Von Schlafmützen und Kaffeejunkies

Kurzentschlossen stand ich auf, bemüht, die Schlafmützen nicht zu wecken, und machte mich auf den Weg in die Küche.
Thranduil stand am Herd und hantierte mit einer Pfanne, es duftete verdächtig nach Rührei und Bilbo war gerade dabei, Obst kleinzuschneiden.
"Moin", begrüßte ich die beiden und machte mich daran, eine große Kanne Kaffee aufzubrühen.
"Guten Morgen", erwiderte Bilbo und der Elbenkönig befahl:
"Deckt schon mal den Tisch draußen, das Rührei ist gleich durch."
"Der Obstsalat ist auch fast fertig", meinte der Hobbit.

Fünf Minuten später war der Tisch gedeckt und ich saß mit Thranduil, Bilbo, Tom, Tauriel und Legolas vor einer riesigen Schüssel Obstsalat und Rührei.
Selina, Kili und Thorin wankten gerade verschlafen zu uns und ließen sich auf die Bank fallen.
"Schmeckt gut", nuschelte Kili und klatschte sich noch einen Berg Ei auf den Teller.
Thorin sah ziemlich fertig aus, doch nach ein paar Tassen Kaffee war er endlich wieder unter den Lebenden.

Fili jedoch machte keine Anstalten aufzuwachen. Auf unsere Zahlreichen Weckversuche grunste er nur unverständlich und schlief weiter.
"Vielleicht hilft Kaffee weiter", meinte sein Onkel und eilte auf die Terrasse, um eine Tasse mit dem duftenden Heißgetränk zu füllen.
Die hielt er dem schlafenden Zwerg unter die Nase.
Der begann tatsächlich, mit der Nase zu zucken, und nach einigen Minuten öffnete er die Augen einen Spalt.
"Hm", machte er und schnüffelte.
Dann flüsterte er heiser: "Kaffee..."
Im nächsten Moment schnappte er sich die Tasse und kippte sich das Getränk hinein.
Dann erhob er sich und fragte verwirrt:
"Warum steht ihr hier alle um mich rum?"
"Wir wollten dich wecken", lachte sein Bruder, "aber du hast geschlafen wie ein Baby. Ich wollte dir ja schon einen Eimer Seewasser über den Kopf  schütten, aber leider hatte Thorin da schon die Idee mit dem Kaffee. Dieses Zeug bewirkt Wunder."

"Ich weiß, was wir heute machen können", verkündete Tom einige Zeit später.
Wir sahen ihn gespannt an.
"Tauriel und ich haben vorher ein paar Landkarten der Umgebung studiert, und in einer Stadt in der Nähe gibt es einen kleinen Tierpark. Das wäre doch eine Idee, oder?"
Ich nickte begeistert.
"Ja, das wäre cool. Es fährt doch bestimmt ein Bus dahin, oder?"
Tauriel antwortete:
"Ja, das haben wir auch überprüft. Allerdings ist die nächste Haltestelle über vier Kilometer entfernt."
"So weit laufe ich nicht", stellte meine Freundin sofort klar.
Da kam mir eine Idee.
"Ich glaube, ich weiß, was wir machen. Ihr Elben seid ja so sportlich und habt einen guten Orientierungssinn. Wie wäre es, wenn ihr zur Haltestelle lauft und wir anderen uns in Toms Auto quetschen? Wenn jemand in den Kofferraum geht, klappt das bestimmt!"
So bescheuert das auch klang, die anderen waren einverstanden.

Während Thranduil, Tauriel und Legolas losliefen, stiegen wir anderen in Toms Auto.
Er fuhr wie immer, Thorin durfte, weil er ja ein König war, auf dem Beifahrersitz Platz nehmen.
Kili, Fili und Selina setzten sich auf die Rückbank und Bilbo und ich mussten uns in den Kofferraum quetschen.
Es war ziemlich eng und ich musste mich klein machen, um mir nicht den Kopf zu stoßen, da hatte es Bilbo mit seinen Hobbit-Masßen natürlich leichter.
Ich bete inständig, dass uns niemand anhalten würde, als wir durch die Gegend fuhren.

Zum Glück dauerte die Fahrt nicht lange und mein Bruder hielt auf einem kleinen Parkplatz neben der Haltestelle. Auf einer Bank saßen bereits die drei Elben und erwarteten uns.
Keine drei Minuten später hielt ein Bus und wir stiegen ein, natürlich nicht, ohne uns ganz vorschriftsmäßig Tickets zu kaufen.
Während der Fahrt unterhielten wir uns leise, damit uns der Busfahrer auf keinen Fall hören konnte.
Nach knapp 15 Minuten stoppte der Bus vor einem Tor mit der Aufschrift
"Wildpark Eichenwald".
"Der heißt fast so wie du Thorin", kicherte ich, als wir ausstiegen.


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