Scheiß auf Parship, wozu gibt es Salat?
Thrandyyyyyyyyyy", flötete Selina, "kannst du biiiiiiitte was zum Mittagessen machen? Ich sterbe vor Hunger!"
Wir lagen mittlerweile seit fast zwei Stunden auf unseren Decken und Schlafsäcken im Wald und genossen die Ruhe. Es war einfach unglaublich gemütlich und Legolas lächelte ununterbrochen, was ihm wirklich gut stand, er fühlte sich wohl sehr Zuhause hier.
"Ich werde einen Salat zubereiten", meinte der Elbenkönig und fügte gönnerhaft hinzu: "Mit Putenstreifen..."
"Du bist der geilste!", rief ich und war drauf und dran, ihm um den Hals zu fallen, aber dazu hätte ich aufstehen müssen, und dazu war ich einfach zu faul.
Während Thranduil zwei Salatköpfe am Bach wusch, half Bilbo, indem er ein paar Radieschen kleinschnitt. Thorin wollte sich ebenfalls nützlich machen und versuchte Tomaten kleinschneiden, was ihm aber nicht wirklich gelang, alle zermatschten dabei und der rote Saft ergoss sich auf sein schneeweißen Tshirt.
"Du musst das anders machen", lachte Bilbo und legte die fertigen Radieschen auf den Teller.
Dann ging er zu Thorin und nahm ihm das Messer aus der Hand. "Du musst es mit mehr Gefühl machen", erklärte er, "in etwa so."
Nach einer Weile drückte er dem Zwerg das Messer wieder in die Hand, doch der schüttelte den Kopf.
"Ich kann so etwas nicht. Ich war schon immer eine Niete in der Küche und werde immer eine bleiben."
"Ach komm, so schwer ist das doch nicht! Wenn ich mit einem Schwert umgehen kann, dann kannst du auch Tomaten schneiden!", widersprach der Hobbit und nahm Thorins Hand, um ihm zu zeigen, wie er das Gemüse schneiden musste.
Mir stockte der Atem, als die beiden tatsächlich gemeinsam die Tomaten schnitten, wobei Bilbo stets die Hand des Zwergenkönigs führte.
"Bagginshield ist real", flüsterte Selina mir zu und strahlte.
Ich konnte mir ebenfalls ein Lächeln nicht verkneifen.
Als alle Tomaten in mundgerechte Stücke geteilt waren, meinte Thorin lächelnd: "Danke, Bilbo. Du bist ein echter Freund."
"Gerne", erwiderte Bilbo mit seinem typischen Bilbolächeln, "du auch Thorin!"
"Wir nähern uns unserem Ziel", flüsterte Sel und ich nickte. Es wurde auch mal langsam Zeit...
Beim Essen - der Salat schmeckte echt bombenmäßig - rief Selina plötzlich:
"Umfahren ist das Gegenteil von umfahren!"
Wie kam sie bitte jetzt darauf?
"Ääh", meinte Fili stirnrunzelnd, "muss ich das jetzt verstehen?"
"Naja", ereiferte sich meine Freundin, "du kannst etwas umfahren, dann kippt es um. Du kannst es aber auch um-fahren, also ausweichen und es kippt nicht um. Der Wahnsinn, oder?"
Die Mittelerdler schienen sich nicht gerade für dieses Wunder der deutschen Sprache zu interessieren, sondern widmeten sich schweigend dem Salat.
"Das ist schon irgendwie lustig", meinte ich, "aber stell dir vor, eine Indertat ist in der Tat eine Tat, die ein Inder tat. Faszinierend, oder?"
"Fast so geil wie "Der Inder in der Inderin!", lachte Sel, worauf Thranduil vor Schreck seinen Salat ausspuckte.
"Was redet ihr für unangemessenes Zeug! Das geziemt sich nicht für junge Damen!"
"Chill Thrandy, so schlimm ist das doch nicht", winkte ich ab, "aber wenn es deine zarten Öhrchen zu sehr belastet, können wir auch ruhig sein..."
Nach dem Essen spülte ich mit Leggy das Geschirr kurz im Bach ab. Obwohl ich abspülen eigentlich nicht leiden konnte, machte es mir heute sogar Spaß. Mit Legolas an meiner Seite würde ich mich sogar freiwillig nochmal in den Physikunterricht setzen... und das will was heißen.
"Wollen wir wandern gehen?", fragte Thranduil irgendwann, "mein Körper sehnt sich nach Ertüchtigung..."
"Ich auch!", schloss sich sein Sohn an und nahm meine Hand, "wir können weiter nach Süden gehen, dort waren wir noch nicht!"
"Als ob du hier weißt wo Süden ist!", staunte ich nicht wenig beeindruckt.
"Klar! Uns Waldelben liegt das im Blut!", meinte der Elb großspurig.
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