Ein Spieleabend der Extraklasse

"Gibt es noch mehr Filme von Fluch der Karibik?", fragte Fili plötzlich, als wir alle am See hockten.
"Klar", antwortete ich überrascht, "genau genommen noch vier weitere, aber nur drei, in denen Elisabeth vorkommt."
"Das gefällt mir", meinte er grinsend,
"Wenn wir wieder Zuhause sind bei euch, will ich die Filme alle schauen."
"Ich auch, die Filme sind echt gut. Allerdings mache ich mir auch ein bisschen Sorgen. Spätestens wenn die Sommerferien vorbei sind und wir wieder in die Schule müssen, müssen wir ja wieder zurück. Und unsere Väter sind ja Zuhause, und ich hab keine Ahnung, wo wir euch dann unterbringen können."
Damit hatte ich den Gedanken ausgesprochen, der mir seit Tagen im Kopf herumschwirrte.
"Du hast recht", meinte Kili, "aber jetzt ist keine Zeit für trübe Gedanken. Wir genießen einfach die Zeit hier oben, in Ordnung?"
Ich verzog kurz das Gesicht. Er hatte ja recht. Manchmal dachte ich einfach zu viel über alles mögliche nach. Nein, nicht manchmal, eigentlich immer.

Was ich jetzt brauchte, war Ablenkung. "Wir haben ein paar Spiele mitgebracht. Hättet ihr Lust auf einen Spieleabend?", fragte ich in die Runde.
"Gute Idee!", freute sich Selina, "Ich wäre für Monopoly, was haltet ihr davon?"
Da natürlich keiner der Mittelerdler wusste, was Monopoly war, war es ihnen relativ egal und ich holte das Spiel vom Dachboden.
Inzwischen hatte Tom den anderen die Spielregeln erklärt und wir hatten uns in 2er-Teams aufgeteilt.
Tom und Tauriel wählten ein Schiff als Spielfigur, Legolas und ich nahmen den Hund, Sel und Kili das Rennauto, Thranduil und Bilbo den Fingerhut und Fili und Thorin das Flugzeug.
Dann ging es auch schon los.
Es dauerte nicht lange, bis es den ersten Streit gab, weil Tauriel auf Thrandys Straße kam und sich weigerte, ihm Miete zu zahlen.
Auf unseren Hinweis, dass man in diesem Spiel jedem Miete zahlen müsste, auch seinem größten Feind, stieß sie ein paar unanständige Äußerungen hervor und knallte Bilbo und dem Elb die Scheine hin.

Nach ein paar Runden kam Kili, das Glücksschwein, auf die noch nicht verkaufte Schlossallee, worauf Selina einen trtriumphierenden Schrei ausstieß. "Wir haben so gut wie gewonnen!", jubelte sie und fiel dem glücklichen Zwerg um den Hals.
"Das werden wir sehen", grinste Fili "pass auf, was Thorin und ich alles planen..."
Zwei Runden später jubelten Kili und Selina wieder. Fili hatte eine sechs  gewürfelt und war auf der Schlossallee gelandet - wo die beiden bei ihrem letzten Zug ein Hotel erbaut hatten, was die Miete natürlich in die Höhe treiben würde.
"Verdammt!", brüllte Thorin,
"Verdammt! Fili! Wir! Sind! Pleite!"
Wir lachten alle, außer den beiden Unglücksraben natürlich.
"Das ist nicht fair", beschwerte sich Fili und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
"Jetzt her mit der Kohle!", spottete Kili , "oder könnt ihr schon nicht mehr bezahlen?"
Die Augen seines Bruders sprühten Funken, Thorin sah ebenfalls ziemlich angepisst aus.
"Jetzt kommt schon ihr Opfer", lachte Tauriel.
"Nenn mich nicht Opfer!", zischte Fili, "das ist ein Scheiß-Spiel!"
"Du bist scheiße", rief Kili.
Sein Bruder schrie kurz auf, ehe er das Spielbrett vom Tisch fegte und aufsprang.
"Ich hasse euch!", presste er hervor und rannte zurück ins Haus.

Wir anderen blickten uns an. Ehrlich gesagt hatte ich mit so etwas insgeheim gerechnet, es war trotzdem eine komische Situation.
"Das passiert bei dem Spiel öfters, oder?", fragte Tauriel und brach damit das Schweigen.
Ich nickte. "Ja, das ist normal. Tom hat mal das ganze Brett gegen die Wand geschleudert, deshalb hat der Hund auch nur drei Beine..."
Mein Bruder errötete und murmelte:
"Sorry, da war ich erst acht..."
Wir lachten, doch da meinte Thorin:
"Auch wenn das anscheinend normal ist bei diesem Monopoly, bist du, Kili, nicht ganz unschuldig an Filis Verhalten. Deshalb will ich, dass du dich bei ihm entschuldigst, verstanden?"
Sein Neffe verdrehte die Augen.
"Jetzt entschuldige dich bei ihm", wiederholte sein Onkel seinen Befehl,
"was würde eure Mutter sagen, wenn sie euch so sehen würde?"
Der andere stöhnte auf:
"Lass meine Mutter daraus, und in Ordnung, ich mach ja schon..."

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