliebt,
neu ist keiner der Gedanken.

Deine Stimm ist schon geklungen,
diese Note schon kreiert,
Rhythmus, Intervall gesungen,
Glücksgefühl' zuhauf passiert.

Was du siehst, hat's schon gegeben,
was du denkst, ist längst gedacht.
Deins ist nicht das erste Beben,
morgens mancher schon erwacht.

Du erscheinst besonders kaum,
wenn man's logikkalt betrachtet -
dich erfasst ein schwarzer Traum,
deine Hoffnung wird geschlachtet.

Aber eins gehört zu dir,
das war niemals je gewesen ,
höchste aller Menschenzier,
deine Seele, so erlesen.

Worte nicht noch tolle Taten
sind es, denen Leben dient.
Dass du, möglichst ohne Schaden,
lebst und fühlst du, heiter blüh'nd.

20. 9. 2020