7. Kinder des Mondes
7. Kinder des Mondes
"Miss Pret, könnte ich Sie kurz sprechen? Sie Mister Lupin können auch gleich mitkommen." Verwundert und verschlafen schaue ich von meinem Frühstück auf. Professor McGonagall steht neben unserem Tisch und schaut zwischen mir uns Remus hin und her.
Schnell stehen wir auf, zucken ratlos mit den Schultern als sich unsere Blicke begegnen und folgen Professor McGonagall schnell aus der großen Halle. Sie führt uns zu einem abgelegenen Klassenzimmer.
"Mister Lupin, Professor Dumbledore möchte sie um halb vier treffen. Seien sie pünktlich und er lässt ihnen sagen dass er 'Lackritzstangen' mag. Sie können jetzt gehen wenn sie wollen."
"Danke Professor." Mit diesen Worten verlässt er den Raum.
"Professor Dumbledore möchte auch Sie sprechen, kommen Sie bitte um zehn vor drei vor dem Verwandlugsklassenzimmer, ich werde Sie zu ihm bringen."
Nachdem ich genickt und mich bedankt habe, darf auch ich gehen.
In der großen Halle treffe ich zum Glück meine Freundinnen und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu Zauberkunst.
Natürlich wollen die anderen wissen was Professor McGonagall von mir gewollt hatte, doch ich antworte ihnen nur ausweichend. Ich sage ihnen, dass Professor McGonagall mit mir sprechen wollen würde. Auf Grund meiner Familie, ich war innerlich mehr als froh, dass ich ihnen schon von meiner Vergangenheit erzählt hatte. Natürlich hatte ich meine monatlichen Verwandlungen wohlweislich verschwiegen. Etwas in mir verrät mir, dass genau diese Verwandlungen der Grund für meinen Besuch bei Professor Dumbledore sein würde.
"Hey, Lou. Ich hab dich was gefragt." Anne-Marie rüttelt mir leicht am Arm.
"Was? Tut mir leid ich habe nachgedacht." Antworte ich.
"Das hab ich gemerkt, ich wollte wissen was wir am Wochenende machen. Ich hab gehört bald finden die Auswahlspiele für die Hausmanschaften statt. Ich will das unbedingt sehen. Immerhin haben wir nächste Woche unsere erste Flugstunde." Anne-Maries Augen fangen zu leuchten an. Anne-Marie liebt Quidditsch über alles, sie hatte die meisten Wände unseres Schlafsaals mit Bildern der verschiedene Quidditschmanschaften beklebt. Sehr zum Missfallen von Océane.
"Du und dein Quidditsch, es gibt wichtigeres im Leben. Und meiner Meinung nach ist Sport eher Jungensache." Mit diesen Worten mischt sich Océane in unser Gespräch ein und bricht in Gelächter aus als sie Anne-Maries Blick sieht.
Die beiden Stunden Zauberkunst vergehen wie im Flug. Wir müssen einen Schwebezauber üben, 'Wingardium Leviosa'.
Manchen von uns gelingt es schon eine Feder zum schweben zu bringen. Andere setzen regelmäßig ihre Feder in Brand. Und Océane gehört zu den Reinblütern, die meisten von ihnen sehen diesen einfachen Zauber nicht als Herausforderung. Zum wiederholten Male bin ich mehr als froh, Zauberkunst nicht mit den Slytherin zu haben.
"Lou konzentrier dich. Sinon, ça ne marche jamais!" Océane holt mich in die Gegenwart zurück und legt eine Feder vor mich.
Immer wenn sie sich über etwas aufregt oder sie etwas verdeutlichen will, fällt sie ins Französische, doch ich habe inzwischen aufgegeben sie nach der Bedeutung ihrer Worte zu fragen.
Ich konzentriere mich auf die Feder und auf die Bewegung meines Zauberstabes welche ich gleichzeitig mit den Worten 'Wingardium Leviosa' mache. Langsam bewege ich die Spitze meines Zauberstabes nach oben. Die Feder folgt.
Océane scheint genauso erstaunt zu sein wie ich, denn sie fängt zu klatschen an und lobt mich.
"Sehr gut Miss Pret, wenn Sie sich mit der Feder sicher fühlen, können Sie sich gerne schwereren Gegenständen zuwenden. Miss Lacroix, ich finde es zwar bemerkenswert, dass Sie Ihrer Freundin helfen, aber vergessen Sie selbst nicht zu üben."
"Aber ich beherrsche den Zauber bereits Professor." Auf Professor Flitwicks auffordernde Handbewegung lässt Océane einen Faust großen Stein bis unter die Decke des Klassenzimmers schweben.
"Bemerkenswert. Dann will ich Sie nicht davon abhalten Ihren Freundinnen zu helfen. Ach und fünf Punkte für Gryffindor aufgrund von Miss Lacroix vorbildhaften Verhaltens." Mit diesen Worten läuft Professor Flitwick seiter durch den Raum.
Je näher mein Termin bei Professor Dumbledore rückt, desto aufgeregter werde ich. Als wir, nach dem Mittagessen, in unsrer letzten Stunde sitzen rutsche ich nervös auf meinem Stuhl hin und her. Wir haben eine Stunde Zaubertränke und Professor Slughorn lässt uns Sachen von der Tafel abschreiben. Ich glaube es ist die Beschreibung zu der Wirkung eines Trankes und wie man ihn herstellt.
"Was ist los? Die bist so zappelig." Fragt Fabian mich schließlich.
"Ich erkläre es dir später." Antworte ich leise und versuche mich krampfhaft auf unsere Aufgabe zu konzentrieren.
Ich merke, dass er mich noch ein paar mal von der Seite anschaut, beachte ihn aber nicht.
Sobald der Gong ertönt beeile ich mich zu unserem Turm zu kommen, schließlich will ich meine Tasche nicht mit zu diesem Gespräch nehmen. Und wie durch Zufall laufe ich Sirius Black im ersten Stock über den Weg. Im ersten Moment bin ich erstaunt ihn ohne seine Freunde zu treffen.
"Hey Lousy. Wirst du von Schlangen verfolgt oder warum beeilst du dich so?" Fragt er mich und passt sich schnell meinem Tempo an. "Oder du musst auch zu Dumbledore, immerhin muss Remus da auch hin." Dies ist eher eine Überlegung seiner seits als eine Frage an mich.
"Ich hab in meinem Leben noch keine Schlangen gesehen, also werde ich wohl kaum von welchen verfolgt." Antworte ich während wir weiter zügig Richtung Gryffindorturm laufen.
Sirius fängt an zu lachen, worauf ich ihn verwirrt anschaue. "Mit Schlangen sind die Slytherin gemeint. Ihr Wappentier ist eine schlange."
"Ich werde auch nicht von Slytherins verfolgt." Ich mache vorsichtig einen großen Schritt über eine fehlende Stufe. Der 'Unfall' auf dem Weg zu Bibliothek kommt mir wieder in den Sinn, ich will nicht, dass mir sowas nochmal passiert.
"Zu schade. Ich hätte gerne eine süße Erstklässlerin vor den Schlangen gerettet." Als ich ihn verwirrt anschaue zwinkert er nur. Und mir steigt eine verräterische Röte ins Gesicht.
Die letzten Meter zum Porträt der fetten Dame laufen wir schweigend und im Gemeinschaftsraum verabschiede ich mich von ihm und haste in unseren Schlafsaal.
Als ich keine zwei Mknuten wieder durch den Gemeinschaftsraum in Richtung Ausgang laufe, sehe ich Sirius auf einem Sofa liegen. Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe das Gefühl, dass er mir mit seinem Blick folgt. Océane wird mich heute Abend ausfragen wenn sie von dem ganzen erfährt. Und Sophie wird wieder versuchen mich davon zu überzeugen, dass ich in ihn verliebt bin. Doch ich bin es nicht. Natürlich mag ich ihn, er ist mir sehr sympathisch und ich vertraue ihm, aber mehr auch nicht.
Langsam wandern meine Gedanken wieder zu dem bevorstehenden Treffen. Als ich an einer Uhr vorbei laufe stelle ich fest, dass ich noch fünf Minuten habe bis ich bei Professor McGonagall sein muss.
Keine zwei Minuten später komm ich am Verwandlugsklassenzimmer an und setzte mich gegenüber der Tür auf eins der breiten Fensterbretter.
"Ah Sie sind schon da, dann können wir auch gleich los." Sagt Professor McGonagall als sie kurz darauf eintrifft. "Und haben Sie und die anderen Mädchen sich schon gut in Hogwarts eingelebt?"
"Ja Professor, es gefällt uns hier allen sehr gut." Antworte ich schüchtern.
"Gibt es irgendwelche Probleme?"
"Nicht das ich wüsste Professor."
"Sollte etwas sein könnt ihr jederzeit zu mir kommen, oder ihr wendet euch an eure Vertrauenschüler."
"Ja natürlich Professor, danke."
Wir laufen eine Weile schweigend nebeneinander her, ich habe keine Ahnung wo genau wir uns befinden. Schließlich sagt Professor McGonagall 'Lackritzstangen' zu einer Statue. Dann stehen wir schon auf einer Wendeltreppe die sich langsam nach oben dreht.
Am oberen Ende der Treppe ist eine Tür, dort klopft Professor McGonagall und nach einer Antwort öffnet sie die Tür.
Nachdem sie sich kurz mit Professor Dumbledore unterhalten hat, verabschiedet sie sich von mir und lässt mich mit Professor Dumbledore alleine.
"Und Lousy, wie gefällt es dir hier?" Fragt er nachder er mich aufmerksam gemustert hat.
"Sehr gut, Professor. Ich bin wirklich seh froh, dass sie mich hier her geholt haben."
"Oh das habe ich nicht direkt zu verantworten. Alle jungen Hexen und Zauberer aus Großbritannien haben das Recht und die Möglichkeit nach Hogwarts zu gehen. Ich wäre ein schlechter Schulleiter wenn ich dir oder einem anderen dieses Recht verwehren würde. Außerdem habe ich ein persönliches Interesse an dir. Als wir letztes Jahr die Entscheidung getroffen haben einen Wehrwolf aufzunehmen hatte ich meine Bedenken. Aber ihr könnt nichts dafür. Ihr seid was ihr seid." Er verstummt und schaut mich prüfend an.
"Sie wissen davon, Professor?" Frage ich erstaunt.
"Natürlich. Ich weiß sehr viel über jeden einzelnen Schüler, es wäre schlecht wenn dem nicht so wäre. Aber du gibts mir trotzdem Rätsel auf, deine Vergangenheit ist mir ein Rätsel."
"Wie meinen Sie das? Ich bin die Tochter eines Pfarrers aus einem verschlafenen Dorf."
"Da wäre ich mir nicht so sicher. Aber damit werden wir uns heute nicht beschäftigen. Ich möchte dir jetzt lieber erklären was wir hier im Bezug auf deine monatlichen Verwandlungen machen werden. Ich hoffe ich kann dir, nach meinen Möglichkeiten, alles zu diesem Thema erklären bevor Remus hier auftaucht." Er hält kurz inne. "Sollte es dir vor und nach deiner Verwandlung schlecht gehen, wirst du natürlich vom Unterricht entschuldigt und wirst im Krankenflügel untergebracht. Am Nachmittag vor Vollmondnächten werdet ihr auch in den Krankenflügel müssen. Von dort werdet ihr dann durch einen Geheimgang zu einer Hütte gebracht. Dieser Geheimgang wird von der peitschenden Weide versteckt. In der Hütte seid ihr vor den Blicken anderer geschützt und ihr seid auch keine Gefahr für die anderen. Aber du wirst das alles wahrscheinlich besser verstehen wenn es dann soweit ist. Also, schieß los, ich kann sehen, dass dir sehr viele Fragen auf dem Herzen liegen."
In den folgenden Minuten stelle ich Fragen die mir schon seit Jahren auf der Seele brennen. Endlich erhalte ich Antworten. Professor Dumbledore erzählt mir viel über Werwölfe in der Geschichte, er sagt, dass man das 'Werwolfgen' nicht weiter vererbt. Er meint auch, dass ich später einmal ein fast normales Leben führen könnte. Es sei allerdings nicht ausgeschlossen, dass ich später Probleme haben würden eine Arbeit in der Magierwelt zu finden. "Du könntest Lehrer oder Auror werden, dort hast du keine Probleme." Sagt er noch zu diesem Thema.
Gerade als ich auf seine Frage, wie es mir vor den Verwandlungen geht, antworte will klopft es an der Tür.
Keine Minute später sitzt Remus Lupin auf einem Stuhl neben mir. Mit einem Winken seines Zauberstabes lässt Dumbledore zwei Gläser und einen Krug Kürbissaft auf dem Tisch erscheinen.
"Remus du kannst dir wahrscheinlich denken warum du hier bist. Deine monatlichen Verwandlungen werden wie letztes jahr geregelt. Es gibt nur eine kleine Veränderungen. Du bist nicht mehr alleine, wir haben hier in Hogwarts einen zweiten Wehrwolf." Remus wirkt einen Moment verwirrt, dann schaut er mich erstaunt an. "Ja Lousy ist auch einer." Dumbledore scheint über seine Reaktion zu schmunzeln. "Für euch beide gilt, dass ihr euer Geheimnis wahren müsst, obwohl ich bezweifle, dass ihr es anderen erzählt. Ich hoffe ihr zwei vertragt euch, zwei Werwölfe die sich gegenseitig bekämpfen gehören nicht zu den Dingen die ich gerne in Hogwarts hätte." Er schaut uns beide streng an.
"Ich denke nicht, dass wir uns bekriegen werden, Sir. Sie müssten sich wegen so etwas nur Sorgen wenn einer von uns bei Slytherin wäre." Antwortet Remus ernst.
Professor Dumbledore fängt aufgrund von Remus aworten an zu lachen. "Dieser ewige Streit zwischen den Gryffindor und den Slytherin." Sagt er halblaut. "Ihr könnt jetzt gehen wenn ihr wollt. Lousy, Professor McGonagall wird dir bald erneut mitteilen, dass ich mit dir sprechen werde."
Nachdem wir uns verabschiedet haben verlassen wir das Büro des Schulleiters.
Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum erzählen wir uns gegenseitig unsere Geschichten. Wann wir zum Werwolf wurden und wie wir es ertragen haben. Ich stelle schnell fest, dass Remus es hasst ein Werwolf zu sein, er hält sich für ein Monster, eine bösartige Bestie. Ich bin auch nicht so glücklich darüber gebissen worden zu sein, aber ich finde es trotzdem faszinierend wenn ich mich verwandle.
"Da bist du ja endlich wieder, wir haben dich schon schmerzlich vermisst." Mit diesen Worten begrüßt uns James Potter als wir den Gemeinschaftsraum betreten.
"So lange war ich jetzt auch wieder nicht weg und ich muss den Aufsatz für Geschichte der Zauberei noch fertig schreiben."
"Du hast das ganze Wochenende Zeit diesen Aufsatz zu schreiben." Meint Peter perplex.
"Ich weiß, aber ich muss ja das halbe Wochenende mit euch auf dem Quidditschfeld verbringen." Remus läuft an seinen Freunden vorbei und verscheindet.
Erwas unschlüssig bleibe ich stehen, ich habe keine Ahnung wo meine Freundinnen sind.
"Wenn du deine Freunde suchst, die wollten raus an den See. Aber du kannst auch gerne bei uns bleiben." James Potter lächelt mich freundlich an. Dann rutscht er ein Stück von Sirius weg und klopft auf den gerade entstandenen Platz.
"Wenn es euch wirklich nichts ausmacht, dann bleibe ich." Antworte ich schüchtern und setze mich auf den mir angebotenen Platz.
"Ok wo waren wir?" James beugt sich an mir vorbei über ein Pergament das auf dem Tisch liegt.
"Du willst den Zauber durchführen, Peter und Remus schauen, dass keiner in der Nähe ist, und ich spiele Lockvogel. Aber bist du dir sicher, dass wir weiter planen sollten wenn sie dabei ist." Mit 'sie' bin eindeutig ich gemeint, denn Sirius schaut mich direkt an.
"Ich kann auch gehen." Bei diesem Satz stehe ich schon fast wieder. "Ich such meine Freundinnen. Man sieht sich." Schnell verschwinde ich aus dem Gemeinschaftsraum und mache mich auf den Weg zur Eingangshalle. Das war peinlich gewesen, ich hätte gleich ablehnen sollen.
Kaum bin ich ein paar Schritte aus dem Schloss raus, da sehe ich schon eine Gruppe Mädchen am Seeufer. Ich erkenne meine Freundinnen und steure zielstrebig auf sie zu. Ich bin nur ein paar Schritte gegangen, schon stellen sich mir ein paar ältere Schüler in den Weg.
"Nicht so schnell kleine Gryffindor." Sagt einer von ihnen.
Ich habe Angst.
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Hey ihr :)
Ich weiß, ich bin ein bisschen spät dran, aber Schule geht nunmal vor :)
Würde es euch was ausmachen, wenn ihr euch bei meiner Ideensammlung die Nummer 5, 8, 9 und 16 anschaut und mir sagt welche Idee euch am besten gefällt?
Danke schonmal ♡
Liebe Grüße
Sommerblumenwiese
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